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Zuletzt aktualisiert am 15.05.2025

Kompetenzerwerb für den qualifizierten Umgang mit KI am Beispiel der Lehrveranstaltung "Rehabilitationseinrichtungen"

Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung

Ars Docendi Kategorie

Lernergebnisorientierte Prüfungs- und Lehrkultur

Ars Docendi Kriterien

  • Digitale Transformation
  • Innovative Hochschuldidaktik
  • Studierenden- und Kompetenzorientierung

Gruppengröße

20-49

Anreißer (Teaser)

Unter dem Motto "KI nutzen statt verbannen" entstand eine innovative Lernumgebung für Betriebswirt:innen im Gesundheitswesen. Traditionelle Lehrmethoden treffen auf moderne Technologie. So lernen Studierende, wissenschaftliche Ergebnisse mit KI-Tools praxisnah umzusetzen und zu reflektieren.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Seit dem Wintersemester 2021/22 wird die LV „Rehabilitationseinrichtungen“ im BA-Studiengang „Betriebswirtschaft für das Gesundheitswesen“ im 3. Semester angeboten. Zur Leistungsfeststellung hat sich die individuelle Bearbeitung eines wissenschaftlichen Artikels als Take-Home Exam etabliert. Das Aufkommen von ChatGPT erforderte eine Überprüfung des Formats, da Studierende die KI-Antworten übernehmen könnten. Die Rückkehr zu einer klassischen Prüfung erschien nicht erstrebenswert, da die Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten oberflächlicher wäre und das Format als willkommene Abwechslung gilt.

Ziel war es, dass Studierende basierend auf wissenschaftlichen Texten die Studienergebnisse mit den LV-Inhalten verknüpfen und KI-Instrumente kritisch reflektieren. Um die Lernziele zu unterstützen, wurde eine Aufgabenstellung zu einem wissenschaftlichen Text für ein synchrones Format (3 Einheiten, Präsenz/virtuell) entwickelt. Es wurden KI-Tools ohne Registrierung zur Unterstützung empfohlen. Die asynchrone Prüfungsleistung wurde ähnlich dem Übungsbeispiel gestaltet, mit Dokumentation der KI-Nutzung als Beilage.

Die LV-Session wurde virtuell für 22 berufsbegleitende und in Präsenz für 18 Vollzeitstudierende abgehalten. Das Take-Home-Exam enthielt vier Aufgaben, wobei die letzte die kritische Auseinandersetzung mit dem Einsatz von KI widerspiegelte. Die Leistungs- und Evaluierungsergebnisse entsprachen dem hohen Niveau der Vorjahre.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Since the winter semester of 2021/22, the course "Rehabilitation Facilities" has been offered in the Bachelor's program "Business Administration for Healthcare" in the 3rd semester. For assessment, individual processing of a scientific article as a Take-Home Exam has been established. The emergence of ChatGPT prompted a review of the format, as students could potentially adopt the AI's responses. Returning to a traditional exam format seemed undesirable, given that engagement with course content would be superficial, and the current format is seen as a welcome change.

The aim was for students to link study findings with course content based on scientific texts and critically reflect on AI tools. To support learning objectives, an assignment based on a scientific text was developed for a synchronous format (3 sessions, in-person/virtual), with AI tools recommended for assistance without registration. Asynchronous exams were structured similarly to practice exercises, with documentation of AI usage as an appendix.

The course session was held virtually for 22 part-time students and in-person for 18 full-time students. The take-home exam comprised four tasks, with the final one reflecting critical engagement with AI usage. Grading level and evaluation results were consistent with previous high standards.

Nähere Beschreibung des Projekts

Ausgangslage & Motive

Seit dem Wintersemester 2021/22 wird die Lehrveranstaltung „Rehabilitationseinrichtungen“ im Bachelor-Studiengang „Betriebswirtschaft für das Gesundheitswesen“ im 3. Semester in der Vollzeit- und berufsermöglichenden Form angeboten. Als Leistungsfeststellungsart hat sich die individuelle Bearbeitung eines Falles als Take-Home Exam seither etabliert. Dabei handelt es sich um die Analyse einer Studie, die auf einen oder mehrere der Inhalte der Lehrveranstaltung Bezug nimmt. Die Studierenden sollen im Rahmen der Ausarbeitung die Fähigkeit, wissenschaftliche Ergebnisse für die Praxis umzulegen sowie ein tiefergehendes Verständnis der branchenspezifischen Lehrveranstaltungsinhalte zeigen.

