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Zuletzt aktualisiert am 15.05.2025

SE Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik: Bibel und Koran – religionsdidaktische Perspektiven auf zwei Heilige Schriften

Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung

Ars Docendi Kategorie

Gesellschafts- und Nachhaltigkeitsorientierte Lehre

Ars Docendi Kriterien

  • Studierenden- und Kompetenzorientierung
  • Perspektivenerweiterung und Internationalisierung

Gruppengröße

< 20

Anreißer (Teaser)

Interreligiöses kooperatives Lernen

Interreligiöse Kompetenzen zählen in einer religiös pluralen Gesellschaft zu den grundlegenden Qualifikationen von Religionslehrkräften. Das Lehrprojekt stellt damit österreichweit ein Novum in der universitären Ausbildung von Religionslehrpersonen dar.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Interreligiöse Kompetenzen zählen in einer religiös pluralen Gesellschaft zu den grundlegenden Qualifikationen von Religionslehrkräften. Zum Erwerb dieser Kompetenzen im Rahmen der universitären Ausbildung sind Lernräume notwendig, in denen Studierende unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit nicht nur nebeneinander, sondern miteinander und voneinander lernen können.

Das Lehrprojekt „Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik“ ist im Kontext der universitären Ausbildung von Religionslehrpersonen österreichweit einzigartig und Teil einer breiten, curricular verankerten Zusammenarbeit zwischen katholischer und islamischer Religionspädagogik an der Universität Innsbruck. Das Seminar „Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik: Bibel und Koran – religionsdidaktische Perspektiven auf zwei Heilige Schriften“ wurde im Sommersemester 2023 im Teamteaching von einer katholischen und muslimischen Lehrenden geleitet. Die kooperative Leitung wurde für die katholischen und muslimischen Studierenden zum Modell für interreligiöse Zusammenarbeit und den Umgang mit Differenz. Aufgabe der Lehrenden war es, einen "safe space" zu schaffen, in dem durch kooperative Lernformen interreligiöse Begegnungen ermöglicht und kritisch reflektiert werden konnten.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

In a religiously pluralistic society, interreligious competences are among the fundamental qualifications of religious education teachers. In order to acquire these competences as part of university education, learning spaces are needed in which students of different religious affiliations can learn not only alongside each other, but with and from each other.

The teaching project "Interreligious Cooperative Religious Didactics" is unique in Austria in the context of the university training of religious education teachers and is part of a broad, curricularly anchored cooperation between Catholic and Islamic religious education at the University of Innsbruck. The seminar "Interreligious Cooperative Religious Didactics: Bible and Koran - Religious Didactic Perspectives on Two Holy Scriptures" was led by a Catholic and Muslim teacher in team teaching in the summer semester 2023. The cooperative leadership became a model for interreligious cooperation and dealing with difference for the Catholic and Muslim students. The teachers' task was to create a "safe space" in which interreligious encounters could be facilitated and critically reflected upon through cooperative forms of learning.

Nähere Beschreibung des Projekts

Ausgangslage und Motive

Die Lehrveranstaltung „SE Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik: Bibel und Koran – religionsdidaktische Perspektiven auf zwei Heilige Schriften“ wurde im Sommersemester 2023 in einer interdisziplinären und interreligiösen Kooperation zwischen der islamischen Theologin und Religionswissenschaftlerin Dr. Hamideh Mohagheghi und der katholischen Religionsdidaktikerin Dr. Maria Juen konzipiert und durchgeführt. Die Lehrveranstaltung ist in eine breit angelegte interreligiöse Kooperation in Forschung und Lehre zwischen dem Institut für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät und dem Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Fakultät für LehrerInnenbildung der Universität Innsbruck eingebettet. Sie ist in folgenden Studienplänen verankert: - Masterstudium Islamische Religionspädagogik - Masterstudium Katholische Religionspädagogik - Lehramtstudium Sekundarstufe (Allgemeinbildung): Unterrichtsfach Islamische Religion und Unterrichtsfach Katholische Religion

Didaktisches Konzept, Ziele und Lernergebnisse des Lehrprojekts

Angesichts einer religiös und weltanschaulich pluralen Gesellschaft zählen interkulturelle und interreligiöse Kompetenzen zu den wesentlichen Qualifikationen von Religionslehrkräften. Zum Erwerb dieser Kompetenzen im Rahmen der universitären Ausbildung sind Lernräume notwendig, in denen Studierende unterschiedlicher kultureller und religiöser Zugehörigkeit nicht nur nebeneinander, sondern miteinander und voneinander lernen können.

