Projekte entdecken

Zuletzt aktualisiert am 12.05.2025

Vorlesungsübung: „Individuelle Unterschiede in einer Technologie-gestützten Welt“

Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung

Ars Docendi Kategorie

Lernergebnisorientierte Prüfungs und Lehrkultur

Ars Docendi Kriterien

  • Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz
  • Innovative Hochschuldidaktik
  • Studierenden- und Kompetenzorientierung
  • Partizipation und Mitgestaltung

Gruppengröße

50-150

Anreißer (Teaser)

Das Konzept der Vorlesungsübung ermöglicht einen Blick auf aktuelle psychologische Forschung und deren Verbindung zu Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz. Erfahren Sie, wie durch digitale Methoden eine lebendige Lernumgebung geschaffen wird.

Kurzzusammenfassung des Projekts

In der Vorlesungsübung „Individuelle Unterschiede in einer Technologie-gestützten“ Welt beschäftigen sich Studierende des Master-Psychologiestudiums mit hoch-aktuellen Aspekten der Mensch-Technik Interaktion. Mit einem lernergebnisorientiertem Prüf- und Lehrkonzept, wird den Studierenden psychologische Forschung vorgestellt und diese reflektiert sowie diskutiert. Außerdem werden rasante Veränderungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und damit einhergehende Auswirkungen auf das Feld der Psychologie besprochen und kritisch hinterfragt. Die Studierenden werden angeregt ihre eigene Meinung zu diesen Themen auszudrücken und zukünftige Entwicklungen zu reflektieren. Um dies zu gewährleisten werden verschiedene didaktische Methoden angewandt wie etwa digitale Umfragen, Plenums- und Gruppendiskussion innerhalb der synchronen Lehrveranstaltungseinheiten als auch asynchrone Hausübungen und Diskussionsmöglichkeiten im digitalen Klassenzimmer. So werden die Studierenden etwa dazu angeregt die Möglichkeiten und Grenzen KI-basierter Sprachmodelle im Rahmen eines „chatGPT Papers“ zu testen und ihre eigene Meinung in einem „Opinion Paper“ zu entwickeln und zu artikulieren. Das Lehrveranstaltungskonzept wird laufend basierend auf Feedbackschleifen zwischen den Studierenden und der Lehrperson verbessert. Der Erfolg spiegelt sich durch die überaus positiven Evaluierungen und der Nominierung der Lehrveranstaltung für den Lehrpreis der Universität Graz durch die Studierenden wider.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

In the lecture "Individual differences in a technology-enabled world", psychology students in the Master's program deal with highly relevant aspects of human-technology interaction. Using an outcome-based teaching approach, students are introduced to, reflect on, and discuss psychological research. In addition, rapid changes in the field of artificial intelligence and their implications for the field of psychology are discussed and critically examined. Students are encouraged to express their own opinions on these issues and to think about future developments. A variety of didactic methods are used to achieve this, including digital surveys, plenary and group discussions within the synchronous lecture units, as well as asynchronous homework and discussions in the digital classroom. For example, students are encouraged to test the capabilities and limitations of AI-based language models in a “chatGPT paper” and to clearly articulate their own opinions in an “opinion paper”. The course concept is continuously improved based on feedback loops between students and the teacher. Its success is reflected in the very positive evaluations and the nomination of the lecture for the teaching award of the University of Graz.

