Zuletzt aktualisiert am 12.09.2025
Oberkurs Polnisch
Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung
Elzbieta Tabaka
Studienreise nach Gdańsk / Danzig
Ars Docendi Kategorie
Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit
Ars Docendi Kriterien
- Innovative Hochschuldidaktik
- Studierenden- und Kompetenzorientierung
- Perspektivenerweiterung und Internationalisierung
- Partizipation und Mitgestaltung
Gruppengröße
< 20
Anreißer (Teaser)
Im Mittelpunkt der Planung und Umsetzung der LV „Oberkurs Polnisch“ stehen sowohl die Entwicklung von Sprachkompetenzen als auch von Soft Skills wie Problemlösung, Kreativität und die Fähigkeit, sich an unterschiedliche kulturelle Kontexte anzupassen
Kurzzusammenfassung des Projekts
Die LV „Oberkurs Polnisch“ am Fachbereich Slawistik der Universität Salzburg ist praxisorientiert und verfolgt das Ziel, den Studierenden die Kompetenz zu vermitteln, die Zielsprache in realen, authentischen Kommunikationssituationen effektiv und selbstständig anzuwenden. Dank abwechslungsreicher Methoden und Arbeitstechniken können die Teilnehmer:innen ihre Sprachkenntnisse in einer dynamischen und motivierenden Weise entwickeln. Sie werden kontinuierlich dazu animiert, über die Wahl der für sie interessanten Themenbereiche mitzuentscheiden und die Eigenverantwortung im Lernprozess zu übernehmen.
Im Mittelpunkt der LV steht eine Projektmethode, bei der die Studierenden mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen aktiv und erfolgreich in den Lernprozess einbezogen werden. Sie definieren gemeinsam das Ziel des Projektes, recherchieren Informationen dazu, erstellen eigene Materialien, reflektieren anschließend über die Umsetzung des Projekts, indem sie Feedback zu den Ergebnissen und dem Arbeitsprozess geben. Gleichzeitig wird die Entwicklung der Ausdrucksfähigkeit und Kommunikationskompetenz in verschiedenen Aufgabenstellungen gefördert, in denen die Studierenden in verschiedene aktive Rollen schlüpfen. Dabei werden dramapädagogische Methoden angewendet, um sich mit persönlichen Erfahrungen auseinanderzusetzen.
Abgerundet wird das Lehrkonzept der LV durch Zusatzangebote für die Perfektionierung der Sprache und die Auswahl von Aktivitäten, die dem Sprachniveau angepasst sind.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
The course ‘Advanced Polish’ at the Department of Slavic Studies at the University of Salzburg is practice-orientated and aims to provide students with the skills to use the learning language effectively and independently in real, authentic communication situations. Using a variety of methods and working techniques, students can develop their language skills in a dynamic and motivating way. Students are continually inspired to decide which topics are of interest to them and to take responsibility for the learning process.
The course focuses on a project method in which students with different language skills are actively and successfully involved in the learning process. They define the goal of the project together, research information on it independently, create their own materials and then reflect on the realisation of the project by giving feedback on the project results and the work process. At the same time, the development of expressiveness and communication skills is encouraged in various tasks in which the students take on different active roles. Drama pedagogical methods are used to develop content and deal with personal experiences.
The teaching concept of the course is rounded off by additional activities for perfecting the language and the selection of activities adapted to the language level and interests.
Nähere Beschreibung des Projekts
Die Lehrveranstaltung „Oberkurs Polnisch“ am Fachbereich Slawistik der Universität Salzburg dient der Vertiefung der sprachlichen Fertigkeiten und ist ein wichtiger Teil der Sprachausbildung sowohl der Bachelorstudiengänge „Slawistik“ und „Sprache-Wirtschaft-Kultur (Polnisch)“, als auch der interdisziplinären Masterstudiengänge mit Schwerpunkt Slawistik, wie z. B. der Masterstudiengang „Sprachwissenschaft“, der Masterstudiengang „Literatur- und Kulturwissenschaft“ und der Masterstudiengang „Sprache-Wirtschaft-Kultur Polnisch“, der sich vor allem an Absolventen und Absolventinnen des gleichnamigen Bachelorstudiums richtet, kann jedoch bei entsprechenden sprachlichen Vorkenntnissen auch von Quereinsteiger/innen belegt werden.
