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Zuletzt aktualisiert am 30.05.2025

KI und Schule

Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung

Ars Docendi Kategorie

Lernergebnisorientierte Prüfungs und Lehrkultur

Ars Docendi Kriterien

  • Digitale Transformation
  • Innovative Hochschuldidaktik
  • Studierenden- und Kompetenzorientierung
  • Perspektivenerweiterung und Internationalisierung
  • Partizipation und Mitgestaltung

Gruppengröße

20-49

Anreißer (Teaser)

Ein reflektierter Einsatz von KI im Bildungsbereich ist für angehende Lehrer:innen essenziell. Durch das Erstellen von Podcasts zu „KI und Schule“ und interaktive Methoden erweitern die Studieren-den ihre Medienkompetenz und kritisches Denken.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Lehrveranstaltung „KI und Schule“ ist im Rahmen der Bildungswissenschaftlichen Studienanteile für Lehramtsstudierende konzipiert und thematisiert die Rolle Künstlicher

Intelligenz (KI) im schulischen Kontext. Während KI vielfältige Potenziale für die Unterrichtsgestaltung eröffnet, erfordert ihr Einsatz zugleich eine kritische Reflexion ethischer sowie gesellschaftlicher Fragestellungen. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, angehende Lehrpersonen auf ihre zukünftige berufliche Praxis vorzu-bereiten und ihnen fundiertes Wissen sowie zentrale Kompetenzen für einen reflektierten und verantwortungsvollen Einsatz von KI in der Schule zu vermitteln. Kernstück der Lehrveranstaltung ist die Erstellung eines Podcast, wodurch praxisnahes und anwendungsorientiertes Lernen gefördert sowie die Auseinandersetzung mit digitalen Medien vertieft wird. Die Studierenden erweitern ihr

Fachwissen, stärken ihre Medien- und Kommunikationskompetenz und entwickeln analytische sowie kreative Fähigkeiten. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit KI und Schule wird durch inter-aktive Methoden wie Bildcollagen, Perspektivenübernahmen und wissenschaftliche Recherchen unterstützt. Feedback wird als zentraler Lernbegleiter durch Coachinggespräche, Peer-Feedback, Fragebögen sowie Reflexions- und Lerntagebücher integriert. Diese innovativen Lehr- und Lernmethoden ermöglichen es den Studierenden, praxisrelevante Kompetenzen zu erwerben und sich gezielt auf die digitale Transformation vorzubereiten.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The course ‘AI and School’ is designed as part of the educational science programme for student teachers and focuses on the role of artificial intelligence (AI) in the school context. While AI offers many opportunities to shape education, its use also requires critical reflection on ethical and societal issues. The aim of the course is to prepare future educators for their professional practice by providing them with knowledge and key competences for the responsible and reflective use of AI in schools. The creation of a podcast, which promotes practical and applied learning while deepening engagement with digital media, is at the core of the course. Students expand subject knowledge, strengthen media and communication skills, and develop analytical and creative abilities. The content-related exploration of AI and schools is supported by interactive methods such as image collages, perspective taking and scientific research. Feedback is integrated as a key learning companion through coaching sessions, peer feedback, questionnaires and reflection and learning journals. These innovative teaching and learning methods enable students to acquire relevant skills and prepare for the digital transformation of education.

Nähere Beschreibung des Projekts

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren rasant an Bedeutung gewonnen und verändert zunehmend die Art und Weise, wie Bildung und Lernprozesse gestaltet werden. Insbesondere seit der Einführung von ChatGPT im Jahr 2022 hat sich die Diskussion über die Rolle von KI im Bildungsbereich intensiviert. Lehrpersonen stehen vor der Herausforderung, KI nicht nur sinnvoll in den Unterricht zu integrieren, sondern auch ethische und gesellschaftliche Fragen zu reflektieren. Um zukünftige Lehrpersonen auf diese Entwicklungen vorzubereiten, ist es notwendig, ihnen nicht nur technologische und ethische Kompetenzen zu vermitteln, sondern auch die Fähigkeit, KI kritisch zu hinterfragen und kreativ zu nutzen (UNESCO, 2024; Lee et al., 2024). Das Lehrprojekt „KI und Schule“ greift diese aktuellen Herausforderungen auf und wurde für Lehramtsstudierende im Masterstudium im Rahmen der bildungswissenschaftlichen Ausbildung konzipiert. Das 3 ECTS-AP umfassende Proseminar, das erstmals im

Wintersemester 2024/25 in zwei Parallelgruppen durchgeführt wurde, ermöglicht den Studierenden, ihre bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Kenntnisse gezielt weiterzuentwickeln.

