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Zuletzt aktualisiert am 15.05.2025

History Exchange. A Joint Podcast Series from the Universities of Innsbruck and New Orleans

Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung

Ars Docendi Kategorie

Kooperative Lehr- und Arbeitsformen

Ars Docendi Kriterien

  • Digitale Transformation
  • Innovative Hochschuldidaktik
  • Studierenden- und Kompetenzorientierung
  • Perspektivenerweiterung und Internationalisierung
  • Partizipation und Mitgestaltung

Gruppengröße

20-49

Anreißer (Teaser)

History Exchange: Ein Lehreprojekt zwischen den Universitäten Innsbruck und New Orleans. Unter der Leitung von Eva Pfanzelter und Marc Landry bietet es Studierenden internationale Lernerfahrung. Sie betätigen sich als Historiker/innen und erstellen Interviews zur Zeitgeschichte als Podcasts.

Kurzzusammenfassung des Projekts

History Exchange, entstanden im Sommersemester 2023, erweitert die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Innsbruck und New Orleans. Unter Leitung der Historiker/innen Eva Pfanzelter, Innsbruck, und Marc Landry, New Orleans, entstand ein COIL-Lehrprojekt, das den Studierenden beider Einrichtungen eine internationale Lernerfahrung bietet. Collaborative Online International Learning (COIL) ist ein Ansatz für virtuellen Austausch und interkulturelle Zusammenarbeit in der Hochschulbildung. Es verbindet Studierende aus verschiedenen Teilen der Welt und fördert interkulturelles Verständnis, globale Kompetenz und Zusammenarbeitsfähigkeiten bei den Studierenden. Das COIL-Modell umfasst gemeinsame Projekte zwischen Dozierenden verschiedener Institutionen, die ihre Kurse über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg koordinieren.

Trotz Herausforderungen wie unterschiedlichen Semesterzeiten, erzielten die Studierenden in Lehrveranstaltungen in Innsbruck und den USA bedeutende Lernergebnisse. Die erste Staffel von History Exchange präsentiert Experteninterviews zur Zeitgeschichte als Podcasts. Die Produktion wurde durch Zusammenarbeit und Unterstützung verschiedener Seiten ermöglicht und wird im Open Educational Repository der Uni Innsbruck archiviert. Die erste Folge der Serie wurde im Oktober 2023 lanciert und wird monatlich bis 2025 fortgesetzt.

History Exchange - A Joint Podcast Series from the Universities of Innsbruck and New Orleans

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

History Exchange, initiated in the summer semester of 2023, expands collaboration between the University of Innsbruck and New Orleans. Under the guidance of historians Eva Pfanzelter from Innsbruck and Marc Landry from New Orleans, a COIL teaching project was created, providing students from both institutions with an international learning experience. Collaborative Online International Learning (COIL) is an approach for virtual exchange and intercultural collaboration in higher education. It connects students from different parts of the world, fostering intercultural understanding, global competence, and collaboration skills. The COIL model includes joint projects between instructors from various institutions, coordinating their courses across spatial and temporal boundaries.

Despite challenges such as differing semester schedules, students in classes in Innsbruck and the USA achieved significant learning outcomes. The first season of History Exchange presents expert interviews on contemporary history as podcasts. The production was made possible through collaboration and support from various sources and is archived in the Open Educational Repository of the University of Innsbruck. The first episode of the series was launched in October 2023 and will continue monthly until 2025.

Nähere Beschreibung des Projekts

History Exchange ist ein internationales Lernabenteuer. Entstanden im Sommersemester 2023 während eines Gastaufenthaltes von Eva Pfanzelter an der University of New Orleans, LA, USA, ist History Exchange eine innovative Möglichkeit, die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten von Innsbruck und New Orleans um eine weitere Facette zu bereichern. Das Ziel ist es, den Studierenden beider Universitäten eine gemeinsamen internationale Lernerfahrung zu bieten. Unter der Leitung von Eva Pfanzelter und dem Direktor des Center Austria in New Orleans, Marc Landry, wurde ein spannendes COIL-Lehreprojekt entwickelt, das die gemeinsamen Aktivitäten der Partneruniversitäten auf die Lehre ausweitet.

