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Zuletzt aktualisiert am 30.05.2025

Autonomous Racing Cars

Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung

Andreas Brandstätter, TU Wien

Abschlussrennen mit Modellfahrzeugen zu Semesterende

Ars Docendi Kategorie

Lernergebnisorientierte Prüfungs- und Lehrkultur

Ars Docendi Kriterien

  • Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz
  • Innovative Hochschuldidaktik
  • Studierenden- und Kompetenzorientierung
  • Perspektivenerweiterung und Internationalisierung

Gruppengröße

20-49

Anreißer (Teaser)

Bei „Autonomous Racing Cars“ lernen Studierende nicht nur theoretische Grundlagen, sondern setzen ihr Wissen direkt an Modellfahrzeugen um. Dank innovativer Lehrmethoden mit Gamification und spannenden Laboraufgaben wird das Lernen zum Erlebnis.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Lehrveranstaltung „Autonomous Racing Cars“ vermittelt Studierenden sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse in der Entwicklung autonomer Fahrzeuge und autonomer robotischer Systeme. Der Fokus liegt auf Laboraufgaben, die Studierende in Teams mit Modellfahrzeugen durchführen, und fördert dabei interdisziplinären Wissenstransfer. Die Lehrveranstaltung kombiniert Gamification und praxisorientierte Projektarbeit, wobei Studierende ein autonom fahrendes Rennfahrzeug entwickeln und am Ende in einem Abschlussrennen gegeneinander antreten.

Die Lehrveranstaltung richtet sich an Masterstudierende, aber auch an motivierte Bachelor- und PhD-Studierende aus verschiedenen Disziplinen wie Technische Informatik, Robotik und Maschinenbau. Sie umfasst Aufgaben in Bereichen wie Fahrdynamik, Steuerungstechnik, Künstliche Intelligenz und Sensorik. Studierende lernen diese Themen praktisch anzuwenden, indem sie Software für autonome Fahrzeuge entwickeln und praktisch testen.

Das Lehrkonzept basiert auf einem projektbasierten Ansatz, bei dem die Studierenden schrittweise an immer komplexeren Aufgaben arbeiten. Gamification-Elemente motivieren die Studierenden, ihre Lösungen kontinuierlich zu verbessern. Zudem wird der internationale Austausch für besonders engagierte Studierende gefördert, die an Wettbewerben gegen andere Universitäten teilnehmen.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The course "Autonomous Racing Cars" provides students with both theoretical and practical insights into the development of autonomous vehicles and robotic systems. The focus is on laboratory tasks that students perform in teams with model racing cars, promoting interdisciplinary knowledge transfer. The course combines gamification and project-based learning, where students develop an autonomous racing car and compete against each other in a final race.

The course is aimed at Master's students but also motivates Bachelor’s and PhD students from various disciplines, such as Computer Engineering, Robotics, and Mechanical Sciences. It covers topics like vehicle dynamics, control engineering, artificial intelligence, and sensor technology. Students learn to apply these topics practically by developing software for autonomous vehicles and testing it in practice.

The teaching concept is based on a project-oriented approach, where students work on increasingly complex tasks. Gamification elements motivate students to continuously improve their solutions way beyond the required level. Additionally, international exchange is encouraged for particularly engaged students, who participate in competitions against other universities at scientific conferences.

Nähere Beschreibung des Projekts

Ziel der Lehrveranstaltung (LVA) „Autonomous Racing Cars” ist es, Studierenden aktuelle theoretische und praktische Inhalte in all jenen Technologien und Methoden zu vermitteln, welche an selbstfahrenden Autos und an mobilen autonomen Systemen eingesetzt werden. Dafür haben wir ein Lehrveranstaltungskonzept entwickelt, welches auf folgende Kernaspekte aufbaut:

  • Laboraufgaben mit praktischer Evaluierung an Modellfahrzeugen
  • Motivation durch Gamification und neue Lehrmethoden
  • Fachübergreifender Wissenstransfer durch Teamaufgaben
  • Internationaler Austausch für besonders motivierte Studierende