Im Mittelpunkt steht der Wissens- und Kompetenzzuwachs der Studierenden im Bereich „KI und Schule“ durch innovative Lern- und Prüfungsformate. Die Studierenden vertiefen ihre fachlichen und didaktischen Kenntnisse, insbesondere durch die Erstellung individueller Podcasts in Teams. Weitere Methoden fördern selbstgesteuertes und kollaboratives Lernen sowie kritisches und kreatives Denken. Die Arbeit mit neuen Lernformaten sowie die gezielte Einbindung von Podcasts, die in der Lebenswelt junger Menschen eine zentrale Rolle spielen, steigert die Motivation und unter-stützt praxisnahes Lernen.

Einsatz unterschiedlicher Lernmethoden und die Erstellung von Podcasts

Das Lehrprojekt zeichnet sich durch eine interaktive und lerner:innenzentrierte Gestaltung aus, die authentische und sinnstiftende Aufgabenstellungen in den Mittelpunkt stellt und Aufgabenstellungen umfasst, die je nach Vorwissen auf sehr unterschiedlichen Niveaus bearbeitet werden können. Theoretische Inputs durch die Lehrveranstaltungsleitung werden bewusst reduziert, um Interaktionsprozessen und einem kontinuierlichen Austausch durch angeleitete Diskussionen Raum zu geben. Dabei kommen vielfältige didaktische Methoden zum Einsatz, darunter die Erstellung von Bildcollagen zu KI und Schule, Diskussionsrunden mit Perspektivenübernahme verschiedener Akteur:innen (z.B. Lehrpersonen, Datenschützer:innen, Schüler:innenvertretungen, Eltern, Schulleitung) auf Basis wissenschaftlicher Literatur sowie eigenständige Recherchen zu KI in nationalen und internationalen Bildungssystemen (z. B. Österreich, Estland, China, Finnland). Darüber hinaus setzen sich die Studierenden mit ethischen Fragestellungen der KI-Nutzung im schulischen Kontext auseinander. Durch diese vielfältigen methodischen Zugänge entwickeln die Studierenden fachliche sowie überfachliche Kompetenzen. Neben der Fähigkeit zur kritischen Reflexion und wissenschaftlichen Recherche erwerben sie Kreativität, interkulturelles und globales Verständnis sowie ethische und soziale Verantwortung.

Ein zentrales Element der Lehrveranstaltung ist die Entwicklung eines Podcasts in Kleingruppen zu einem selbst gewählten Thema aus dem Bereich KI und Schule im Lauf des Semesters. Podcasts haben sich als bedeutendes Medium der Wissensvermittlung etabliert, da sie flexible und zugängliche Lernmöglichkeiten bieten. Insbesondere im Bildungsbereich gewinnen sie an Relevanz, da sie eine vertiefte, interaktive Auseinandersetzung mit Themen ermöglichen und das Lernen über traditionelle Unterrichtsformate hinaus erweitern. Durch ihre Vielseitigkeit und die Integration von Expertenwissen in ein leicht konsumierbares Format ergänzen Podcasts klassische Lehrmethoden, fördern selbstgesteuertes Lernen und spiegeln aktuelle digitale Transformationsprozesse wider.

Umgang mit Studierenden unterschiedlicher Erfahrungshintergründe

Die Studierenden bringen vielfältige Erfahrungshintergründe mit, die sich aus Lehrveranstaltungen, Praktika, schulischen sowie außerschulischen Erfahrungen ergeben. Dadurch variiert ihr Vorwissen erheblich: Während einige noch keine Berührungspunkte mit KI hatten, haben andere bereits KI-gestützte Werkzeuge im Unterricht erprobt. Diese Unterschiede werden zu Beginn der Lehrveranstaltung sichtbar – einerseits durch einen Austausch über bisherige Erfahrungen mit KI im Bildungsbereich, andererseits durch einen eigens entwickelten Fragebogen. Dieser wird sowohl am Anfang als auch am Ende der Lehrveranstaltung eingesetzt, um Wissen, Einstellungen und Erfahrungen der Studierenden zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen nicht nur individuelle Unterschiede im Wissensstand, sondern bieten auch eine wertvolle Grundlage für die gezielte Unterstützung der Studierenden.