Das Lehrprojekt "Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik" stellt daher im Kontext der universitären Ausbildung von Religionslehrpersonen österreichweit ein Novum dar. Das der Lehrveranstaltung zugrunde liegende didaktische Konzept des "Interreligiösen Begegnungslernens" geht davon aus, "dass durch gelingende Begegnungen ein Perspektivenwechsel möglich wird, der die eigene Haltung reflektiert (individuelle Ebene), Teilhabe ermöglicht (soziale bzw. gesellschaftliche Ebene) und die Akzeptanz von kultureller und religiöser Vielfalt fördert (strukturelle Ebene)." Nach Boehme bezeichnet interreligiöses Begegnungslernen "den didaktisch angeleiteten und begleiteten, themenzentrierten Austausch zwischen möglichst statusähnlichen Teilnehmenden, in einem inhaltlich, zeitlich und räumlich begrenztem Rahmen (save space), der mehrperspektivische Reflexionsprozesse unter Berücksichtigung der Konflikthermeneutik vorsieht […]."

Voraussetzung dafür, dass künftige Religionslehrpersonen in der Lage sind, solche Prozesse interreligiösen Begegnungslernens in der Schule kooperativ zu planen und zu leiten, sind Lehrveranstaltungen, in denen Studierende sich nicht nur theoretisch mit diesem Konzept auseinandersetzen, sondern dieses in der Beteiligtenperspektive erfahren, erproben und kritisch reflektieren können. Die wesentlichen Anliegen des Lehrprojekts "Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik" bestehen daher in der mehrperspektivischen Auseinandersetzung mit zentralen theologischen Themenfeldern im Christentum und im Islam und deren prozessorientierte Bearbeitung in der Begegnung und in Zusammenarbeit mit muslimischen und katholischen Lehrenden und Studierenden.

Die angezielten Lernergebnisse des Seminars "Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik: Bibel und Koran – religionsdidaktische Perspektiven auf zwei Heilige Schriften", das im Sommersemester 2023 durchgeführt wurde, lassen sich auf zwei verschiedenen Ebenen formulieren:

  • Inhaltsbezogene Ebene:
    Die Studierenden erwerben vertiefte Kenntnisse von Konzepten interreligiösen Lernens und dessen Voraussetzungen. - Die Studierenden sind in der Lage, das Gottes- und Offenbarungsverständnis sowie das Schriftverständnis im Christentum und im Islam auf hohem theoretischem Niveau darzustellen und zu vergleichen. - Die Studierenden erwerben ein vertieftes Verständnis von bibel- bzw. korandidaktischen Konzepten für den Religionsunterricht. - Die Studierenden sind in der Lage, bibel- und korandidaktische Konzepte an einem konkreten Thema in der Unterrichtsplanung umzusetzen.
  • Subjekt- und gruppenbezogene Ebene:
    Die Studierenden sind in der Lage, ihre eigenen Erfahrungen und Bedürfnisse in der interreligiösen Begegnung zu artikulieren. - Die Studierenden sind in der Lage, ihre persönlichen Sichtweisen und Positionen zu verschiedenen theologischen Aspekten des Seminarthemas (Gottes- und Offenbarungsverständnis, Schriftverständnis) zu reflektieren und in einer religiös pluralen Gruppe angemessen zu kommunizieren. - Die Studierenden sind zum Perspektivenwechsel fähig und in der Lage, mit unterschiedlichen Sichtweisen und Positionen wertschätzend und empathisch umzugehen (Differenz- und Ambiguitätskompetenz). - Die Studierenden sind in der Lage, Lernsequenzen im Seminar religiös kooperativ zu planen, zu leiten und zu reflektieren. - Die Studierenden sind in der Lage, einander wertschätzend und konstruktiv Feedback zu geben.