Mit dem Aufkommen von ChatGPT musste dieses Prüfungsformat jedoch in Frage gestellt werden. Manche Person könnte eine Fragestellung bei ChatGPT eingeben und die Aussagen einfach übernehmen. Sowohl der gewünschte Kompetenzaufbau im Rahmen der Ausarbeitung als auch das daraus resultierende Lernergebnis könnten so nicht erzielt werden.

Die Rückkehr zu einem klassischen schriftlichen Prüfungsformat erschien jedoch auch aus mehreren Gründen nicht erstrebenswert:

  1. Die Auseinandersetzung mit den Lehrveranstaltungsinhalten würde wahrscheinlich wieder auf einer deutlich oberflächlicheren Ebene erfolgen.
  2. Durch die intensive Auseinandersetzung mit einem wissenschaftlichen Artikel wurden die Studierenden bereits auf das Lesen von Journalbeiträgen für das Exposé ihrer Bachelorarbeit vorbereitet.
  3. Das Prüfungsformat wurde seitens der Studierenden als willkommene Abwechslung zu klassischen Prüfformen wahrgenommen.

Deshalb wurde entschieden, künstliche Intelligenz bewusst in die Ausarbeitung des Take-Home-Exams miteinzubinden. Relevante Informationen zur Nutzung von KI, bspw. ChatPDF und ChatGPT müssen dementsprechend bereits bei den Lernaktivitäten und im Lehrkonzept berücksichtigt werden.

Ziele Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Rehabilitationseinrichtungen“ lernen die Studierenden basierend auf wissenschaftlichen Texten und gegebenen Fragestellungen, die Studienergebnisse mit den LV-Inhalten zu verknüpfen und darauf basierend praktische Empfehlungen abzuleiten. Dabei sollen sie gezielt geeignete KI-Instrumente anwenden, deren Ergebnisse bewerten sowie deren Einsatz kritisch reflektieren.

Neben den inhaltspezifischen Lernzielen, z.B. Ziele und Aufgaben der Rehabilitation zu beschreiben (Kompetenzlevel B.2) und aktuelle Trends im Rehabilitationsbereich zu identifizieren (B.1) wurden folgende weitere Lernziele formuliert:

  • einschlägige und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu analysieren und einander gegenüberzustellen (B.4) sowie • die Aussagen von themenspezifischen wissenschaftlichen Artikeln kritisch zu beurteilen (B.5),
  • indem sie methodische Ansätze der Textanalyse anwenden (C.3)

Die Besonderheit des adaptierten Formats liegt in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Einsatz von KI-Instrumenten, sowohl im beruflichen Alltag als auch für die eigene Abschlussarbeit.

Methoden

Die Aufbereitung der Lehrinhalte erfolgte in Form von Impulsvorträgen, Einzel- und Gruppenübungen, um den Studierenden zu ermöglichen, ein umfassendes Verständnis für das Thema Rehabilitationseinrichtungen zu entwickeln. Um die Erreichung der zusätzlichen Lernziele im Sinne des Constructive Alignment Modells unterstützen zu können, wurden die Prüfungsform sowie die Lehr- und Lernmethoden entsprechend angepasst. Speziell für die neuen Inhalte wurden drei Einheiten à 45 Minuten eingeplant, die sowohl in Präsenz als auch im virtuellen Format abgehalten werden können. Für diesen Rahmen wurde eine Aufgabenstellung zu einem wissenschaftlichen Artikel konzipiert, um deren methodische Bearbeitung im synchronen Format zu praktizieren.