Nach einer gemeinsamen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen von KI im Bildungssystem sowie einer Einführung in die grundlegenden

Konzepte der Künstlichen Intelligenz wählen die Studierenden ein individuelles Thema für ihren Podcast aus. Diese Themenwahl ermöglicht es, an bestehendes Wissen anzuknüpfen und persönliche Interessen gezielt zu vertiefen.

In Kleingruppen von zwei bis drei Personen erarbeiten die Studierenden über das Semester hinweg ihre Podcasts. Die Themenvielfalt reicht von allgemeinen Fragestellungen wie KI im Klassenzimmer, KI und Leistungsbeurteilung oder KI und Meinungsbildung und Ressourcenverbrauch in der Schule bis hin zu spezifischen Anwendungsfeldern wie KI-gestützte Textkorrektur, Arbeitsblattgestaltung im Mathematikunterricht oder KI zur Förderung von Lese-und Aussprachefähigkeiten.

Auch hinsichtlich der Erstellung von Podcasts bringen die Studierenden unterschiedliche Erfahrungen mit. Während einige bereits mit Podcast-Formaten vertraut sind, ist das Medium für andere neu. Um allen Studierenden eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Medium zu ermöglichen, erhalten sie am Anfang der Lehrveranstaltung eine Einführung in verschiedene Podcast-Formate sowie eine Schulung zur technischen Umsetzung. Die Produktion der Podcasts erfolgt sowohl während der Lehrveranstaltung als auch in selbstständiger Arbeit außerhalb der Sitzungen. Während diesem Prozess wurden die Studierenden durch Coaching-Gespräche unterstützt.

Constructive alignment

Das Ergebnis der Gruppenarbeit ist eine etwa 20-minütige Podcast-Episode, die das gewählte Thema inhaltlich erschließt und für die Mitstudierenden aufbereitet. Die fertigen Podcasts werden über die Studienplattform der Universität Innsbruck bereitgestellt. Grundlage der Inhalte bildet eine fundierte Recherche, bei der mindestens ein wissenschaftlicher Beitrag aus einem hochrangigen Journal oder Handbuch als „Expert:innenmeinung“ einfließt. Ergänzend wird eine weitere Perspektive – etwa durch Interviews mit Lehrpersonen oder Schüler:innen – integriert. Die Studierenden gestalten den gesamten Entstehungsprozess des Podcasts aktiv und entwickeln dabei vielfältige Kompetenzen im technischen, kognitiven und sozialen Bereich. Sie erwerben Medienkompetenz im Umgang mit digitalen Werkzeugen zur Aufnahme, Bearbeitung und Veröffentlichung von Audioinhalten. Gleichzeitig vertiefen sie ihr Fachwissen über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf das Bildungssystem und setzen sich kritisch mit unterschiedlichen Perspektiven auseinander. Dies stärkt ihr analytisches Denken und ihre Fähigkeit, komplexe Sachverhalte fundiert zu reflektieren und zu diskutieren. Durch die Erstellung der Podcasts verbessern sie ihre Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten, während die Arbeit im Team ihre Kooperations- und Organisationsfähigkeiten fördert. Darüber hinaus werden

Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gestärkt, da die Studierenden alle Schritte von der Themenfindung bis zur Veröffentlichung eigenverantwortlich steuern. Schließlich entwickeln sie ein Gespür für zielgruppengerechte Wissensvermittlung und trainieren ihre Fähigkeit, Inhalte anschaulich und adressatengerecht aufzubereiten.

