Zuletzt aktualisiert am 01.09.2025
Intercultural Business Communication
Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung
Ars Docendi Kategorie
Forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre
Ars Docendi Kriterien
- Studierenden- und Kompetenzorientierung
- Perspektivenerweiterung und Internationalisierung
- Partizipation und Mitgestaltung
Gruppengröße
20-49
Anreißer (Teaser)
Wie gelingt interkulturelle Kommunikation in organisationalen Kontexten? Studierende erforschen multikulturelle Arbeitswelten mithilfe qualitativer Interviews. Der Kurs vereint Theorie und Praxis und bereitet auf wissenschaftliches Arbeiten vor.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Der Kurs „Intercultural Business Communication“ ermöglicht es Studierenden, in Teams ein qualitatives Forschungsprojekt zur interkulturellen Wirtschaftskommunikation durchzuführen. Dabei erwerben sie zentrale wissenschaftliche Kompetenzen, die auch für die Arbeit an ihrer Bachelorarbeit relevant sind. Sie lernen, ein Forschungsthema zu entwickeln, qualitative Interviews zu führen, Daten zu transkribieren und mittels Inhaltsanalyse auszuwerten. Das Lehrveranstaltungsdesign ist gezielt darauf ausgerichtet, dass die Studierenden diese Schritte weitestgehend in Eigenregie durchführen - unterstützt durch Coaching der Lehrkraft. Zudem werden soziale und methodische Fähigkeiten durch Teamarbeit und Peer-Feedback gestärkt.
Der Kurs verbindet fachliche Spezialisierung mit methodischer Kompetenz und setzt auf interaktive, forschungsnahe Lehr-/Lernmethoden. Prüfungsleistungen sind eng mit Meilensteinen des Forschungsprojekts verknüpft, darunter die Analyse wissenschaftlicher Literatur, die Reflexion eigener Interviewerfahrungen und eine Abschlusspräsentation im Rahmen einer Studierendenkonferenz.
Durch die praxisnahe Umsetzung eines vollständigen Forschungsprozesses werden Studierende optimal auf eigenständige wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
The course ‘Intercultural Business Communication’ equips students with the essential skills to conduct a qualitative research project, focusing on intercultural business communication. Students develop key research competences, optimally preparing them for their bachelor's thesis.
Students learn to:
- identify and refine a research topic by engaging with real-world challenges of multicultural workplaces and reviewing relevant literature.
- apply qualitative research methods, conduct interviews, transcribe data, and analyze it using content analysis.
- present their findings both orally and in written form.
- enhance teamwork and social skills through collaborative research.
As part of the ‘International Business Communication’ specialization, the course bridges theoretical knowledge with methodological expertise. Its student-centered design fosters independent research skills through interactive learning and collaboration in heterogeneous teams.
Nähere Beschreibung des Projekts
1.Lernziele und Prüfungsformen der Lehrveranstaltung
1.1.Lernziele
Die Lehrveranstaltung „Intercultural Business Communication“ bietet Studierenden die Möglichkeit, in Teams ein qualitatives Forschungsprojekt zur interkulturellen Wirtschaftskommunikation zu bearbeiten. Dabei erwerben sie zentrale Forschungskompetenzen, die sie für eigenständige Projekte wie eine Abschlussarbeit benötigen.
Sie lernen:
- ein Forschungsthema zu finden, es in der Literatur zu verorten und eine präzise Forschungsfrage zu formulieren;
- geeignete Methoden zur Datenerhebung (qualitative Interviews) und Analyse (Inhaltsanalyse) anzuwenden;
- Ergebnisse mündlich und schriftlich aufzubereiten;
- soziale und interkulturelle Kompetenzen in heterogenen Teams weiterzuentwickeln.
1.2.Prüfungsformen
Die Studierenden absolvieren drei Prüfungselemente:
- Individuelle Aufgaben (40%): Lektüre- und Reflexionsaufgabe zu einem wiss. Text zur interkulturellen Wirtschaftskommunikation, Verfassen eines Reviews zu einer Kommiliton*innenarbeit und eine Reflexion zur Durchführung eines qualitativen Interviews.
- Gruppenaufgabe (40%): Entwicklung einer qualitativen Studie zur interkulturellen Kommunikation, einschließlich Project Outline, Interviewleitfaden, Interviews, Transkription, Analyse und Präsentation der Ergebnisse.
