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Künstliche Intelligenz und Lehre

Künstliche Intelligenz im Fokus

Künstliche Intelligenz ist eines der Schlüsselthemen unserer Zeit – und an den Hochschulen längst viel mehr als nur ein Buzzword. KI eröffnet den Hochschulen neue Wege für innovative, praxisnahe Lehre und Lernen. Auf der Themenseite der vom Ministerium gehosteten Plattform „Gute Lehre.at“ dreht sich alles um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Praxis. Die Website insgesamt bietet eine vielseitige Plattform, auf der Praxisbeispiele vorgestellt werden, um Inspiration zu geben und Vernetzung anzuregen. Ergänzt wird das Angebot durch Gastbeiträge aus den Hochschulen, die Chancen und Herausforderungen der Integration von KI beleuchten und auf konkrete Aspekte eingehen. Um eine kreative Anwendung von KI im Lehren und Lernen zu fördern, sind aus Sicht von Expert:innen jedenfalls folgende Aspekte von Relevanz:

  • Innovative Lehrkonzepte mit KI im Fokus: Interdisziplinäre Programme, in denen Künstliche Intelligenz und digitale Tools ganz selbstverständlich in Kursen und Studiengängen integriert sind.
  • Digitale Infrastruktur & moderne Lernplattformen: Mit adaptiven Lernumgebungen, virtuellen Laboren und intelligenten Assistenzsystemen gestalten wir das Campus-Erlebnis neu.
  • Kreatives Potenzial entfalten: KI-Anwendungen wie Large Language Models kommen gezielt zum Einsatz und unterstützen fachspezifische Lernprozesse – für mehr Individualisierung und Lernerfolg.
  • Interdisziplinäre Perspektiven: Künstliche Intelligenz ist nicht nur ein Thema für Informatik-Fans. Auch Geistes-, Sozial- und Lebenswissenschaften spielen ihre Stärken aus und setzen ethische, gesellschaftliche und kreative Impulse.
  • Didaktische Weiterentwicklung: Lehrende werden aktiv darin geschult, KI-gestützte Methoden in ihren Unterricht einzubinden. Workshops, Trainings und Austauschformate sorgen für kontinuierlichen Wissenstransfer und inspirierenden Austausch.
  • Starke Netzwerke: Partnerschaften mit Wirtschaft und Wissenschaft bringen Praxiserfahrung direkt ins Studium und treiben innovative KI-Projekte voran.

Diese Fokusthemenseite soll mit Stimmen und Beispielen aus der Praxis zu Inspiration und Vernetzung beitragen und im Lauf der Zeit weiter wachsen.

Praxisbeispiele

Auf unserer Seite „Projekte entdecken“ finden Sie zahlreiche Praxisbeispiele zum Einsatz von KI in der Hochschullehre. Diese Beispiele stammen aus allen Hochschulbereichen und verschiedensten Fachrichtungen – von Medizin, Psychotherapie, Wirtschaft und technischen Studiengängen über Informatik und Sprachen bis hin zu Kunst und Sport. Der Einsatz bzw. die Betrachtung von Künstlicher Intelligenz kann dabei mitunter stark variieren.

  • Kritische und reflektierte Nutzung von KI:
    Nahezu alle Beispiele betonen die Bedeutung eines reflektierten und verantwortungsvollen Umgangs mit KI-Tools. Studierende und Lehrende sollen lernen, die Möglichkeiten & Grenzen von KI zu erkennen, kritisch zu diskutieren und Quellen bzw. Ergebnisse zu überprüfen.
  • Didaktische Integration im Fachkontext:
    KI wird methodisch und inhaltlich in zahlreiche Disziplinen eingebunden. Der Fokus liegt darauf, KI praxisnah in realitätsnahen oder projektbasierten Settings nutzbar zu machen (z.B. als Lerncoach, Tutor, Chatbot, Analyse-Tool).
  • Förderung von KI-Kompetenz und AI-Literacy:
    Viele Beispiele beschäftigen sich mit der Entwicklung von „AI-Literacy“, also der Fähigkeit, KI-Anwendungen zu verstehen, anzuwenden und auch kritisch zu hinterfragen. Peer-Mentoring, kollaboratives Arbeiten und teamorientierte Reflexion sind weit verbreitete Methoden.
  • Individualisierung und Personalisierung des Lernens:
    KI wird oft zur individuellen Unterstützung eingesetzt, um Lernmaterialien anzupassen, Feedback zu geben oder personalisierte Lernpfade zu ermöglichen.
  • Interdisziplinarität und offene Plattformen:
    Viele Lehrveranstaltungen und Projekte sind interdisziplinär bzw. hochschulübergreifend angelegt, um unterschiedliche Perspektiven auf KI zusammenzubringen. Austausch und Zusammenarbeit werden hoch priorisiert.
  • Praktische Anwendung, Förderung selbstorganisierten und kreativen Lernens:
    Eigene Anwendung und Erprobung von KI-Tools stehen häufig im Mittelpunkt – Studierende wenden KI z.B. bei Recherchen, in Simulationen, bei der Erstellung von Podcasts, Präsentationen oder zur Unterstützung analytischer Fähigkeiten an.