Nähere Beschreibung des Projekts

Ausgangslage

Wir befinden uns im Zeitalter der Digitalisierung und des rasanten technologischen Fortschritts. Der Umgang mit verschiedenen Technologien ist für den Menschen kaum vermeidbar—sei es im Privatleben, in der Ausbildung, oder im Berufsalltag. Durch diese allgegenwärtige Schnittstelle zwischen Mensch und Technik, ergeben sich neue Fragestellungen für das Feld der Psychologie. Zum Beispiel können Erkenntnisse der psychologischen Forschung die Entwicklung vertrauenswürdiger und effizienter Technologien maßgeblich beeinflussen. Außerdem verändert sich die psychologische Praxis durch die Verfügbarkeit neuer Technologien (z.B. Online-Therapien; Diagnose-Gespräche mittels Chatbots). Diese Veränderungen und damit neue Anforderungen an die psychologische Praxis als auch Forschung müssen Psychologie-Studierenden für ihr weiteres Berufsleben vermittelt werden. Es ist unerlässlich, dass Psychologie-Studierende ein Verständnis für diese dynamische Beziehung zwischen Mensch und Technik entwickeln, um in der modernen Gesellschaft relevante Beiträge leisten zu können. Da der Themenbereich „Mensch-Technik Interaktion“ im Psychologie-Studium (der Universität Graz) allerdings noch zu kurz kommt, wurde eine neue Master-Lehrveranstaltung, die sich mit diesem Themenbereich beschäftigt, entwickelt–die Vorlesungsübung „Individuelle Unterschiede in einer Technologie-gestützten Welt“.

Ziele

Im Zeitalter der Digitalisierung ist der Umgang mit verschiedenen Technologien allgegenwärtig. Smartphones (inkl. diverser Apps und Internet) aber auch hoch-aktuelle Systeme basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) wie Chatbots werden vermehrt angewendet. Durch diese Interaktion gibt es neue Herausforderungen für die Psychologie—es ergeben sich neue Forschungsfelder, außerdem verändert die Verfügbarkeit digitaler Methoden die psychologische Praxis. Genau hier setzt die Vorlesungsübung an—wir diskutieren aktuelle psychologische Forschung, die sich mit dem Zusammenspiel von Mensch und Technik beschäftigt. Es gibt dabei mehrere Themenschwerpunkte, welche mit aktueller Forschung (z.B. empirische Artikel, Metaanalysen und Reviews) als auch populärwissenschaftlichen Beiträgen beleuchtet werden:

  • Zusammenspiel Persönlichkeit und moderne Technik
  • Zusammenspiel Kreativität und moderne Technik
  • Zusammenspiel kognitive Fähigkeiten (insbesondere Intelligenz) und moderne Technik
  • Vergleich menschliche und künstliche Intelligenz
  • Potentiale und Risiken für den Mensch durch Technik
  • Zukunftsvisionen der Interaktion von Mensch und Technik
  • Veränderungen in der psychologischen Praxis durch moderne Technik

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Forschungsergebnisse rund um KI. Basierend auf wissenschaftlichen Grundlagen diskutieren wir ob KIs die menschlichen Fähigkeiten (z.B. Kreativität, fluide Intelligenz) überschreiten werden und wie eine erfolgreiche Mensch-KI Interaktion gestaltet werden kann.

In der Vorlesungsübung sollen folgende Kernkompetenzen erworben werden:

  • Auseinandersetzung mit aktuellen Themen: Studierende lernen die psychologische Forschung im Hinblick auf die Mensch-Technik Interaktion sowie aktuelle Theorien, Methoden, Ergebnisse und praktische Anwendungen kennen.
  • Entwicklung eines kritischen Verständnisses: Studierende werden ermutigt, verschiedene Perspektiven einzunehmen, Annahmen zu hinterfragen und eigene Standpunkte zu entwickeln. Gruppendiskussionen und Hausübungen wie Opinion Papers fördern diesen Prozess.
  • Verknüpfung des Wissens über verschiedene Fächer: Die Vorlesungsübung legt Wert auf die Verbindung des erworbenen Wissens aus der Psychologie mit anderen Disziplinen (z.B. Soziologie, Informatik), um ein umfassenderes Verständnis zu entwickeln. Der Austausch zwischen Studierenden und die Reflexion der Verknüpfungspunkte unterstützen diesen Prozess. Außerdem wird auf einen Wissenstransfer von Forschungsergebnissen auf den Alltag und die psychologische Praxis geachtet.
  • Mündlicher und schriftlicher Ausdruck der eigenen Meinung und Evaluierung KI-produzierter Texte: Studierende werden darin geschult, ihre Gedanken klar und überzeugend mündlich und schriftlich zu kommunizieren. Sie lernen auch, KI-produzierte Texte zu evaluieren und kritisch zu hinterfragen. Dieser Prozess trägt zur Entwicklung von digitalen Kompetenzen bei.

