Zuletzt aktualisiert am 07.02.2025
Grundfragen der Fachdidaktik Ethikunterricht
Projektname des bereits eingereichten Projekts:
Ars Docendi Kategorie
Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur
Gruppengröße
< 20
Kurzzusammenfassung des Projekts
Die Vorlesung vermittelt im ersten Teil zur Wiederholung und Festigung einen Überblick über ethische Grundpositionen, die ich Leitmotive nenne: Vernunft, gutes Leben, Vertrag, Fürsorge und Nutzen. Zur Darstellung dieser Leitmotive arbeite ich mit klassischen Texten, aber auch mit Bildern, Szenen und Liedern aus Kunstgeschichte und Popkultur. Die ethische Frage, wie ich leben soll, wird anschaulich, wenn expressionistische Selbstporträts von Paula Becker und Edvard Munch uns durch das Sommersemester begleiten.
Der zweite Teil der Vorlesung widmet sich prinzipiellen Überlegungen zur ethischen Fachdidaktik, stellt verschiedene fachdidaktische Modelle und damit sinnvoll verbundene Methoden vor und klärt das Konzept von Wert und Wertvorstellungen als Orientierungsstandards.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
In the first part, the lecture provides an overview of basic ethical positions, which I call leitmotifs: reason, good life, contract, care and benefit. To present these leitmotifs, I work with classical texts, but also with pictures, scenes and songs from art History and pop culture. The ethical question of how I should live becomes vivid when expressionist self-portraits by Paula Becker and Edvard Munch accompany us through the summer semester.
The second part of the lecture is dedicated to principled considerations of ethical didactics, introduces various didactic models and methods meaningfully associated with them, and clarifies both the concept of value and value concepts as standards of orientation.
Nähere Beschreibung des Projekts
Ich arbeite mit unterschiedlichen Medien: Gemälde, Fotos, Filmausschnitte, Popsongs, Serien der Popkultur. Das gemeinsame Betrachten und Besprechen dieser Medien bietet die gemeinsame Grundlage, um klassische ethische Positionen einzuführen und zu erläutern. Zugleich bietet sich auf diese Weise die Möglichkeit, didaktische Methoden in der Anwendung vorzustellen, die als Anregung für das Unterrichten im Klassenzimmer verstanden werden kann.
Seit 2012 ist meine Vorlesung Bestandteil des Masterstudiums Ethik, für die Studierenden des Bildungsmoduls in diesem Studiengang ist ihr Besuch verpflichtend. Studierende anderer Fächer nutzen die Vorlesung als freies Wahlfach. Seit Einführung des Studiums UF Ethik ist die Vorlesung auch für die Studierenden dieses Studienfachs Pflicht. Die LV wird also von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen und Altersgruppen besucht. Nicht wenige Studierende sind selbst bereits als Lehrende an Schulen tätig. Der Heterogenität der Menge der Studierenden wird die Vorlesung insofern gerecht, dass Zugänge auf verschiedenen Ebenen möglich sind: sowohl der Einstieg über den Konsum und die Reflexion sowohl visueller als auch auditiver Medien stellen Zugänge dar, die in der Lebenswelt vieler Menschen verankert sind.
Der Einsatz von Beispielen aus Kulturgeschichte, Kunst, Musik, Film Studies, Media Studies erweitert das Feld der ethischen Reflexion. Zugleich legt der Einsatz verschiedener Medien einen Fokus auf aktuelle Interessen der Studierenden. Auf diese Weise wird die Kenntnis aktueller popkultureller Medien zu einer Ressource für den Unterricht, zugleich wird die Einordnung des Gesehenen ermöglicht und somit verfügbar für den eigenen Unterricht. Der kritische Umgang mit Medien in ihrer Produktion und Rezeption ist dabei kein Selbstzweck, vielmehr geht es darum, ethische Fragestellungen in popkulturellen Zusammenhängen zu sehen und zu verstehen, mithin Verbindungen zwischen Ethik und Popkultur herzustellen.
Only connect: das Motto des Romans Howard´s End von E.M.Forster aus dem Jahr 1910 kann für meine Vorlesung exemplarisch verstanden werden. Zum einen ist es wichtig, Verbindungen zwischen dem Gesehenen und ethischen Grundideen erkennen zu können. Zum anderen kommt es in der Folge darauf an, die Verbindung zwischen Menschen wahrzunehmen und wirksam werden zu lassen.
Nutzen und Mehrwert
Vermittlung der Essentials: to die for and to live by
Dieser Ansatz verlässt einerseits klassische philosophische Lernmodelle und zeigt andererseits auf, dass philosophisch-ethische Reflexion nicht allein im Hörsaal stattfindet. Vorsichtig formuliert: die agora, der Marktplatz der Antike, hat sich heute in die Popkultur verlagert. Als Lehrende ist es mir wichtig, die Medien und Erzeugnisse eben dieser Sphäre in die Reflexion zu bringen und mit den in der Philosophiegeschichte entwickelten Modellen zu verbinden.
So lernen die Studierenden, die eigene Umwelt visuell auch kritisch wahrzunehmen und die Vorlesung zeigt exemplarisch, wie diese kritische Wahrnehmung funktionieren kann.
Institutionelle Unterstützung
Die Vorlesung gehört zu meinen Aufgaben als Lecturer und wird von mir alleine durchgeführt.