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Zuletzt aktualisiert am 07.02.2025

Methoden in der Rechnungslegung und Steuerlehre - Steinhauser/Maier

Projektname des bereits eingereichten Projekts:

Ars Docendi Kategorie

Forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre

Gruppengröße

< 20

Kurzzusammenfassung des Projekts

„Methoden in der Rechnungslegung und Steuerlehre“ ist eine innovative Lehrveranstaltung, deren Konzept auf folgenden drei Schwerpunkten aufbaut:

  1. Klare Strukturierung der Inhalte: Der Herausforderung einer Vermittlung von Methodenvielfalt und -kombinationsmöglichkeiten wird durch illustrative Übersichten (z.B. „methodology map“) begegnet. Diese Grafiken veranschaulichen zugleich den inhaltlichen Aufbau der Lehrveranstaltung und gewährleisten, dass die Studierenden einen Überblick über die Lehrinhalte und die Forschungsmethoden gewinnen und bewahren.
  2. Aufeinander aufbauende Aktionsformen und Schwierigkeitsgrade: Das Lehrkonzept kombiniert mehrere didaktische Elemente miteinander, um den Studierenden den „Einstieg“ in die erstmalige Anwendung von Forschungsmethoden zu erleichtern und sie zu einer späteren eigenständigen Gestaltung von Forschungsprozessen anzuleiten.
  3. Interesse und Motivation wecken: Durch laufende Herstellung von Querverbindungen und Verweisen während der Lehreinheiten wird die Relevanz der Lehrinhalte hervorgehoben. Zum Beispiel wird nicht nur gezeigt, welche spannenden Erkenntnisse durch Forschungsmethoden in der Wissenschaft gewonnen werden können, sondern auch, welche Anwendungsbereiche die Forschungsmethoden für Studierende im Studium, aber auch im späteren Berufsleben abseits der Wissenschaft haben können.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

"Methods in Accounting and Taxation" is an innovative course, conceptually based on the following three key points:

  1. Clear structuring of content: The challenge of teaching a variety of methods and possible combinations of methods is met by illustrative graphics (e.g. "methodology map"). These overviews visualise at the same time the content structure of the course and ensure that that the students gain and maintain a good overview of the course content and the research methods.
  2. Sequential exercises and levels of difficulty: The teaching concept combines several didactic elements with each other in order to make it easier for the students to "get started" with their initial independent application of research methods and to guide them towards independently designing adequate research processes for their own research projects.
  3. Spark interest and motivation: Through ongoing establishment of cross-connections and references during the teaching units, the relevance of the teaching content is emphasized. For example, the course does not focus exclusively on the interesting insights that can be gained by applying adequate research methods in science, but demonstrates also a broad scope of areas of application of such research methods in student’s later professional careers outside of scientific life.

Nähere Beschreibung des Projekts

Klare Strukturierung der Inhalte

Die Lehrveranstaltung basiert auf einem fachlich einzigartigen Angebot von Lehrinhalten, die auf die Interessen der Studierenden zugeschnitten sind. Weil jedoch die Lehrinhalte (Forschungsmethoden) sehr vielfältig sind, besteht die erste Herausforderung darin, den Studierenden die Fülle an einschlägigen Methoden in strukturierter Form zu vermitteln. Dieser wird zum einen durch die Systematisierung der Methoden und deren Zuordnung zu den Lehreinheiten und zum anderen durch eine „methodology map“ begegnet. Die Motivation für die Entwicklung dieser „methodology map“, worin in grafischer Form mögliche methodische Instrumente und Kombinationen von Methoden aufgezeigt werden, die für die Lösung von wissenschaftlichen Fragestellungen geeignet sind, fußt auf Erfahrungswerten zu Schwierigkeiten der Studierenden, einen geeigneten Methodenmix für eine wissenschaftliche Arbeit zu finden. Die Systematisierung der Methoden samt grafischer Darstellung in der „methodology map“ bildet zugleich die inhaltliche Agenda der Lehrveranstaltung, sodass die Studierenden von Beginn an einen Überblick über die Lehrinhalte gewinnen und diesen im weiteren Verlauf der Lehrveranstaltung jederzeit bewahren sowie den Aufbau der Lehrveranstaltung nachvollziehen können.

