Zuletzt aktualisiert am 18.09.2025
LV Innovation & Change, ILV im Studiengang Management Master BB
Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung
KI-generiertes Bild bzw. Bilder, daher urheberrechtsfrei

Im Rahmen der LV war von einer Kleingruppe das Unternehmen "25hours Hotels" zu analysieren und für dieses Unternehmen eine Innovation zu entwickeln. So wurden u.a. Visualisierungen für innovative Hotelzimmer mit KI-Tools entwickelt.
Ars Docendi Kategorie
Gesellschafts- und Nachhaltigkeitsorientierte Lehre
Ars Docendi Kriterien
- Digitale Transformation
- Innovative Hochschuldidaktik
- Partizipation und Mitgestaltung
Gruppengröße
20-49
Anreißer (Teaser)
Innovation im 21. Jahrhundert – dieses Projekt vermittelt u.a. speziell zwei Dinge: erstens, wie KI Innovationen generieren kann; zweitens, wie geistige Eigentumswerte (Patente, Urhebrrechte) als Bausteine für Innovationen verwendet werden können.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Die LV "Innovation und Change" im Master-Studiengang Management (berufsbegleitend) an der IMC HAW Krems hat zum Ziel, Studierende im Bereich des Innovationsmanagements zu befähigen, Innovationen systematisch zu entwickeln, entsprechende Innovationsprozesse aufsetzen und steuern, sowie allgemein eine innovationsaffine Unternehmenskultur entwickeln zu können. Zu diesem Zweck entwickeln die Studierenden in Kleingruppen für ausgesuchte reale Unternehmen selbst eine Innovation über das Semester hinweg.
Zwei Besonderheiten im Lichte einer exzellenten innovativen Lehre heben die LV ab.
- Erstens, methodisch, der Einsatz von KI – Studierende sollen befähigt werden, UXH dezidiert für die Entwicklung der Innovation zu nutzen, hierfür Prompts zu entwickeln, diese zu dokumentieren und kritisch zu diskutieren.
- Zweitens, inhaltlich, die transdisziplinäre Verknüpfung des Themas Innovationsmanagement mit dem Management von Intellectual Property (IP), also geistigem Eigentum wie Patenten, Urheberrechten oder Geschäftsgeheimnissen. IP-Management soll als integraler Bestandteil im Entwicklungsprozess von Innovationen verstanden werden, als betriebswirtschaftlich-transdisziplinäres Know-How, was auch neue Innovationen, wie z.B. Geschäftsmodellinnovationen, hervorbringen kann. Wir folgen mit diesm Ansatz auch Empfehlungen der Bundesregierungen aus der nationalen IP-Strategie und können hier auch rezente Ergebnisse unserer Anwendungsforschung integrieren.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
The course "Innovation and Change" in the part-time Master's program in Management Studies at IMC HAW Krems aims to enable students in the field of innovation management to systematically develop innovations, set up and manage corresponding innovation processes, and generally develop an innovation-oriented corporate culture. To this end, students work in small groups throughout the semester to develop an innovation for selected real companies.
Two special features in the context of excellent innovative teaching distinguish this course.
- First, methodologically, the use of AI – students should be enabled to use AI specifically for the development of innovations, to develop prompts for this purpose, to document them, and to critically discuss them.
- Second, content-wise, the transdisciplinary linking of the topic of innovation management with the management of intellectual property (IP), i.e., iinstruments such as patents, copyrights, or trade secrets. IP management should be understood as an integral component in the innovation development process, as business-related, transdisciplinary know-how that can also generate new innovations, such as business model innovations. With this approach, we also follow recommendations from the Austrian federal government's national IP strategy and can also integrate recent results from our applied research.
Nähere Beschreibung des Projekts
Ziele der LV
Die LV „Innovation und Change“ im Masterstudiengang Management (berufsbegleitend) an der IMC HAW Krems hat zum Ziel, Studierenden das Thema Innovationsmanagement näher zu bringen. Die Studierenden sollen befähigt werden, unterschiedliche Arten von Innovation zu erkennen; Kreativitätstechniken anzuwenden, um Innovationen zu entwickeln; verschiedene Arten von Innovationsprozessen aufzusetzen und zu steuern, mit allen damit verbundenen Notwendigkeiten; sowie Techniken kennenzulernen, wie Unternehmen eine innovationsaffine Unternehmenskultur entwickeln können.