Durch den Erwerb dieser Kompetenzen sollen die Studierenden in der Lage sein sich mit den gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung auseinanderzusetzen, ihre Meinung dazu zu artikulieren und aktuelle sowie zukünftige Entwicklungen kritisch zu bewerten. Außerdem können die erworbenen Erkenntnisse auf das eigene Leben und die psychologische Arbeit übertragen werden. Damit stellt die Vorlesungsübung eine wichtige Ergänzung für das Psychologie-Curriculum dar.

Methoden

Die Vorlesungsübung kann von bis zu 90 Studierenden besucht werden. Die Einheiten (siehe Syllabus im Anhang) bestehen aus Inputphasen durch die Lehrperson, sowie interaktiven Elementen. Für die Input-Phasen werden neben Folien auch digitale Medien wie Videos und Podcasts eingesetzt. Somit soll eine Eintönigkeit der Lehrveranstaltung verhindert werden. Um die Studierenden zur aktiven Teilnahme anzuregen, wird die Interaktivität mit passenden didaktischen Methoden gewährleistet. So werden etwa von den Studierenden kurze digitale Umfragen auf ihren Smartphones zu den besprochenen Themen bearbeitet und sie zu kurzen Kleingruppen- oder Plenumsdiskussionen angeregt. Dies gibt den Studierenden den Raum das Gehörte unmittelbar zu reflektieren und zu diskutieren, wodurch eine lernergebnisorientierte Lehr- und Lernkultur gefördert wird. Um den Austausch zwischen den Studierenden als auch der Lehrperson zu ermöglichen, wird auch ein digitales Klassenzimmer mittels Moodle eingerichtet. Hier können Lehrveranstaltungsmaterialien geteilt werden, aber auch Erfahrungen, relevante Ressourcen, und Fragen in Foren ausgetauscht werden.

Die Leistungsbeurteilung der Vorlesungsübung setzt sich zusammen aus: Mitarbeit (5%), Hausübungen (25%), Zwischenprüfung (30%) und Abschlussprüfung (40%). Aufgrund der Gruppengröße ist eine Bewertung der Mitarbeit durch die Lehrperson nicht praktikabel. Deshalb, und zur Förderung der Selbstreflexion, bewerten die Studierenden ihre eigene Mitarbeit am Ende des Semesters. Die Hausübungen bestehen aus zwei größeren (Erstellen eines "chatGPT Papers" und eines "Opinion Papers") sowie zwei kleineren Aufgaben (Abgabe möglicher Prüfungsfragen).

Das chatGPT Paper soll die Studierenden anregen eine sehr kontrovers diskutierte KI-Technologie—chatGPT—im Rahmen einer innovativen Hochschuldidaktik zu testen. Die Studierenden sollen chatGPT eine wissenschaftliche Fragestellung stellen und dabei ihre Fähigkeiten im Bereich „prompt engineering“ testen. Anschließend soll der Output von chatGPT auf seine Richtigkeit überprüft werden. Dies erfolgt durch eine Literaturrecherche der Studierenden und einen Abgleich der Ergebnisse. Durch diese Aufgabe sollen den Studierenden Möglichkeiten aber auch Grenzen KI-basierter Sprachmodelle bewusst werden. Auf Wunsch werden den Studierenden selbstverständlich alternative Chatbots zur Verfügung gestellt, die keinen Log-In mit persönlichen Daten erfordern.

Im Rahmen des Opinion Paper sollen die Studierenden selbständig über die Zukunft der Mensch-Technik Interaktion reflektieren. Sie haben dabei zwei konkrete Fragestellungen zur Auswahl, zu einer sollen sie sich mögliche Zukunftsszenarien überlegen und ihre persönliche Meinung dazu ausdrücken. Diese Hausübung soll die individuellen Kompetenzen der Studierenden und deren schriftlichen Ausdrucksfähigkeiten fördern.

