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Zuletzt aktualisiert am 15.05.2025

Learning by Doing: Policy Labs and Civic Engagement

Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung

Ars Docendi Kriterien

  • Partizipation und Mitgestaltung

Gruppengröße

< 20

Anreißer (Teaser)

Wie wird Evidenz für die Politikgestaltung produziert? Studententeams und Dozenten von drei Universitäten arbeiteten mit über hundert zivilgesellschaftlichen Vereinigungen zusammen, um originelle politikorientierte Forschung zu entwickeln. Anschließend schrieben sie ihre Erfahrungen in einem Online-Curriculum mit begleitenden Unterrichtsmaterialien nieder.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Dieser Kurs richtet sich an Studentengruppen, um forschungsbasierte Problemlösungsfähigkeiten für zivilgesellschaftliche Partnerorganisationen anzuwenden, die in der Politikgestaltung und -überprüfung tätig sind. In dem Bestreben, das Programm zu erweitern und die transnationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu entwickeln, sicherte sich der Antragsteller eine dreijährige Finanzierung durch das Open Society University Network, um einen neuen gemeinsamen Lehrplan zu erstellen, der auf gemeinsamen Lehrressourcen, der Entwicklung gemeinsamer Projekte und der Förderung eines umfangreichen Austauschs von Studierenden und Dozenten basiert. In ersten Workshops ging es darum, wie man originelle Online-Lehrmaterialien erstellt, gemeinsame Vorlagen wie Leistungsbeschreibungen und Bewertungskriterien entwickelt, wie man mit den Lehrkräften zusammenarbeitet und wie sinnvolle gemeinsame Projekte mit externen Partnern erstellt werden können.  

Der erste studentische Workshop in Budapest war ein zweitägiges Peer-to-Peer-Review bestehender und geplanter Projekte. Seitdem hat sich der Kontakt auf gemeinsame Feldforschung, thematische Workshops und Peer-Reviews von Projektplänen ausgeweitet.   Am zweiten gemeinsamen Workshop am Issyk-kul-See nahmen 35 Studenten und Dozenten teil, die Projekte vorstellten, praktische und berufliche Erfahrungen austauschten und eine Reihe von Lehrvideos für zukünftige Studenten drehten.  

Wir teilen diese Ressourcen aktiv mit anderen potenziellen Partnern in Europa und Asien und haben an Universitäten in Oxford, Lancaster, New York und Beirut Vorträge darüber gehalten, wie angewandte politische Forschungsprogramme entwickelt werden können. 

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

This course is for student groups to apply research-based problem-solving skills for civic partner organizations working in policy formation and review.   Seeking to expand the program and develop transnational and interdisciplinary co-operation, the applicant secured three years funding from the Open Society University Network to create a new joint curriculum based on shared teaching resources, the development of common projects and fostering extensive student and faculty exchange. Initial workshops identified how to produce original on-line teaching resources, develop common templates such as terms of reference and assessment criteria, how to engage with faculty and how to create meaningful joint projects with external partners.  

The first student workshop in Budapest was a two-day peer-to-peer review of existing and planned projects. Contact has since expanded to include joint fieldwork, thematic workshops, and peer reviews of project plans. The second joint workshop at Lake Issyk-kul was attended by 35 students and faculty presenting projects, exchanging practical and professional experience, and making a series of educational videos for future students.

We actively share these resources with other potential partners in Europe and Asia and have made presentations on how to develop applied policy research programs to universities in Oxford, Lancaster, New York and Beirut. 

Nähere Beschreibung des Projekts

Diesem Kurs liegt die Überzeugung zugrunde, dass Forschungsergebnisse, die in die Politikgestaltung einfließen, eher das Ergebnis von Gruppenarbeit als von Einzelvorschlägen sind. Forschung kann im Politikzyklus unterschiedliche Rollen spielen, von der Infragestellung bestehender Erkenntnisse und Praktiken bis hin zur Bewertung der Zielerreichung von Politik. In den letzten Jahren gab es einen deutlichen Trend hin zu einer evidenzbasierten Politikgestaltung. Dies hat dazu geführt, dass Fragen der Methodik, der Qualität der Informationen und der Belastbarkeit von Ergebnissen stärker in den Vordergrund gerückt sind. Nichtstaatliche Akteure legen zunehmend Wert auf evidenzbasierte Vorschläge. Tatsächlich haben einige größere Organisationen eigene Forschungsabteilungen eingerichtet. Für andere bleibt Forschung ein Luxus, für den sie weder Zeit noch Geld haben. 

