Zuletzt aktualisiert am 15.05.2025
interprofessionelle Skills Night Innsbruck
Projektname des bereits eingereichten Projekts:
Skills Night Innsbruck - Notfall4You
Ars Docendi Kategorie
Kooperative Lehr- und Arbeitsformen
Ars Docendi Kriterien
- Innovative Hochschuldidaktik
- Studierenden- und Kompetenzorientierung
- Perspektivenerweiterung und Internationalisierung
- Partizipation und Mitgestaltung
Gruppengröße
20-49
Anreißer (Teaser)
Mit der interprofessionellen Skills Night in Innsbruck soll die Interprofessionalität bereits im Studium gefördert werden. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Ärztinnen sowie Gesundheits- und Krankenpfleger:innen stellt einen essenziellen Baustein in der Lehre dar und hat große Auswirkungen auf die Effizienz und Effektivität des Teams sowie der Förderung der Zufriedenheit der Teammitglieder. Wir erwarten uns einen großen Benefit für das spätere Berufsleben.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Die Skills Night 2024 bietet insgesamt 48 Teilnehmenden die Möglichkeit, in interdisziplinären Teams aus jeweils vier Studierenden an einem simulierten Nachtdienst in einer interdisziplinären Notaufnahme ihre Teamfähigkeit und ihr Können in 12 verschiedenen Simulationsszenarien anzuwenden. Hierbei arbeiten die Studierenden der Humanmedizin bzw. der Fachhochschule Gesundheit in einer möglichst realitätsnahen interdisziplinären Notaufnahme. Der Fokus der Nachtschicht liegt auf der engen Zusammenarbeit im interdisziplinären Team und fördert somit die sozialen Kompetenzen der Studierenden.
Für einen maximalen Lerneffekt der Teilnehmenden gibt es weitere Workshops mit notfallmedizinischen Themen vor der simulierten Nachtschicht. In den Workshops werden die theoretischen Aspekte mit mehrmaliger praktischer Anwendung verbunden und in der simulierten Nachtschicht je nach Fallbeispiel erneut praktisch angewandt. Im späteren Berufsleben ist eine starke und effiziente Zusammenarbeit der Ärzt:innen mit den Gesundheits- und Krankenpfleger:innen unerlässlich und von enormer Bedeutung. Die Veranstaltung soll dazu dienen, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, möglichst früh in einem interdisziplinären Team zusammen zu arbeiten und Erfahrung zu sammeln.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
Skills Night 2024 offers a total of 48 participants the opportunity to work in interdisciplinary teams of four students each on a simulated night shift in an interdisciplinary emergency department and to apply their teamwork skills and abilities in 12 different simulation scenarios. This involves human medicine students and health care students working in an interdisciplinary emergency department that is as close to reality as possible. The focus of the night shift is on close collaboration in an interdisciplinary team and thus promotes the students' social skills.
In order to achieve a maximum learning effect for the participants, additional workshops on emergency medicine topics are held before the simulated night shift. In the workshops, the theoretical aspects are combined with various practical applications and, depending on the case study, applied again in practice during the simulated night shift. In later professional life, strong and efficient cooperation between physicians and nurses is essential and of enormous importance. The course is designed to give students the opportunity to work together and gain experience in an interdisciplinary team as early as possible.
Nähere Beschreibung des Projekts
Ausgangslage
Im Jahr 2023 gab es zum damaligen Zeitpunkt keine Veranstaltungen mit interdisziplinären Gedanken zwischen Medizinstudierenden und Pflegestudierenden. Zusätzlich gab es kein Angebot für Studierende, um in einer simulierten Notaufnahme erste Erfahrungen sammeln zu können. Nach der Erstdurchführung im Jahr 2023 hat das Organisationsteam die Skills Night deutlich weiterentwickelt und den Fokus auf die Interprofessionalität verstärkt.