Methodisch-didaktische Konzeption des Lehrprojekts

Die in der Seminarplanung getroffenen methodisch-didaktischen Entscheidungen zielen darauf, die angezielten Lernergebnisse auf allen Ebenen zu erreichen. Die Planung des Seminars basiert auf dem sogenannten "Innsbrucker Planungsmodells" , das von em. Univ.-Prof. Dr. Matthias Scharer für die universitäre Ausbildung von Religionslehrpersonen entwickelt wurde. Im Mittelpunkt steht dabei die mehrperspektivische Planung von Lehr- und Lernprozessen mit Blick auf - die beteiligten Subjekte (Lehrende und Studierende) und ihre Biografien, - die (konfliktiven) Interaktions- und Kommunikationsdynamiken in der Gruppe, - die Inhalte des Seminars - die Rahmenbedingungen, unter denen Lernen stattfindet. In der konkreten Planung der Lehrveranstaltung spiegeln sich diese Perspektiven in den einzelnen Lernschritten und den gewählten Methoden wider. Um ein interaktives und prozessorientiertes Arbeiten zu ermöglichen, wurde das Seminar geblockt (Donnerstag bis Samstag) abgehalten. Die zeitliche Blockung führte zu einer intensiven Begegnung der Studierenden – nicht nur in den Arbeitsphasen, sondern auch in den gemeinsam verbrachten Pausen.

Der Großteil der Seminareinheiten wurde von den Studierenden in Teams geplant und geleitet, wobei vier Teams aus muslimischen und katholischen Studierenden gebildet wurden und vier Teams aus katholischen Studierenden. Insgesamt nahmen 18 Studierende am Seminar teil. Die Vergabe der Themenbereiche und die Einteilung der Teams erfolgten in einer Vorbesprechung am Anfang des Semesters.

Die im Team entwickelte Planung einer Seminareinheit sollte dem mehrperspektivischen Ansatz des Innsbrucker Planungsmodells folgen und methodisch-didaktisch so gestaltet sein, dass sie zu einer interaktiven Auseinandersetzung mit den zu bearbeitenden Inhalten anregt. Die kooperative Planung einer Seminareinheit von 45 Min. förderte den Austausch und ermöglichte ein erstes Kennenlernen zwischen einzelnen Teilnehmenden bereits im Vorfeld des Seminarblocks.

Um eine von Respekt und Wertschätzung getragene Interaktion und Kommunikation in der Gruppe zu ermöglichen, startete die Lehrveranstaltung nach einer ersten Vorstellrunde mit einem biografischen Thema: "Meine Erfahrungen, Bilder, Fragen zu interreligiösem Lernen". Methodisch wurde diese Einheit mit dem Dreischritt „Think-Pair-Share“ gestaltet. In Einzelarbeit brachten die Studierenden ihre Erfahrungen, Bilder, Gedanken und Fragen zu interreligiösem Lernen kreativ zum Ausdruck.

In anschließenden Kleingruppengesprächen tauschten sich die Studierenden aus und bündelten die geteilten Erfahrungen im Hinblick auf drei Fragen:

  • Welche Voraussetzungen sind für interreligiöses Lernen wichtig?
  • Welche Stolpersteine gibt es?
  • Worauf ist zu achten?

Die Gruppenergebnisse wurden auf Plakaten festgehalten und im Plenum besprochen. Die Auseinandersetzung mit theoretischen Aspekten von Empathie und Differenzkompetenz als wesentliche Gelingensfaktoren für interreligiöses Lernen standen im Mittelpunkt der anschließenden Einheit. Diese beiden Einheiten ermutigten die Studierenden, offen über mögliche verletzende Äußerungen, Missverständnisse oder Zuschreibungen zu sprechen, wie dies von den Teilnehmenden im abschließenden mündlichen Feedback zum Seminar betont wurde. Das gegenseitige Anteilnehmen und Anteilgeben an persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen ermöglichte einen Perspektivenwechsel und schuf eine erste Vertrauensbasis in der Gruppe. Auch dies wurde in den Rückmeldungen der Studierenden explizit thematisiert.