Diese Beobachtungen zur modernen Politikforschung bilden die Grundlage für ein anwendungsorientierten Kurs namens Policy Labs am Fachbereich für Public Policy der Central European University. Dieser Kurs vermittelt den Studierenden praktische Erfahrungen in der Politikforschung und -analyse. Die Studierenden arbeiten mit zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, die Forschungsergebnisse einsetzen wollen, um Politik zu informieren und zu gestalten. Es handelt sich dabei um internationale Organisationen, wie beispielsweise die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die Regierungen fachlich beraten. Dabei handelt es sich um unabhängige Forschungsinstitute, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert haben, wie z.B. das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche oder das European Center for Social Welfare Policy and Research. Andere Partner sind praktischer ausgelegt wie Habitat for Humanity, die versuchen, Lösungen für bezahlbaren Wohnraum anzubieten. Jeder Partner hat einen spezifischen Gegenstand der Policy Forschung, was bedeutet, dass es eine große Vielfalt bei den 6-7 Projekten gibt, die jedes Jahr durchgeführt werden. 

Der Kurs erstreckt sich über zwei Semester. Zu Beginn wird den Studierenden eine Liste potenzieller Partnerorganisationen und die groben Umrisse der vorgeschlagenen Themen präsentiert. Die Partner können mehr als ein Thema anbieten, und es ist an den Studierenden, eine Liste ihrer Präferenzen mit einer kurzen Begründung für ihre Auswahl einzusenden. Die Dozenten stimmen sich ab, um Gruppen von 3-4 Studierenden zu bilden, und dann beginnt die Arbeit. 

Die erste Aufgabe besteht im Kennenlernen der jeweiligen Partnerorganisation und in einer Voruntersuchung des vorgeschlagenen Themas. In einigen Fällen haben die Studierenden bereits ein gewisses Verständnis des Themas, in anderen Fällen ist das Thema neu und ungewohnt. In beiden Fällen müssen sie sich gemeinsam auf das erste Treffen mit ihrer Partnerorganisation vorbereiten. Bei diesem ersten Treffen geht es darum zu verstehen, woran die Partnerorganisation interessiert ist, welche Art von Forschung sie wünscht und wie sie sie nutzen möchte. Obwohl die Dozenten in der Regel am Treffen teilnehmen, werden die Studierenden ermutigt, das Treffen so zu organisieren, dass alle Dimensionen des Projekts innerhalb einer Woche in eine konkrete schriftliche Aufgabenstellung münden. Sie müssen sich daher mit allen Dimensionen des Projekts vertraut machen. So untersuchte eine Gruppe im Auftrag des slowakischen Finanzministeriums die Auswirkungen eines neuen Programms für kostenlose Schulmahlzeiten auf den Schulbesuch und Bildungsergebnisse. Diese Untersuchung dient dann als Grundlage für eine parlamentarische Debatte über den Nutzen einer Fortführung oder Überarbeitung des Programms. Obwohl das Ministerium bereits klare Vorstellungen hatte, war es auch sehr an einer Zusammenarbeit mit den Studierenden interessiert, um zusätzliche, testbare Hypothesen zu erstellen. Dabei durchläuft die Aufgabenstellung in der Regel mehrere Versionen mit jeweiligem Input von Gruppenmentoren, Dozenten mit spezifischen Fachkenntnissen und natürlich der Partnerorganisation. 

Der größte Teil des Kurses findet in wöchentlichen Treffen der Studierenden und mit ihren Mentoren statt. Gleichzeitig gibt es bestimmte Themen, mit denen alle Studierende vertraut sein müssen, die in gemeinsamen Sitzungen vermittelt werden. Dazu gehört die Erstellung des Auftrags, eine Methodensitzung, in der die Studierenden ihre Pläne gegenseitig und den Dozenten vorstellen, eine Sitzung zur Präsentation von Zwischenergebnissen und schließlich eine Sitzung zur Erstellung eines Projektberichts. Die Mentoren halten das Projekt am Laufen, stellen die Einhaltung des Zeitplans sicher und unterstützen die Studierenden bei auftretenden Problemen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Realisierbarkeit des Projekts. Die Studierenden haben nebenher ja noch andere Verpflichtungen und es ist daher wichtig, dass die Projektvorschläge nicht zu ehrgeizig ausfallen oder auf wackeligem Fundament stehen. Manche Gruppen haben Partnerorganisationen, die in ihren Erwartungen klar und präzise sind, andere sind mehr daran interessiert, dass die Gruppen ein Thema ausleuchten und neue Erkenntnisse gewinnen, sei es auf der Grundlage von Dokumentenauswertung oder Feldforschung. Einige Partnerorganisation investieren viel Zeit in das Projekt und in solchen Fällen erhalten die Studierenden einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweise dieser Organisationen. In anderen Fällen ist die Partnerorganisation weniger involviert und unterbreitet zu Beginn einfach ein paar Vorschläge zu Informationsquellen oder Personen, die interviewt werden sollen. In allen Fällen ist es jedoch Sache der Studierenden, einen Forschungsplan zu entwickeln, dessen Ergebnisse sowohl nützlich als auch rigoros sind.  