Um die Vielfalt der Ansprüche der einzelnen Studiengänge, die unterschiedlichen didaktischen Erfahrungen, die verschiedenen Sprachbiografien zu berücksichtigen, sowie den individuellen Bedürfnissen der Studierenden entgegenzukommen, basiert das Lehrkonzept der LV „Oberkurs Polnisch“ auf einer Individualisierung des Lernens, die in erster Linie als Unterstützung der Autonomie des Einzelnen verstanden wird, d. h. als Möglichkeit, über die Ziele, Inhalte und Methoden des Lernens mitzuentscheiden. Indem die Studierenden sich an der Gestaltung ihrer eigenen sprachlichen Entwicklung beteiligen, übernehmen sie zunehmend Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess, bauen Lernbarrieren ab und bringen mehr Motivation auf. Ein wesentlicher Teil des Bildungsauftrags ist es auch, bei den Studierenden ein Bewusstsein für die Rolle und Funktion der Sprache in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu schaffen. Zu diesem Zweck ist es notwendig, die Perspektive zu wechseln, von der aus man die eigene Sprache und Kultur betrachtet, um sich empathisch in die Rolle des Fremden zu versetzen, was die Integration unterstützt.
Folgende Ziele stehen im Vordergrund:
- Die Teilnehmer/innen der LV „Oberkurs Polnisch“ zeichnen sich durch große Heterogenität aus, sie haben unterschiedliche Niveaus in der Zielsprache (von B1+ bis C1), verschiedene Berufsziele und Motivationen. Da diese Lerngruppe durch ihre Diversität auch unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen mit sich bringt, ist Flexibilität gefragt. Angepasste Arbeitsmethoden, individualisierte Unterstützung und kontinuierliche Reflexion sind zentral, um die Gruppe effektiv zu führen und die Zusammenarbeit zu fördern. Die Erarbeitung der eigenen Materialien, die die komplizierten Texte bzw. Übungen aus dem Lehrbuch ergänzen oder ersetzen, helfen, alle Studierenden gleichermaßen in den Arbeitsprozess einzubeziehen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, Lernstilen oder Sprachkenntnissen. Dies fördert Chancengleichheit, effektive Teamarbeit, Inklusion und Binnendifferenzierung (individuelle Förderung unter Berücksichtigung verschiedener Lernweisen, Vorwissen etc.).
- Die Vermittlung von landes- und kulturkundlichen Fakten sowie wirtschaftsorientierten Themen neben dem Spracherwerb, ist ein wichtiger Bestandteil der LV „Oberkurs Polnisch“. Der Fokus der LV liegt darauf, die Sprache im Kontext realer Themen aus dem Bereich von Wirtschaft, Geschichte oder Kultur auf authentische Weise anzuwenden. Die Studierenden können dabei nicht nur grammatische Strukturen und Wortschatz lernen und festigen, wie auch fachspezifische Begriffe und Redewendungen, die im Alltags- oder Berufsleben relevant sind.
Erreichung der Ziele:
- Während des gesamten Semesters, nach dem Abschluss jeder thematischen Einheit, bereiten die Studierenden in der Zielsprache und in einer jeweils anderen Gruppe kleine Projekte über Wirtschaft, Kultur- und Landeskunde vor, indem sie u. a. auch die künstliche Intelligenz verwenden können und dabei Prompts in der polnischen Sprache präzise formulieren lernen. Jede Person bringt bei der Arbeit am Projekt unterschiedliche Stärken, Erfahrungen und Wissensstände mit. Neben dem sprachlichen Aspekt lernen die Studierenden diese Unterschiede als Ressource zu nutzen, um voneinander zu profitieren und die Stärken der einzelnen Mitglieder zu kombinieren. Anschließend werden die Projekte in der LV präsentiert, von anderen Teilnehmer/innen kommentiert und nach gemeinsam ausgearbeiteten Kriterienraster bewertet.
