Zuletzt aktualisiert am 17.10.2025
Das ResearchLAB - ein studienübergreifendes Lehrangebot
Projektname des bereits eingereichten Projekts:
Das ResearchLAB - ein studienübergreifendes Lehrangebot
Ars Docendi Kategorie
Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit
Ars Docendi Kriterien
- Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz
- Innovative Hochschuldidaktik
Gruppengröße
< 20
Anreißer (Teaser)
Wissenschaftliches Arbeiten im ResearchLAB
Kurzzusammenfassung des Projekts
Seit Gründung der Pädagogischen Hochschule im Studienjahr 2007/08 wurden immer wieder Überlegungen zur attraktiven Aufbereitung der Lehre rund um Wissenschaftlichkeit und Forschung angestellt. Es wurde einige Zeit probeweise ein so genanntes Forschungsatelier geführt und einmal pro Semester ein „Forschungs-Café“ veranstaltet. Die Evaluierungen zeigten, dass diese Angebote von den Studierenden auffallend häufig und mit Freude genutzt wurden.
In der PädagogInnenbildungNEU und deren Curricula war das wissenschaftliche Arbeiten für Studierende im Masterstudium an der Pädagogischen Hochschule NÖ didaktisch neu zu denken und räumlich zu verorten – die Entwicklung des ResearchLABs hat begonnen.
Das ResearchLAB versteht sich als pädagogisch konzipierte und curricular begründete Serviceeinrichtung, in der Studierende Wissen und Unterstützung rund um die Explikation, Exploration und Applikation eines Forschungsvorhabens erhalten und Themenbereiche selbst mitbestimmen können. Die gemeinsame Zielstellung der unterschiedlichen ResearchLab-Activities ist, dass Studierende während des gesamten Prozesses stets professionelle Hilfestellung bei der Planung und Durchführung einer empirischen sowie einer nicht-empirischen oder kompilatorischen Studie im Rahmen ihrer Masterthesis bekommen. Durch die Entwicklung dieses „Laboratoriums“ wird wissenschaftliches Arbeiten und Forschung im neuen und adaptierten Lehrveranstaltungsangebot passend und innovativ verankert.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
Since the founding of the University College of Teacher Education in the academic year 2007-08, there have been some deliberations concerning the ideal preparation of teaching in the fields of science and research. For a considerable period of time, I organized a Research Studio and once a year a so called “Research-Cafe”. These activities were utilized well by the students — they took part in it frequently and enjoyed it a lot.
As a part of the “PädagogInnenbildungNEU” and its curriculum, the scientific work given to the students in the master’s program at the University College of Teacher Education in Lower Austria was didactically innovative — the development of the ResearchLAB had thus begun (Allabauer & Prenner, 2016).
The ResearchLAB sees itself as a pedagogically designed and curriculum-oriented service facility. Through it, students receive knowledge and support in the interpretation, exploration and application of a research project. The primary goal of the various ResearchLAB activities for students is to receive professional assistance during the entire process of planning and executing their master thesis, which requires empirical and compiled studies. Now, the development of this “laboratory” has focused and prioritized scientific work — the topic of research is presented suitably and innovatively in the new and adapted range of courses.
Nähere Beschreibung des Projekts
Ausgangspunkt aller Überlegungen war der allgemeine Paradigmenwechsel in der Pädagogik, vom Rufzeichen (so ist es!) zum Fragezeichen (wie kann es sein?). Auf Basis des subjektiven Lernbegriffs und den Ergebnissen der neurobiologischen Lernforschung sollen Lernprozesse eigentlich immer als Aufrichten statt Unterrichten moderiert werden.
Die Veränderungen in der modernen Didaktik sind in allen Bereichen zu beobachten: vom forschenden Lernen in der Primarstufenpädagogik, über das rückwärtigen Lerndesign in der Sekundarstufe, bis hin zum per Gesetz initiierten proaktivem Vorgehen beim Verfassen der vorwissenschaftlichen Arbeit im Rahmen der neuen Matura. Somit haben in der Pädagogik bereits viele Innovationen eingesetzt, um diesem Paradigma gerecht zu werden.
In der Hochschuldidaktik sind Inverted Lecturer Room, Webinare, Blended Learning, Self Study Lessons und vieles mehr ebenso mögliche Lernformen.
Das ResearchLABs ist das passende Konzept, um die Variationstheorie gezielt als Prinzip pädagogischer Planung anzuwenden und dadurch in der Unterrichtspraxis und Lehrforschung anregt, enger zusammenzuarbeiten, um Forschung, Lernziele und Unterrichtsinhalte besser aufeinander abzustimmen:
Die Implementierung der Theorie „Lernen durch Variation“ ist sowohl für die Primar- und Sekundarstufenpädagogik als auch für die Hochschuldidaktik ein geeigneter Ansatz, laut diesem Lerner/innen die Bedeutung einer Sache verstehen, wenn sie sich ihrer Unterschiede zu anderen Dingen bewusst werden.
Diese Veränderungen sind also die anfangs zitierten neuen pädagogischen Berufsanforderungen, die es auch während eines Masterstudiums anzuwenden und zu erforschen gilt.
Beim Lernsettig des ResearchLABs soll ein neues hochschuldidaktisches Design, losgelöst von allen anderen und herkömmlichen Organisationsformen, im Mittelpunkt stehen. Durch diese Organisationsform können Inhalte differenziert nach den Lehr- und Lernzielen im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens laut neuem Curriculum angeboten werden, um den Studierenden eine innovative Möglichkeit zu bieten, die geforderten Kompetenzen individuell gesteuert zu erwerben.