Die Abgabe der Prüfungsfragen dient der Reflexion der Lehrveranstaltungs-Inhalte—diese Fragen können in der Zwischen- und Abschlussprüfung vorkommenn, wobei der Großteil der Fragen von der Lehrperson erstellt wird. Die Prüfungen umfassen offene Fragen, Single- und Multiple-Choice Fragen und Lückentexte. Gemeinsam sollen die Mitarbeits-Selbstbeurteilung, Hausübungen und Prüfungen im Sinne von constructive alignment eine lernergebnisorientierte Leistungsbeurteilung ermöglichen. Die Details der Leistungsbeurteilung werden den Studierenden am Semesteranfang vorgestellt.

Neben diesen spezifischen Methoden für die Vorlesungsübung, sind mir außerdem folgende Dinge für eine lernergebnisorientierte Prüf- und Lehrkultur wichtig: Erstens regle ich die Kommunikation mit Studierenden über einen single point of contact via Moodle. Zweitens, kommuniziere ich den Einsatz verschiedener Methoden transparent und scheue mich nicht, zuzugeben, wenn es Schwierigkeiten mit manchen Methoden gab. Ich sehe mich selbst als lernende Person und passe meine Lehrveranstaltungen entsprechend verschiedener Erfahrungen und Rückmeldungen der Studierenden an. Drittens, ist es mir wichtig ein integratives Umfeld zu schaffen. Ich lege z.B. Wert auf die Verwendung genderneutraler Sprache.

Ergebnisse

Der Erfolg des entwickelten Lehrveranstaltungskonzepts konnte vor allem auf Grund von Studierenden-Evaluierungen gezeigt werden (siehe angehängte Evaluation). Die Vorlesungsübung wurde als gut für die Steigerung der Medienkompetenz und Anregung der kritischen Auseinandersetzung mit den Lehrveranstaltungsinhalten bewertet. Außerdem wurde der Einsatz der Lehr- und Lerntechnologien, die Relevanz der Themen, das Klima zwischen der Lehrperson und den Studierenden als auch die diversitätsgerechte Lehre als besonders positiv hervorgehoben. Basierend der Evaluationen im ersten Jahr der Abhaltung (Sommersemester 2022), wurden eingebrachte Verbesserungsvorschläge (z.B. höhere Gewichtung für die Zwischenprüfung) für das folgende Jahr umgesetzt. Somit findet eine kontinuierliche Verbesserung der Lehreveranstaltung statt und es wird eine wertschätzende Feedbackkultur geschaffen.

Im Sommersemester 2023, haben die Studierenden die Vorlesungsübung für den Lehrpreis der Universität nominiert, was nochmals zeigt, dass diese als sehr positiv und bereichernd wahrgenommen wurde—auch im Vergleich zu anderen Lehrveranstaltungen im Psychologie-Curriculum.

Akzeptanz und Resonanz

Bei einer großen Lehrveranstaltung mit bis zu 90 teilnehmenden Studierenden, ist es oftmals schwierig auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und alle Studierenden zu erreichen. Das Lehrveranstaltungskonzept beinhaltet dennoch Methoden, die darauf abzielen möglichst viele Studierenden anzusprechen und sie ermutigen bei Problemen in der Lehrveranstaltung auf die Lehrperson zuzukommen. Diese Methoden—gepaart mit den Lehrveranstaltungsinhalten—sollen die Akzeptanz der Vorlesungsübung maximieren.

Hier sind Beispiele der Methoden, die zur Maximierung der Akzeptanz der Lehrveranstaltung beitragen sollen:

  1. Zu Beginn der Vorlesungsübung wird den Studierenden der Syllabus sowie die Lernziele und das Beurteilungsschema vorgestellt. Dadurch wissen sie, was sie erwartet und wann wichtige Ereignisse anstehen.
  2. In der ersten Einheit betone ich die Bedeutung von genderneutraler Sprache. Falls ich Studierende mit einem falschen Pronomen anspreche, bitte ich sie, mich darauf hinzuweisen. Zudem ermutige ich sie, etwaige Barrieren anzusprechen, die es zu bewältigen gibt. Leistungsnachweise können auch auf Englisch erbracht werden.
  3. In begründeten Ausnahmefällen, biete wird die Möglichkeit zur Online-Teilnahme und Alternativ-Termine für Prüfungen angeboten.
  4. Ich ermutige meine Studierenden, ihre Mitarbeit selbst zu beurteilen. Dabei halte ich fest, dass Mitarbeit individuell unterschiedlich ausfallen kann. Manche Studierende bringen sich aktiv in Plenumsdiskussionen ein, während andere besonders in Kleingruppen aktiv sind. Beides soll in die Beurteilung einfließen.
  5. Im Umgang mit den Studierenden ist es mir wichtig, Interesse an ihrer Meinung zu zeigen und diese zu respektieren. Ich sehe mich mit ihnen auf Augenhöhe.