Motive
Für eine optimale Versorgung der Patient:innen ist eine sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Ärztinnen und Gesundheits- und Krankenpfleger:innen unerlässlich. Die Stützen der interprofessionellen Zusammenarbeit sind hierbei das Verständnis und die Anerkennung über die Expertise der jeweilig anderen Profession. Die positiven Effekte der Interprofessionalität reichen von der Verbesserung der Patient:innenversorgung und -sicherheit bis zu Steigerung der Effizienz und Effektivität des Teams sowie der Förderung der Zufriedenheit der Teammitglieder. Eine frühe Begegnung dieser interprofessionellen Verbindung ist nach unserer Meinung ein wichtiger Baustein in der Weiterentwicklung der medizinischen Lehre und sollte deutlich mehr Beachtung im Studium finden. Unseres Erachtens ist die Zusammenarbeit mit Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege im Medizinstudium aktuell weiterhin stark unterrepräsentiert. Wir erhoffen uns durch die vorzeitige Zusammenarbeit der Berufsgruppen eine erhöhte Wertschätzung und vermehrtes Verständnis der jeweiligen Arbeit im späteren Berufsleben. Neben dem Hauptfokus der Interprofessionalität zwischen Medizin und Pflege möchten wir mit der Skills Night und den notfallmedizinischen Workshops einen weiteren Benefit für die Studierenden hervorheben. Eine simulierte Nachtschicht in einer Notaufnahme ist für viele Studierende die erste Möglichkeit eigene Entscheidung zu treffen und die Verantwortung über die Behandlung von Patient:innen zu übernehmen. Die simulierte Nachtschicht soll die Studierenden bezüglich ihrer eigenen Entscheidungen und dem Arbeiten unter Stress enorm fordern. Allerdings werden sie durch die positive Fehlerkultur in geschütztem Rahmen einen enormen Lerneffekt erfahren. Durch die teilweise zeitkritischen und stressigen Situationen erhoffen wir uns ein Zusammenrücken im Team und das Erkennen der Unerlässlichkeit im Team zu arbeiten.
Ziele
Das Projekt nimmt somit einen neuen Aspekt in der medizinischen Lehre in Angriff und wir erhoffen uns durch diese Veranstaltung einen engeren Schulterschluss zwischen dem Studium der Humanmedizin und dem Studium für Gesundheit und Krankenpflege mit Auswirkungen auf das spätere Berufsleben. Die interprofessionelle Verbindung ist ein wichtiger Baustein in der Weiterentwicklung der medizinischen Lehre. Letztlich sollen die Studierenden einen individuellen fachlichen sozialen und interprofessionellen Kompetenzerwerb erfahren.
Einleitung
Die ersten Überlegungen bezüglich des Projektes entstanden im Mai 2022 durch die Projektleiter Marc Kalenka und Nikolas Schmidbauer. Nach einem Informationsaustausch mit der Universität Erlangen im Hinblick auf einen Neuaufbau der Skills Night in Innsbruck, wurde ein Organisationsteam gegründet. Im Sinne der Interprofessionalität wurde das Organisationsteam der Skills Night 2023 durch Studierende der Fachhochschule Gesundheit sowie Gesundheits- und Krankenpflegekräfte der Anästhesie und Intensivmedizin Innsbruck auf 10 Personen erweitert. Nach der erfolgreichen Durchführung im Jahr 2023 erfolgte die Weiterentwicklung mit verstärktem Fokus auf die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Medizin und Pflege.
Konzept/ Umsetzung
Um die Vermittlung von theoretischen Inhalten zu verbessern, wird die Theorie in ein Vier-Stufen-System gegliedert. In der ersten Stufe wird auf das theoretische Wissen der Studierenden aus Vorlesungen zurückgegriffen, da die Teilnahmebedingungen der Skills Night 2024 das letzte Lehrjahr beinhaltet. Stufe 2 bilden die Workshops mit einer kurzen theoretischen Einführung in das jeweilige Themengebiet. Die theoretischen Aspekte der Einführung können die Teilnehmenden mit Hilfe der selbsterstellten Pocket Cards wiederholen und in der Nachtschicht als zusätzliche Hilfe in den Fallbeispielen nutzen (Stufe 3). Die vierte Stufe bildet das jeweilige Teaching im Anschluss der Fallbeispiele.
ine mehrmalige Wiederholung der Theorie in Form dieser vier Teile ist unseres Erachtens maßgeblich für eine Festigung der theoretischen Kompetenz und führt zu einer Lernerleichterung der theoretischen Aspekte. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verbindung zwischen der Theorie und der praktischen Anwendung. In den Workshops wird die praktische Durchführung direkt an die theoretischen Aspekte gekoppelt.