Motivation für die Entwicklung und Einführung dieser LVA war einerseits der zuvor bestehende Mangel an Lehrinhalten im Bereich autonomer Systeme, insbesondere selbstfahrender Autos, an der TU Wien. Autonome Mobilität ist aktuell ein aufstrebender Bereich in Forschung und Industrie und erfordert daher auch den entsprechenden Raum in Studiencurricula. Andererseits war das Bestreben, die umfassenden Grundlagen, welche Studierenden in anderen LVAs vermittelt werden, in einer ganzheitlichen Art und Weise zu diesem Anwendungsfall zu verbinden. In einer Vielzahl an LVAs werden mathematische, algorithmische, bis hin zu programmiertechnische Aspekte gelehrt. Wenngleich der Fokus einer Universität zweifelsohne in der Bildung und nicht in der Ausbildung liegt, sollte unserer Meinung nach sehr wohl ein gewisser Anteil an LVAs diese Grundlagen anwendungsorientiert verbinden. Unter diesen Gesichtspunkten wurde im Jahr 2019 diese praktische, labor-fokussierte Lehrveranstaltung „Autonomous Racing Cars” geschaffen und wird seither jährlich im Wintersemester abgehalten.

Zielgruppe

Die LVA richtet sich vorwiegend an Master-Studierende, welche sich für das aufstrebende Gebiet autonomer Mobilität und aller damit verbundenen Herausforderungen interessieren. Sie steht ebenso motivierten und fortgeschrittenen Bachelor-Studierenden, sowie PhD-Studierenden offen. Fachlich ist die Lehrveranstaltung dem Bereich Technische Informatik zugeordnet, ist jedoch auch für engagierte und interessierte Studierende aus einem weiten Bereich von Elektrotechnik, Robotik, Mechanik, Maschinenbau, Physik, bis hin zu theoretischer Mathematik bestens geeignet. In der Teamzusammenstellung für die Gruppenaufgaben legen wir Wert darauf, dass diese aus Studierenden mit diversem fachlichem Hintergrund bestehen, um hierbei einen direkten Wissenstransfer untereinander zu fördern. In den verangenen Semestern nahmen stets Studierende von verschiedensten Studienrichtungen, inklusive Erasmus-Gaststudierenden, an der Lehrveranstaltung teil und konnten so zu einer diversen Mischung an Vorwissen beitragen.

Lehrinhalte

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage ...

  • in Teams zusammenzuarbeiten, um gemeinsam Aufgabenstellungen im Bereich autonomer robotischer Systeme (autonomer Fahrzeuge) zu lösen.
  • Grundlagen von regelungstechnischen Systemen am Beispiel von Fahrzeugen anzuwenden und deren Eigenschaften zu erklären.
  • die ensprechende Software und Programme in Simulation und an Hardware-Prototypen anwenden.
  • Hardware-Komponenten und Sensoren für autonome robotische Systeme und deren Wirkungsweise zu erklären.
  • Technologien für die Umgebungswahrnehmung, Planung, Steuerung und Regelung von autonomen robotischen Systemen anzuwenden, deren Wirkungsweise zu verstehen und diese weiterzuentwickeln.
  • Algorithmen und Techniken für selbstfahrende Fahrzeuge zu entwickeln und experimentell in kompetitiven Szenarien zu evaluieren.

Lehrkonzept

Um diese komplexen Lehrinhalte zu vermitteln, wurde die LVA nicht als klassische Vorlesung geplant, sondern ein projektbasierter Ansatz als Rahmen für das Semester gewählt: Die Studierendenteams erhalten als Gesamtaufgabe, ein autonom fahrendes Rennfahrzeug zu entwickeln, mit welchem sie zu Semesterende in einem Abschlussrennen gegen die anderen Teams antreten.

Konkret besteht das Lehrkonzept aus den Kernaspekten, welche in den folgenden Abschnitten näher erläutert werden.