Der Kurs Policy Lab hatte schon immer internationale Partner, aber diese waren in der Regel nicht-akademische Organisationen. In jüngster Zeit gab es eine Reihe von Initiativen, um die Zusammenarbeit zwischen Universitäten zu initiieren, die an der Einrichtung solcher angewandten Programme interessiert sind. Ziel war es, die fachliche Diskussion über die Entwicklung von Lehrplänen zu fördern und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den Universitäten auszuloten. Eine dieser Initiativen wurde vom CIVICA-Netzwerk europäischer Universitäten unterstützt. Eine weitere wurde im Rahmen des Open Society University Network (OSUN) entwickelt, das bis vor kurzem ein globaler Zusammenschluss von Universitäten und Forschungsinstituten war, die an mehr zivilgesellschaftlichem Engagement interessiert waren. Im Jahr 2021 haben wir Fördermittel beantragt, um gemeinsam mit anderen Mitgliedern von OSUN ein neues Curriculum für das Policy Lab-Programm zu entwickeln mit dem Ziel, bei bestehenden Policy Lab-Programmen zusammenzuarbeiten oder neue Programme einzuführen. Unser erster Partner war das Geneva Graduate Institute. Dieses arbeitet in den Bereichen Public Policy, internationale Beziehungen und Entwicklung und betreibt seit über zehn Jahren ein großes anwendungsorientiertes Forschungsprogramm. Im Durchschnitt führt das Graduate Institute 75 Projekte pro Jahr mit einer Vielzahl von Organisationen und einer beachtlichen Anzahl von Dozenten und Postdoktoranden durch. Der zweite Partner war die American University of Central Asia (AUCA), die zum Zeitpunkt der Antragstellung über keine eigenen Policy Lab-Projekt verfügte. Dort war unser Partner war das Tien Shan Policy Research Center, das sich vor allem mit Fragen der nachhaltigen Entwicklung beschäftigt. 

Wie bereits erwähnt, bestand das Ziel darin, Online-Lehrmaterialien zu erstellen, die zwischen den Partnern und später mit anderen interessierten Organisationen geteilt werden können. Wir hatten eine Reihe von Projekttreffen in Genf und Bischkek, um die Grundelemente des Lehrplans festzulegen und die Arbeit zwischen den Beteiligten aufzuteilen. Da die AUCA keine Erfahrung mit Policy Lab- Kursen hatte, trafen wir uns mit potenziellen Dozenten, potenziellen Partnerorganisationen und der Universitätsleitung, um die verschiedenen Ansätze zu eruieren. Im ersten Jahr veranstalteten wir einen Workshop in Budapest, bei dem Studierende beider Universitäten ihre Projekte vorstellten. Einige der Projekte waren bereits abgeschlossen und dienten als Grundlage für Lehren, die aus ihnen gezogen werden können. Andere Projekte standen gerade erst am Anfang und für diese gab es intensiven Peer-Input für die Projektentwicklung. Für die Studierenden der AUCA war dies eine Gelegenheit, mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen zusammenzuarbeiten und praktische Ratschläge von anderen Absolventen zu erhalten. 