Das Dokument beinhaltet Aufgaben zu folgenden Punkten:

  1. Erstellung eines Studiensteckbriefs zu einem zur Verfügung gestellten wissenschaftlichen Artikel
  2. Diskussion der Rolle rehaspezifischer Maßnahmen anhand von mind. drei mit Hilfe von KI recherchierten weiteren Publikationen
  3. Beschreibung eines rehaspezifischen Konzepts anhand eines österreichischen Fallbeispiels unter Berücksichtigung von textuellen Korrekturen durch KI
  4. Reflexion zu den persönlichen Lernerkenntnissen aus der Aufgabenstellung Es werden auch Tools wie Literatursuche-KI und KI-basierte Systeme zur Unterstützung empfohlen. Bei der Auswahl der KI-Instrumente wurde darauf Wert gelegt, dass sich die Studierenden nicht zwingend für die Nutzung registrieren müssen.

Folgende Tools wurden ausgewählt:

  • ChatPDF: Zusammenfassung von und Befragung zu PDF-Dateien ((alternativ: Elicit, registrierungspflichtig)
  • OpenKnowledgeMaps: Auflistung relevanter Literatur (alternativ: Elicit, registrierungspflichtig)
  • TalkAI: neuronales Netzwerk ChatGPT auf Deutsch, ohne Registrierung (alternativ: OpenAI, registrierungspflichtig)

Im Rahmen der Session wurden die einzelnen Tools vorgestellt und die Aufgaben schrittweise zunächst einzeln und dann als Gruppenübung im Plenum bearbeitet. Hierbei wurde darauf geachtet, mit den Studierenden Schritt für Schritt die erforderlichen Eingaben in den jeweiligen Tools durchzugehen.

Der Aufbau der Prüfungsleistung wurde redundant zum Übungsbeispiel aus der Lehrveranstaltung zu einem anderen Journalbeitrag und zugehörigen rehaspezifischen Inhalten erstellt. Eine Dokumentation der KI-Nutzung (z.B. Chatprotokolle) wurde als Beilage gefordert.

Aufgrund des Prüfungsformats in Form des Take-Home-Exams erfolgte die Bearbeitung asynchron. Studierende hatten daher die Möglichkeit, sich zu den Aufgabenstellungen und der methodischen Herangehensweise auszutauschen. Bei dem abgegebenen Dokument musste es sich jedoch gemäß Prüfungsordnung um eine Einzelleistung handeln.

Ergebnisse

Insgesamt nahmen 40 Studierende an dieser Lehrveranstaltung teil, davon 22 berufsbegleitend und 18 in der Vollzeitform.

Die Session zu den neuen Inhalten wurde bei den berufsbegleitenden virtuell und bei den Vollzeitstudierenden in Präsenz abgehalten. Als Übungsbeispiel wurde anlässlich des aktuell stark propagierten RehaJETs der Pensionsversicherungsanstalt der 2008 veröffentlichte Text von Streibelt et al. zu einer ökonomischen Evaluation einer medizinisch-beruflich orientierten Maßnahme bei Patient:innen mit muskuloskeletalen Erkrankungen gewählt.

Neben der Erstellung des Studiensteckbriefs mit Fokus auf Empfehlungen für die Praxis wurden Aufgabenstellungen zur Rolle von medizinisch-berufsorientierten Maßnahmen in der Rehabilitation sowie zur Beschreibung des zugrundeliegenden Konzepts am Beispiel des österreichischen Reha-JETs gestellt.

Den Abschluss bildeten Reflexionsfragen zu Erkenntnissen für eigene wissenschaftliche Arbeiten als auch die zukünftige berufliche Tätigkeit.

Für die Prüfungsleistung wurde der Text von Jürgensen et al. mit dem Titel „Das würde ich gar nicht erst beantragen! – Barrieren der Inanspruchnahme einer Kinder- und Jugend-Rehabilitations- Maßnahme aus Sicht der Familien“ aus dem Jahr 2017 gewählt. Alle Studierenden nützten den ersten Termin zur Abgabe der Prüfungsleistung.

Die erste Aufgabenstellung war die Zusammenfassung der Studie mit Hilfe von ChatPDF.