Zur Verbesserung der Lernprozesse in den Workshops und der Nachtschicht wird die Teilnehmendenzahl der Skills Night 2023 auf 48 Teilnehmende mit 24 Studierende der Humanmedizin bzw. 24 Studierende der Fachhochschule Gesundheit beschränkt. Hierdurch entstehen in den Workshops und der simulierten Nachtschicht Vierergruppen, was durch häufiges praktisches Umsetzen des theoretischen Wissens zu einem verbesserten Kompetenzerwerb führt.
Der Blick über den “Tellerrand” ermöglicht beispielsweise Studierenden der Fachhochschule Gesundheit an einem eFAST-Workshop (Notfallsonographie) ihren fachlichen Horizont zu erweitern. Durch die Vielzahl der unterschiedlichen Workshops (Reanimationstraining, Patientenbeurteilung, Notfallsonographie, EKG-Analyse, BGA-Analyse und NIV-Therapie) können die Studierenden fächerübergreifende Kompetenzen erwerben. Für einen Bezug zu wissenschaftlichen Themen in den Workshops werden diese durch renommierte Ärzt:innen auf dem jeweiligen Fachgebiet abgehalten. Ausgebildete Tutor:innen übernehmen im Sinne des Peer-Teachings eine unterstützende Rolle bei den Workshops. Hierdurch können Studierende vorbehaltlos Fragen stellen und Fehler machen, ohne eine Bewertung durch Vorgesetzte befürchten zu müssen. Konkret wird die wissenschaftliche Einführung der Workshops durch die Ärzt:innen übernommen, der praktische und anwendungsbezogene Teil der Workshops durch die fortgebildeten Tutor:innen.
In der Skills Night werden die Fallbeispiele erneut im Sinne des Peer-Teachings von fortgebildeten Tutor:innen mit zuvor ärztlich supervidierten Szenarienskripten betreut. Mithilfe unseres praktischen und theoretischen Konzepts können wir die heterogene Studierendenschaft mit unterschiedlichem Vorwissen berücksichtigen und eine Studierendenzentrierung gewährleisten. Im Sinne des Simulationskonzepts in der Notfallmedizin beginnt die Nachtschicht mit einer Einführungsveranstaltung. Hierbei werden die Teilnehmenden für die bevorstehende Nachtschicht gebrieft. In der anschließenden simulierten Notaufnahme durchlaufen die Teilnehmenden insgesamt 12 verschiedene Fallbeispiele. Jedes Fallszenario dauert 20-25 Minuten mit anschließendem, jeweils 10-minütigem Debriefing und Teaching. Die Gestaltung des gesamten Szenarios inklusive Debriefing und Teaching stützt sich auf den Kolb-Lernzyklus (Konkrete Erfahrung, Reflektives Beobachten, Abstrakte Konzeptualisierung, Aktiv Experimentieren).
- Konkrete Erfahrung: Die vier Teilnehmenden durchlaufen ein ca. 20-minütiges realitätsnahes Fallbeispiel. Passend zu jedem Fallbeispiel werden die Rahmenbedingungen im Raum angepasst (z.B. aufgebrachte Freundin). Für eine direkte Minimierung von Fehlern können die Studierenden Pocket Cards der Workshops verwenden. Hierbei werden die Teilnehmenden bestimmte Erfahrung bzw. Fehler machen, welche von Raumtutor:innen mithilfe von Event-Checklisten beobachtet und notiert werden.