Aufeinander aufbauende Aktionsformen und Schwierigkeitsgrade

Einer gleichermaßen klaren Strukturierung folgt auch das didaktische Lehrkonzept der Lehrveranstaltung. Es ist aber außerdem hinsichtlich seines Aufbaus sehr innovativ konzipiert, weil verschiedene didaktische Elemente miteinander kombiniert werden, die aufeinander aufbauen und unterschiedliche Aktionsformen umfassen. Konkret folgt der Ablauf von Lehreinheiten – in einer Adaptierung des KIOSK-Modells (Konfrontieren, Informieren, Organisieren, selbständiges Lernen und Kontrollieren nach Teml, H., & Teml, H. [2006], Erfolgreiche Unterrichtsgestaltung, Studienverlag) – in der Regel folgendem Schema:

Einheit 1:

  • Erklärung von Inhalten: Einstieg in neue Inhalte (eine bestimmte Forschungsmethode) und Erklärungen durch die Lehrveranstaltungsleitung;
  • Verstehen anhand von Lösungen: kritische Diskussion von Fachpublikationen, die die Methode anwenden, im Plenum;
  • Anwendung in Gruppen: Aufgabenstellungen zur eigenständigen Anwendung einer Methode in Kleingruppen, gegebenenfalls unter Hilfestellung der Lehrveranstaltungsleitung, und Besprechung der Lösung im Plenum;

zwischen Einheit 1 und 2:

  • Hausarbeit: Aufgabenstellungen zur eigenständigen Anwendung der Methode als Einzelarbeit
  • individuelles Feedback durch die Lehrveranstaltungsleitung

Einheit 2:

  • Wiederholung: Besprechung der Lösung der Hausarbeit im Plenum, um die Inhalte zu festigen und gegebenenfalls offene Fragen zu beantworten;
  • Erklärung von Inhalten;
  • Verstehen anhand von Lösungen; usw.

Dieser Ablauf, nach welchem die meisten der Lehreinheiten ablaufen, ist für die Studierenden nicht nur sehr abwechslungsreich. Er gewährleistet eine permanente Abstimmung der Lehrinhalte auf die Learning Outcomes, indem durch den Frontalvortrag (Erklärung von Inhalten) die intendierten Sachkompetenzen, durch die Gruppen- und Einzelarbeiten die Anwendungskompetenzen und durch kritische Reflexion zu Forschungsmethoden, die in der Fachliteratur eingesetzt werden, die Urteilskompetenzen erworben werden. Aufgrund der Wiederholungsphase am Beginn jeder Lehreinheit können die Studierenden ihren individuellen Lernfortschritt einschätzen.

Darüber hinaus führt der Ablauf zu einer starken Interaktion und – nach dem Motto „Learning-by-doing“ – zu einer aktiven Einbindung der Studierenden. Dabei sind die Aktionsformen aber didaktisch durchdacht und hinsichtlich der Schwierigkeitsgrade gezielt aufeinander abgestimmt. Denn der Erwerb der Anwendungskompetenzen erfolgt derart, dass die Studierenden die Anwendung einer bestimmten Methode zunächst „passiv“ anhand von Literaturbeiträgen nachvollziehen und im Plenum besprechen können. Danach werden kleine Aufgabenstellungen gegeben, die in Kleingruppen bearbeitet werden, damit die erstmalige eigenständige Anwendung von Forschungsmethoden durch gegenseitige Unterstützung der Studierenden untereinander (und gegebenenfalls der Lehrveranstaltungsleitung) möglich ist. Dadurch wird einer drohenden Überforderung mit der erstmaligen Anwendung von Forschungsmethoden vorgebeugt und unterschiedliches Vorwissen der Studierenden auf dieser Ebene berücksichtigt und ausgeglichen. Erst im Rahmen der daran anschließenden (zwischen den Einheiten zu erarbeitenden) Hausarbeit erfolgt eine individuell eigenständige Anwendung der erlernten Forschungsmethode. Auch dabei besteht im Falle von Rückfragen oder Unklarheiten die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit der Lehrveranstaltungsleitung (z.B. virtuelle Sprechstunden, Anfragen per E-Mail). Zu den Einzelarbeiten erhalten die Studierenden schriftliches und zeitnahes Feedback, anhand dessen der/die Studierende individuell in seinem/ihrem Lernfortschritt unterstützt wird und die Beurteilung nachvollziehen kann. Dieses Lehrkonzept impliziert, dass die Studierenden schrittweise zu einem selbständigen aktiven Lernen angeleitet werden.