Laboraufgaben mit praktischer Evaluierung an Modellfahrzeugen

Die Gesamtaufgabe, ein autonom fahrendes Rennfahrzeug zu entwickeln, wurde in einzelne zwei-wöchige Teilaufgaben zerlegt, welche thematisch aufeinander aufbauen. Die Studierenden beginnen zunächst damit die einzelnen Komponenten eines autonomen Fahrzeug kennenzulernen, welche in verkleinerter Form auch im Modellfahrzeug vorhanden sind. Darauffolgend entwerfen sie Algorithmen und Software, um das Fahrzeug vollständig autonom zu fahren. Beispielsweise geht es in einer der ersten Aufgaben darum, einen Notbrems-Assistenten zu entwickeln, welcher das Fahrzeug zum Stillstand bringt, bevor es mit einem Hindernis kollidiert. Die Studierendenteams überlegen sich dazu zuerst ein Konzept, programmieren dann die Software, simulieren diese in einer Simulationsumgebung und testen anschließend das Gesamtsystem mit den Modellfahrzeugen. Dadurch können die Studierenden anschaulich erfahren, dass Methoden, die theoretisch überlegt wurden, sich teilweise in der Simulation doch anders verhalten, und auch die Tests am Modellfahrzeug weitere unvorhergesehene Resultate bringen können.Einerseits ist diese Beobachtung ein wesentlicher Lehrinhalt, welcher nur durch die praktische Arbeit mit den Modellfahrzeugen vermittelt werden kann. Andererseits sind die Modellrennautos natürlich eine hervorragende Motivation für Studierende, diese LVA zu besuchen.

Schrittweise werden in den Laboraufgaben weitere Themen, wie Umgebungswahrnehmung und Steuerungsmethoden behandelt, zu welchen die Teams ebenso jeweils eine Lösung programmieren, in einer Simulationsumgebung testen und dann am Modellfahrzeug evaluieren. Zu Semesterende haben die Teams alle Teilaufgaben gelöst, die es ihnen schlussendlich ermöglichen, ihre eigene Rennstrategie und Software für das autonome Rennen zu entwicklen. Beim Abschlussrennen muss das Modellfahrzeug vollständig autonom den Rennparcours möglichst schnell, zuverlässig und sicher absolvieren.

Motivation durch Gamification und neue Lehrmethoden

Neben der praktischen Arbeit an den Modellfahrzeugen haben wir nach weiteren Möglichkeiten für studierendenzentrierte Lehrmethoden gesucht, welche die Studierenden weiter motivieren, sich über das erforderliche Maß hinaus mit den Lehrinhalten zu befassen. Ergebnis war die Entwicklung eines Gamification-Aspekts in Bezug auf die Aufgabe, das Rennen mit dem autonomen Fahrzeug möglichst schnell zu bestreiten. Für die Laboraufgaben wurde ein automatisches Simulationssystem entwickelt, welches es den Studierendenteams ermöglicht, ihre Lösung jederzeit vor der Abgabe evaluieren zu lassen. Dabei wird das Verhalten des Modellfahrzeugs mit dem implementierten Programm der Studierenden detailliert simuliert. Ein Video zeigt den virtuellen Rennverlauf auf der Strecke und die Rundenzeit wird ermittelt. Falls das Rennauto die Strecke ohne Kollision geschafft hat, erfolgt der Eintrag auf der Bestenliste.

Im Sinne einer fairen Beurteilung wurde dieser Gamification-Aspekt von der Beurteilung getrennt: Die Platzierung in der Gesamtwertung wird den Studierenden als Bonuspunkte angerechnet, jedoch findet keine vergleichende Beurteilung in der LVA statt. In den letzten Semestern konnten wir dabei feststellen, dass Studierende ihre Lösung immer weiter verbessert haben, um weiter ihre Rundenzeit und damit die Position in der Gesamtwertung zu verbessern, obwohl sie bereits alle Punkte auf die Laboraufgabe erhalten hätten. Die Studierenden haben sich somit weit intensiver mit den Lehrinhalten beschäftigt, als es ohne diese neuartigen Lehrmethoden der Fall gewesen wäre.