- Reflektives Beobachten: Die vier Teilnehmenden versammeln sich anschließend in einem Sitzkreis für ein 10-minütiges Debriefing. Zuerst werden klare Verhaltensregeln für konstruktive Kritik (keine persönliche Wertung, keine Schuldzuweisungen, etc.) festgelegt. Anschließend kommen der Reihe nach die drei aktiven Teilnehmer:innen zu Wort und beantworten folgende Fragen: Was ist passiert? Warum ist es passiert? Was würde man nächstes Mal anders machen? Währenddessen wird aktiv zugehört und nicht unterbrochen. Abschließend werden mit Hilfe der Event-Checkliste gelungene und/oder verbesserungsfähige Aktionen herausgenommen.
- Abstrakte Konzeptualisierung: Als Vorbereitung auf das nächste Fallbeispiele werden die genannten Aspekte aufgegriffen und nach Lösungsstrategien gesucht, um für das kommende Szenario aus der Erfahrung des vorherigen Fallbeispiels zu lernen.
- Aktiv experimentieren: Im nächsten Fallbeispiele wenden die Teilnehmenden nun ihre Lösungsstrategien an und machen neue Erfahrungen.
Der Kolb-Lernzyklus beginnt nach jedem Fallbeispiel erneut. Die Teilnehmenden erlernen somit in der Nachtschicht zusätzlich kommunikative und interaktionelle Fertigkeiten und fördern ihre Eigen- und Fremdreflektion.
Der Hauptfokus der Veranstaltung liegt allerdings auf der Interprofessionalität zwischen Pflege und Medizin und stellt den größten Entwicklungspunkt zu vorherigen Skills Night dar. Zur Stärkung der interprofessionellen Zusammenarbeit im Team werden zu Beginn der dreitägigen Veranstaltung die Teilnehmenden in Vierergruppen eingeteilt, die alle Workshops und die Skills Night in ihren festen Teams absolvieren. Durch die feste Einteilung werden die Studierenden mit einer kurzen Einfindungsphase ihre Zusammenarbeit, Kommunikation sowie Effizienz und Effektivität im Team sukzessiv stärken. Zusätzlich wird das interprofessionelle Kennenlernen mit einem Get-together nach dem ersten Veranstaltungstag weiter gefördert. In den Pausen der Skills Night gibt es zudem die Möglichkeiten, sich über das jeweilig andere Berufsbild an Infoständen der Anästhesie und Intensivmedizin, der Interessengemeinschaft Notfallmedizin Innsbruck und des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands zu informieren. Aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Notaufnahme im interprofessionellen Team sowie die Thematik des Crew Resource Managements werden in Vorträgen von Nerdfallmedizin und Faktor Mensch thematisiert. Die Teilnehmenden können anhand dieses Schulungskonzepts eine positive Fehlerkultur erfahren und durch eine Steigerung der Kommunikation bzw. Kooperation eine Verbesserung der Teamperformance erreichen. In der abschließenden simulierten Nachtschicht führt das gemeinsame Erleben von stressigen Situationen und das Treffen von schwierigen Entscheidungen zur festen Stärkung des Teamgefüges bzw. dem Erkennen der Unerlässlichkeit, im Team eng miteinander zu arbeiten. Die Debriefing-Runden nach den Fallbeispielen fördern zusätzlich das Vertrauen in die anderen Teammitglieder.
In einem komplexer werdenden Gesundheitssystem sind Kompetenzen der interprofessionellen Zusammenarbeit zunehmend wichtiger. Eine Maßnahme hierfür ist die Integration von interprofessionellem Lernen in die Ausbildung von Gesundheitsberufen wie in der Skills Night. Allerdings fehlen für die Wirksamkeit des interprofessionellen Lernens weiterhin belastbare Befunde. Aufgrund dessen wird die Skills Night 2024 mit dem Freiburger Fragebogen für Interprofessionelle Lernevaluation (FILE) und einem eigens erstellten Interviewfragebogen validiert. Mit dem Ausfüllen der Fragebögen vor, während und nach der Skills Night möchten wir die zunehmenden Stärkung des Teamgefüges festhalten.