Zentrales Ziel der Entwicklung des so genannten ResearchLABs war, allen Studierenden am Weg zum Masterabschluss ein passendes und kompetenzorientiertes Lehrangebot im wissenschaftlichen Arbeiten, das gleichzeitig Forschung und Lehre verknüpft, anzubieten. Es soll sehr individuell vom Verfassen des Exposés bis zur Defensio begleiten.
Das ResearchLAB ist räumlich teilweise in der Studienbibliothek der PH NÖ verankert, damit Recherche den Ausgangspunkt jeder Forschungstätigkeit darstellt. Weiters gibt es in der wissenschaftlichen Lernwerkstätte analoge und digitale Offerte.
Solche Aktivitäten (ResearchLAB-Activities) sind:
A) Periodische Inputveranstaltungen in Form von Fachvorträgen und Workshops zur Wissenschaftstheorie, Methoden der Datengenerierung und -analyse in der quantitativen und qualitativen Forschung, Schreibwerkstätten, ….
B) Vertiefende Webinare und Inverted-Lecturer-Room-Settings zu von den Studierenden gewählten Themenbereichen
C) Wöchentliche Sprechstunden für individuelle Beratungen (Privatissimum)
D) Konversatorien für Peer Groups
E) Eine ResearchLab-Page (Bit.ly/researchlabpage) enthält alle wichtigen Informationen, wie Termine, Formales, Skripten, Vorlagen usw.
Materielle Ausstattung: Vortragspackage (WLAN, Whiteboard, Bestuhlung für das Auditorium); PCs mit forschungsrelevanten und aktuellen Programmen (z.B. SPSS, AtlasTi, R, ZOTERO, ….) und online Testverfahren; ein gut sortierter Handapparat an wissenschaftlicher Literatur; ein Pool von standardisierten Tests (SLT, D2, ….); Besprechungstische
Im Sinne eines Inverted Lecture Room (ILR) wurde eine Informationsplattform (RL-Page) gestaltet und den Studierenden und Lehrenden bereitgestellt. Unter dem zentralen Motto „VORdenken-MITdenken-NACHdenken“ soll dadurch proaktives Tun geweckt werden. Die bereitgestellten Unterlagen (Onlinequellen, Literatur und Skripten) werden von den Studierenden vorweg durchgearbeitet, dann im ResearchLAB in Open Space Tools (OST, GK101-103) oder Konversatorien diskutieret, danach reflektiert und in der eigenen Studie (Masterthesis) umgesetzt. Relevante Inhalte (z.B. forschungsmethodologische Grundlagen) werden stets didaktisch und methodisch sorgfältig geplant angeboten, um den Prinzipien der Individualisierung, Differenzierung und Kompetenzorientierung gerecht zu werden.
Der Kompetenzerwerb soll in folgenden Bereichen stattfinden:
• Wissen (Grundregeln des wissenschaftlichen Arbeitens, Methoden der Datengenerierung und Datenanalyse)
• Verstehen (die Explikation einer selbstgewählten z.B. deskriptiven Studie auf einem Onlineportal, die kollaboratives Arbeiten erlaubt, durchführen)
• Anwenden (individuelle Explorationsphase planen, z.B. eine schriftliche Befragung durchführen; Datenanalyse mit selbstgewähltem IT gestütztem Analyseprogramm)
Das Service des ResearchLABs ist daher auf drei didaktischen Säulen aufgebaut: das Grundlagenkolleg (GK), das Methodenkolleg (MK) und das Themenkolleg (TK). Diese drei Bereiche sind auch in der Hompage (https://mahara.ph-noe.ac.at/view/view.php?t=knE6Cwp3dmMT4gebBLWQ) wiederzufinden.
Am Ende des Grundlagenkollegs wird eine Online-Prüfung durchgeführt und lt. Curriculum, Prüfungsordnung und Hochschulgesetz die Kompetenzdokumentation „mit Erfolg teilgenommen“ beurteilt.
Danach wählen die Teilnehmer/innen für sie passende Lehrveranstaltungen aus dem Methodenkolleg (MT). Gleichzeitig oder danach werden sie bei der Fertigstellung ihrer Masterthesis in einer Schreib- und einer Forschungswerkstatt unterstützt (TK). Letztlich können die Studierenden ihre durchgeführte Studie in einem Konversatorium zur Vorbereitung auf die Defensio vorstellen oder im Privatissimum diskutieren.
Somit wird in der Begleitung des Entstehungsprozesses einer Masterthesis im Sinne einer guten Lehre das Ziel verfolgt, Impulse für forschendes Lernen in allen Teilbereichen des Studiums zu initiieren.
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Akzeptanz und Resonanz
Evaluierung mit EvaSys, beste Ergebnisse
Nutzen und Mehrwert
neue Formen der individualisierten Hochschuldidaktik
Übertragbarkeit und Langlebigkeit
Das Projekt läuft seit 2018
Das Projekt wird jedes Semester an die neuen Voraussetzungen (z.B. KI) und an die Teilnehmer*innen
Institutionelle Unterstützung
Die PH unterstützt das Projekt durch Verankerung im Department 6 und zusätzliches Personal
siehe oben