Didaktisch-methodiischer Ansatz
Methodisch und didaktisch sollen Studierende in Kleingruppen das Marktumfeld sowie die Unternehmens- und Innovationsstrategie eines bestehenden Unternehmens analysieren und für dieses Unternehmen eine Innovation – im Sinne eines möglichst weit entwickelten Konzeptes für eine Innovation – entwickeln. Diese Innovation wird im Rahmen einer Seminararbeit beschrieben und abschließend im Plenum diskutiert. Parallel zur Entwicklung der Innovation bzw. der Erstellung der Arbeit über das Semester erfolgen durch die Lehrenden (Prof.(FH) Dr. Reinhard Altenburger und Prof. (FH) Dr. Alfred Radauer) die theoretischen Inputs im Rahmen von Vorträgen und interaktiv zu erarbeitenden Aufgabenstellungen. Studierende haben über das Semester auch die Möglichkeit, den Fortschritt ihrer Arbeit zu diskutieren und sich zusätzlich Tipps zu holen. Die Arbeiten enthalten auch empirische Elemente wie Expert/innen- und/oder Konsumenten/inneninterviews. Teilweise kommt es auch zu einer direkten Zusammenarbeit mit den untersuchten Unternehmen. Es ergeben sich, bei einer Gesamtgruppengröße von bis zu 30 Personen pro Lehrenden, ca. fünf Seminararbeiten je Lehrenden, die die jeweiligen Unternehmen und Innovationen in unterschiedlichen Branchen behandeln.
Innovative Elemente und Extellenz für den Ars Docendi
Wir reichen beim Ars Docendi an, weil wir folgende zwei Elemente dieser LV als besonders innovativ ansehen, und wo wir denken, dass wir Exzellenz im didkatischen wie auch im inhaltlichen Sinne liefern:
- Die Nutzung von KI: Unser Ansatz ist es, dass Studierende Innovationen parallel auf zwei Arten entwickeln. Auf der einen Seite, unter Nutzung klassischer Techniken wie Design Thinking, Morphologische Boxen, innerhalb der Gruppe; andererseits soll auch aktiv KI verwendet werden. Die Studierenden werden aufgefordert, eigene Prompts zu entwickeln und zu dokumentieren, wie mit deren Hilfe die Innovation sowie spezifische Aspekte derselben durch die KI generiert werden können. Im Anschluss soll diskutiert werden, welchen Mehrwert und welche Limitationen der Einsatz von KI in der Innovationserstellung mit sich brachte und wie die Prompts verbessert werden können. Die finale Innovation ergibt sich dann aus der Kombination des manuellen und KI-gestützten Ansatzes. Die Studierenden werden angehalten, für Ihre Innovation verschiedene KI-Tools zu verwenden, darunter auch solche, die Bilder generieren, damit man auch eine realistische optische Vorstellung von der Innovation entwickeln kann.
- Die Verbindung der Themen Innovationsmanagement und IP-Management: Die LV hat als weitere Besonderheit, dass dem Thema „Intellectual Property (IP)-Management“, also dem Management vom geistigen Eigentum wie Patenten, Urheberrechten, Marken und Geschäftsgeheimnissen, breiter Raum gegeben und IP-Management als Teil des Innovationsmanagements unterrichtet wird. Traditionell erfolgt im Unterricht zwischen den zwei Themen eine Trennung. Das Thema Kreativität und Innovation wird als „softes“ Thema meist ohne IP-Bezug unterrichtet, während IP, gerade im Businessbereich, wenn überhaupt, eine eigene LV aus dem Bereich Recht ist. Indem gezeigt wird, wie IP gemanagt wird (und damit auch ein Business-Thema ist) und wie sich IP-Instrumente wie Patente, Geschäftsgeheimnisse etc. in Innovationsprozessen nutzen lassen, um z.B. neuartige Geschäftsmodellinnovationen zu entwickeln, betreten wir in vielerlei Hinsicht Neuland.
Wir folgen hierzu Empfehlungen der Bundesregierung im Rahmen des nationalen IP-Strategie, die einen derartigen transdisziplinären Ansatz im Unterricht an Hochschulen fordert (siehe Nationale IP Strategie, S.56ff, wie hochgeladen), wie auch entsprechenden Empfehlungen z.B. der EU-Kommission. Zudem können wir in den Unterricht immer wieder aktuelle Forschungsergebnisse zu IP-Managementthemen einfließen lassen, da wir zu diesem Thema auch aktiv forschen. Z.B. haben wir rezent eine Studie als Auftragsforschung zum Management von Geschäftsgeheimnissen beim Teilen von Daten zwischen Unternehmen für die Europäische Kommission durchgeführt, die Wissen in einem sich entwickelnden Feld generiert hat, welches noch nirgends lehrbuchmäßig verschriftlicht ist.