Akzeptanz und Resonanz
Bei der Vorstellung des Projektes Skills Night 2023 für das Rektorat, für das medizinische Lehrpersonal der Medizinischen Universität Innsbruck sowie für verschiedene Fachbereiche der Universitätsklinik Innsbruck wurde bereits vor der ersten Skills Night durchweg positiv Feedback gegeben und volle Unterstützung für die weiteren Jahren zugesichert. Die Akzeptanz dieses neuen interprofessionellen Lehrformats war enorm. Die Skills Night 2023 wurde bei Ärzt:innen und Pfleger:innen Thema im Klinikalltag. Sie sahen in der Veranstaltung einen Startschuss für die Interprofessionalität in Innsbruck und waren von der Professionalität beeindruckt. Durch die Begeisterung für die Skills Night 2023 wurde bereits weitere Unterstützung verschiedener Fachdisziplinen für die Skills Night 2024 zugesichert. Seitens der Studierenden war das Feedback ebenfalls durchweg positiv:
- „Die Aussicht auf den ersten echten Nachtdienst ist für alle gruselig und jeder ist davor nervös. Wir finden, dass die Skills Night sehr realistisch aufgebaut ist. Wir fühlen uns jetzt gut auf das KPJ vorbereitet.“
- „Ich habe an diesem Wochendende wirklich so viel gelernt wie im halben Studium! Die Organisation war wahnsinnig gut! Vielen Danke! Bitte dieses Event für die nächsten Jahre beibehalten.“
- „Die motivation aller, wahnsinnig tolle Fälle und super schauspieler! Konnte sehr viel lernen!! Arbeiten mit zukünftigen Ärzten auf AUGENHÖHE, ganz toll!!“
- „Die erstmalige Möglichkeit im Studium auch mit Pflegestudierenden zusammenzuarbeiten!“
- „Super Vortragende! Alle sehr kompetent! Man sieht wie viel sich alle Mühe gegeben haben und die Stimmung war auch mega! Es wirkt als hätten alle Teilnehmenden Spaß gehabt. Es war auch eine super Gelegenheit andere Studierende kennenzulernen und gegenseitig voneinander zu lernen :)“
Wir sind außerordentlich zufrieden mit dem Feedback aller und konnten unseren Hauptfokus der Interprofessionalität an die Teilnehmenden weitergeben. Die positiven Effekte der Interprofessionalität von der Verbesserung der Patient:innenversorgung und -sicherheit bis zu Steigerung der Effizienz und Effektivität des Teams sowie der Förderung der Zufriedenheit der Teammitglieder zeigte sich bei fast allen Teams nach dem dritten Fallbeispiel. Wir konnten in Gesprächen mit den Teilnehmenden feststellen, dass es einer kurzen „Einarbeitungsphase im Team“ bedarf, um anschließend die positiven Effekte zu gewährleisten. Alle Teilnehmenden würden die Skills Night weiterempfehlen bzw. im nächsten Jahr erneut teilnehmen. In der Bewerbungsphase für die Skills Night 2024 zeigte sich ein deutlicher Zuwachs der Bewerbungen um 50% auf knapp 130 Bewerbungen bei 48 verfügbaren Plätzen.
Nutzen und Mehrwert
Der große Mehrwert einer interdisziplinären Veranstaltung ist eindeutig. Im späteren Berufsleben ist eine starke und effiziente Zusammenarbeit der Ärzt:innen mit den Gesundheits- und Krankenpfleger:innen unerlässlich und von enormer Bedeutung. Eine frühzeitige Heranführung der Studierenden an den Berufsalltag, wenn auch in diesem Fall simuliert, ist äußerst wichtig.
Mit dem Fokus des Projekts auf die enge Zusammenarbeit im interdisziplinären Team werden zudem soziale Kompetenzen gefördert. Das Projekt ermöglicht den Studierenden eine Erweiterung auf persönlicher und fachlicher Ebene. Sie erlernen in der Nachtschicht zusätzlich kommunikative sowie interaktionelle Fertigkeiten und fördern ihre Eigen- und Fremdreflektion. Die Studierenden können in diesem realitätsnahen Setting erste Erfahrungen in der Bewältigung von zeitkritischen Notfallpatient:innen mit potentiellen stressigen Entscheidungen sammeln.