- Anwesenheit und aktive Teilnahme (20%): Die Teilnahme am Unterricht ist ebenfalls Teil der Bewertung.
2.Lehrveranstaltungsdesign
Die Lehrveranstaltung ist Teil der Spezialisierung „International Business Communication“, einer der zwei fachlichen Vertiefungen im Bachelorprogramm der WU. Spezialisierungen bieten Raum für wissenschaftliche und methodische Vertiefung und schaffen einen geeigneten Rahmen für Bachelorarbeiten, die an die Lehrinhalte anknüpfen. In den letzten zwei Jahren wurde das Lehr-/Lerndesign gezielt weiterentwickelt, um Studierende bestmöglich auf eigenständige qualitative Forschung im Rahmen ihrer Bachelorarbeit vorzubereiten.
Das aktuelle Lehrveranstaltungsdesign kombiniert bewusst fachliches Wissen zu Konzepten und Theorien der interkulturellen Wirtschaftskommunikation (konkret: offene und geschlossene Kulturkonzepte, Rapport Management-Strategien, Mehrsprachigkeit als Herausforderung für Organisationen und Sprachmanagement) mit methodischer Kompetenz. In modularen Studiengängen werden diese Kompetenzen oftmals getrennt voneinander und mitunter auch in unterschiedlichen Studienabschnitten vermittelt. Insbesondere bei Anfragen zu Bachelorarbeiten zeigt sich dann, dass Studierende häufig Schwierigkeiten haben, ihr inhaltliches Wissen mit methodischem Know-how zu verknüpfen. Genau hier setzt die Lehrveranstaltung an und verbindet diese Bereiche. Ziel ist es, die Studierenden optimal auf das Verfassen einer Bachelorarbeit vorzubereiten.
Zugleich ist zentral vorgegeben, dass der Kurs als Teil einer Spezialisierung drei Prüfungselemente inkludiert und dass die Anwesenheit der Studierenden obligatorisch ist. Die Prüfungselemente werden dabei mit Meilensteinen des Forschungsprojekts (siehe Abschnitt 3.1., 3.2. und 3.3.), das die Studierenden selbständig in Kleingruppen bearbeiten, verbunden. Die gemeinsame Zeit im Hörsaal wird so oft als möglich zur Interaktion und Kollaboration genutzt, wobei auch inputbasierte Elemente vorkommen (siehe Dokument 3 im Anhang).
Um die Studierenden optimal auf die weitestgehend selbstständige Erarbeitung und Durchführung eines qualitativen Forschungsprojekts in Kleingruppen vorzubereiten, beginnt der Kurs mit einem Einführungsblock, der erfahrungsbasierte Aktivitäten (eine kleine Simulation, die ein weites Verständnis von Interkulturalität als situatives Fehlen eines ‚tacit common ground‘ versteht) mit inhaltsorientierten Phasen kombiniert. Nach jeder Input-Phase reflektieren die Teilnehmenden die vermittelten Konzepte (Kulturkonzepte, Rapport-Management in interkultureller Kommunikation, Akkulturationsstrategien, etc.) im Kontext ihrer eigenen Erfahrungen. Dabei werden die Studierenden eingeladen, die Konzepte kritisch auf ihre eigenen Lebenswelten anzuwenden und so auch das Anwendungs- und Erklärungspotenzial zu reflektieren. Die Gruppe profitiert hierbei von ihrer internen Diversität, die einen multiperspektivischen Zugang zu den Konzepten ermöglicht sowie Einblick in verschiedene Lebenswelten eröffnet. Dies fördert nicht nur die Studierendenorientierung, sondern erweitert auch ihre Perspektiven und trägt zur Internationalisierung des Lernprozesses bei. Die im Einführungsblock vermittelten theoretischen Grundlagen dienen zudem als Bezugsrahmen für das eigene Forschungsprojekt der Studierenden.
3.Forschungsprojekt
Die eigentliche Erarbeitung eines Forschungsprojekts in Kleingruppen nimmt die folgenden zwei Drittel des Kurses ein, wobei die Zusammenkünfte im Hörsaal in einem Wechsel von kurzen Inputs der Lehrkraft, gefolgt von interaktiven und kollaborativen Übungen (siehe Dokument 3 im Anhang) einerseits, sowie selbständiger Arbeit und Peer-to-Peer-Feedback oder Feedback der Lehrkraft, andererseits, gestaltet sind. Dies steckt zugleich einen weiten Rahmen ab, innerhalb dessen die Studierenden den Lehr- und Lernprozess mit- und mitunter sogar weitestgehend selbst gestalten können.