Die Podcasts, die von den Studierenden erstellt wurden, zeichnen sich durch eine große Vielfalt in ihrer Gestaltung aus und variieren sowohl im Format als auch in der Herangehensweise. Sie reichen von klassischen Bildungspodcasts über KI-Selbstexperimente bis hin zu reportageartigen Podcasts, die die Hörer:innen auf eine virtuelle Tour durch die Schule mitnehmen. In diesen Podcasts präsentieren die Studierenden nicht nur ihr erworbenes Wissen und ihre neu entwickelten Kompetenzen zum Thema KI, sondern setzen sich auch mit deren Anwendung im schulischen Kontext auseinander. So können sie als (zukünftige) Lehrpersonen das Gelernte direkt in ihren eigenen Unterricht integrieren und weiterentwickeln. Gespräche im Anschluss an die Podcast-Produktion zeigen zu-dem, dass viele Studierende das Format auch als innovatives Tool in ihre eigene Lehrpraxis einfließen lassen möchten.

Die Prüfungsformate der Lehrveranstaltung sind eng mit der Erstellung der Podcasts verknüpft. Die Podcast-Produktion stellt dabei das zentrale Bewertungselement dar und nimmt das größte Ge-wicht in der Beurteilung ein. Zusätzlich wird die aktive Mitarbeit, das Peer-Feedback sowie die Erstellung eines Reflexionstagebuchs bewertet.

Feedback als zentraler Lernbegleiter

Feedback ist ein wesentlicher Bestandteil der Lehrveranstaltung und begleitet den gesamten Podcast-Erstellungsprozess. Es dient der Reflexion, unterstützt den individuellen Lernfortschritt und fördert den Austausch innerhalb der Seminargruppe. Folgende Feedbackformate wurden integriert:

1. Coaching: Während eines Coachinggesprächs der Lehrveranstaltungsleitung mit den einzelnen Podcastgruppen erhalten die Studierenden die Möglichkeit, ihren Fortschritt zu reflektieren, Herausforderungen zu besprechen und gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. Dieses Gespräch fördert nicht nur den individuellen Erkenntnisgewinn, sondern auch den Austausch innerhalb der Kleingruppe. Gleichzeitig ist es auch ein Feedbacktool über den Entwicklungsprozess für die Lehrveranstaltungsleitung.

2. Peer-Feedback: Nach Abschluss der Podcast-Produktion erhalten die Studierenden drei

Podcasts anderer Gruppen zur Analyse und kritischen Reflexion. Sie setzen sich intensiv mit den Inhalten und der Gestaltung auseinander, geben konstruktive Rückmeldungen und diskutieren ihre Erkenntnisse in der Lehrveranstaltung. Dieser Austausch stärkt die analytische und reflexive Kompetenz und ermöglicht es den Studierenden, voneinander zu

lernen.

3. Fragebogen: Zu Beginn und am Ende des Semesters beantworten die Studierenden einen

identischen Fragebogen zu ihrem Wissen über KI im schulischen Kontext, ihre Einstellungen sowie die Nutzung von KI-Tools. Diese Erhebung ermöglicht eine objektive Messung

des Ausgangswissens sowie des Wissenszuwachses und dient als Grundlage für die Weiterentwicklung der Lehrveranstaltung.

4. Lern-/Reflexionstagebuch: Über das gesamte Semester hinweg führen die Studierenden ein individuelles Lern- und Reflexionstagebuch, in dem sie ihren Lernprozess dokumentieren. Bestandteil des Tagebuchs ist die Erstellung der Podcasts, Inhalte aus der Lehrveranstaltung zum Thema KI und Schule sowie auch Inhalte von den Podcasts anderer Kleingruppen und leiten daraus Erkenntnisse für ihre zukünftige Tätigkeit als Lehrperson ab.

Durch diese vielfältigen Feedback-Formate wird ein strukturierter und nachhaltiger Lernprozess gefördert, der sowohl die fachliche als auch die persönliche Entwicklung der Studierenden unterstützt.

Lee, V. R., Pope, D., Miles, S., & Zárate, R. C. (2024). Cheating in the age of generative AI: A high school survey study of cheating behaviors before and after the release of ChatGPT. Computers and Education: Artificial Intelligence, 7, 100253. doi.org/10.1016/j.caeai.2024.100253

UNESCO (2024). AI competency framework for teachers. United Nations Educational.