Folgende Punkte sollten dabei enthalten sein:

  • Titel
  • Autor*innen
  • Publikationsjahr
  • Untersuchungsdesign
  • Zielsetzung
  • Methodik
  • Untersuchungsgruppe
  • Ergebnisse*
  • Diskussion (Schwerpunkt: Empfehlungen für die Praxis)*
  • Limitationen/Methodenkritik*
  • Conclusio/Kernbotschaft

Die Studierenden wurden dazu angehalten, bei den mit * gekennzeichneten Punkten den Text nicht einfach zu kopieren, sondern diesen in eigene Worte zu fassen. Zusätzlich war gefordert, farblich zu markieren, welche Textstellen von ChatPDF übernommen wurden. Als Besonderheit ist hier anzumerken, dass ChatPDF einige Fehler machte, z.B. wurden öfters falsche Autor*innen gelistet.

Als zweite Aufgabenstellung wurde ein Vergleich der Kinder-und-Jugend- mit der stationären Erwachsenen-Rehabilitation anhand des Rehabilitationsplans 2020 zu Rehabilitations-Indikationsgruppen und vorhandenen Bettenkapazitäten gefordert. Zusätzlich waren Überlegungen anzustellen, auf welche Einrichtungen der Kinder-und-Jugend-Rehabilitation die Empfehlungen aus dem zur Verfügung gestellten Artikel übertragen werden können. Der verfasste Text durfte mittels ChatGPT überprüft werden. Die daraus resultierten Korrekturen mussten in der Datei hervorgehoben und der Originaltext sowie der Chat-Export beigelegt werden.

Wesentliches Merkmal dieser Aufgabenstellung war, dass ChatGPT weder den Rehabilitationsplan 2020 noch den zur Verfügung gestellten Journalbeitrag kennt und damit auf die Aufgabenstellung selbst keine Antwort geben konnte. Einzelne Studierende nützten zusätzlich ChatPDF, um sich den Rehabilitationsplan zusammenfassen zu lassen.

Die dritte Aufgabe beschäftigte sich mit der Bedeutung der Indikation „Mental Health“ in der Kinder- und Jugend-Rehabilitation anhand des ermittelten Bettenbedarfs im Jahr 2025 laut Rehabilitationsplan 2020 sowie anhand aktueller Forschungserkenntnisse zu folgender Leitfrage: Welche Themen werden aktuell zur mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beforscht?

Die Studierenden durften hierzu zwei Studien mit Hilfe von Literatursuche-KI (z.B. Open Knowledge Maps) ermitteln und mussten die Auswahl der Studien begründen. Vorab wurde seitens der Lehrveranstaltungsleitung sichergestellt, dass die Studierenden zur Fragestellung rasch Ergebnisse mit Volltextzugriff finden würden, um die Aufgabenstellung nicht zusätzlich zu erschweren. Als Beilage wurden der Link der Literatursuche-KI sowie die dort ausgegebenen Zusammenfassungen der zwei gewählten Artikel gefordert.

Hervorstechend war, dass seitens der Studierenden sehr unterschiedliche Studien zur Bearbeitung der Fragestellung gewählt wurden, wobei die Auswahl dieser konkreten Studien von einem Teil der Studierenden nicht begründet wurde. Jene Personen, die eine Begründung anführten, nannten häufig persönliche Motive als Begründung für ihre Wahl, beispielsweise wegen betroffenen Personen im näheren Umfeld oder wegen dem eigenen Erleben der COVID-19-Pandemie. Seltener wurde hier Bezug auf die Studienergebnisse an sich Bezug genommen.

Die vierte Fragestellung zielte auf die Reflexion zur KI-Nutzung für eigene wissenschaftliche Arbeiten oder auch die (zukünftige) berufliche Tätigkeit ab.

Während bei den Vollzeitstudierenden nahezu alle anführten, dass sie bereits mit ChatGPT gearbeitet hatten, führten bei den berufsbegleitenden Studierenden einige an, dass das Take-Home-Exam ihren ersten Kontakt mit dieser Technologie darstellte. Sowohl ChatPDF als auch die Literatursuche-KI waren den Studierenden beider Gruppen bislang nicht bekannt.