Die Rennen, die in den Teilaufgaben vorab während dem Semester im Simulationssystem stattfinden, werden zu Semesterabschluss durch das große Abschlussrennen ergänzt. Dabei messen sich die Teams mit ihren Lösungen im direkten Wettstreit mit ihren Modellfahrzeugen auf einer Rennstrecke in unserem Robotiklabor.

Fachübergreifender Wissenstransfer durch Teamaufgaben

Der Fokus der LVA liegt auf der praktischen Bearbeitung und Lösung von aufeinander aufbauenden Teilaufgaben. Inhaltlich reichen diese von mechanischen Grundlagen der Fahrdynamik, über Steuerungs- und Regelungstechnik, automatisierter Strategie- und Entscheidungsfindung bis hin zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz. In diesem breiten Spektrum an Aufgabenstellungen haben verschiedene Studierende unterschiedlichstes Vorwissen, abhängig von ihrem fachlichen Hintergrund und ihrer Studienrichtung. Daher ermutigen wir unsere Teilnehmenden bei der Teambildung ein möglichst diverses Team zusammenzustellen, um bestmöglich davon zu profitieren und gegenseitig voneinander zu lernen. Darüber hinaus werden alle Teilaufgaben nach der Abgabefrist von je einem Team präsentiert und anschließend gesammelt diskutiert, um so weiter den Wissenstransfer zwischen den Studierenden zu fördern.

Internationaler Austausch für besonders motivierte Studierende

Vor einigen Semestern haben sich nach Absolvierung der LVA einige besonders motivierte Studierende zusammengefunden, um sich weiter in den Themenbereich von autonomen Rennfahrzeugen zu vertiefen. Seitdem unterstützen wir diese Initiative insofern, als wir mit diesem Studierendenteam an internationalen Wettbewerben mit autonomen Rennfahrzeugen (vgl. roboracer.ai) aktiv teilnehmen. Damit können diese Studierenden über die LVA hinaus wertvolle Kontakte knüpfen, erste Erfahrungen auf internationalen wissenschaftlichen Konferenzen sammeln und sich mit Studierenden von anderen Universtäten austauschen. In den letzen Jahren konnte unser Team sehr beachtliche Erfolge bei diesen Wettbewerben feiern (vgl. www.tuwien.at/inf/f1tenth/racing/). Ebenso binden wir diese Studierenden aktiv in die stetige Weiterentwicklung und Gestaltung der LVA für die kommenden Semester ein, um die Sichtweise der Studierenden optimal einfließen zu lassen. Darüber hinaus haben sich durch die herausragende Motivation der Studierenden aus der LVA zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten, sowie auch einige Forschungsprojekte und -kooperationen an unserem Institut entwickelt.

Akzeptanz und Resonanz

In direktem Feedback und im Gespräch mit Studierenden erhielten wir stets sehr gute Rückmeldungen zu unserem Lehrveranstaltungskonzept und zur Durchführung der LVA. Insbesondere die Aspekte des Gamifikation und die Arbeit mit den Modellfahrzeugen wurden von den Studierenden sehr positiv erwähnt.

Hier einige Zitate von Studierenden aus der Nominierung der Lehrveranstaltung für den Best Teaching Award der TU Wien:

  • "The most interesting course of my life! A lot of lab and works on the real hardware car. It was fun and I learned a lot."
  • "A lot of very interesting information packaged in a competitive environment for the ultimate learning experience."
  • "Outstanding effort for Autonomous Racing Cars lab."
  • "The organization and execution of the exercise part of the VU "Autonomous Racing Cars" was done flawlessly. Each exercise was clearly structured and the goals as well as the evaluation scheme were laid out precisely. Furthermore Andreas responded very quickly and around the clock to all questions. He also set up a very sophisticated benchmark system in TUWEL for better evaluation of the exercises. Overall one of the best and most interesting exercises i had the pleasure to participate."