Akzeptanz und Resonanz
Das Projekt wird gut angenommen. Folgende Evaluierungsfeedbacks sind interessant:
1) "Super Interessante Themen und sehr bemühter Prof. Ich fand die Gruppenarbeit super und dass man unterschiedliche KI Tools dafür verwenden durfte."
2) "Gute LV im Hinblick auf KI."
3) "bin sehr zufrieden mit der Lehrveranstaltung. hab einiges mitnehmen können, sowohl für den privaten als auch beruflichen Nutzen. Eine perfekte Mischung aus Theorie und Praxis :)".
4) "Unterricht war sehr interessant und auch spannend gestaltet. Die Ausarbeitung war auch sehr viel Aufwand aber man hat auch viel dabei gelernt."
5) "Sehr interessante LV mit praxisnahen Inputs"
LV-Evaluierungergebnis Gruppe Altenburger WS24/25: Durchschnittsnote 1,67 (Schulnotensystem) bei Rücklaufquote 9 von 32 (28,13%)
LV-Evaluierungsergebnis Gruppe Radauer WS24/25: Durchschnittsnote 1,5 (Schulnotensystem) bei Rücklaufquote 8 von 30 (26,67%)
Untenstehend auch eine Reflexion zum Einsatz von KI aus einer Arbeit:
"Zu Beginn des Forschungsprojektes konnte durch die teilweise überbordende Fülle an Informationen ein konkretes Herangehen an die Innovation nur schwer vollzogen werden. Den Autoren wurde im Zuge dessen die Wichtigkeit eines klar definierten Innovationsprozesses schnell bewusst. Die zwingende Notwendigkeit eines Innovationsprozesses in Innovationstätigkeiten, stellt auch Seeger (2014, S. 15) fest und knüpft daran das Resultieren einer Innovation in Misserfolg oder Erfolg. Durch die Betrachtung des gewählten Innovationsprozesses in Kapitel 4 zeigt sich in der Praxis aufgrund eingeschränkter Ressourcen jedoch ein nur limitierter Einsatz der theoretischen Modelle. Um diese sinnvoll in die Innovationstätigkeit einbauen zu können, bedarf es einer der Innovation angepassten Adaption. Diese Herangehensweise findet sich auch in er aktuellen Forschung wieder, beschreibt beispielsweise Yeboah, (2023, S. 7) hierzu, dass die Wahl des Innovationsprozesses der Unternehmung obliegt und diese von deren internen und externen Faktoren abhängig ist. Die im herangezogenen Innovationsprozessmodell erste Phase kann von den Autoren als unstrukturierte und ideenreiche Etappe in der Innovierung beschrieben werden. Die wissenschaftliche Literatur beschreibt diesen Prozessschritt auch als das „fuzzy front end“ welches durch deren dynamischen und unstrukturierten Ablauf geprägt wird (Verworn & Herstatt, 2007a, S. 24–25). Um trotz der Fülle an Informationen in diesem Schritt Struktur zu bieten, wird hier der Einsatz von KI-Tools herangezogen. Durch eine breite Recherche hingehend diverser Informationen und potenziellen Problemen wie deren Lösungen stellt der Einsatz von KI eine durchaus sinnvolle Option aus Sicht der Autoren dar. Auch die Forschung unterstützt diese Annahme und beschreibt, dass gerade in der frühen Phase des Innovationsprozesses der Einsatz KI zu empfehlen ist (Kakatkar et al., 2020b, S. 176)...