- Ein sehr wichtiger Bestandteil des Lehrkonzepts in der LV „Oberkurs Polnisch“, bilden die praxisorientierten Aufgabenstellungen, wie z. B. dramapädagogische Übungen, die den Perspektivenwechsel ermöglichen und ein flüssiges und spontanes Sprechen und Hörverstehen fördern. Bei der Erstellung der eigenen Materialien, wie Rollenspiele, Simulationen oder interaktive Übungen als verschiedene Formen des Dialogs und dramatisiertes Geschichtenerzählen (Storytelling-Performance) beweisen die Studierenden viel Kreativität und beteiligen sich sehr gerne an den Diskussionen. Indem sie in andere Rollen schlüpfen und ihren Blickwinkel ändern, wechseln sie auch oft ihre eigenen kulturell und individuell geprägten Wahrnehmungen und nehmen auch andere verschiedene Ansichten ein. Ein großes Potenzial für den Lernerfolg liegt auch in improvisierten Übungen. Die Studierenden gewinnen hier mehr Raum zum Experimentieren und die Freiheit, sprachliche Fehler zu machen, was enthemmend wirkt und zur aktiven Teilnahme animiert. Auch die Zusammenarbeit mit den Studierenden (Peer-Teaching und Peer-Tutoring) ist in diesem Kontext von großer Bedeutung. Jede Gruppe, die an ihrem eigenen Thema gearbeitet hat, bekommt im Anschluss ihrer Präsentation eine persönliche Rückmeldung von den anderen. Besonders wird auf eine positive Verstärkung geachtet, die die Teilnehmer/innen für ihr Verhalten oder ihre Leistung belohnt oder anerkennt. Von mir erhalten die Studierenden eine schriftliche Zusammenfassung von vorgekommenen sprachlichen Fehlern, ohne aber darauf hingewiesen zu werden, wer diese Probleme hatte, bzw. in welcher Gruppe gewisse Fehler aufgetreten sind. Auf die Lernplattform Blackboard werden dann ergänzende Übungen mit einer Lösung hochgeladen, damit die Studierenden jederzeit auf sie Zugriff haben und sich die erforderliche Zeit für die Durchführung dieser Übungen selbst einteilen können.
- Ein hohes Engagement zeigen die Studierenden auch bei der Arbeit an Texten, die sie für eine selbst erstellte Zeitschrift „Slawistek“ verfasst haben. Meine Aufgabe war es, die Arbeit des Redaktionsteams und der einzelnen Autor/innen der Texte zu begleiten. Die Themen der einzelnen Artikel wurden in Absprache mit dem Redaktionsteam gewählt, das Korrekturlesen in kleinen Gruppen und mit meiner Unterstützung durchgeführt, aber auch mit Hilfe vieler Online-Plattformen und Apps, die spezifische Schreibübungen anbieten. Die Arbeit an den Texten, das Redigieren und die anschließende Herstellung der eigenen Zeitschrift verstärkten das Erfolgserlebnis, wodurch die Motivation gefördert wurde.
- Zusätzlich zu den in die LV eingebetteten Lernaktivitäten werden auch fakultative Aufgaben in den Arbeitsgruppen angeboten, in denen die Studierenden je nach ihren Interessen, ihrer Sprachkompetenz, aber auch ihren zeitlichen Möglichkeiten, ihren familiären und beruflichen Verpflichtungen, ihre Sprachkenntnisse ausbauen und ihr Wissen über das Zielsprachenland erweitern können. Großer Beliebtheit erfreuten sich Arbeitsgruppen, in denen YouTube-Filme nach selbst erarbeiteten Dialogen gedreht oder kleine Theateraufführungen (anhand kurzer Kindergedichte polnischer Autor/innen) präsentiert wurden. Eine weitere Möglichkeit, die unterschiedlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Bedürfnisse der einzelnen Gruppenmitglieder zu fördern, ist auch die fortlaufende Teilnahme an dem von mir geleiteten Filmprojekt. Die Studierenden, die diese Arbeitsgruppe wählen, können sich mit der filmischen Geschichte, mit Filmkritiken und kulturellen, bzw. gesellschaftlichen Aspekten in der Zielsprache auseinandersetzen, indem sie eine Filmeinführung vorbereiten und präsentieren.
- Für die Studierenden der Mastergänge, aber auch für alle Interessierten werden auch Konversationsrunden angeboten, in denen Texte der polnischen Literatur oder Zeitungsartikel, die die aktuellen gesellschaftlichen, bzw. wirtschaftlichen Themen unter die Lupe nehmen, gelesen, analysiert und kommentiert werden. Diese Konversationsübungen richten sich hauptsächlich an Studierende mit fachkundigen Sprachkenntnissen, werden aber auch gerne von den Fortgeschrittenen besucht, die sich in einem anderen sprachlichen Kontext beweisen möchten. Um einer größeren Gruppe von Studierenden die Teilnahme an der Konversation zu ermöglichen, werden diese Stunden in einem hybriden Format durchgeführt, d. h. sowohl in Präsenz wie auch online.