Wir hatten als Teilnehmende in der LVA in den vergangenen Semester stets Studierende unterschiedlichster Studienrichtungen, obwohl die LVA „nur“ dem Studienplan Technische Informatik zugeorgnet ist. Daraus schließen wir, dass diese Studierenden die LVA aus Interesse als Freifach besuchen und die von uns eingesetzten Lehrmethoden für sie ansprechend sind. Auch im und im direkten Gespräch mit Studierenden bestätigte sich diese Annahme.

Wir freuen uns sehr, dass sich bereits vor einigen Semestern nach Absolvierung der LVA mehrere besonders motivierte Studierende zusammengefunden haben, um sich weiter in den Themenbereich von autonomen Rennfahrzeugen zu vertiefenund an internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Seither sind jedes Semester einige Studierende zu diesem Team hinzugekommen, welche in ihrer Freizeit weiter mit den autonomen Fahrzeugen arbeiten, um Verbesserungen für die nächsten Rennen zu entwickeln (vgl. www.tuwien.at/inf/f1tenth/racing/). Wir schließen daraus, dass die Lehrveranstaltung sehr gut geeignet ist, Studierende für dieses Themengebiet zu begeistern.

Als weiterer Indikator für die Akzeptanz durch die Studierenden können wir auch auf zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten, sowie auch einige Forschungsprojekte bzw. Projektanträge verweisen, welche sich aus dieser LVA bzw. mit deren Studierenden entwickelt haben.

Nutzen und Mehrwert

Frei nach Konfuzius: „Sage es mir, und ich vergesse es. Zeige es mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich behalte es.“, fokussieren wir uns in dieser LVA auf die praktische Arbeit mit den Lehrinhalten und hoffen so einen maximalen Mehrwert für die Studierenden zu generieren.

Praktische Arbeit mit Modellfahrzeugen

Bei der Bearbeitung der Team-Aufgaben fokussieren wir uns einerseits auf die praktische Implementierung von Software zur Lösung von Problemstellungen. Andererseits testen die Studierenden diese nicht nur in einer Simulationsumgebung, sondern mit Modellfahrzeugen, welche verkleinerten Prototypen tatsächlicher Fahrzeuge entsprechen. Diese Herangehensweise stellt insofern ein Alleinstellungsmerkmal dar, als in andern LVAs kaum mit vollständigen Systemprototypen gearbeitet wird. Darüber hinaus bietet die Arbeit mit den Modellfahrzeugen natürlich zusätzliche Motivation für die Studierenden.

Gamification-Aspekt

Die Gesamtaufgabe, ein autonom fahrendes Rennfahrzeug zu entwickeln, ermöglicht uns in hervorragender Weise den spielerischen Gamification-Aspekt umzusetzen. Dadurch wollen wir die Studierenden weiter motivieren, sich tiefer und umfassender mit den Lehrinhalten zu befassen. Dass dies auch der Fall ist, konnten wir tatsächlich in den vergangenen Semestern feststellen.

Die Studierenden bekommen durch die automatisierte Evaluierung in der Simulationsumgebung einerseits jederzeit Feedback zur Implementierung ihrer Lösung, andererseits werden die Rundenzeiten optional kompetitiv evaluiert. Dieser Aspekt spornt die Studierenden an, noch bessere und weiter optimerte Lösungen zu entwickeln, wobei wir darauf wert legen, dass dieser Aspekt optional bleibt und gegebenenfalls mit Bonuspunkten belohnt wird, um zu keiner vergleichenden Beurteilung zu führen. Der Gamifikation-Aspekt wird zu Semesterende beim Abschlussrennen auch mit den Modellfahrzeugen umgesetzt.