Bei der Erstellung von Lehrmaterialien, die sowohl für die Studierenden als auch für die Lehrkräfte nützlich sein können, war die Zusammenarbeit instensiv. Wir haben alle wichtigen Dokumente geteilt, die im Laufe der Jahre entwickelt wurden, wie z. B. Festlegung der Auftrags, Leitfäden für potenzielle Partner, Bewertungskriterien und Leitfäden für effektive Gruppenarbeit. Wir haben dabei sowohl Studierende, Dozenten als auch Partnerorganisationen in die Erstellung von kurzen Lehrvideos einbezogen, die sich mit unterschiedlichen praktischen Themenfeldern befassen. Alle Studierenden haben Zugang zu diesen Materialien. Im Sommer 2023 hatten wir einen zweiten gemeinsamen Workshop in Kirgisistan. Die Studierenden stellten ihre abgeschlossenen Projekte vor und brachten sich in speziellen Sitzungen zu praktischen Fragen ein. Mit dem Input des audiovisuellen Teams der AUCA haben wir auch eine Reihe von Kurzfilmen mit den Studierenden gedreht. Die gemischten Gruppen mussten sich für einen Aspekte aus ihrer Arbeit im Policy Lab entscheiden, das Drehbuch schreiben und das Video selbst drehen, wenn auch mit Hilfe des audiovisuellen Teams. Das Ergebniss ist ein wertvolles Repertoire an Videomaterial, das alle Facetten angewandter Policy-Projekte abdeckt, von Partnerbeziehungen bis zum Umgang mit Konflikten innerhalb von Gruppen. 

Die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten hat sich im Laufe des Programms intensiviert. Die Dozenten treffen sich regelmäßig persönlich oder online zwecks gegenseitiger Unterstützung. So wurden Studierende der CEU im vergangenen Jahr von der FAO gebeten, einen Bericht über die ländliche Entwicklung in Kirgisistan zu verfassen. Die Studierenden der AUCA halfen ihnen nicht nur bei der Suche nach geeigneten Informationsquellen in und außerhalb der Hauptstadt, sondern fungierten auch als Übersetzer für die CEU-Studierenden. Die CEU revanchiert sich für diese Arbeit mit einem gemeinsamen Treffen mit den Studenten der AUCA im Juni in Budapest. Allen Beteiligten gemeinsam ist das Interesse an nachhaltiger Entwicklung, in diesem Fall der Weidenutzung. Auch hier handelt es sich um Peer-to-Peer-Learning mit zusätzlichem Input von Dozenten und externen Partnern. Das Graduate Institute in Genf war sehr großzügig und stellte sein reichhaltiges Netzwerk an Kontakten im Bereich der internationalen Entwicklung zur Verfügung. Sowohl die CEU als auch die AUCA wurden zu seiner jährlichen Partnermesse eingeladen, auf der ehemalige und potenzielle Partnerorganisationen ihre Arbeit und ihre Pläne für eine Zusammenarbeit mit der Universität vorstellten. Durch diese Initiativen konnten zusätzliche Projektsynergien zwischen den Partnern geschaffen werden. 

Das Feedback der Studierenden zu den Ergebnissen dieser Arbeit war sehr positiv. Sie betonten, wie wichtig es für sie war, mit einem Partner aus der Zivilgesellschaft an einem realen Fall zu arbeiten. Sie waren der Meinung, dass ihre Projekte ihnen die Möglichkeit gab, die politische Debatte zu beeinflussen. In allen Fällen wurde der Abschlussbericht sowohl auf der Website der CEU als auch auf den Websites der Partner veröffentlicht. Die Studierenden präsentierten ihre Ergebnisse bei eigens einberufenen Treffen mit anderen Experten der Partnerorganisation, in anderen Fällen bei großen Veranstaltungen. So stellte z.B. eine Gruppe ihre Ergebnisse zur "Neuen Armut" vor 500 Mitgliedern des Internationalen Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes vor. Die Studierenden wurden gebeten, Analysen und Empfehlungen für langfristige strategische Entscheidungsfindung zu erstellen, wie beispielsweise Habitat for Humanity seinen Politikansatz effektiv gegenüber der Afrikanischen Union vorstellen könnte. Ein weiteres nützliches Ergebnis des Kurses ist, dass er mehr als einmal zu Stellenangeboten seitens der Partnerorganisationen geführt hat. Zudem sagen die Studierenden, dass sie gelernt haben, als Team mit einer gemeinsamen Verantwortung für den Abschlussbericht zu arbeiten. Alle Studierenden haben ihren Teil des Berichts zu schreiben, aber sie müssen auch die Arbeit der anderen kommentieren und sich sowohl auf Schlussfolgerungen als auch auf Empfehlungen einigen. 