Eine Durchführung realitätsnaher Fallbeispiele ohne Prüfungsdruck in einer geschützten Umgebung steigert die Lerneffekt der Studierenden. Hinzu kommt der Erwerb von theoretischen und praktischen Aspekten inklusive deren Verbindung. Der beschriebene Mehrwert dieser Veranstaltung spiegelt sich im Feedback der Teilnehmenden wider.
Übertragbarkeit und Langlebigkeit
Das Projekt läuft seit 2023
Die ursprüngliche Idee einer simulierten Notaufnahme stammt von mehreren deutschen Universitäten (Heidelberg, Erlangen, Aachen). Mithilfe von Informationsaustausch und Unterstützung seitens der genannten Universitäten konnte das Projekt Skills Night 2023 in Innsbruck neu aufgebaut werden. Der Projektaufbau lässt sich somit auf andere Projekte bzw. andere Universitäten übertragen oder anpassen.
Für alle Bereiche der Skills Night (Fallausarbeitung, Sponsorenverträge, etc.) wurden Konzepte und Zeitpläne ausgearbeitet, welche auf einer Drive gespeichert wurden und für die nächsten Jahre zur Verfügung stehen. Hierdurch kommt es zu einem stetig wachsenden Projekt und es lässt sich einfacher auf andere Projekte übertragen. Mithilfe von Feedback-Abfragen der Teilnehmenden über einen QR-Code wurden Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge für die Skills Night 2024 gesammelt und direkt eingearbeitet. Zudem gab es eine Veranstaltung für alle beteiligten Personen an der Skills Night 2023 mit einer offenen Diskussion für die Verbesserung des Projekts. Alle Kritikpunkte wurden in der Planung der Skills Night 2024 berücksichtigt. Zusätzlich wurde von der ÖH Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck eine eigene Sachbearbeiterstelle für die Skills Night errichtet. Das Organisationsteam von 2023 hat sich etabliert und wird die Organisation der Skills Night 2024 vom 10. – 12. Mai 2024 und die weiteren Jahre übernehmen.
Institutionelle Unterstützung
Die Skills Night 2023 wird durch mehrere Institutionen im Sinne der Interdisziplinarität unterstützt. Die Finanzierung des Projektes wird seitens der Österreichischen Hochschüler:innenschaft Medizin und der Österreichischen Hochschüler:innenschaft Fachhochschule Gesundheit zu je 50% der Gesamtkosten getragen. Zusätzlich werden 12 Behandlungszimmer für die interdisziplinäre Notaufnahme von der Medizinischen Universität Innsbruck gestellt. Die Fachhochschule für Gesundheit Innsbruck unterstützt die Skills Night mit Räumen für verschiedene Vorträge und Workshops. Ärztliches Fachpersonal wird durch die Unterstützung der Medizinischen Universität Innsbruck bereitgestellt und Verbrauchsmaterialien sowie Simulationsmodelle durch verschiedene Fachbereiche der Medizinischen Universität Innsbruck beigesteuert. Die institutionelle Unterstützung aller Parteien wurde bereits für weitere Jahre zugesichert.
Mithilfe von Feedback-Abfragen der Teilnehmenden über einen QR-Code werden Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge für die kommende Skills Night 2024 gesammelt und direkt in die folgenden Veranstaltungen eingearbeitet. Zudem gibt es eine offene Diskussionsrunde für die Verbesserung des Projekts nach dem Event. Die Skills Night 2024 wird mit dem Freiburger Fragebogen für Interprofessionelle Lernevaluation (FILE) validiert. Mit dem Ausfüllen der Fragebögen vor, während und nach der Skills Night möchten wir die zunehmende Stärkung des Teamgefüges festhalten und aus der Evaluation Schlüsse für die nächsten Veranstaltungen schließen.
Kooperationspartner/innen
Weitere inländische Hochschulen
- FHG - Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH
Weitere ausländische Hochschulen
Universitätsklinikum Heidelberg