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Zuletzt aktualisiert am 16.05.2025

Studentische Erklärvideos zur Elementarpädagogik

Projektname des bereits eingereichten Projekts:

Ars Docendi Kategorie

Kooperative Lehr- und Arbeitsformen

Ars Docendi Kriterien

  • Digitale Transformation
  • Innovative Hochschuldidaktik
  • Studierenden- und Kompetenzorientierung

Gruppengröße

< 20

Anreißer (Teaser)

Studierende produzieren Erklärvideos zu Theorie und Praxis der Elementarpädagogik

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Studierenden im 4. Semester des Bachelorstudiums "Elementarbildung: Inklusion und Leadership" erhalten im Sommersemester 2020 im Modul "Kognitive Entwicklung" den Auftrag, kurze Erklär- bzw. Legevideos zu Themen der Lehrveranstaltungen in diesem Modul zu erstellen.

In den Präsenzeinheiten finden hierzu sowohl eine inhaltliche Einführung (zu den jeweiligen wissenschaftlichen Modellen und Theorien zur Kognitiven Entwicklung) als auch eine technische Einführung (zu der Methode der Erklär- bzw. Legevideos) statt. Außerdem wird in den Präsenzeinheiten die erforderliche technische Infrastruktur zur Verfügung gestellt.

In den Blended-Learning-Phasen arbeiten die Studierenden selbständig an ihren Videos weiter, wobei online Hilfestellungen durch den LV-Leiter - etwa in Form von Chats oder Forendiskussionen auf Moodle - gegeben und Fragen der Studierenden beantwortet werden.

Ziel des Projektes ist, Studierende bis zum Semesterende Erklärvideos produzieren zu lassen, die sowohl in der Lehre als auch in der elementarpädagogischen Berufspraxis (etwa bei Teambesprechungen oder in der Elternarbeit) weiterverwendet werden können. Eine Kooperation mit dem Schulbuchverlag hpt soll gewährleisten, dass auch SchülerInnen der Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (BAfEP) Zugang zu den Erklär- bzw. Legevideos erhalten. Hierfür wird eine inhaltliche Abstimmung mit dem BAfEP-Schulbuch "Pädagogik elementar" (Dorostkar/Wiplinger 2020) vorgenommen.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Students in the 4th semester of the Bachelor programme „Elementarbildung: Inklusion und Leadership" are asked to create short explainer videos for courses of the module „Cognitive development" on topics of this module.

In the presence sessions students are introduced into the topics of the modules as well as the methods of creating explainer videos. The technical infrastructure for this purpose is provided in the presence sessions.

In the blended learning sessions students work autonomously on their videos, while online support is provided by the course teacher in the case of questions and if there is the need of assistance.

The goal of this project is that students produce explainer videos which can be used both in school (BAfEP) and university teaching (PH) as well as in the professional practice of kindergarten teachers (for example for team meetings or parent's evenings). A cooperation agreement was made with the schoolbook publisher hpt, in order to provide an online platform for the explainer videos connected to the schoolbook "Pädagogik elementar" (Dorostkar/Wiplinger 2020) for BAfEP (Training Institutes for Early Childhood Education).

Nähere Beschreibung des Projekts

Die Studierenden im 4. Semester des Bachelorstudiums "Elementarbildung: Inklusion und Leadership" erhalten im Sommersemester 2020 im Modul B-4-4 "Kognitive Entwicklung" den Auftrag, kurze Erklär- bzw. Legevideos zu Themen der Lehrveranstaltungen in diesem Modul zu erstellen. Die Produktion von Erklärvideos verbindet hierbei den methodisch-didaktischen Nutzen von Erklärvideos mit theoretischen Erkenntnissen zum Lehrveranstaltungsthema "Kognitive Entwicklung" sowohl in Hinblick auf die Lerneffekte von Erklärvideos als auch in Bezug auf die Themen der Videos.