Nachdem am ersten Tag die kommunikative Basis für den interreligiösen Austausch gelegt wurde, fokussierten die weiteren Einheiten am Freitag und am Samstag folgende Themenbereiche:

  • Gottes- und Offenbarungsverständnisse
  • Hermeneutik von Bibel und Koran
  • Konzepte von Bibel- und Korandidaktik
  • "Mose" in Bibel und Koran
  • religionsdidaktische Konkretionen im Religionsunterricht

Entsprechend dem TZI-Prinzip der „dynamischen Balance“ wurden die einzelnen Themenfelder interaktiv und mit Blick auf folgende vier Dimensionen bearbeitet: die subjektiv-biographischen Zugänge wurden ebenso thematisiert wie bibel- und koranwissenschaftlichen Erkenntnisse und Positionen präsentiert und diskutiert. Arbeitsaufträge in Kleingruppen förderten den intersubjektiven Austausch zwischen muslimischen und katholischen Studierenden.

Verschiedene Methoden der Gruppenbildung trugen dazu bei, dass die Teilnehmenden in verschiedenen Konstellationen zusammenarbeiten konnten. Während des gesamten Seminarprozesses war es Aufgabe der Leitung, den Lernprozess und die Interaktionsdynamiken in der Gruppe im Blick zu behalten. Es galt, mögliche Irritationen und Störungen zu thematisieren bzw. einen konstruktiven Umgang damit zu ermöglichen.

Methodisch wurde daher jeder Seminartag mit einer ausführlichen Reflexionsrunde zum Lernprozess in der Gruppe beendet. Da in einer geblockten Lehrveranstaltung die theoretische Auseinandersetzung und die Interaktionsdynamiken in der Gruppe auch am nächsten Tag noch nachwirken, begann jeder Seminartag mit einer sogenannten „Morgenrunde“. Dieses methodische Instrument gibt den Teilnehmenden Raum, nachwirkende Gefühle, Gedanken, Erkenntnisse, Befindlichkeiten zur Sprache zu bringen. Auf diese Weise sollte die produktive Weiterarbeit in der Gruppe ermöglicht werden.

Das kooperative und interreligiöse Teamteaching der Lehrenden wurde von den Studierenden besonders wertgeschätzt, da inhaltliche Rückfragen zu den Themenbereichen des Seminars von der jeweiligen Expertin beantwortet werden konnten. Zudem wurde im Feedback hervorgehoben, dass die Kooperation zwischen den Lehrenden als besonders gelungen erlebt wurde. In diesen Rückmeldungen zeigt sich, dass Lehrende im Teamteaching für Studierende zum Modell werden, an dem sichtbar wird, wie Verständigung, Zusammenarbeit und der Umgang mit Differenz produktiv gestaltet werden kann. Durch die prozessorientierte und interaktive Gestaltung des Seminars ist es gelungen, Studierende so miteinander ins Gespräch zu bringen, dass stereotype Vorstellungen dekonstruiert und echtes Interesse aneinander, an der Sache und an einer künftigen Kooperation im schulischen Kontext geweckt werden konnten.

Die Aussage eines Studierenden, der bereits als Religionslehrer tätig ist, steht dafür exemplarisch:

"Ich werde im katholischen Religionsunterricht nie wieder über den Islam reden, sondern immer eine:n muslimische:n Kolleg:in einladen, damit die Schüler:innen diese Religion aus erster Hand kennenlernen können."

Akzeptanz und Resonanz

Die Lehrveranstaltung wurde im Rahmen der Lehrveranstaltungsanalyse der Universität Innsbruck evaluiert. Der Fragebogen besteht aus einem geschlossenen und einem offenen Fragenteil.

Die Evaluierung ergab im geschlossenen Teil des Fragebogens bei einer Skalenbreite von 5 folgende Globalwerte:

  • Inhalt und Aufbau: mw=1,6
  • Vermittlung und Aufbereitung: mw=1,8
  • Studentisches Interesse: mw=1,6
  • Aufwand und Leistungsbeurteilung: mw=1,9
  • Virtuelle Lehre: mw=1,2

88,2 % der Studierenden stimmen der Aussage völlig zu, dass Rückfragen in der Lehrveranstaltung gut beantwortet wurden (mw=1,1).

Die Studierenden geben außerdem an, dass sie sich gut in die Lehrveranstaltung einbringen konnten (mw=1,3).