Akzeptanz und Resonanz

Die Lehrveranstaltung „KI und Schule“ fand bei den Studierenden große Akzeptanz und Resonanz, was sich in den positiven Evaluationsergebnissen (2 LV-Gruppen, mit jeweils 21

Studierenden) und den detaillierten Feedbacks widerspiegelt. Das aktuelle Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) im schulischen Kontext weckte großes Interesse, da viele

Studierende bereits KI nutzen, aber oft wenig fundiertes Wissen über deren Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen im Bildungssystem hatten. Die Veranstaltung konnte diese Wissenslücke erfolgreich schließen, indem sie den Studierenden eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichte, die sowohl theoretische als auch praxisorientierte Aspekte abdeckte. Besonders hervorzuheben ist die intensive Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur, die das Wissen und die kritische Reflexion der Studierenden auf ein fundiertes wissenschaftliches Niveau hob.

„Podcast statt Seminararbeit, also reden statt schreiben und trotzdem fand eine wissenschaftliche und intensive Auseinandersetzung mit dem Thema statt. (Wir lernen es geht auch anders und das ist super!)“ Die Studierenden beschreiben im Rahmen der LV-Evaluation insbesondere die Möglichkeit der individuellen Vertiefung ihres gewählten Themas im Bereich KI und Schule sowie sich mit den Podcasts ihrer Kolleg:innen auseinanderzusetzen und Feedback zu geben als positiv. Dies förderte den Wissenszuwachs und einen intensiven Diskurs. Die Podcast-Erstellung als zentrale Methode der Lehrveranstaltung erwies sich als besonders motivierend. Sie ermöglichte den Studierenden, ihre Kenntnisse kreativ und praxisorientiert umzusetzen und das Thema KI aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

„Die Inhalte sind sehr praxisnah und für das spätere Berufsleben sehr relevant.“

Viele gaben an, dass sie durch das Podcast-Format motiviert wurden, dieses Medium auch später im Unterricht einzusetzen. Ein wertvoller Aspekt des Kurses war die Erweiterung des Blickwinkels durch die Auseinandersetzung mit internationalen Bildungssystemen und dem Einsatz von KI in anderen Ländern. Die Studierenden recherchierten, wie KI in der Bildung in Ländern wie Österreich, Estland, China, den USA und Finnland verankert ist, und erhielten so einen erweiterten Blick auf die globalen Herausforderungen und Chancen im Bereich der digitalen Bildung. Diese internationale Perspektive förderte das interkulturelle Verständnis und ermöglichte den Vergleich verschiedener Modelle für den Einsatz von KI in der Bildung.

„Ich habe mich auf die LV immer sehr gefreut, spannendes Podcast-Projekt, sehr viel Potential für die Zukunft!“

Die strukturierte und interaktive Gestaltung des Kurses wurde ebenfalls sehr positiv bewertet. Die Arbeit in Kleingruppen und die eigenständige Recherche trugen zu einem vertieften Lernprozess bei. Die Studierenden entwickelten sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzen wie Teamarbeit, selbstständige Wissensaneignung und kritische Reflexion. Der kontinuierliche Aus-tausch und das Feedback förderten einen regen Diskurs, der als besonders bereichernd empfunden wurde. Ein Fragebogen zu Beginn und am Ende des Kurses zeigte den Wissenszuwachs und bestätigte die Wirksamkeit des Kurses. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung des Verständnisses und des kritischen Bewusstseins bezüglich der Anwendung von KI im schulischen Kontext.

Trotz der positiven Resonanz gab es auch kritische Rückmeldungen. Einige Studierende empfanden die technische Umsetzung der Podcast-Produktion vor allem zu Beginn als herausfordernd und zeitintensiv. Viele waren mit den digitalen Werkzeugen zur Aufnahme und Bearbeitung von Audioinhalten zunächst nicht vertraut, was zu Unsicherheiten führte. Nach Abschluss des Prozesses waren sie jedoch stolz auf ihre Produktionen und empfanden die technischen Herausforderungen als lehrreich und förderlich für ihre Medienkompetenz. Manche Studierenden merkten an, dass ihnen Detailtiefe oder spezifische Inhalte zu KI-Tools gefehlt hätten, was im Kontext der Themenwahl und -aufbereitung in den Studierenden-Podcasts zu sehen ist.

