Projekte entdecken

Zuletzt aktualisiert am 07.02.2025

Postgraduate Course Toxicology (Universitätslehrgang Toxikologie für Postgraduierte)

Projektname des bereits eingereichten Projekts:

Ars Docendi Kategorie

Kooperative Lehr- und Arbeitsformen

Gruppengröße

< 20

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das vorgeschlagene Projekt ist ein 3-jähriges englischsprachiges Postgraduiertenprogramm, in dem auf internationalem Niveau Expert/inn/en für Toxikologie ausgebildet werden (Kompetenzprofil). An dem seit 1993 bestehenden Kurs nahmen und nehmen derzeit zahlreiche Absolvent/inn/en der verschiedensten medizinischen oder naturwissenschaftlichen Studien teil, die in unterschiedlichsten Arbeitsumfeldern mit unterschiedlichstem Vorwissen tätig sind und aus den verschiedensten Ländern anreisen. Um die Ausbildungsziele für dieses heterogene Auditorium zu erreichen, wurden auch die ca.150 international ausgewählten hochqualifizierten Lehrpersonen aus unterschiedlichen Wissenschafts- und Berufszweigen zusammengestellt, sodass fachübergreifend ein kompetenzorientiertes Konzept ausgearbeitet werden konnte. Dabei ermöglicht das Zusammenkommen von Lehrenden und Studierenden aus unterschiedlichen Ländern (>15) und Berufsumfeldern (Universitäten, Fachhochschulen, Behörden und Industrie) inter- und transdisziplinäre Verbindungen und zahlreiche neue Perspektiven für die Teilnehmer/innen. Außerdem sollen die Absolvent/inn/en durch die bewusste Integration von theoretischer Wissensvermittlung und dem Erwerb von praktischer Erfahrung möglichst gut auf die beruflichen Herausforderungen vorbereitet bzw. darin unterstützt werden.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The proposed project is a 3-year postgraduate program, held in English, with the purpose of training experts in toxicology at an international level (competence profile). The course which was founded in 1993 has been and is being completed by numerous graduates of medical or natural science studies from different working environments and with different prior knowledge. The students are travelling in from a whole variety of countries. In order to enable this heterogeneous selection of participants to reach the goals of the course ca. 150 highly qualified internationally selected teachers are involved, also coming from different scientific and professional fields. Thus, an elaborated, multi-field competence-oriented concept is provided.

This personal contact between teachers and students from numerous (>15) countries and professional environments (universities, colleges, public authorities, and industry) allows the establishment of inter- and transdisciplinary connections and access to multiple new perspectives. Moreover, deliberate integration of a theoretical knowledge transfer with the acquisition of practical experience is intended to optimally prepare or support the graduates in their professional challenges

Nähere Beschreibung des Projekts

Um den speziellen Anforderungen des Ausbildungsprofils eines/r Toxikolog/en/in zu genügen, wird der Lehrgang in einen praktischen und theoretischen Teil unterteilt, die beide erfolgreich abgeschlossen werden müssen.

Das theoretische Wissen wird dabei in 15 themenbezogenen Modulen vermittelt. Diese Module beinhalten Vorlesungen, Demonstrationen, Besichtigungen und Übungen, in denen zum Teil auch in Rollenspielen (z.B. Antragsteller/in - Behörde) auf die spätere berufliche Situation vorbereitet wird. Die erforderlichen unterschiedlichen Zugänge zur toxikologischen Thematik werden durch insgesamt ca.150 hochqualifizierte Vortragende aus verschiedenen Ländern und Institutionen abgedeckt. Die beruflichen Hintergründe dieser Vortragenden sind somit sehr heterogen.

Neben zahlreichen Lehrenden aus der Medizinischen Universität Wien sind auch Professor/innen aus anderen Universitäten und Fachhochschulen aus dem In- und Ausland beteiligt. Ebenfalls zum Lehrkörper gehören Expert/inn/en aus der pharmazeutisch-chemischen Industrie und von nationalen Behörden (AGES, Umweltbundesamt, Ministerien), die v.a. ihre Expertise im Bereich der regulatorischen Toxikologie (Anwendung von Chemikalienrecht, z.B. bei Zulassungsverfahren) weitergeben. Insgesamt arbeiten die derzeit 148 Lehrenden des letzten Kursdurchganges in 10 verschiedenen Ländern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Tschechien, Ungarn). Dieses fachlich und standortmäßig äußerst breite Spektrum an Lehrenden erlaubt es, das breitgefächerte Wissensgebiet der Toxikologie aus den verschiedensten Perspektiven zu vermitteln und wertvolle Diskussionen aus unterschiedlichen Richtungen anzuregen.