- Eine heterogene Gruppe kann unterschiedliche Kommunikationsstile und soziale Kompetenzen aufweisen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle Teilnehmer/innen sich wohlfühlen und sich konstruktiv einbringen können. Aus diesem Grund werden regelmäßig kleine Kulturveranstaltungen organsiert, auf denen die Studierenden die polnischen Traditionen, Bräuche, Feste und die polnische Küche gemeinsam entdecken und sich in dieser ungezwungenen Situation gegenseitig besser kennen lernen. Solche Begegnungen stärken das Sicherheitsgefühl, bauen Sprachbarrieren in der LV ab und haben einen positiven Einfluss auf die Teamwork-Dynamik. Eine ähnliche Rolle spielen auch die Studienreisen in die polnischen Städte, die einmal im Studienjahr stattfinden und vielen Studierenden die erste Begegnung mit dem Zielsprachenland (Polen) ermöglichen. Im Vordergrund stehen hier sowohl praxisorientiertes Lernen und die Verbesserung der Sprachkenntnisse, aber auch die Erweiterung des Horizonts und der kulturellen Kompetenz. Die Studierenden beteiligen sich gerne an den organisatorischen Aufgaben, wählen das Reiseziel, bereiten einen Besichtigungsplan und eine Wortschatzliste, bzw. Liste mit Wendungen vor, die während der Reise helfen sollen, sich in dem Zielsprachenland zurechtzufinden. Bei der Planung wird der Fokus v. a. darauf gelenkt, die Gelegenheiten zur Begegnung mit Menschen zu schaffen und persönliche Kontakte aufzubauen, die das Verständnis für eine andere Kultur und die Offenheit für neue Erfahrungen unterstützen.
Die Bewertung der Leistungen:
Die Kriterien für die Bewertung entsprechen den allgemeinen universitären Richtlinien (Arbeitsaufwand, Workload-Gerechtigkeit, Anzahl der ECTS-Punkte etc.) und werden mit den Studierenden zu Beginn eines jeden Semesters besprochen. Die Auswertung der Leistungen jeder Person erfolgt in zwei Stufen: zum Ersten als eine aktuelle Evaluierung ihrer Arbeit und ihrer Leistungen und zum Zweiten als eine abschließende Gesamtbewertung, in der ihr Arbeitseinsatz, ihre Teilnahme am Unterricht und ihre sprachlichen Fortschritte in Bezug auf alle Sprachkenntnisse im ganzen Semester zusammengefasst werden. Fortlaufendes Feedback erfolgt vorwiegend mündlich, im Gespräch mit der jeweiligen Person, um ihr die Möglichkeit zu geben, ihre Fortschritte beim Spracherlernen gemeinsam zu bewerten und Lösungen für eventuelle Sprachprobleme vorzuschlagen. Die abschließende Beurteilung erfolgt in der Regel in Form einer schriftlichen Bewertung, in der die Fortschritte beim Erlernen der Sprache aufgezeigt werden und – falls erforderlich – einzelne Übungen zur Festigung bestimmter grammatikalischer, lexikalischer oder phonetischer Phänomene, die immer noch Probleme bereiten, enthalten sind. Die Studierenden schätzen sehr diese individuelle Herangehensweise an die Bewertung von Arbeit und sprachlichen Leistungen. Dies verhindert, dass sie sich miteinander vergleichen, was insbesondere in einer heterogenen Gruppe mit unterschiedlichen Sprachniveaus bei der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten irreführend und dadurch demotivierend wirken könnte.
Akzeptanz und Resonanz
Die LV „Oberkurs Polnisch“ wurde von der ganzen Gruppe im Studienjahr 2018/2019 für den Preis für hervorragende Lehre – Excellence in Teaching Award – an der PLUS nominiert, als Anerkennung meines großen Engagements in Initiativen, Projekten, Veranstaltungen, die die Kultur, Geschichte und die Gesellschaft des Zielsprachenlandes Polen näherbringen und der Anwendung innovativer Lehrmethoden, Lernmaterialien oder Bewertungstechniken, die den Lernprozess erleichtern und fördern.