Empirische Befunde zu Erklärvideos

"Erklärvideos sind eigenproduzierte Filme, in denen erläutert wird, wie man etwas macht oder wie etwas funktioniert bzw. in denen abstrakte Konzepte erklärt werden" (Wolf 2015, S. 123). Solche Erklärvideos erfreuen sich zunehmender Popularität - sowohl im institutionellen Bereich (in Unternehmen und Bildungseinrichtungen) als auch im privaten Bereich (z.B. auf YouTube). In empirischen Studien wurden bereits positive Effekte von Erklärvideos in Bezug auf kognitive Faktoren (Wissenszuwachs) und nicht-kognitive Faktoren (z.B. Motivation, Aufmerksamkeit) festgestellt (vgl. Findeisen/Horn/Seifried 2019). Diese positiven Effekte treten sowohl bei der Produktion als auch bei der Rezeption von Erklärvideos ein. Bedeutsam für diese positiven Effekte sind dabei insbesondere der Einsatz interaktiver Elemente, die Berücksichtigung der Lernerperspektive sowie Faktoren des Designs bzw. der Ästhetik der Erklärvideos. Auch das Alter der erklärenden Personen (ältere sind gegenüber jüngeren im Vorteil) und die Dauer der Videos (kürzere, max. 6-minütige Videos sind vorteilhaft) wirken sich auf den Lernerfolg aus. Die Schlussfolgerungen aus der Metastudie von Findeisen/Horn/Seifried (2019) werden im Projekt berücksichtigt.

Vorgangsweise

Im Vorfeld finden in den Präsenzeinheiten hierzu sowohl eine inhaltliche Einführung (zu den jeweiligen wissenschaftlichen Modellen und Theorien zur kognitiven Entwicklung) als auch eine technische Einführung (zur Methode der Erklär- bzw. Legevideos) statt. Außerdem wird in den Präsenzeinheiten die erforderliche technische Infrastruktur zur Verfügung gestellt - konkret wird hierfür das LTC 4.0 (Learning and Teaching Center) am KPH-Campus Strebersdorf genutzt.

In den Blended-Learning-Phasen arbeiten die Studierenden selbständig an ihren Videos weiter, wobei online Hilfestellungen durch den LV-Leiter - in Form von Chats und Forendiskussionen auf Moodle - gegeben und Fragen der Studierenden beantwortet werden.

In einem ersten Schritt werden unter den folgenden Bildungsinhalten konkrete Modelle, Konzepte und Theorien identifiziert, die für den Themenkomplex "Kognitive Entwicklung" zentral erscheinen und sich für die Erklärvideos eignen:

- Entwicklungstheorien des Wissenserwerbs

- Entwicklung kognitiver Fähigkeiten (Denken, Gedächtnis, Lernen, Sprache)

- Theory of Mind, Metakognition, Lernmethodische Kompetenz

- Entwicklung der Schreib- und Lesekompetenz bzw. der mathematischen Kompetenz

- Auffälligkeiten und Beeinträchtigungen im kognitiven Bereich

- Beobachtungsinstrumente für den kognitiven Bereich

- Ko-konstruktive Lern- und Bildungssettings

- Interventions-/Fördermaßnahmen im Bereich der Kognition

- Beratung von Eltern und interdisziplinäre Vernetzung

In einem zweiten Schritt werden in Kleingruppen (2-3 Studierende) Drehbücher für die Videos entworfen. Der Text soll hierbei möglichst kurz und einfach gehalten sein, sodass der zeitliche Rahmen von max. 5-7 Videominuten nicht überschritten wird. Inhalte sollen prägnant und passend zu den Bildern formuliert werden.

Der dritte Schritt besteht darin, passende Bilder zu dem gesprochenen Text zu finden. Studierende können hierbei selbst Zeichnungen anfertigen oder Bilder aus Online-Datenbanken ausdrucken. Dabei wird darauf zu achten sein, nur entsprechend lizensierte Bilder zu verwenden. Lizenzfreie Bilder (Fotos, Icons, Symbole) finden sich etwa auf pixabay.com oder iconmonstr.com.