Die Module sind je nach Lehrinhalt unterschiedlich lang und werden geblockt an 3 bis 12 Tagen abgehalten (zwei der Module bestehen aus je drei Einheiten, die in verschiedenen Wochen abgehalten werden) Die insgesamt 15 Module vermitteln die Wissensinhalte (1) Labortierkunde und Tierschutz, (2) Experimentdesign, Biometrie und Statistik, (3) Zell- und Molekularbiologie in der Toxikologie, (4) Toxikokinetik und Metabolismus, (5) Allgemeine Toxikologie, Organtoxikologie, Labordiagnostik, (6) Toxikologische Pathologie, (7) Toxikologische Epidemiologie, (8) Analytische und forensische Toxikologie und Expositionsbewertung, (9) Chemische Mutagenese, (10) Chemische Kanzerogenese, (11) Reproduktionstoxikologie, (12) Immuntoxikologie, (13) Klinische Toxikologie, (14) Ökotoxikologie und (15) Regulatorische Toxikologie und Risikobewertung. Modulübergreifend, d.h. innerhalb der vorhandenen Module, werden auch die Themen Nicht-klinische Sicherheit, Ernährungstoxikologie, Arbeitssicherheit und In-vitro-Toxikologie behandelt.

Die Module werden sequentiell angeboten, d.h. alle 4 - 12 Wochen über den Zeitraum von 6 Semestern findet ein Modul (oder eine Einheit der beiden aufgeteilten Module) statt. Jedes Modul muss mit einer schriftlichen Prüfung abgeschlossen werden, für die alle Vortragenden Prüfungsfragen zur Verfügung stellen. Diese Prüfung wird jeweils am Anfang des darauffolgenden Moduls abgehalten, sodass den Studierenden zumindest 4 Wochen zur Vorbereitung bleiben. Lernunterlagen werden als Handouts während der Vorträge und dann später zur Prüfungsvorbereitung als pdfs auf dem Kurswebsite zur Verfügung gestellt. Nach der erfolgreichen Teilnahme an allen 15 Modulen muss als Abschluss des theoretischen Teils in einer kommissionellen Prüfung die Kompetenz zur Bearbeitung toxikologischer Fragestellungen bewiesen werden.

Ergänzend zur Vermittlung von theoretischen Lerninhalten erfolgt eine praktische Ausbildung in Einrichtungen, die sich der Toxikologie oder einem verwandten Gebiet widmen. Unter Anleitung von anerkannten Expert/inn/en ist eine fachspezifische Vollzeitarbeit von 3 Jahren zu absolvieren. Der Erfolg wird durch eine Masterarbeit dokumentiert, die kumulativ (Publikationen mit peer-review; Gutachten) oder nicht-kumulativ (eigens für den Lehrgang verfasstes Manuskript) erfolgen kann. Die Annahme der Master Thesis vollendet den praktischen Teil des Lehrgangs.

Nutzen und Mehrwert

Innerhalb des Lehrganges wird viel Wert darauf gelegt, dass die Teilnehmer/innen über die reinen Präsentationen hinaus direkt miteinander und mit den Lehrenden in Kontakt treten. Da es leichter ist, solche Kontakte vor Ort zu beginnen, wurde am Ende der Coronakrise zum frühesten vertretbaren Zeitpunkt wieder zur Präsenzlehre zurückgekehrt. Darüber hinaus wird angeregt, dass sich ein solcher Dialog auch nach dem Ende der engeren Modulphase forstsetzt, was Teilnehmer/innen früherer (und zukünftiger) Kursdurchgänge möglichst miteinschließen soll. Dabei soll die bereits im Kapitel „Akzeptanz“ beschriebene außerordentliche große fachliche und internationale Vielfalt, sowohl der Teilnehmer/innen, als auch der Lehrenden, als besonderer Vorteil genutzt werden. Als Resultat hat sich mittlerweile tatsächlich ein Netzwerk aus Absolvent/inn/en und Lehrenden gebildet, die sich in weiterer Folge bei der praktischen Arbeit gegenseitig beratend zur Seite stehen. Dies trägt dazu bei, dass sich immer wieder Probleme auf dem Gebiet der Toxikologie im Sinne der Sicherheit unserer Gesellschaft schneller und effizienter lösen lassen.

Schon während des Kurses werden die Studierenden mit umfangreicher Dokumentation zu den Vorträgen versorgt, sowohl über Handouts, als auch in elektronischer Form.

Institutionelle Unterstützung

Als Postgraduiertenlehrgang muss sich der Kurs selbst, d.h. im Wesentlichen aus Lehrgangsgebühren, finanzieren. Die Medizinische Universität Wien unterstützt die Abhaltung des Lehrgangs, indem sie gegen Kostenbeitrag Infrastruktur bereitstellt (Curriculumsbüro, Personalabteilung, Finanzabteilung). Die Vorlesungen und Prüfungen finden in den Räumlichkeiten des Zentrums für Krebsforschung statt. Ein Ausweichen in die Räumlichkeiten des AKHs oder des Lernzentrums der Universität kann bei Bedarf zusätzlich erfolgen. Der Lehrgang wird auf der Homepage der Medizinischen Universität beworben. Alle Lehrgangsteilnehmer/innen werden als Studierende der Medizinischen Universität geführt und erhalten die damit verbundenen Rechte. Der Lehrgang ist in das universitätseigene EDV-System Medcampus eingebunden. Studienausweise und Zeugnisse werden von der Medizinischen Universität Wien ausgestellt, welche auch den abschließenden akademischen Grad verleiht.