Folgende Aspekte und Rückmeldungen der Studierenden wurden bei dem Vorentscheidungsverfahren betont:
- Das Erlernen einer Fremdsprache findet nicht in einer isolierten Unterrichtsumgebung statt, auch der kulturelle und/oder historische Kontext der Zielsprache wird miteinbezogen.
- Ein wichtiger Faktor im Lernprozess, ist es auch, die Studierenden zum Erlernen einer neuen Sprache zu motivieren, indem nicht nur eine positive Lernatmosphäre im Unterricht geschaffen wird, sondern vor allem das Interesse am Zielsprachenland geweckt wird.
- Die Entwicklung der Lernautonomie der Studierenden, die schrittweise die Verantwortung für die Entwicklung ihrer Kommunikationsfähigkeiten übernehmen, eine aktive Haltung im Lernprozess einnehmen und sich kritisch mit den landes- und kulturkundlichen Themen auseinandersetzen.
- Diverse Übungen und Online-Tests auf Blackboard ermöglichen nicht nur den Lernstoff zu aktivieren, zu wiederholen und zu festigen, sondern haben auch die Aufgabe, aus eigenen sprachlichen Fehlern zu lernen
- Die Studierenden bereiten oft in Gruppen kleine Präsentationen vor und können auch mit Hilfe von selbständig präparierten Arbeitsblättern die Rolle des Unterrichtenden und damit die Verantwortung für den Lernprozess übernehmen, was sehr motivierend wirkt.
- Studienreisen nach Polen, während deren die Studierenden nicht nur das Zielsprachenland Polen zum ersten Mal besuchen können, sondern auch Möglichkeit haben, mit polnischen Studierenden zu kommunizieren, an verschiedenen kulturellen Ereignissen teilzunehmen und ihre subjektiven Erwartungen mit der Realität zu konfrontieren.
Hier einige Auszüge aus Reflexionen von Studierenden:
- „Die Atmosphäre ist sehr angenehm, man fühlt sich gut aufgehoben, wird auch bei Fehlern sogleich korrigiert, was sehr gut ist, da man dadurch eine Sensibilität für die Sprache (Grammatik, Betonung) entwickelt.“
- „Die Aufmerksamkeit der Professorin gegenüber den Schülern, aktive Arbeit mit jedem Einzelnen.“
- „Freundliches, höfliches Klima, die Lektorin ist stets ausgezeichnet vorbereitet, kann alles einleuchtend und logisch nachvollziehbar erklären, die Materialien sind immer sorgfältig und lernzielentsprechend ausgewählt und unterstützten die Lehreinheit. Die Hilfestellung und Kooperation der Lektorin sind sehr gut, die fachliche Kompetenz bewundernswert. Man erfährt Wertschätzung, Flexibilität und die Lektorin geht auf die individuellen Wünsche des Student:innen ein. Zudem erfährt man wertvolle Informationen zu Kultur und Geschichte Polens. Eine große Empfehlung für jeden, der Polnisch lernen möchte.“
- „Mir gefällt es sehr gut, wie Frau Tabaka Polnisch unterrichtet und dass der Kurs in einer beeindruckenden, freundlichen Atmosphäre stattfindet und dass das Unterrichtsmaterial interessant präsentiert wird.“
- „Rücksichtnahme auf Studenten, persönliche Betreuung, Mischung aus Spaß und fachlicher Vermittlung“
Nutzen und Mehrwert
Das Hauptgewicht des Lehrkonzepts liegt in seiner Flexibilität und der Möglichkeit, die Lehrveranstaltung so zu planen, bzw. aufzubauen, dass die Sprachkompetenzen der Studierenden außerhalb der LV erprobt werden können.