Im Folgenden haben wir einige Praxisbeispiele mit besonders starkem KI Bezug ausgewählt. Wir laden Sie aber auch dazu ein unseren Filter auf der „Projekte entdecken“ Seite zu nutzen um gezielt Beispiele aus für Sie interessanten Bereichen zu finden. Wählen Sie im Filter „Gestaltung der Lehrtätigkeit/Genutzte Technologie“ die Option „Künstliche Intelligenz“ aus und kombinieren Sie diesen Auswahl mit weiteren Themen die Sie interessieren. Interessante Ergebnisse finden Sie zum Beispiel in Kombination mit spezifischen Auszeichnungen, Hochschulsektoren, Institutioneller Unterstützung, Fachbereichen oder auch gesllschaftlichen Zielen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern!

Beispiele mit Bezug zur Künstlichen Intelligenz

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22.10.2025

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Stimmen aus der Praxis

Unter der Rubrik „Stimmen aus der Praxis“ geben wir verschiedensten Akteur:inn:en aus dem Hochschulsektor das Wort.  Den Anfang macht ein Beitrag von Vizerektorin Walde, die ihre Perspektiven und Erfahrungen mit uns teilt. In Zukunft werden wir an dieser Stelle weitere Stimmen veröffentlichen, um Ihnen ein vielfältiges und praxisnahes Bild rund um das Thema Künstliche Intelligenz zu bieten. Bleiben Sie gespannt auf die nächsten Gastkommentare!

Gastkommentar von Vizerektorin Walde

"Mit künstlicher Intelligenz lehren und lernen"

Künstliche Intelligenz (KI)-gestützte Werkzeuge verändern die Art und Weise, wie Studierende lernen und Lehrende unterrichten. Sie unterstützen personalisiertes Lernen, bieten individuelle Lernpfade und geben unmittelbares Feedback. Damit eröffnet KI neue Perspektiven für Innovation und Veränderung in der Hochschullehre. Entscheidend dabei ist jedoch, dass ihr Einsatz technisch, didaktisch und ethisch verantwortungsvoll gestaltet wird.

KI bietet das Potenzial, zentrale Kompetenzen wie kreatives, kritisches und ethisches Denken zu fördern. Damit dies gelingt, ist es essenziell, dass Lehrende die Werkzeuge und deren Einsatzmöglichkeiten kennen, um diese reflektiert und so zielgerichtet einsetzen zu können, damit am Ende die gewünschten Lernergebnisse stehen. Die Universität Innsbruck hat in diesem Bereich bereits bedeutende Schritte unternommen und erweitert ihr Angebot an digitalen Werkzeugen und Schulungen kontinuierlich und zweckorientiert. Mit der Einführung von Academic AI, einer auf ChatGPT von OpenAI basierenden Plattform, steht den Lehrenden ein datenschutzsicheres Large Language Model zur Verfügung. Dieses Tool hilft dabei, die Potenziale generativer KI besser zu verstehen und gezielt in der Lehre einzusetzen. Ziel ist es, KI sowohl für den Kompetenzerwerb der Studierenden als auch für die Weiterentwicklung der Lehrpraxis innovativ und wirkungsvoll zu nutzen. Academic AI bietet eine Vielzahl von Funktionen, darunter ein allgemeiner ChatBot, Module zur Dokumentenanalyse, ein KI-Labor sowie ein maßgeschneidertes KI-Werkzeug, mit dem Wissensdatenbanken erstellt und gezielt und effizient durchsucht werden können.