Übertragbarkeit und Langlebigkeit

Das Projekt läuft seit 2019

Die Lehrveranstaltung wurde im Jahr 2019 entwickelt und 2020 erstmals abgehalten. Seitdem wird die LVA jährlich durchgeführt und entsprechend dem Feedback von Studierenden und dem technischen Fortschritt laufend adaptiert und angepasst. Dabei werden die Lehrinhalte jedes Jahr evaluiert und auf den aktuellen Stand gebracht und auch die Rennfahrzeuge im Bedarfsfall mit neuer Hardware ausgestattet. Beispielsweise wurde 2025 eine vollständige Überarbeitung der Fahrzeuge vorgenommen. Der Gamification-Aspekt wurde schrittweise im Laufe der Zeit eingeführt und konnte dementsprechend auf die Bedürfnisse und Lehrerfahrungen der Studierenden abgestimmt werden. Auch dieser Bereich wird laufend evaluiert und weiter entwickelt.

Aktuell sind wir in engem Austausch mit anderen Hochschulen in der EU und planen eine universitätsübergreifende Implementierung dieser Lehrveranstaltung, um direkt in der Lehre den internationalen Austausch zu fördern. Diesbezüglich haben wir kürzlich einen Erasmus+ Projektantrag eingereicht. Inhalt dieses Projektantrags ist die Erweiterung und Flexibilisierung der Lehrinhalte, sodass weitere Hochschulen mit reduziertem Anfangsaufwand eine Lehrveranstaltung zu diesem Thema anbieten können. Weiters soll die Simulationsumgebung für Studierende aller Universitäten zur Verfügung stehen, sodass der Gamification-Aspekt auf alle Teilnehmenden ausgeweitet wird. Schlussendlich ist auch ein gemeinsames internationales Abschlussrennen mit Teilnahme von Studierenden aller Universitäten geplant.

Institutionelle Unterstützung

Für die Durchführung dieser Lehrveranstaltung wurden die ersten Anschaffungen von Modellfahrzeugen durch das Projekt BMWFW CPS/IoT-Ecosystem ermöglicht. Weitere Hardwareanschaffungen, wie beispielsweise zusätzliche Modellfahrzeuge und Sensorerweiterungen zur Ausdehnung der LVA auf eine größere Anzahl an Studierenden, wurde durch finanzielle Unterstützung der Fakultät für Informatik der TU Wien ermöglicht. Durch die Zusammenarbeit des Vizerektorats für Infrastruktur und dem Dekanat der Fakultät für Informatik der TU Wien konnte 2024 dankenswerterweise ein adäquater Laborraum für die Durchführung der Übungen und Rennen mit den Modellfahrzeugen für die Studierenden bereitgestellt werden.

Zu aller erst wird direktes Feedback der Studierenden in der LVA je nach Art, Anwendbarkeit und Inhalten direkt umgesetzt bzw. im kommenden Semester bei eventuellen Überarbeitungen berücksichtigt. Beispielsweise konnten Anregungen von Studierenden nach alternativen Programmiersprachen, weiteren Lehrinhalten oder alternativen Formen der Durchführung von Aufgabenstellungen in der Vergangenheit direkt umgesetzt werden.

Darüber hinaus sind wir auch in Kontakt mit dem zentralen Qualitätsmanagement der TU Wien, im Zuge dessen wir als allererster Testlauf für das „Gütesiegel für exzellente Lehrveranstaltungen” evaluiert wurden, und in diesem Semester dieses Gütesiegel als eine der ersten drei LVAs der TU verliehen bekommen haben.

Eine weitere Einbindung von Sichtweisen Studierender findet durch die besonders motivierten Studierenden statt, welche die LVA bereits absolviert haben und nun im Team bei internationalen Rennen teilnehmen: Ihre Ideen und Inputs sind besonders wertvoll, um die Weiterentwicklung und Gestaltung der LVA für die kommenden Semester voranzutreiben. Einige von Ihnen konnten die Lehrtätigkeit auch direkt als Tutorinnen und Tutoren unterstützen, bzw. sind inzwischen als Universitätsassistenten an unserem Institut beschäftigt und wirken so direkt in der Verbesserung der Lehre mit.