Die Studierenden haben größtenteils betont, dass sie sich bewusst wurden, dass eine genaue Überprüfung der Ergebnisse der KI-Tools erforderlich ist, jedoch weiterhin Vorteile in deren Nutzung sehen. Während ChatPDF und ChatGPT unterschiedlich in ihrer Nutzung wahrgenommen wurden, wurde insbesondere die Literatursuche-KI als hilfreiches Tool gesehen. Wenige Studierende führten an, dass sie generell keinen Mehrwert in der Nutzung sehen bzw. sich mehr davon versprochen hätten.

Zur Beurteilung der Abgabeleistungen ist zu erwähnen, dass der Aufwand deutlich über dem ohnehin schon hohen Niveau der Vorjahre lag, da die zusätzlichen Beilagen ebenso eingesehen werden mussten. Die Notendurschnitte der Studierenden waren auf demselben guten Niveau wie in den Vorjahren.

Trotz der Neuerungen fielen die Ergebnisse weder schlechter aus, noch erschien es so, als ob die Aufgabenstellungen zu einfach gewählt worden wären und damit zu besseren Resultaten geführt hätten. Auch die Evaluierungsergebnisse entsprachen dem sehr guten Niveau der letzten Jahre und die Workload für die Lehrveranstaltung wurde als passend seitens der Studierenden eingestuft. Im Zuge der Curriculumsreform wurden die erweiterten Lernziele, die Prüfungsform sowie die Lehr- und Lernmethoden entsprechend berücksichtigt.

Akzeptanz und Resonanz

Die Notendurschnitte der Studierenden waren auf demselben guten Niveau wie in den Vorjahren. Trotz der Neuerungen fielen die Ergebnisse weder schlechter aus, noch erschien es so, als ob die Aufgabenstellungen zu einfach gewählt worden wären und damit zu besseren Resultaten geführt hätten. Auch die Evaluierungsergebnisse entsprachen dem sehr guten Niveau der letzten Jahre und die Workload für die Lehrveranstaltung wurde als passend seitens der Studierenden eingestuft. Die berufsbegleitende Gruppe beurteilte die LV mit einem Notendurschnitt von 1,11 und gab an, dass die wahrgenommene Workload zu 100% der definierten von 75 Stunden (3 ECTS). Die Vollzeitgruppe war mit 1,36 ebenso sehr zufrieden mit der LV und schätzte die Workload bei 101,82% ein.


Nachfolgend finden Sie noch die schriftlichen Rückmeldungen der Studierenden:

"Diese Lehrveranstaltung empfand ich als besonders informativ und interessant. Die Vortragende war stets bemüht und immer perfekt vorbereitet und auch die Inhalte wurden verständlich übermittelt. Auf Fragen wurde immer sehr schnell geantwortet und auch das Take-Home Exam mit KI empfand ich als eine sehr positive Erfahrung. Tolle Lehrveranstaltung."

"Abschlussarbeit sehr flexibel -> sehr positiv! Abschlussarbeit selbst sehr spannend durch die Einbindung der KI Insgesamt ist die Vortragende sehr motiviert den Studierenden etwas beizubringen."

"Inhalte der LV wurden sehr spannend, lebendig und praxisnah vermittelt. Als wirklich positiv habe ich auch die Exkursion (wenn auch nur virtuell) erlebt - nicht nur wirklich interessant, sondern machte auch die bereits gehörten Inhalten greifbarer. Die Art der Prüfungsleistung war wirklich super - auch in Kombi mit KI. Super Gelegenheit sich mit Reha und KI intensiv auseinanderzusetzen."

"Sehr bemühte Lehrende, die versucht inhaltlich alles strukturiert aufzubereiten. Die Lehrende versucht auch immer wieder praxisorientiert zu arbeiten. Auch die Exkursion war sehr informativ. Auf Fragen wird jederzeit zufriedenstellend eingegangen. Auch die Abgabe habe ich sehr aufschlussreich gefunden, da dies eine neue Art von "Seminararbeit" war, bei der man sich selbst Inhalte zur Lehrveranstaltung aufgearbeitet hat und auch neue Facetten der KI kennenlernen konnte. Lehrende informiert zeitgerecht über die nächste Einheit und wiederholt bereits besprochene Lehrinhalte. Auch die letzte Lehrveranstaltung mit dem Quiz hat mir sehr gut gefallen und es konnten auch die ein oder anderen Unklarheiten zu inhaltlichen Themen beseitigt werden."