Ein weiteres wichtiges Steuerungselement ist dabei die Einteilung in Gruppen durch die Lehrkraft. Ziel ist dabei die Zusammenstellung möglichst heterogener Gruppen, wobei sich Heterogenität auf verschiedenste persönliche Aspekte wie Migrationserfahrung, Berufsbiographien, Spezialisierungsinteressen, etc. beziehen kann. Dies ermöglicht den Studierenden im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit, Diversität auch als Ressource zu begreifen, beispielsweise, wenn es um die Entwicklung von Ideen oder die Anbahnung von Kontakten zu Interviewpartner*innen geht.
3.1.Vorbereitung auf das Forschungsprojekt
Ein erster Schritt im Rahmen der Erarbeitung des Forschungsprojektes, der zugleich das erste Prüfungselement darstellt, ist die Lektüre wissenschaftlicher Texte. Die Studierenden wählen dabei einen Artikel aus einer vorgegebenen Auswahl wissenschaftlicher Artikel (allesamt interviewbasierte Studien zum Thema der interkulturellen Wirtschaftskommunikation) aus, den sie sowohl inhaltlich auswerten als auch mit Blick auf die Struktur analysieren sollen. D.h., sie reflektieren kritisch die Forschungsfrage, die Theorie, in die die Arbeit eingebettet ist, das verwendete Material und die Methoden sowie die erzielten Ergebnisse. Ziel ist es, ein vertieftes Verständnis für den Aufbau wissenschaftlicher Artikel, insbesondere die Präsentation empirischer Forschung, zu entwickeln und ein strukturiertes Vorgehen bei der Erarbeitung des Forschungsstandes zu erlernen. Diese Übung schult zudem den kritischen Umgang mit wissenschaftlicher Literatur. Die Aufgabe wird in einem Diskussions-Thread der Lernplattform hochgeladen, und die Studierenden werden gebeten, mindestens zwei Einreichungen ihrer Kommiliton*innen zu kommentieren. Diese Form des Peer-to-Peer-Feedback unterstützt auch das mit- und voneinander Lernen der Studierenden. Außerdem vergrößert sich so auch automatisch die Lektürebasis und somit das inhaltliche Vorwissen der Studierenden.
3.2.Durchführung des Forschungsprojekts
Danach beginnt die eigentliche Arbeit am Forschungsprojekt. Dabei werden die Studierenden von Sitzung zu Sitzung begleitend gecoacht und durch Peer-to-Peer-Feedback bei der Entwicklung ihrer Projekte unterstützt. In dieser Phase der Lehrveranstaltung bestehen die Sitzungen aus kurzem Input (i.d.R. als Mini-Vorlesungen), der den jeweils nächsten Schritt im Forschungsprojekt anstößt. Im Anschluss an Input zu qualitativer vs. quantitativer Forschung und dem Formulieren von qualitativen Forschungsfragen verfassen die Gruppen eine kurze Projektskizze (max. eine Seite), die sie dann nach Peer-to-Peer-Feedback nochmals überarbeiten. Dieser Schritt ist auch von Feedback durch die Lehrkraft begleitet, die das Peer-Feedback sowie die Projektskizzen prüft und anschließend eine Einschätzung im Plenum gibt. Beim Peer-Feedback orientieren sich die Studierenden an den Fragen der Aufgabenstellung und einem Bewertungsschema (siehe Dokument 3 im Anhang). In diesem Stadium der Projektentwicklung profitieren die Studierenden zudem besonders von bewusst heterogen gestalteten Arbeitsgruppen in Form von mehr Kreativitätspotential bei der Ideenentwicklung und einem Zugang zu diversen Lebenswelten, die im Rahmen des Projekts beleuchtet werden können.