Collaborative Online International Learning (COIL) ist ein Ansatz für virtuellen Austausch und interkulturelle Zusammenarbeit in der Hochschulbildung. Dabei werden Studierende aus verschiedenen Teilen der Welt über Online-Plattformen zusammengebracht, um gemeinsam an akademischen Projekten, Diskussionen und Aktivitäten zu arbeiten. COIL zielt darauf ab, interkulturelles Verständnis, globale Kompetenz und Zusammenarbeitsfähigkeiten bei den Studierenden zu fördern. Das COIL-Modell umfasst in der Regel gemeinsame Projekte zwischen Dozierenden verschiedener Institutionen, die ihre Kurse über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg koordinieren. Dies kann gemeinsame Aufgaben, Diskussionen, Gruppenarbeit oder kooperative Unterrichtssitzungen umfassen, die online durchgeführt werden. Durch die Teilnahme an COIL-Aktivitäten gewinnen die Studierenden Einblicke in vielfältige Perspektiven, Kulturen und Denkweisen, was ihr Lernerlebnis verbessert und sie auf eine vernetzte Welt vorbereitet. COIL-Initiativen wurden von verschiedenen Universitäten und Organisationen weltweit umgesetzt, oft unterstützt von Technologieplattformen, die virtuelle Zusammenarbeit und Kommunikation ermöglichen. Diese Initiativen tragen zu den Internationalisierungsbemühungen in der Hochschulbildung bei und helfen, eine globale Denkweise bei Studierenden und Dozenten zu fördern.

Die beiden im COIL-History Exchange Konzept beteiligten Lehrenden unterrichten an ihren jeweiligen Standorten in Geschichte- bzw. Lehramts-Studiengängen. Der Inhalt der unterschiedlichen Kurse an den beiden Standorten ist daher ein historisches Thema, das in den unterschiedlichen Curricula sowie Lehrveranstaltungstypen nutzbar ist: Die Podcast-Serie, die den Kern und das Ergebnis von History Exchange darstellt, ist ein österreichisch-amerikanischer Querschnitt durch die zeithistorische Fachwelt.

Mündliche Geschichte – Oral History – ist eine Kernmethode der Zeitgeschichtsforschung. Zeitzeug/innen bereichern diese seit vielen Jahrzehnten und sind aus der medialen Vermittlung von Zeitgeschichte in Fernsehen, Rundfunk, in Ausstellungen sowie in der Didaktik nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der technischen Transformationen hat sich der Umgang mit Zeitzeugenschaft und dessen digitale „Vermarktung“ jedoch merklich verändert; mediatisierte Erzählräume haben sich mit dem Resultat immer vielstimmigerer Erinnerung(en) vervielfacht.

In zwei Seminaren im Wintersemester 2023/24 bzw. Fall 2023 an den beiden Universitätsstandorten spürten die Studierenden diesen Veränderungen nicht nur anhand von Literatur oder Websites und entsprechenden Projekten nach, sondern schlüpften in die Rolle von Interviewer/innen, da sie durch die Aufzeichnung von Interviews mit Expert/innen die österreichische und amerikanische Zeitgeschichte erkundeten. Jeweils zwei Studierenden übernahmen dabei unter Anleitung der beiden Lehrenden die Verantwortung für die Konzeption, die Abhaltung, die digitale Transformation und die Erstellung einer Folge der History Exchange Serie.

Die zu bewältigenden Herausforderungen waren vielfältig, wobei insbesondere die unterschiedlichen Semesterzeiten an den beiden Universitäten als besonders anspruchsvoll empfunden wurden, da sie die gemeinsame Arbeitszeit der Studierenden erheblich einschränkten. Letztendlich standen lediglich acht Wochen für die länderübergreifende Zusammenarbeit zur Verfügung. Jedoch erwies sich die Asynchronität letztlich als vorteilhaft für die Studierenden in Österreich: Die Lehrveranstaltung in den USA war bereits zwei Monate im Gange, als das Herbstsemester in Innsbruck begann. Dies bedeutete, dass die amerikanischen Studierenden bereits viele Vorarbeiten geleistet hatten, von denen die österreichischen Studierenden profitieren konnten, darunter Datenschutzformulare, E-Mail-Vorlagen, die Vorauswahl der Kandidat/innen, die Kontaktaufnahme mit den Expert/innen sowie technische Erfahrungen. Andererseits waren es die Studierenden in Österreich, denen die Aufgabe zukam, die Podcast-Folgen der US-Kolleg/innen für die Online-Publikation fertigzustellen.

Um die Studierenden in dieser kurzen Zeit trotz ausschließlich digitaler Treffen besser miteinander vertraut zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, voneinander zu lernen, wurden sie von den Lehrenden in Gruppen eingeteilt. Dem kulturellen Austausch in den sog. COIL-Gruppen wurde in den gemeinsamen Lerneinheiten viel Raum gegeben. Hier gab es reichlich Gelegenheit zum Lachen, zum Austausch persönlicher Geschichten und zur Erörterung unterschiedlicher Lernkulturen. Insbesondere wurden die kulinarischen Traditionen zwischen den Alpen und dem Mississippi lebhaft diskutiert und erkundet. Nicht zuletzt bot auch so manches Experteninterview Anlass, über transatlantische Wege und Biografien nachzudenken.