Interesse und Motivation wecken

Zugleich wird mit diesem didaktischen Konzept die Partizipation der Studierenden positiv angeregt. Dies zeigt sich etwa darin, dass – obwohl die verpflichtend zu erbringenden Leistungen im Rahmen der Lehrveranstaltung bereits relativ umfangreich sind – von einem großen Teil der Studierenden sogar freiwillig zusätzliche Teilleistungen erbracht werden. Diese bemerkenswert hohe Lernmotivation der Studierenden ist des Weiteren darauf zurückzuführen, dass großer Wert auf Transparenz und Fairness in der Beurteilung gelegt wird, indem nicht nur laufend Beurteilungsergebnisse für Teilleistungen mitgeteilt werden, sondern die jederzeitige Möglichkeit zur Auskunft über den aktuellen Beurteilungsstatus besteht. Motivierend wirkt außerdem, dass der Fokus in der Beurteilung auf einer eigenständigen Umsetzung der Aufgabenstellungen liegt und daher zum Beispiel nicht gänzlich fehlerfreie, aber auf individuellen Überlegungen beruhende und/oder außerordentlich umfangreiche Studierendenleistungen besonders gewürdigt werden.

Eine besondere Motivationssteigerung wird jedoch durch die Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis bei der Vermittlung von Methoden erzielt: Um auf den derzeitigen und künftigen beruflichen Hintergrund der Studierenden einzugehen, wird beispielsweise nicht nur gezeigt, wie Methoden in der Wissenschaft (z.B. bei Abschlussarbeiten oder bei wissenschaftlichen Publikationen), sondern auch in der Privatwirtschaft (z.B. Tools in der Steuerberatungspraxis) gewinnbringend eingesetzt werden können. Anhand dieses breiten Anwendungsbereichs werden die hohe Relevanz und der Wert der Lehrinhalte für die Studierenden sowohl für das Studium als auch für die berufliche Zukunft verdeutlicht und dadurch das Interesse geweckt und erhöht.

Des Weiteren werden die bereits relativ verbreitete Berufstätigkeit von Masterstudierenden sowie weitere persönliche Lebensumstände im Lehrkonzept organisatorisch berücksichtigt, zum Beispiel bei der Terminplanung der Lehreinheiten, der zeitgerechten und barrierefreien Zurverfügungstellung von Lehr-/Lernunterlagen und der Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit der Lehrveranstaltungsleitung bei individuellen Anliegen. Ferner werden bestimmte Elemente der Online-Lehre in das didaktische Konzept integriert, indem jene Einheiten, in welchen Aufgabenstellungen mittels Software-Programmen oder Datenbanken zu lösen sind, synchron über ein Videokonferenzprogramm abgehalten werden. Durch die Auseinandersetzung mit den einschlägigen Programmen sollen die Studierenden ihre EDV-Kompetenzen erweitern, die auch für andere Lehrveranstaltungen, für Abschlussarbeiten oder für die berufliche Zukunft dienlich sind. Durch die regelmäßigen Gruppenarbeiten in unterschiedlichen Zusammensetzungen werden außerdem die sozialen und kooperativen Kompetenzen der Studierenden in dieser Lehrveranstaltung geschult.

Nutzen und Mehrwert

Die in der Lehrveranstaltung erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen sind den Studierenden vor allem in weiterführenden Lehrveranstaltungen des Masterstudiums, bei der Erstellung der Masterarbeit, aber gegebenenfalls auch bei der Erstellung einer Dissertation dienlich (im Sinne einer Lernerleichterung und Zeitersparnis). Insbesondere in nachfolgenden Lehrveranstaltungen kann (auch von anderen Lehrenden) auf diesen Kenntnissen der Studierenden aufgebaut und hierauf Bezug genommen werden.

Institutionelle Unterstützung

Die Lehrveranstaltung wird von den Lehrenden im Rahmen von Dienstverhältnissen (Lehrauftrag bzw. längerfristiges Dienstverhältnis) an der Paris Lodron-Universität Salzburg gehalten. Auch die hierfür erforderliche (technische) Infrastruktur sowie Software-Programme werden seitens der Universität bereitgestellt. Darüberhinausgehende institutionelle Unterstützung ist für die Lehrveranstaltung derzeit nicht erforderlich.