Im offenen Frageteil formulierten Studierende im Feld "Anmerkungen" folgende Aspekte, die ihnen gut gefallen haben:

  • Austausch, offene Fragen stellen
  • Das gemeinsame Arbeiten mit anderen Religionen
  • Die kooperative LV-Leitung habe ich als sehr wertvoll empfunden
  • Gegenseitiger Respekt und die Möglichkeiten viele Fragen zu stellen, ohne dass jemand sofort beleidigt war.
  • Gute Atmosphäre
  • Die gute Atmosphäre, der tolle Austausch

Neben der schriftlichen Evaluierung wurden die Studierenden am Ende des Seminars um ein mündliches Feedback gebeten. In diesem Zusammenhang wurde das Erstaunen darüber artikuliert, dass es eine so hohe Übereinstimmung an Texten gibt, die sich in der Bibel und im Koran finden und dass dies den Studierenden bisher nicht bewusst war. Dies zeigt, dass das Seminar sowohl auf inhaltlicher Ebene als auch auf der persönlichen Ebene als Bereicherung erlebt wurde. Dieser Befund wird dadurch gestützt, dass ca. 64,7% der Befragten der Aussage "Ich würde die LV anderen Studierenden empfehlen“ völlig zustimmen.

Nutzen und Mehrwert

Der Mehrwert des Lehrprojekts liegt in der interreligiösen Kooperation auf der Ebene der Lehrenden und der Lernenden. Am Modell der Lehrveranstaltungsleiterinnen kann gelernt werden, wie eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Religionen gelingen kann, ohne Differenzen auszublenden. Kooperative Lernformen tragen dazu bei, muslimische und katholische Studierende miteinander ins Gespräch zu bringen und eigene stereotype Vorstellungen kritisch hinterfragen und reflektieren zu lernen.

Die Lernergebnisse des Seminars zeigen, dass dies methodisch-didaktisch (Morgenrunde, Reflexionsphasen, Zusammenarbeit in interreligiösen Teams, Austausch über persönliche Erfahrungen) in Gang gebracht und unterstützt werden kann. Das Seminar leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Pluralitätsfähigkeit künftiger Religionslehrpersonen in Schule und Gesellschaft.

Übertragbarkeit und Langlebigkeit

Das Projekt läuft seit 2014

Vorformen der gegenwärtigen Lehrveranstaltung wurden seit 2014 erprobt und ständig weiterentwickelt. Im Sommersemester 2023 wurde die subjektiv-biographische Auseinandersetzung der Studierenden mit persönlichen Erfahrungen, mit dem Thema „Verletztlichkeit“ im interreligiösen Dialog sowie mit der Bedeutung von Empathie und Differenzkompetenz besonders profiliert und auf neue Weise umgesetzt. Das Lehrveranstaltungsformat wird weiterhin evaluiert und optimiert, so dass ein Endzeitpunkt nicht angegeben werden kann.

Die Lehrveranstaltung ist in vier Studienrichtungen curricular verankert. Sie ist damit längerfristig gesichert und wird – basierend auf Forschungsergebnissen zum interreligiösen Lernen und Teamteaching – weiterentwickelt. Das Konzept der Lehrveranstaltung lässt sich auf alle Lehrsituationen Hochschule übertragen, in denen Studierende im Lehramtsstudium interkulturelle und interreligiöse Kompetenzen erwerben sollen. Darüber hinaus stellt das Konzept ein wesentliches Fundament für interreligiöses Teamteaching und Lernen an der Schule dar.

Institutionelle Unterstützung

Das Lehrprojekt wird durch die Universität Innsbruck durch die Vergabe eines Lehrauftrags unterstützt. Die zweistündige Lehrveranstaltung wird trotz des sehr hohen Arbeitsaufwands für jede Lehrende mit nur 1 SWS vergütet. Es wäre wünschenswert, wenn beide Lehrende 2 SWS Lehre vergütet bekämen.

Die Lehrveranstaltung wird im Rahmen der Lehrveranstaltungsanalyse der Universität Innsbruck evaluiert. Zusätzlich werden von den Lehrenden regelmäßig Feedbacks eingeholt.

Die Evaluierungsergebnisse und die unmittelbaren Rückmeldungen der Studierenden dienen der permanenten Weiterentwicklung des Lehrprojekts.