Konkrete Beispiele hierfür sind die folgenden Aktivitäten, die ermöglichten, Erfahrungen über den Rahmen der LV hinaus zu sammeln und eine Kooperation zur Kultur-, Landeskunde und Geschichte zu fördern:
- Die Beteiligung an einem außercurricularen Projekt (auf freiwilliger Basis), das 2022 vom Museum der Geschichte der polnischen Juden und Jüdinnen POLIN in Warschau zur Einführung in die Welt der Juden und Jüdinnen, die heute in Polen (und darüber hinaus) leben, entworfen wurde. Den Ausgangspunkt des Projekts bildete der Dokumentarfilm von Mikołaj Grynberg (Regisseur) „Dowód tożsamości“ („Identitätsnachweis“), der versucht, die Bedeutung des Jüdischsein im heutigen Polen aufzuzeigen, und ist zugleich eine Begegnung von den Zuschauer/innen und den Filmprotagonist/innen. Ihre Geschichten werden zum Vorwand, um Fragen der Identität, des Antisemitismus und der Beziehung zwischen Mehrheit und Minderheit aufzuwerfen. Ein besonders wichtiger Teil des Projekts war das Problem der Diskriminierung, der Minderheitenerfahrung und des damit verbundenen Stresses, gefolgt von der Identifizierung einer Strategie zu seiner Bewältigung und der Unterstützung angesichts von Ausgrenzung und Diskriminierung. Insbesondere dieser Teil des Projekts erwies sich für einige Personen aufgrund ihres Migrationshintergrunds als emotionale Herausforderung. Die Verwendung der Zielsprache erleichterte jedoch eine gewisse Distanzierung vom Thema und ermöglichte Verständnis eigener Emotionen.
- Die Kooperation mit der polnischen Schule für Kinder und Jugendliche mit der Herkunftssprache Polnisch in Salzburg bietet die Möglichkeit, polnische Bildungspraxis besser kennen zu lernen und bei den Kulturveranstaltungen mitzuwirken. Eine sehr interessante Initiative der Schule war die Vorbereitung von Begegnungen mit interessanten Polinnen und Polen aus der Wirtschafts- und Kulturwelt, die ihre beruflichen Träume in Österreich erfolgreich verfolgen. Während der neun Begegnungen äußerten sie sich zu Fragen nach Karrieremöglichkeiten im Ausland und gingen auf die zunehmende Rolle und Bedeutung der polnischen Sprache in der Wirtschaft ein.
Übertragbarkeit und Langlebigkeit
Das Projekt läuft seit 2018
Die Lehrveranstaltung „Oberkurs Polnisch” am Fachbereich Slawistik an der Universität Salzburg wird als Fortsetzung der Sprachkurse I-IV im Curriculum für sowohl das Bachelor- und Masterstudium „Slawistik“ als auch das Bachelor- und Masterstudium „Sprache-Wirtschaft-Kultur“ eingegliedert. Die polnische Sprache kann neben Russisch und Tschechisch als Erst- oder Zweitsprache gelernt werden, je nachdem welchen Studiengang die Studierenden wählen. Die Studierenden, die Polnisch als Erstsprache wählen, müssen je nach Studiengang (Bachelor oder Master) eine zusätzliche schriftliche und mündliche Sprachkompetenzprüfung auf dem Sprachniveau von B1 bis C1 ablegen. Die positive Absolvierung dieser Prüfung ist eine der im Prüfungspass genannten Voraussetzungen für die Zulassung zu einer kommissionellen Bachelor- oder Master-Prüfung. Auch ein Teil dieser Prüfung erfolgt in der gewählten Schwerpunktsprache, indem die/der Studierende ihre/seine Abschlussarbeit präsentiert und Fragen zu gewählten Büchern aus der Leseliste beantwortet, die für die Prüfung zusammengestellt wird. Daher ist das Lehrkonzept auf andere Lehrveranstaltungen übertragbar und ermöglicht eine kontinuierliche Kooperation zwischen Sprachausbildung und Literatur-, Sprach- und Kulturwissenschaft eine optimale Vorbereitung und Koordinierung der Abschlussprüfung.
Institutionelle Unterstützung
Die Vorbereitung und Abhaltung der LV unter Verwendung einer breiten Palette von Arbeitsmethoden und -techniken erfordert auch eine angemessene technische Ausstattung und Zugang zu Software, die eine schnelle und visuell ansprechende Entwicklung von Unterrichtsmaterialien ermöglicht. Die Universität bietet Zugang zu moderner Infrastruktur und ermöglicht dadurch die Anwendung von Computerprogrammen zur Unterstützung des Sprachenlernens.
Das Qualitätsmanagement an der Universität Salzburg stellt auf ihrer Webseite allen Mitarbeiter:innen vielfältige Informationen zu gesamten Prozessen der Zielsetzungen und wertvolle Hinweise zur Qualitätsverbesserung von kompetenzorientierter Lehre, Studierbarkeit und Prüfungsaktivität vor. Die vom Qualitätsmanagement erarbeiteten studentischen Evaluierungen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil zur Verbesserung des Lehrprozesses.