"Diese Lehrveranstaltung war sehr gut gestaltet! Die Exkursion hat die gelernten Inhalte nochmal veranschaulicht. Und während des Unterrichts herrschte immer eine freundliche Stimmung, von der man sich sehr viel mitgenommen hat. Dank der Gruppendiskussionen wurde die Inhalte direkt gefestigt und mithilfe von Flipcharts wurden diese dann nochmal zusammengefasst dargestellt. Ich habe es auch sehr genossen, dass jeder Input eine positive Antwort bekommen hat - also, auch auf falsche Aussagen, wurde zuerst eingegangen, warum wir das vermutlich so sehen und danach, was die richtige Antwort ist. Und besonders die Gestaltung der Online-Vorlesung fand ich großartig: Durch die das online Quiz (welches sich durch die gesamte Vorlesung zog) konnte man in der ganzen Zeit gut mitarbeiten und da diese Quizfragen anonym beantwortet wurden, hatte man einen ehrlichen Überblick über unsere Defizite - auf die daraufhin eingegangen wurde. Dank dem anonymen Quiz konnte ich auch für mich sehen, was ich schon gut konnte und was ich noch nicht verstanden habe. Ich habe direkt im Anschluss die Antwort darauf bekommen und hatte deshalb viele "Aha-Momente". Ich fand es wirklich gut, den online Unterricht so zu gestalten! Das Take-Home-Exam hat mir dabei geholfen, mich in einem offiziellen Rahmen mit KI auseinanderzusetzen - dadurch konnte ich Vor- und Nachteile an der Arbeit mit künstlicher Intelligenz lernen. Ich bin mir sicher, dass mir diese Arbeit viel für mein zukünftiges Leben gebracht hat."

Nutzen und Mehrwert

Förderung der Anwendung von KI-Tools im Lehrkontext:

Das Projekt ermöglicht es Studierenden und Lehrenden, den Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT, OpenKnowledgeMaps und ChatPDF aktiv zu erproben und in ihren Lehr- und Lernaktivitäten zu integrieren. Dadurch wird die Vertrautheit und Kompetenz im Umgang mit KI gestärkt.

Stärkung der Verbindung zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischer Anwendung:

Durch die Nutzung von KI-Tools können Studierende wissenschaftliche Erkenntnisse besser auf praktische Fragestellungen im Gesundheitswesen übertragen und somit einen direkten Nutzen für ihre zukünftige berufliche Praxis erkennen.

Entwicklung von kritischen Denkfähigkeiten bei Studierenden im Umgang mit KI-Technologien:

Die Auseinandersetzung mit KI-Tools erfordert von den Studierenden ein kritisches Hinterfragen der Ergebnisse und eine Bewertung ihrer Zuverlässigkeit. Dadurch werden wichtige Fähigkeiten in Bezug auf Datenanalyse und kritisches Denken gefördert.

Bereitstellung einer innovativen Lernumgebung für angehende Betriebswirt:innen im Gesundheitswesen:

Das Projekt bietet eine zeitgemäße und innovative Lernumgebung, die es den Studierenden ermöglicht, praxisnahe Erfahrungen mit modernen Technologien zu sammeln und ihre Fähigkeiten im Gesundheitsmanagement zu entwickeln.

Unterstützung von Lehrenden bei der Vorbereitung von praxisorientierten Lerninhalten:

Lehrende erhalten durch das Projekt die Möglichkeit, ihre Lehrinhalte durch den Einsatz von KI-Tools zu erweitern und praxisorientierte Lernszenarien zu gestalten, die den Bedürfnissen der Studierenden besser gerecht werden.