Eine weitere Sitzung beginnt mit Input zu Interviews als Erhebungsmethode und einer interaktiven Übung zum Erstellen von Interviewleitfäden. Im Anschluss daran erarbeiten die Gruppen selbst Interviewleitfäden für ihr Projekt, ebenfalls gefolgt von Peer-to-Peer-Feedback. Nach abschließendem Feedback der Lehrkraft beginnen die Studierenden selbständig mit der Datenerhebung, wobei jedes Gruppenmitglied ein Interview führt, sodass jede Gruppe ein Datenset von 5-6 Interviews für die Analyse hat. Die Datenerhebung verbindet sich als weiterer Meilenstein mit einem Prüfungselement, in dem die Studierenden gebeten werden, ihre Interviewerfahrung kritisch zu reflektieren. Dies soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Pilotierung schärfen, in dem die Studierenden u.a. eingeladen werden zu beschreiben, was sie in weiteren Interviews anders machen würden (z.B. Gewinnung von Interviewpartner*innen, Formulierung von Fragen), aber auch, was gut funktioniert hat.
Nach der Datenerhebungsphase und sobald alle Gruppen über ein Set von Interviews verfügen, gibt es ein weiteres kurzes Input zur Auswertungsmethode (deduktive und induktive Inhaltsanalyse), wiederum mit interaktiven Übungen, bevor die Studierenden sich dann selbstständig an die Auswertung ihrer Interviews machen. Auch dieser Schritt ist durch Coaching begleitet, erfolgt dann aber größtenteils in Eigenregie in den Gruppen.
3.3.Abschluss
Den Abschluss des Kurses bildet eine Studierendenkonferenz, in der die Teams ihr Forschungsprojekt präsentieren. Dieser letzte Meilenstein des Projekts bildet zugleich das letzte Prüfungselement, welches zweigeteilt ist. Die Gruppen präsentieren ihr Projekt zunächst mündlich und reichen zeitversetzt eine schriftliche Zusammenfassung ein. Die Struktur der Ergebnispräsentation orientiert sich an der durch die Lektüreaufgabe erlernten wissenschaftlichen Gliederung: Forschungsfrage, Material und Methoden, Ergebnisse sowie Diskussion der Befunde und deren Implikationen für die Praxis. Im Anschluss an jede Präsentation findet eine kurze Q&A-Session statt, in der die Teilnehmenden ihr Forschungsprojekt diskutieren und sich mit konstruktivem Feedback auseinandersetzen. Durch die drei bis vier Wochen spätere Abgabe des schriftlichen Abschlussberichts können die Studierenden auch noch Aspekte aus der mündlichen Diskussion in die Präsentation der Forschungsergebnisse einfließen lassen, sodass die Reflexion und Weiterentwicklung der Forschungsarbeit gewährleistet werden (beispielhafte Abschlussberichte und Projekttitel im Anhang).
Nach Abschluss des Kurses haben die Studierenden teils individuell, größtenteils aber in ihren Arbeitsgruppen, alle Stadien eines qualitativen empirischen Forschungsprojekts weitestgehend in Eigenregie durchlaufen, wodurch sie besser auf das eigenständige Verfassen einer Bachelorarbeit vorbereitet sind.
Akzeptanz und Resonanz
Das Lehrprojekt „Intercultural Business Communication“ wird in seiner aktuellen Form erst seit kurzer Zeit angeboten. Daher wird das Feedback der Studierenden kontinuierlich eingeholt und gezielt für die laufende Optimierung der Lehrveranstaltung genutzt. Die Rückmeldungen helfen nicht nur bei der Verbesserung des Kurses, sondern geben den Lehrkräften auch wertvolle Einblicke, in welchen Bereichen die erworbenen Forschungskompetenzen für die Studierenden besonders nützlich sind.
Unsere bisherige Erfahrung zeigt, dass viele Studierende dem Forschungsprojekt anfangs mit einer gewissen Skepsis begegnen. Im Laufe des Semesters – unterstützt durch die Teamdynamik und den Austausch mit Mitstudierenden – erkennen sie jedoch zunehmend den Mehrwert und die Relevanz des Forschungsprozesses. Besonders im Hinblick auf die Bachelorarbeit wird der Nutzen der erlernten Methoden wertschätzend hervorgehoben. So gaben Studierende im Rahmen von informellem Feedback während der letzten Sitzung beispielsweise an, dass sie durch den Kurs ein klareres Verständnis für wissenschaftliches Arbeiten gewonnen haben. Eine Rückmeldung lautete etwa: „Ich habe Blut geleckt und möchte diese Methoden nun für meine Bachelorarbeit nutzen.“ Eine andere Studierende kommentierte: „Jetzt ist mir klarer, was in einer wissenschaftlichen Arbeit von mir erwartet wird."