„Mehr Auseinandersetzung mit unterschiedlichen KI Tools, evtl. auch in die LV welche mitbringen und ausprobieren.“

Insgesamt zeigt sich, dass die Lehrveranstaltung „KI und Schule“ aufgrund ihres innovativen, praxisorientierten und interaktiven Ansatzes auf sehr positive Resonanz gestoßen ist. Die Studierenden haben nicht nur fundiertes Wissen zu einem hochaktuellen Thema erworben, sondern auch wertvolle Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien und in der Teamarbeit entwickelt. Die Veranstaltung hat sie gut auf ihre zukünftige Rolle als Lehrperson vorbereitet und ihnen Werkzeuge an die Hand gegeben, um KI im schulischen Kontext reflektiert und verantwortungsvoll einzusetzen. Die positiven Rückmeldungen und messbaren Wissensfortschritte bestätigen den Erfolg der Veranstaltung, während die kritischen Rückmeldungen wertvolle Impulse für die kontinuierliche Weiterentwicklung liefern.

Nutzen und Mehrwert

Das Projekt „KI und Schule“ bietet einen großen Mehrwert, da es praxisrelevante Themen mit innovativen Lehrmethoden kombiniert. Es geht über traditionelle Lehrformen hinaus und verbindet Theorie, Praxis und interaktive Elemente. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die Integration von Podcasts als zentrale Lehr-, Lern- und Prüfungsmethode. Diese Methode verbindet technisches Know-how mit kreativem Denken und fördert gleichzeitig die Medienkompetenz der Studierenden. Durch die Erstellung von Podcasts erwerben sie nicht nur theoretisches Wissen über KI, sondern müssen dieses praxisrelevant und ansprechend für ihre Kolleg:innen aufbereiten. Außerdem entwickeln sie praktische Fähigkeiten, die sie später im Unterricht mit Schüler:innen anwenden können.

Die Studierenden profitieren auch von der Auseinandersetzung mit den Themen ihrer Kolleg:innen. Diese Form der Peer-Interaktion stärkt das Verständnis und fördert ein vertieftes

Lernen. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung des Lernprozesses. Die Studierenden sind nicht nur passive Empfänger von Wissen, sondern aktiv in den Lernprozess eingebunden. Die Bearbeitung individueller Themen und die anschließende Diskussion im Plenum fördern den Wissensaustausch und den kritischen Diskurs.

Das Projekt fördert auch wichtige Formen der Zusammenarbeit. Die Arbeit in kleinen Gruppen stärkt die Team- und Kommunikationsfähigkeiten. Der kooperative Ansatz fördert soziale Kompetenzen, die für angehende Lehrpersonen wichtig sind. In der Zusammenarbeit entwickeln die Studierenden gemeinsam Lösungen und integrieren verschiedene Perspektiven, was zu einem tieferen Verständnis des Themas führt.

Darüber hinaus trägt das Projekt zur Flexibilisierung der Lehre bei, indem es den Studierenden ermöglicht, ihre Themen individuell zu wählen und je nach Interesse zu vertiefen. Dies ermöglicht eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit dem Thema KI und steigert die Motivation der Studierenden, da sie sich mit Fragestellungen beschäftigen, die sie selbst für besonders relevant erachten. Die Kombination aus eigenständiger Recherche, kreativem Arbeiten und kollaborativem Lernen schafft eine optimale Lernumgebung, die Eigenverantwortung und Teamfähigkeit fördert.

Übertragbarkeit und Langlebigkeit

Das Projekt läuft seit 2024

Das Lernprojekt „KI und Schule“ ist nachhaltig einsetzbar und vielseitig übertragbar. Die flexible inhaltliche Gestaltung ermöglicht die kontinuierliche Einbindung aktueller technologischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Dadurch bleibt das Projekt langfristig relevant, da die Studierenden immer wieder mit (neuen) Herausforderungen und Chancen der KI konfrontiert werden.

Die Methode der Podcast-Erstellung ist ein innovativer Ansatz, der auch auf andere Themengebiete und Bildungsbereiche übertragbar ist. Sie fördert nicht nur fachliche, sondern auch medienpädagogische und technische Kompetenzen, die für zukünftige Lehrpersonen unerlässlich sind. Das Konzept kann auch außerhalb der Hochschule in schulischen

Bildungskontexten Anwendung finden, indem es die aktive Wissensvermittlung durch kreative Medienformate unterstützt.