Zu guter Letzt werden die Videos in den Präsenzeinheiten gedreht. Folgende Möglichkeiten werden den Studierenden hierfür zur Auswahl gestellt:

- Legevideos (zweidimensional): Dabei werden verbal vorgetragene Erklärungen mit Bildern untermalt, die auf einer Fläche aufgelegt werden. Die Legetechnik ist sowohl auf der Ebene der Produktion als auch der Rezeption einfach und eignet sich gut für Einsteiger*innen. Die Tonspur kann entweder "live" eingesprochen oder separat aufgenommen und nachträglich hinzugefügt werden (ggf. nach einer Nachbearbeitung durch ein Schnittprogramm). Ein Schneiden des Bild- bzw. Videomaterials ist nicht per se notwendig.

- Stop-Motion-Technik (dreidimensional): Bei dieser Technik werden viele Fotos von sich bewegenden Objekten (z.B. Spielfiguren) aufgenommen. Durch Softwareunterstützung werden die Fotos nachträglich zu einem Video zusammengefügt. Die Tonspur wird nachträglich hinzugefügt.

Ziel

Ziel ist, dass am Ende des Semester jede/r Studierende/r ein Erklär- bzw. Legevideo (mit-)produziert hat, das sowohl in der Lehre als auch in der elementarpädagogischen Berufspraxis (etwa bei Teambesprechungen oder in der Elternarbeit) weiterverwendet werden kann.

Quellen:

Dorostkar, Niku/ Wiplinger, Eva (2020): Pädagogik elementar. BAfEP. Band 1. Wien: hpt.

Findeisen, Stefanie/ Horn, Sebastian/ Seifried, Jürgen (2019): Lernen durch Videos. Empirische Befunde zur Gestaltung von Erklärvideos. In: MedienPädagogik, (Oktober), 16–36. doi.org/10.21240/mpaed/00/2019.10.01.X.

Wolf, Karsten D. (2015): Video-Tutorials und Erklärvideos als Gegenstand, Methode und Ziel der Medien- und Filmbildung. In: Hartung, Anja et. al (Hrsg.): Filmbildung im Wandel. Wien: new academic press, S. 121-131.

Akzeptanz und Resonanz

Erfahrungswerte von KPH-Lehrenden und -Studierenden, die bereits mit Lege-/Erklärvideos gearbeitet haben, zeigen, dass dieses Medium gut angenommen wird. Das Projekt wird zu Semesterende evaluiert und die Rückmeldungen der Studierenden werden laufend berücksichtigt werden.

Nutzen und Mehrwert

Der Mehrwert des Projekts liegt im handlungsorientierten Zugang, der

gleichzeitig eine Lernerleichterung für Studierende darstellt. Durch die

Lege- bzw. Erklärvideos, die die Studierenden selbst erstellen, setzen

sich diese intensiv und eigenständig mit Inhalten der Lehrveranstaltung

auseinander. Bildungsinhalte zum Themenkomplex "Kognitive Entwicklung"

werden dabei sowohl aus theoretischer als auch aus

didaktisch-methodischer Perspektive (Lerneffekte durch Erklärvideos)

beleuchtet. Anstatt Lerninhalte z.B. für die Vorlesungsprüfung bloß zu

reproduzieren, entwickeln die Studierenden kreative Ideen für eine

didaktische Vermittlung der Inhalte mit den Möglichkeiten digitaler

Medien. Auf diese Weise filtern Sie aktiv die für sie zentralen

Informationen und Kernelemente der wissenschaftlichen Theorien und

Modelle heraus. Gleichzeitig profitieren Dritte von den Erklär- bzw.

Legevideos, wenn die fertigen Videos beispielsweise zur medialen

Unterstützung in Teambesprechungen oder in der Elternarbeit von

elementarpädagogischen Einrichtungen oder auch im Unterricht an

Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (aufgrund der Kooperation mit

dem Schulbuchverlag hpt) eingesetzt werden.

Institutionelle Unterstützung

Infrastruktur