Die schrittweise, praxisnahe Heranführung an qualitative Forschung ermöglicht einen inkrementellen Erkenntnisgewinn. Auch Studierende, die anfänglich eher skeptisch sind, erleben durch jeden Arbeitsschritt, wie systematisch und methodisch wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden. Dies führt nicht nur zu einer positiven Bewertung des eigenen Lernfortschritts, sondern stärkt auch die Fähigkeit, bestehende Forschungsliteratur systematischer zu hinterfragen und kritisch zu reflektieren.
Ein weiterer positiver Aspekt, den insbesondere Studierende mit intersektional größerer Distanz zum akademischen Mainstream betonen, ist die Möglichkeit, Diversität als Ressource zu nutzen. Viele empfinden es als bereichernd, dass sie ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven produktiv in den Forschungsprozess einbringen können. Sei es durch die Wahl eines Forschungsthemas, das durch persönliche Erfahrungen motiviert ist, oder durch das Erleben, wie sie durch ihre Beiträge einen echten Mehrwert für das Forschungsvorhaben leisten.
Auch in den formalen Lehrveranstaltungsevaluationen spiegelt sich die hohe Akzeptanz des Projekts wider. Besonders hervorgehoben wurden folgende Aspekte:
- Die praxisnahe Verbindung von Theorie und Forschung („Insights into both multicultural communication and research“).
- Die spielerischen und interaktiven Elemente des Kurses, die das Lernen erleichtern („The amount of games and practical exercises that make it easy to connect theory with practice“).
- Die klare und strukturierte Gestaltung der Sitzungen („I liked the structure of our lectures. The first part was always practical, the second theoretical“).
- Die enge Verzahnung von Gruppenarbeit, Interaktion und der Entwicklung einer eigenen Projektskizze („The content, the development of a project outline, and the interaction in the class and group work“).
Diese Rückmeldungen zeigen, dass das Lehrprojekt nicht nur die fachlichen und methodischen Kompetenzen der Studierenden fördert, sondern auch einen nachhaltigen Lerneffekt erzielt, der über den Kurs hinauswirkt.
Nutzen und Mehrwert
Das Lehrprojekt bietet eine praxisnahe Einführung in qualitative Forschung und fördert zentrale wissenschaftliche sowie soziale Kompetenzen. Ein besonderer Mehrwert liegt in der engen Verzahnung von Theorie und Praxis: Studierende wenden wissenschaftliche Methoden direkt auf ein selbstgewähltes Forschungsthema an. Dies reduziert Hemmschwellen und erleichtert den Transfer wissenschaftlicher Kompetenzen, insbesondere für die Bachelorarbeit.
Das Projekt setzt auf eine forschende und kompetenzorientierte Lehre, die traditionelle Methoden mit interaktiven, erfahrungsbasierten Ansätzen kombiniert. Statt Frontalunterricht stehen kollaborative Arbeitsprozesse, Peer-Feedback und praxisnahe Übungen im Fokus.
Ein herausragendes Merkmal dieses Lehrprojekts ist die aktive Partizipation der Studierenden. Im Gegensatz zu vielen klassischen Lehrformaten, in denen Forschung oft nur theoretisch behandelt wird, übernehmen die Studierenden hier selbst die Verantwortung für ihr Forschungsprojekt. Sie gestalten den gesamten Forschungsprozess eigenständig und werden dadurch bereits früh an wissenschaftliche Selbstständigkeit herangeführt. Indem sie ihre eigenen Forschungsentscheidungen treffen, vertiefen sie nicht nur ihr Verständnis für wissenschaftliches Arbeiten, sondern entwickeln auch das Vertrauen in ihre Fähigkeiten als Forschende, was langfristig ihre wissenschaftliche und berufliche Kompetenz stärkt.
Das Projekt stärkt zudem die interkulturelle Zusammenarbeit und kritische Reflexion, da alle Projektschritte im Team erarbeitet werden. Die heterogene Zusammensetzung der Gruppen ermöglicht multiperspektivische Zugänge zu wissenschaftlichen Fragestellungen.
Besonders wertvoll ist das Projekt für Studierende mit intersektional größerer Distanz zum akademischen Mainstream. Sie können eigene Erfahrungen und Perspektiven produktiv einbringen, was nicht nur die Identifikation mit wissenschaftlicher Arbeit stärkt, sondern auch innovative, gesellschaftlich relevante Forschungsergebnisse fördert.