Die Zusammenarbeit zwischen den drei Universitäten war interdisziplinär und umfasste mehr als 15 Fakultätsmitglieder, wobei sowohl Studierende als auch Doktoranden beteiligt waren. Die transnationale Dimension bereicherte die Qualität der Projekte und lieferte wertvolle vergleichende Einblicke in die Art und Weise, wie Public Policy in verschiedenen Ländern gemacht wird und in die unterschiedlichen Rollen, die die Forschung bei der Gestaltung und Information von Debatten spielen kann. Die AUCA hat ihr langfristiges Engagement für die Verankerung des Policy Lab-Kurses unter Beweis gestellt, und mit der Unterstützung der Fakultät für Anthropologie, Technologie und Entwicklung ist nun ein Programm für angewandte Politikforschung, das mit lokalen Partnern sowie mit der CEU und dem GGI zusammenarbeitet, fest etabliert. 

Akzeptanz und Resonanz

Der Kurs Policy Labs wurde 2010 ins Leben gerufen. Seitdem hatten wir über 60 studentische Projekte mit über 20 verschiedenen externen Partnern. Mit der Erweiterung des Fachbereichs im Jahr 2012 wurde eine parallele Initiative für Studierende der öffentlichen Verwaltung entwickelt. Nach dem gleichen Format wurden weitere 50 Projekte in die Liste aufgenommen.

Nutzen und Mehrwert

Das Programm kommt Studierenden und Dozenten gleichermaßen zugute. Es bietet echte Praxiserfahrung, die oft zu Praktikums- und Beschäftigungsangeboten führt. Die Dozenten werden ermutigt, ihr Fachwissen gegebenenfalls zu teilen. Sie können auch neue externe Partner empfehlen, die bei der Entwicklung neuer Forschungsinitiativen helfen können.

Auch unsere Partnerorganisationen profitieren davon, indem sie maßgeschneiderte Forschungsergebnisse erhalten. Sie können auch längerfristige Projekte entwickeln, die Fragestellungen über mehrere Jahre und in verschiedenen Ländern vertiefen. So haben wir mehrere langfristige Partner, deren Themen sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und vertieft haben.

Die Verbindungen zu unseren universitären Partnern haben viele greifbare Ergebnisse gebracht, vom gemeinsamen Zugang zu Lehrressourcen über die gemeinsame Entwicklung vergleichender Forschungsprojekte bis hin zu regelmäßigen Peer-to-Peer-Sitzungen, bei denen Studierende der drei Institutionen ihre Arbeiten vorstellen.

Schließlich ist das Programm eine gute Gelegenheit, Beziehungen zu anderen Universitäten aufzubauen, die sich für zivilgesellschaftliches Engagement und angewandte Politikforschung interessieren.

Übertragbarkeit und Langlebigkeit

Das Projekt läuft seit 2010

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das Konzept der Gruppenarbeit mit externen Partnern unterschiedliche Disziplinen einbeziehen kann. Es kann auch auf Bachelor-Ebene organisiert werden.

Es ist richtig, dass es ein klares Verständnis der verschiedenen Elemente bedarf, aus denen sich das Programm zusammensetzt, z. B. sollte die Forschung nach außen gerichtet sein und nicht nur der internen Organisationsentwicklung dienen, die Beteiligung der Fakultätsmitglieder sollte auf bestimmte Aufgaben beschränkt sein und das Mentoring sollte von jüngeren Dozenten wie Postdoktoranden durchgeführt werden.

Den Studierenden sollte klar sein, dass sie im Rahmen eines Langzeitprojekts arbeiten, und sie sollten sich daher der Konsequenzen unzureichender Arbeit auf die Beziehungen zu den Partnerorganisationen bewusst sein.

Bescheidene Kosten sind mit den Projekten verbunden, wie z. B. bestimmte Forschungskosten. Es muss sich jedoch nicht um ein teures Programm handeln, und von daher kann es langfristig ausgelegt sein.

Institutionelle Unterstützung

Der Kurs wird anderen Fakultäten der CEU vorgestellt, mit dem Ziel, gemeinsame Projekte zu bestimmten Themen zu planen, z. B. die Zusammenarbeit mit der Fakultäten für Umweltwissenschaften und Public Policy im Bereich der grünen Transformation.

Außerhalb der Universität haben wir bereits Vorträge an den Universitäten in New York, Oxford, Lancaster und Beirut gehalten. Wir werden weiterhin nach Wegen suchen, wie wir das bei der Erstellung des Kurses gesammelte Know-how weitergeben und die Lehrmaterialien mit denjenigen teilen können, die einen solchen Kurs starten möchten.

Wir führen regelmäßig Feedbackgespräche mit Lehrenden und Studierenden durch. Die Studierenden haben die Möglichkeit, Feedback zu geben, und wir nutzen den Sommerworkshop auch, um Fortschritte und Probleme sowie Anpassungen zu diskutieren.