Erweiterung des Lehrangebots um zeitgemäße Methoden und Technologien:

Das Projekt trägt zur Modernisierung des Lehrangebots bei, indem es Lehrende und Studierende mit innovativen Methoden und Technologien vertraut macht, die für eine zeitgemäße Ausbildung im Gesundheitswesen unerlässlich sind.

Förderung des konstruktiven Einsatzes von KI zur Lösung realer Probleme im Gesundheitswesen:

Durch die Integration von KI-Tools in die Lehrpraxis werden Studierende darauf vorbereitet, KI-Technologien konstruktiv und verantwortungsbewusst einzusetzen, um reale Herausforderungen im Gesundheitswesen zu bewältigen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Übertragbarkeit und Langlebigkeit

Das Projekt läuft seit 2023

Die Lehrveranstaltung/das Projekt wurde im Wintersemester 2023/24 zum ersten Mal in dieser Form angeboten, da Veränderungen aufgrund des Aufkommens von ChatGPT erforderlich waren. Sowohl der gewünschte Kompetenzaufbau im Rahmen der Leistungsfeststellung als auch das daraus resultierende Lernergebnis könnten durch die einfache Übernahme von Aussagen der KI nicht erzielt werden.

Aufgrund des positiven Feedbacks der Studierenden und der Hochschule ist geplant, dass die Lehrveranstaltung in dieser Form weitergeführt wird. Das Konzept ist prinzipiell auf viele Lehrveranstaltungen, bei denen sich Studierende mit theoretischen Inhalten selbst tiefer auseinandersetzen sollen, übertragbar. Dies ist unabhängig davon, ob es sich um eine branchenspezifische oder eine -übergreifende Lehrveranstaltung handelt. Insbesondere die Reflexionen und Rückmeldungen der Studierenden zeigen, dass sie sich von ihrer persönlichen Ausarbeitung einiges mitnehmen konnten, sowohl für das Studium, aber auch für die berufliche Praxis.

Institutionelle Unterstützung

Die IMC Fachhochschule Krems stellte zeitgerecht eine Richtline zur Verwendung von KI basierten Systemen zur Verfügung, die bei der Erstellung der Aufgabenstellungen berücksichtigt werden konnte. Zusätzlich unterstützte die Studiengangsleitung das progressive Prüfungsformat und ließ der Lehrveranstaltungsleitung vollen Spielraum bei der Ausgestaltung des neuen Formats. Diese Möglichkeiten bietet aktuell nicht jede Hochschule in diesem Kontext.

Im Wintersemester 2023/24 wurde seitens der Studiengangsleitung eine Curriculumsreform veranlasst und die Lehrbeauftragte eingebunden, um die erweiterten Lernziele, die Prüfungsform sowie die Lehr- und Lernmethoden des neuen Formats für die Lehrveranstaltung zu berücksichtigen.

Neben den inhaltspezifischen Lernzielen, z.B. Ziele und Aufgaben der Rehabilitation zu beschreiben (Kompetenzlevel B.2) und aktuelle Trends im Rehabilitationsbereich zu identifizieren (B.1) wurden folgende weitere Lernziele eingearbeitet:

  • einschlägige und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu analysieren und einander gegenüberzustellen (B.4) sowie
  • die Aussagen von themenspezifischen wissenschaftlichen Artikeln kritisch zu beurteilen (B.5),
  • indem sie methodische Ansätze der Textanalyse anwenden (C.3)

Die Prüfungsbeschreibung wurde wie folgt überarbeitet:

Beim Take-Home-Exam handelt es sich um die Analyse einer Studie, die auf einen der Inhalte der LV Bezug nimmt. Dabei soll die Fähigkeit, wissenschaftliche Ergebnisse für die Praxis branchenspezifisch umzulegen sowie ein tiefergehendes Verständnis der branchenspezifischen LV-Inhalte gezeigt werden. Die genauen Fragestellungen sowie der wissenschaftliche Artikel werden zwei Wochen vor dem Abgabetermin bereitgestellt. Für die Ausarbeitung relevante Infos, insbesondere im Umgang mit ChatGPT, ChatPDF etc., folgen in der Lehrveranstaltung.

Kooperationspartner/innen

Weitere inländische Hochschulen

  • Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften GmbH