Die Lernergebnisse von History Exchange sind bedeutsam und erfreulich. Am Ende der Kurse kennen die Studierenden unterschiedlicher Kultur- und Lernräume die Geschichte der Oral History und ihre Bedeutung für die Zeitgeschichte, die historischen und medialen Diskurse um Zeitzeugen- und Experteninterviews sowie die Veränderungen, die der digitale Wandel in diesem Bereich mit sich gebracht hat. Darüber hinaus haben sie praktische Erfahrungen in einem Oral History-Projekt in der gemeinsamen Veröffentlichung der ersten Staffel der Podcast-Serie History Exchange gesammelt. Durch die Lektüre wissenschaftlicher, interdisziplinärer Literatur und die Durchführung von Interviews sowie deren Online-Veröffentlichung haben sie sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse des Fachgebiets erworben. Die Studierenden können das erworbene Fachwissen in ihrer (Master-)Arbeit, in ihren angestrebten Berufen im Bereich der digitalen und analogen Medien oder zur Förderung ihrer persönlichen Interessen (z. B. Familiengeschichte, Stadtgeschichte) einsetzen.

Seitens der Lehrenden erforderte das Projekt viel Koordination, Kooperation und kontinuierlichen Austausch. Zwei Folgen der Staffel wurden von Eva Pfanzelter und Marc Landry aufgezeichnet und für den Podcast aufbereitet, damit die Studierenden diese als Best-Practice heranziehen konnten. Doch ein Projekt wie die erste Staffel von History Exchange, an dessen Ende 20 Folgen Zeitzeugeninterviews im monatlichen Rhythmus publiziert worden sein werden, kann nicht ohne Zusammenarbeit mit anderen gestaltet werden. An der University of New Orleans war das besonders Gertraud Griessner vom Organisationsteam des Center Austria. Der Musikwissenschaftler Bernhard Achorner von der Universität Innsbruck komponierte und spielte die Jingles für den Podcast ein. Vor allem aber unterstützte uns Christian Konz als studentischer Mitarbeiter – finanziert vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, von der Philosophisch-Historischen Fakultät und vom Center Austria an der UNO – bei der technischen Umsetzung, beim Schnitt und der Online-Stellung der Serie tatkräftig. Das Center New Orleans an der Universität Innsbruck stand beratend zur Seite und die Universität Innsbruck stellte die technische Infrastruktur. Die tatkräftige Unterstützung durch das Büro für Öffentlichkeitsarbeit garantiert auch für die nächsten Monate den Fortbestand des Podcasts.

Dass es sich bei History Exchange um ein nachhaltiges Lehreprojekt handelt, zeigt die Bewerbung von History Exchange mit der derzeit laufenden „Staffel 1“. Das Konzept und die umfassenden Vorarbeiten sowie das Ergebnis sollen Kolleg/innen ermutigen, auch weitere Staffeln zu produzieren. Da es sich bei History Exchange um ein Lehreprojekt handelt, werden die einzelnen Folgen nach und nach auch in das OER-Repository der Universität Innsbruck aufgenommen. Beim Open Educational Repository handelt um ein Publikationsrepositorium, das die Universität verpflichtet, Publikationen dauerhaft in derselben Version und unter derselben Adresse verfügbar zu machen, d.h. es werden dann auch individuelle DOIs vergeben und die Lerninhalte können weiterbearbeitet und wiederverwendet. Die Studierenden können somit eine erste dauerhaft archivierte Publikation vorweisen.

Die erste Staffel des Projektes History Exchange holt Expert/innen der österreichischen und US-amerikanischen Zeitgeschichte vor das Mikrophon, um sie in Form von Podcasts als Mitgestalter/innen und Mitlebende von Veränderungen der Zeitgeschichte sprechen zu lassen. Anlässlich der Pensionierung von Günter Bischof, Direktor des Center Austria und Lehrender an der UNO bzw. mehrmaligem Gastprofessor am Institut für Zeitgeschichte, ist die erste Staffel der Serie History Exchange ihm gewidmet. Die erste Folge der Staffel wurde am Tag der Pensionierung von Günter Bischof, dem 26. Oktober 2023 ausgestrahlt. Seitdem wird monatlich eine Folge der Staffel gesendet – mit vorbereiteten Folgen, die die erste Staffel bis ins Sommersemester 2025 ausdehnen werden: Auf www.uibk.ac.at/zeitgeschichte/historyexchange/ oder www.youtube.com/@ContHistUIBK/featured und bald auf klassischen Podcast Plattformen.

