Zuletzt aktualisiert am 07.02.2025
SDG-Praxisprojekt-Semester
Projektname des bereits eingereichten Projekts:
Ars Docendi Kategorie
Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur
Gruppengröße
< 20
Kurzzusammenfassung des Projekts
Aufbauend auf der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und der Kombination dieser Herausforderungen mit neuen und innovativen Lehransätzen wie problem- und projektbasiertem Lernen wurde ein ganzes Semester mit lernergebnisorientierter Lehr- und Prüfungskultur konzipiert. Studierende und Partnerorganisationen werden vernetzt, um reale Probleme vor dem Hintergrund der Sustainable Development Goals (SDGs) zu lösen, wodurch ein hohes Maß an Praxisrelevanz und die Schaffung eines Bewusstseins für globale und lokale Herausforderungen besteht. Im Rahmen von drei Vertiefungen (Nonprofit-, Sozial- oder Gesundheitsmanagement) und über sechs Lehrveranstaltungen hinweg werden in Kleingruppen "NSGM Community Projects" entwickelt und durchgeführt. Die Studierenden werden bei der Konzeption, Durchführung, Analyse und Interpretation ihrer Forschung von Praxispartnern, externen und internen Dozenten angeleitet.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
Building on the Agenda 2030 for Sustainable Development and combining these challenges with new and innovative teaching approaches like problem- and project-based learning, a full semester was designed ensuring student-centred learning. The projects interlink students and partner-organizations to solve real-life problems against the background of Sustainable Development Goals (SDGs). By this, we create a high level of teaching impact in terms of practical relevance and awareness for global and local challenges. Within the context of three majors (Nonprofit, Social, or Health Management) and across six courses, students develop and implement "NSGM Community Projects" in small groups. Students are guided in the design, implementation, analysis, and interpretation of their research by practice partners, external and internal faculty.
Nähere Beschreibung des Projekts
Hintergrund
Struktur projektbasiertes Semester
Im vierten Semester des BA-Studiengangs werden im Rahmen von drei Vertiefungsrichtungen (Nonprofit-, Sozial- oder Gesundheitsmanagement) und über sechs Lehrveranstaltungen hinweg über das gesamte Semester hinweg sogenannte "NSGM Community Projects" entwickelt und durchgeführt. Diese Projekte orientieren sich am aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion. Die Studierenden werden bei der Konzeption, Durchführung, Analyse und Interpretation ihrer Forschung von externen und internen Lehrenden und Praxispartnern angeleitet. Qualitative und quantitative Methoden sowie Ansätze des Innovationsmanagements und die Erstellung eines Social Business Canvas sind integraler Bestandteil des Semesters.
Die detaillierten Lernziele der sechs Lehrveranstaltungen im vierten Semester (30 ECTS) dienen alle den übergeordneten Zielen des Studiengangs und umfassen Elemente wie das Wissen über die Sustainable Development Goals (SDGs) und nachhaltiges Wirtschaften, digitale Kompetenzen, Konfliktmanagement, kommunikative Kompetenzen, soziale Kompetenzen, agiles Projektmanagement, kritisches und reflektierendes Denken, methodische Kompetenzen, Social Business Planning, unternehmerische und innovative Kompetenzen.
Formal gliedert sich das Semester in wöchentliche Abschnitte, die jeweils einer bestimmten Lehrveranstaltung gewidmet sind. Wöchentliche Aufgaben und Reflexionen stellen Meilensteine auf dem Weg des Projekts dar. Bei den beteiligten Partnern handelt es sich um Organisationen aus dem Non-Profit-, Sozial- oder Gesundheitsbereich, meist aus der Region, aber zum Teil auch um Organisationen, die im Ausland tätig sind.
Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur
Projektbasiertes Lernen schafft eine reale Erfahrung mit Inputs und Feedback von verschiedenen Beteiligten (Lehrende, Peers und Praxispartner). So arbeiten die Studierenden in einer realen, aber dennoch kontrollierten Lernumgebung. Auf der Grundlage der klaren Struktur eines projektbasierten agilen Lernansatzes über ein ganzes Semester hinweg werden die Studierenden ermutigt, ihre Projekte auf ähnliche Weise zu durchzuführen und dabei innovative Tools wie die Erstellung von Webseiten, agile Projektmanagement-Tools, Diskussionsforen, E-Learning-Plattformen und E-Portfolios zur Reflexion zu nutzen. Die Studierenden lernen und üben Problemlösungsfähigkeiten in der realen Welt in einer Mini-Design-Challenge, kreieren einen sogenannten "Prototyp", testen und verfeinern ihn. In einer weiteren Kurseinheit setzen die Studierenden ihre innovativen Ideen in einen konkreten Social Business Plan und einen Business Canvas um.