Insgesamt schafft das Projekt eine lernförderliche Umgebung, in der Studierende wissenschaftliches Arbeiten nicht nur theoretisch verstehen, sondern aktiv erleben und reflektieren. Die erworbenen Kompetenzen bereiten optimal auf weiterführende akademische und berufliche Herausforderungen vor.
Übertragbarkeit und Langlebigkeit
Das Projekt läuft seit 2023
Gegebenenfalls geplanter Endzeitpunkt: Die LV ist konstitutiver Bestandteil einer Spezialisierung und daher Teil eines verstetigten Lehrangebots.
Das Lehrprojekt ist langfristig einsetzbar und übertragbar, insbesondere auf Lehrveranstaltungen, die wissenschaftliche Methoden vermitteln. Die zentralen Elemente – forschendes Lernen, praxisnahe Aufgaben und partizipative Ansätze – fördern eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten und sind besonders für Abschlussarbeiten relevant. Durch das Gruppenprojekt erwerben Studierende essenzielle Fähigkeiten: Sie lernen, qualitative Forschungsfragen zu formulieren, Interviews zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Die Aufgabe zur Lektüre wissenschaftlicher Texte und das zugehörige Peer-to-Peer Feedback sowie der schriftliche Abschlussbericht zum Gruppenprojekt vermitteln zudem, wie wissenschaftliche Arbeiten strukturiert und argumentativ aufgebaut werden.
Über die Hochschule hinaus bereitet das Lehrprojekt gezielt auf die Berufswelt vor, indem es Studierende nicht nur in Teamfähigkeit, analytischen Kompetenzen und interkulturellem Verständnis stärkt – essenziell für internationale Arbeitsumfelder –, sondern auch durch die Verbindung von Theorie, praktischen Simulationen und der Reflexion aktueller Entwicklungen in der Arbeitswelt gezielt für künftige Herausforderungen befähigt.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Lehrprojekts erfolgt durch regelmäßige Aktualisierung der Lektüre und Themen, die sich an neuesten Trends der Interkulturalität in der Arbeitswelt orientieren. Dadurch bleibt das Konzept dynamisch, praxisnah und zukunftsgerichtet.
Institutionelle Unterstützung
Die Lehrveranstaltung wird durch die hochschulinterne E-Learning-Plattform CANVAS unterstützt. Studierende bzw. Arbeitsgruppen reichen hier die Ergebnisse zu verschiedenen Meilensteinen ihres Forschungsprojekts ein, erhalten zusätzliches Material und können virtuelle Teamräume für die Zusammenarbeit nutzen. Dies ermöglicht eine strukturierte und flexible Lernumgebung, die kollaboratives Arbeiten fördert und den Forschungsprozess transparent macht.
Die Konzeption und Durchführung der Lehrveranstaltung erfolgten durch ein Team des Instituts für Interkulturelle Kommunikation. Die Entwicklung und Lehre wurden gemeinschaftlich innerhalb des Instituts realisiert, ohne zusätzliches Personal oder zentrale Infrastruktur der Universität in Anspruch zu nehmen.
Durch die Nutzung von CANVAS sowie die institutsinterne Zusammenarbeit wird eine effiziente und nachhaltige Umsetzung der Lehrveranstaltung sichergestellt.
Die Lehrveranstaltung wird regelmäßig evaluiert und ist in diesem Sinne in das hochschulinterne Qualitätsmanagement eingebunden. Studierende haben die Möglichkeit, über standardisierte Evaluationsverfahren Feedback zu geben. Zusätzlich finden lehrveranstaltungsinterne Rückkopplungsgespräche statt, in denen Studierende ihre Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge direkt einbringen können.
Dieses Feedback wird kontinuierlich genutzt, um die Lehrveranstaltung weiterzuentwickeln. Inhalte, Methoden und Materialien werden auf Basis der Rückmeldungen angepasst, um eine optimale Lernumgebung zu gewährleisten. Besonders wertvoll ist das direkte Studierenden-Feedback, das im Anschluss an die Abschlusspräsentationen in der letzten Sitzung eingeholt wird; dies dient der Feinabstimmung der didaktischen Ansätze, wie z.B. der Weiterentwicklung der Gruppenarbeiten oder der Verbesserung der Betreuung in den Forschungsprojekten.
Durch diesen regelmäßigen Austausch bleibt die Lehrveranstaltung dynamisch, studierendenzentriert und methodisch aktuell.