Die Aspekte des Peer-Learnings und —des Peer-Feedbacks sind Elemente, die auf andere Lehrveranstaltungen übertragbar sind. Das Produzieren von Podcasts für Mitstudierende hat den Vorteil, dass für eine ganz bestimmte Zielgruppe gestaltet wird und das eigene Lernprodukt einen Zweck über die Erfüllung der Prüfungsleistung hinaus erfüllt. Gleichzeitig ermöglicht das Peer-Feedback, voneinander zu lernen, indem Studierende angehalten werden, über den eigenen Lernprozess nachzudenken und sie erweitern ihre Feedbackkompetenz.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Inhalte sichert die Aktualität des Projekts. Die Erstellung von Podcasts bleibt ein flexibles, digitales und kreatives Lernformat, das nachhaltig in der Hochschullehre etabliert werden kann und auf schulische Kontexte übertragbar ist.

Institutionelle Unterstützung

Das Lehrprojekt „KI und Schule“ wird von der Universität durch verschiedene institutionelle Maß-nahmen nachhaltig unterstützt. Eine wesentliche Grundlage bildet die Bereitstellung der technischen Infrastruktur, einschließlich moderner digitaler Lernplattformen und technischer Geräte für die Podcast-Produktion. Darüber hinaus unterstützte das umfangreiche interne Fortbildungsangebote für Lehrende im Bereich der Künstlichen Intelligenz die LV-Leitungen in inhaltlicher Hinsicht.

Das Curriculum bietet die Möglichkeit, aktuelle und relevante Themen im Rahmen der Lehrveranstaltung „Bildungsforschung“ aufzugreifen. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung an neue Herausforderungen und Entwicklungen und deren Integration in den schulischen Kontext. Ein zentraler Aspekt der institutionellen Förderung ist die Offenheit für innovative Ansätze in der Lehrer:innenbildung. Die Ausbildung dient als Raum, um neue didaktische Konzepte zu erproben, digitale Lehrmethoden zu erforschen und deren Wirksamkeit zu evaluieren. Damit trägt das Projekt nicht nur zur Ausbildung der Studierenden, sondern auch zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Lehrer:innenbildung an der Universität bei.

Das Lehrprojekt „KI und Schule“ ist eng in das hochschulinterne Qualitätsmanagement eingebunden, um eine kontinuierliche Verbesserung der Lehrqualität zu gewährleisten. Die Evaluationsergebnisse werden systematisch erfasst und im Vizerektorat für Lehre gesammelt, wodurch eine hochschulweite Qualitätssicherung unterstützt wird. Die regelmäßigen Evaluationsprozesse ermöglichen es, Stärken der Lehre zu identifizieren und Verbesserungspotenziale gezielt zu nutzen. Dabei wird nicht nur die Zufriedenheit der Studierenden erfasst, sondern auch der Lernerfolg und die Wirksamkeit der Lehrmethoden analysiert.

Auch auf Institutsebene spielt Feedback eine zentrale Rolle. Die Rückmeldungen der Studierenden werden gezielt sowohl in Modulgruppen als auch im gesamten Lehrendenteam der bildungswissenschaftlichen Grundlagen zur Weiterentwicklung der Lehrveranstaltungen genutzt. Insbesondere Rückmeldungen zur inhaltlichen Gestaltung, zu Lehrmethoden und zur Betreuung werden berücksichtigt.

Das Lehrprojekt „KI und Schule“ ist gleichzeitig auch ein hochschuldidaktisches Forschungsprojekt. Eine Publikation von Ergebnissen aus der pre- und post-Fragebogen-Erhebung ist in Vorbereitung. Dadurch werden gewonnene Erkenntnisse auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einbindung von Feedback in die Gestaltung neuer Curricula. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen, innovative Lehransätze zu erproben und langfristig in die Ausbildung zukünftiger Lehrpersonen zu integrieren. Damit trägt das Projekt nicht nur zur Qualitätsverbesserung einzelner Lehrveranstaltungen bei, sondern hat auch Einfluss auf die Weiterentwicklung der Lehrer:innenbildung im Verbund LehrerInnenbildung West.