Diese Methode ist besonders innovativ, weil die Kurse des Semesters alle miteinander verbunden und den Projekten gewidmet sind. Die Studierenden lernen durch ihr Tun und reflektieren regelmäßig darüber. Die Lehrveranstaltungen Praxislabor, Integrative Projekte, Aktuelle Konzepte, Methodencoaching, Innovationsmanagement und Social Business sind miteinander verzahnt und die Studierenden investieren 750 Arbeitsstunden (30 ECTS) in das jeweilige Projekt. Eine Reihe an externen und internen Lehrenden sowie Experten und Expertinnen aus der Praxis geben theoretischen Input in den verschiedenen Lehrveranstaltungen, darüber hinaus coachen und begleiten die internen Lehrenden die Studierenden bei den Projekten. Während des gesamten Semesters stehen die Studierenden in Kontakt mit den Praxispartnern und sind für ihre eigenen Projekte verantwortlich.
Dieses Kurs- und Semesterdesign folgt dem Prinzip der Studierendenzentrierung, da die Studierenden die Leitung ihrer Projekte übernehmen und verschiedene Lehrende Inhalte und Coaching anbieten und permanentes Feedback geben. Das Kursdesign mit klaren, an den Lernergebnissen ausgerichteten Aufgaben (Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur) und den entsprechenden Benotungsrubriken sowie die regelmäßige Reflexion ermöglichen es den Studierenden, ihre Fähigkeiten zum kritischen Denken schrittweise zu entwickeln.
Ergebnisse und Feedback
Der Output des Kurses sind die projektbezogenen Ergebnisse, die sich auf den Projektauftrag durch den Praxispartner beziehen. Am Ende des Semesters legen die Studierenden einen Projektbericht vor, der die Ergebnisse ihrer quantitativen und qualitativen Forschung enthält. Darüber hinaus präsentieren sie ihre Ergebnisse in einer öffentlichen Projektmesse online oder vor Ort, an der alle Lehrenden, Studierenden sowie Praxispartner teilnehmen. Die Praxispartner können anschließend die Ergebnisse in ihrer Organisation umsetzen und sichtbar machen.
Das gesamte Semester ist nach einem innovativen, agilen Ansatz strukturiert, der kontinuierliches Feedback und einfache Anpassungen an aktuelle Veränderungen und Herausforderungen gewährleistet. Die Lehrenden, Studierenden und Praxispartner treffen sich regelmäßig, um über den laufenden Prozess zu reflektieren. Für diesen Austausch werden auch Online-Tools wie eine Lernplattform und Videokonferenz-Software eingesetzt. Der Zeitplan, die Abfolge der Kurse, Aufgaben, Inhalte und Bewertungsraster sind entscheidend für eine reibungslose Durchführung des Semesters und wird aufgrund von Feedback durch Studierende, Lehrende und Praxispartner laufend angepasst.
Am Ende des Semesters werden die schriftlichen und mündlichen Rückmeldungen der Studierenden mittels einer Umfrage gesammelt. Nach der Sichtung der Rückmeldungen werden diese in die Planung zukünftiger Semester einbezogen. Darüber hinaus liefert die Analyse der Ergebnisse nach dem AACSB-Messverfahren "assurance of learning" weitere Einblicke in die Erfüllung der Lernziele des Studiengangs. Außerdem zeigt eine auf den Lernzielen des Projektsemesters basierende Studierendenbefragung die Erfüllung der Lernergebnisse aus Sicht der Studierenden.
Übertragbarkeit und Ausblick
Am MCI wird dieser Ansatz jedes Sommersemester im vierten Semester des Bachelorstudiums NSGM angewendet. Die Projekte sind sehr vielfältig und ändern sich jedes Jahr, abhängig von den Herausforderungen, die von den Praxispartnern vorgeschlagen werden. Projektideen oder Herausforderungen kommen aus dem Partnernetzwerk der Hochschule, aber auch von Alumni des Studiengangs oder von Lehrenden.
Der oben beschriebene Ansatz lässt sich leicht auf andere Kontexte übertragen, insbesondere auf andere Hochschuleinrichtungen und Bildungseinrichtungen.
Nutzen und Mehrwert
Von diesem Projekt profitieren einerseits die Studierenden aufgrund des Einblicks in die Praxis und der Arbeit an realen Aufgabenstellungen. Weiters werden Ergebnisse für die Praxispartner generiert, die weiterführend in den jeweiligen Organisationen aufgegriffen und umgesetzt werden können. Davon profitieren wiederum die Begünstigten der Organisationen, häufig die allgemeine Öffentlichkeit.
Bei Studierenden, Lehrenden und Praxispartnern findet eine Bewusstseinssteigerung in Bezug auf die Sustainable Development Goals statt und diese fungieren in Folge auch als Botschafter für die SDGs. Durch die Vernetzung von Lehrenden, Studierenden und Praxispartnern werden mögliche Synergien identifiziert, die insbesondere für weitere Projekte eine große Rolle spielen. In Bezug auf Employability sind die Partnerorganisationen natürlich oft die ersten Anlaufstellen für Praktikumsstellen bzw. als Arbeitgeber nach Abschluss des Studiums.