Akzeptanz und Resonanz

History Exchange erforderte von den Studierenden viel Engagement, das weit über die üblicherweise erwarteten ECTS-Anforderungen hinausgeht. Das zeigte sich während des vergangenen Semesters nicht nur im Engagement, das die Studierenden für das Abhalten der Oral History Interviews investierten, sondern vor allem in den bis jetzt anhaltende Lieferungen von Podcasts und Zusammenschnitten, die immer wieder neue Verbesserungen für die zu lancierenden Projekte enthalten. Die Gespräche und Diskussionen während der Lehrveranstaltungen zeigten deutlich den Mehrwert den die Ermächtigung der Studierenden bringt. Dadurch, dass sie selbst für ein öffentlich publiziertes Endergebnis verantwortlich waren, konnten sie sich sehr schnell nicht nur mit den Peers als gleichberechtigt positionieren, sondern auch im Austausch mit den Lehrenden. Die Rückmeldung der Studierenden aus eingegangenen Mails und bei der Abgabe ihrer schriftlichen Feedbacks ist durchwegs positiv und auf Augenhöhe: es wurden und werden immer noch Vorschläge zur Adaptierung des Konzeptes und des Projektes gemacht.

Die Akzeptanz des Projektes lässt sich aber auch aus den ersten abgegebenen Seminararbeiten der Teilnehmer/innen der Lehrveranstaltung in Innsbruck ablesen (Deadline für die Abgabe ist Mitte April): Die eigene Forschungsarbeit, die für die Experteninterviews geleistet werden musste, führt zu individuellen Fragestellungen und Ansätzen der Bearbeitung, wie sie sonst in dieser Diversität nicht üblich sind.

Nutzen und Mehrwert

Collaborative Online International Learning (COIL) ist ein Begriff, der versucht, gemeinsames Lernen über kulturelle, räumliche und zeitliche Grenzen hinweg zu beschreiben. Der tatsächliche Mehrwert von History Exchange besteht in der gemeinsamen, transkulturellen Bearbeitung eines Projektes mit dem Ziel, es einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Das Engagement und die Partizipation der Studierenden in diesem Projekt war und ist außergewöhnlich, was sich durch das Interesse an der historischen Methode Oral History und daran, ein gutes „Endprodukt“ zu erstellen, erklären lässt.

Die unterschiedlichen Semester- und Zeitzonen ergeben automatisch eine Flexibilisierung der Lehre und Präsenzsituation und erfordern andere Lehrformate. Häufig bedeutete dies, dass den Studierenden viel Verantwortung für ihre Lernergebnisse übertragen werden musste, was sich als positiv für die Lernsituation erwies.

Übertragbarkeit und Langlebigkeit

Das Projekt läuft seit 2023

History Exchange läuft seit Oktober 2023 als „Staffel 1“. Die vorproduzierten Folgen des Podcasts reichen bis inkl. März 2025.

Die Benennung als „Staffel 1“ soll darauf hinweisen, dass durchaus Folgeprojekte denkbar und gewünscht sind. Weitere Staffeln können unter Zuhilfenahme oder Weiterentwicklung des vorliegenden Konzeptes zwischen den bisherigen oder auch anderen Partner/innen erfolgen; es können aber auch ganz unterschiedliche Ideen in einer 2. und folgenden Staffeln umgesetzt werden. Die konzeptionellen und didaktischen Vorarbeiten, die in diesem Projekt geleistet wurden, lassen sich auf unterschiedliche Lehrveranstaltungen und Lehrveranstaltungstypen sowie Disziplinen übertragen. Zu den Eckpunkten des Konzeptes gehören: Kooperation, Koordination, Project Based Learning, Student Empowerment.

Die Aufnahme der Podcast-Folgen in das Open Educational Repository der Universität Innsbruck garantiert zudem die Langzeitverfügbarkeit der einzelnen Folgen und diese können so durchaus in weiteren Lehr- und Lernszenarien eingesetzt werden.

Institutionelle Unterstützung

Die Universität Innsbruck stellt die Infrastruktur zur Online Publikation, Bewerbung und Langzeitarchivierung der Podcasts zur Verfügung. Unterstützung für die Vernetzung und den Austausch kommen v.a. vom Center Austria in New Orleans und dem Center New Orleans in Innsbruck.

Finanzielle Unterstützung für die Finanzierung einer Studentischen Mitarbeiterstelle kamen vom Institut für Zeitgeschichte und der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck und vom Center Austria in New Orleans.

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