Digitale Community unterstützt Austausch

Um den Kompetenzerwerb zu fördern, hat die Universität umfangreiche Weiterbildungsangebote ins Leben gerufen und eine Digital Community geschaffen, die Raum für den Austausch von Erfahrungen bietet. Ein idealer Einstieg in das Thema ist der Onlinekurs „Basistraining Künstliche Intelligenz“, der auf der eLearning-Plattform openOLAT zum Selbststudium verfügbar ist. Der Kurs vermittelt die Grundlagen der KI, beleuchtet deren Einsatz an der Universität Innsbruck unter anderem mit Interviews zu Best Practice Beispielen und behandelt rechtliche sowie ethische Aspekte. Ergänzend stehen vertiefende Materialien und weiterführende Links zur Verfügung. Die Digital Community, zu der Mitarbeitende sich einschreiben oder von Mitgliedern eingeladen werden, bietet Raum, Chancen und Grenzen des KI-Einsatzes zu diskutieren, wissenschaftliche Begleitungen und Evaluationen vorzustellen sowie gewonnene Erkenntnisse und Schwierigkeiten zu teilen. Gemeinsam mit der Verantwortlichen für Digitalisierung sowie dem Büro für wissenschaftliche Integrität, das sich mit guter wissenschaftlicher Praxis und ethischen Fragestellungen befasst, ist sie eine der zentralen Anlaufstellen für Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz.

KI generiert digitale Helfer

Ein weiteres Highlight ist die erstmalige Ausschreibung des Innovationsfonds Digitalisierung 2025 mit Fokus auf die Lehre. Die drei Siegerprojekte verdeutlichen die enorme Bandbreite der möglichen Anwendungen, die von den Geisteswissenschaften über die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bis hin zu den Naturwissenschaften reichen. Spannend ist die Entwicklung sogenannter Agentensysteme – KI-Modelle, die eigenständig Aufgaben übernehmen, andere KI-Agenten steuern und Ergebnisse bereitstellen können, und das weitgehend ohne Programmierkenntnisse. Diese Systeme ermöglichen es Lehrenden und Studierenden, eigene kleine Arbeitshelfer zu entwickeln.

Unterstützt durch Open-Source-Software und KI entstehen innovative Formate, die Lehrinhalte aus verschiedenen Lehrformaten und dem Selbststudium sinnvoll miteinander verzahnen. So können wir mithilfe dieser modernen Technologien die Lehr- und Prüfungspraxis weiterentwickeln und individuelle Lernpfade besser begleiten. Auch die Entwicklung eines offenen Prompt-Katalogs durch eine interdisziplinäre Gruppe von Lehrenden soll als weiterentwickelte Grundlage für selbstgesteuertes Lernen dienen.

Wissenschaftliche Begleitung hilft

Die Entwicklungsprozesse der Projekte werden wissenschaftlich begleitet, die Ergebnisse öffentlich diskutiert und für den Transfer in möglichst viele Fachbereiche bereitgestellt.
Während viele Studierende bereits KI-Werkzeuge nutzen, zeigen Studien deutliche Unterschiede im reflektierten Umgang mit diesen Technologien. Daher legt die Universität Innsbruck Wert auf einen ethisch reflektierten, bewussten und rechtlich sicheren Einsatz von KI-Werkzeugen. Um mit dem Entwicklungstempo der KI-Methoden Schritt zu halten, wurde eine FAQ-Seite mit Handlungsrichtlinien für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz eingerichtet. Zudem werden spezifische Handlungsempfehlungen auf Fakultätsebene entwickelt und entsprechend in den Syllabi der Lehrveranstaltungen verankert.

Mit der Beteiligung an den Initiativen möchten die Lehrenden nicht nur die Qualität des Kompetenzerwerbs und der Wissensverankerung verbessern, sondern auch neue Wege für individuelles, nachhaltiges und zukunftsorientiertes Lernen aufzeigen. KI ist damit ein zentraler Baustein für die Weiterentwicklung der Hochschullehre.

Janette Walde
Vizerektorin für Lehre und Studierende
Universität Innsbruck