Studentisches Feedback hole ich mir während und am Ende des Semesters ein. Während die Evaluierung am Semesterende einen umfassenden Einblick in die positiven und negativen Aspekte der Vorlesungsübung bieten, werden die Studierenden während des Semesters um Feedback zu spezifischen Teilaspekten der Lehrveranstaltung, wie etwa die Gestaltung der Prüfungen, gebeten. Ich stehe Kritik offen gegenüber und nehme gerne Verbesserungen vor. Außerdem ermöglicht dies eine aktive Mitgestaltung und Partizipation der Studierenden an der Lehrveranstaltung.

Wie der angehängten Zusammenfassung der Lehrveranstaltungsevaluierung zu entnehmen, wurde die Vorlesungsübung insgesamt als sehr positiv beurteilt. Vor allem schätzen die Studierenden ihre erworbenen Fach- und Methodenkompetenz als hoch ein, auch schätzen sie die Anregung der kritischen Reflektion der Lehrinhalte durch die Lehrperson sowie die angewandten Lehr- und Lerntechnologien als positiv ein. Besonders hervorgehoben wurde auch die Verdeutlichung der gesellschaftlichen Relevanz der besprochenen Themen, das angenehmen Klima und der wertschätzende Umgang zwischen der Lehrperson und den Studierenden, das geweckte Interesse an den Themengebieten, und die diversitätsgerechte Lehre. Außerdem stimmen die Studierenden der Fragen ob sie die Lehrveranstaltung weiterempfehlen würden und ob sich diese von anderen Lehrveranstaltungen positiv abhebt in der Mehrzahl zu. Dies spiegelt sich auch in den offenen Angaben der Studierenden wider. Unter anderem wurde hier die Alltagsrelevanz der besprochenen Inhalte sowie ein neuer Blickwinkel auf die psychologische Forschung und Technologien hervorgehoben. Außerdem wurde die Leistungsbeurteilung auf Grund verschiedener Aspekte als gut strukturiert und fair wahrgenommen. Im Vergleich zu anderen Lehrveranstaltungen wird besonders das Engagement der Lehrperson, die Interaktivität, die spannenden Themenbereich und der hohe Wissenserwerb als positiv bewertet.

Diese Lehrveranstaltungsevaluierung als auch das persönlich erhaltene Feedback von Studierenden spiegelt die hohe Akzeptanz und den Erfolg der Vorlesungsübung wider. Dies wurde auch besonders durch eine Nominierung der Lehrperson für den Lehrpreis der Universität Graz durch die Studierenden im Sommersemester 2023 gezeigt.

Nutzen und Mehrwert

Die beschriebene Vorlesungsübung bietet einen deutlichen Mehrwert für die Studierenden und hebt sich durch mehrere Schlüsselfaktoren hervor:

  • Wissensvermittlung: Die Lehrveranstaltung basiert auf aktuellen Erkenntnissen der psychologischen Forschung. Dadurch erhalten die Studierenden fundierte Einblicke in hochaktuelle Themen, die in der digitalen Welt zunehmend an Bedeutung gewinnen.
  • Berufsrelevanz: Die Vermittlung dieser Kenntnisse befähigt angehende Psycholog/innen, die vielfältigen Aspekte der Mensch-Technik Interaktion in ihrem zukünftigen Berufsleben zu berücksichtigen. Dies trägt dazu bei, dass sie gut vorbereitet sind, um beispielsweise als Berater/innen oder Forscher/innen aktiv zur Optimierung von Schnittstellen zwischen Mensch und Technik beizutragen.
  • Steigerung der Medienkompetenz: Die Lehrveranstaltung fördert die Medienkompetenz der Studierenden, indem sie ihnen ein Verständnis für die Mensch-Technik Interaktion vermittelt sowie zum bewussten Umgang mit verschiedenen Technologien anregt.
  • Entwicklung von Reflexionsfähigkeiten: Die Studierenden werden dazu angeregt, ihre eigene Meinung zu aktuellen und zukünftigen Themen zu entwickeln und auszudrücken. Dies fördert nicht nur ihre Fähigkeit zur kritischen Analyse, sondern auch ihre kommunikativen Fertigkeiten, die in verschiedenen beruflichen Kontexten von Wert sind.
  • Integration des erworbenen Wissens: Die Lehrveranstaltung ermutigt die Studierenden, das erlangte Wissen auch in anderen Lehrveranstaltungen und praktischen Anwendungen einzusetzen. Dies ermöglicht es den Studierenden, beispielsweise bei der Anwendung von KI-Technologien im Schreibprozess, ihr Fachwissen gewinnbringend einzubringen.

Insgesamt bietet die Vorlesungsübung einen breiten und praxisorientierten Ansatz, der den Studierenden nicht nur ein fundiertes Verständnis für dieses wichtige Forschungsgebiet vermittelt, sondern sie auch dazu befähigt, ihre erworbenen Kenntnisse aktiv in ihrem Berufsleben einzusetzen und weiterzuentwickeln.

Übertragbarkeit und Langlebigkeit

Das Projekt läuft seit 2022

Die Vorlesungsübung wird regelmäßig an der Universität Graz angeboten. Dabei werden laufend Anpassungen vorgenommen, um sowohl den aktuellen technologischen Entwicklungen als auch dem Studierenden-Feedback gerecht zu werden.

Die Übertragbarkeit des Lehrveranstaltungskonzepts wird durch seine Verfügbarkeit für Kolleg/innen gewährleistet. Dadurch haben auch andere Lehrpersonen die Möglichkeit, von den erprobten Methoden und Inhalten zu profitieren und diese in der Lehre einzusetzen. Darüber kann das Konzept an anderen Universitäten für ähnliche Lehrveranstaltungen zu übertragen werden. So wurde das Lehrveranstaltungskonzept etwa bei der Veranstaltung „Unterrichten? Poucevati? Exchange of Teaching Experience“ der Universität Maribor präsentiert. Des Weiteren, sind die Inhalte und Methoden der Lehrveranstaltung nicht nur für die Psychologie von Relevanz, sondern können auch in verwandten Fächern angewandt werden (z.B. im Studiengang Computational Social Systems).

Auch außerhalb der Hochschule hat das Lehrveranstaltungskonzept Relevanz und Anwendungsmöglichkeiten. Einige Inhalte und Methoden werden in Formaten wie Science-to-Public Workshops genutzt, um, beispielsweise in Gymnasien, das Bewusstsein für die Mensch-Technik Interaktion zu schärfen und wichtige Kompetenzen zu vermitteln. Diese breite Anwendbarkeit und der positive Einfluss auf verschiedene Zielgruppen unterstreichen die langfristige Wirkung und den Mehrwert dieses Lehrprojekts über die Grenzen der Hochschule hinaus.

Institutionelle Unterstützung

Von der Universität Graz wurden alle notwendigen Ressourcen (digitales Klassenzimmer, räumliche Infrastruktur usw.) für das Abhalten der Vorlesungsübung zur Verfügung gestellt. Außerdem hat das Lehrveranstaltungskonzept von einem Austausch mit Kolleg/innen als auch weiterbildende Veranstaltung des Zentrums für Lehrkompetenz und dem Zentrum für digitales Lehren und Lernen der Universität Graz profitiert.

Die Lehrveranstaltung wird jedes Jahr von den Studierenden evaluiert und darauf basierend Verbesserungen durch die Lehrperson vorgenommen. Neben der standardisierten Evaluierung, wird auch mündliches Feedback von den Studierenden während eines Semesters eingeholt, welches zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Lehrveranstaltung beiträgt.