In der ersten Phase der Ideengenerierung konnte dem Projektteam durch den KI-Einsatz aufgrund der Vielzahl an vorgeschlagenen Ideen ein breites Verständnis hingehend der potenziellen Problematik gegeben werden. Auffallend hierbei war die zwingende Notwendigkeit der Etablierung einer Prompting-Strategie. Wurde seitens der Autoren beispielsweise lediglich eine Bitte ohne weiterführender Angaben eingespeist, litt die Qualität des Outputs erheblich. Es bedarf demnach einer genauen und detaillierten Beschreibung des zu erwartenden Resultats. Hierbei war auch auffallend, dass sich die Promteingaben zwischen der KI-Tools unterscheiden und nicht ein einheitlicher Auftrag an alle Tools erteilt werden kann. Es bedarf in diesem Schritt mehreren Versuchen, bis der finale Prompt das gewünschte Resultat liefert. Ein weiterer erkennbarer Punkt im Kontext der Resultate konzentriert sich auf den Innovationsgrad der jeweiligen Projekte. Die KI-Tools haben hierbei teilweise Lösungsvorschläge gebracht, welche ohnedies am freien Markt bereits existieren...Obwohl die Ergebnisse aus den KI Tools im Kontext dieser Forschungsarbeit als überwiegend positiv zu bewerten sind, bedarf es jedoch immer noch kritische Instanz welche die Resultate hingehend deren Plausibilität kritisch würdigt. Zusammenfassend kann resümiert werden, dass KI-Tools durchaus eine Daseinsberechtigung als Teil eines Innovationsprozesses haben und diese vor allem die Gesamtqualität durch eine Vielzahl an Sichtweisen sowie hochwertigen Visualisierungen, als auch die Effizienz steigern können. Dennoch muss immer eine Plausibilisierung der Outputs stattfinden, ein blindes Verlassen auf die Ergebnisse ist zu aktuellem Entwicklungsstand der Tools nicht ratsam. Teilweise variiert die Output-Qualität nicht nur zwischen den Tools, sondern auch innerhalb dieser. Überdies ist die Aktualität auf die teilweise zugegriffenen Quellen nur in einem eingeschränkten Rahmen gegeben."
Nutzen und Mehrwert
Die Studierenden lernen den bewussten, theoriegeleiteten Einsatz von KI in einem praxisnahen Kontext der Innovationsentwicklung. Sie können reflektieren, welche Vor- und Nachteile der Einsatz von KI bei der Innovationsentwicklung mit sich bringt. Dies ist klar eine neue Form der Nutzung von KI in der Lehre im Bereich Innovationsmanagement.
Auch die Integration des Themas IP bietet einen Mehrwert und Alleinstellungsmerkmal. Innovationsmanagement wird somit als deutlich umfassendere Materie begriffen, die neben "soften" Ansätzen der Steuerung und Unternehmenskulturentwicklung auch "harte" Aspekte beinhaltet. Zudem wird der Instrumentenkasten des Systems geistiger Eigentumsrechte nicht (nur) als Rechtsmaterie begriffen, sondern als Werkzeugkasten in der betriebswirtschaftlichen Steuerung von Unternehmen und Innovationsprozessen.
Übertragbarkeit und Langlebigkeit
Das Projekt läuft seit 2024
Gegebenenfalls geplanter Endzeitpunkt: kein Endzeitpunkt geplant (Erstumsetzung IP-Management war vor 2024, 2024 kam das KI-Element hinzu)
Das Projekt wird im Rahmen einer derzeit implementierten Studiengangsüberarbeitung weiter verfeinert und trägt dann auch den Titel "Innovations- und IP-Management" im nächsten Studienjahr. Es wird angestrebt, den Einsatz von KI auch auf den Bereich IP-Management auszudehnen (so z.B. zum Schreiben einer geeigneten IP-Strategie oder zum Draften eines möglichen ersten Patentes). Jedenfalls ist das Konzept gut adaptierbar auf andere Studiengänge im Wirtschafts-, aber auch den MINT- und Kunstbereich, sowohl an der IMC selbst als auch an anderen Hochschulen.
Institutionelle Unterstützung
Für dieses Projekt ist keine spezielle Unterstützung seitens der Hochschule vonnöten.
Ja, die LV-Evaluierung ist ein integraler Bestandteil der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung. Das Feedback seitens der Studierenden erfolgt sowohl quantitativ als auch qualitativ wie oben dargestellt, wobei an mehreren Stellen der LV auf die Evaluierung hingewiesen wird (z.B. dass auch ein guter Rücklauf vonnöten ist). Die Evaluierungsergebnisse werden im Anschluss jedes Semester mit Studierendenvertreter/innen (den Sprecher/innen der jeweiligen Studienkohorten) diskutiert, und es erfolgt auch ein zwingender Review der Ergebnisse jedes Semester (mit Protokollierung und Maßnahmenvorschlägen) mit Vertreter/innen des Kollegiums. Hierfür ist ein eigener Qualitätssicherungsprozess, auch im EDV-System, aufgesetzt.