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Zuletzt aktualisiert am 01.09.2025

Garage: Build your own Start-up

Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung

Thomas Pannermayr

Während des Workshops präsentieren Teams ihre ausgefüllten Frameworks. Die zugehörige Aufgabe ist auf der Slide sichtbar. Anschließend stellen die anderen Teams Fragen, bevor sie selbst präsentieren. Dies beschreibt eine typische Workshop-Situation.

Ars Docendi Kategorie

Kooperative Lehr- und Arbeitsformen

Ars Docendi Kriterien

  • Innovative Hochschuldidaktik
  • Studierenden- und Kompetenzorientierung
  • Perspektivenerweiterung und Internationalisierung
  • Partizipation und Mitgestaltung

Gruppengröße

20-49

Anreißer (Teaser)

Die hochschulübergreifende LV „Garage - Build your own Startup“ bietet Studierenden eine Startup-Erfahrung aus erster Hand. In interdisziplinären Teams entwickeln sie Ideen, besuchen Workshops und treten bei einem Pitch-Event gegeneinander an.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Lehrveranstaltung "Garage – Build your own Startup" bietet Studierenden der WU Wien und der Universität Wien praxisnahe Gründungserfahrung. In interdisziplinären Teams bestehend aus Studierenden beider Universitäten werden eigene Startup-Ideen entwickelt und mit der Lean Startup Methode umgesetzt. Der Kurs startet mit einem zweitägigen Workshop, in dem die Grundlagen der Lean Startup Methode einmal gemeinsam durchlaufen werden. Danach reichen die Studierenden Ideen ein, aus denen die besten Ideen per Crowdvoting ausgewählt werden. Die Studierenden bilden anschließend eigenverantwortlich interdisziplinäre Teams rund um die ausgewählten Ideen im Rahmen eines simulierten Arbeitsmarkts. Während des Semesters arbeiten die Teams eigenverantwortlich an ihren Geschäftsmodellen mithilfe der Lean Startup Methode. Hierbei werden sie durch eine Vielzahl an Expert*innenworkshops und Coachings unterstützt. Der Kurs endet mit einem Pitch-Wettbewerb vor einer externen Fachjury. Ziel ist es, interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und ein realistisches Gründungserlebnis zu bieten.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The course “Garage - Build your own Startup” offers students from WU Vienna and the University of Vienna hands on startup experience. In interdisciplinary teams consisting of students from both universities, they develop their own startup ideas and implement them using the Lean Startup method. The course kicks off with a two-day workshop, where the students are introduced to the fundamentals of the Lean Startup method. Following this, students submit their ideas and the most promising ones are selected through crowd voting. Students then independently form interdisciplinary teams around the selected ideas as part of a simulated job market. During the semester, the formed teams work independently on their business models using the Lean Startup method. They are supported by a variety of expert workshops and coaching sessions. The course ends with a pitch competition in front of an external jury of experts. The aim of the course is to promote interdisciplinary cooperation and to offer a realistic start-up experience.

Nähere Beschreibung des Projekts

1. Ausgangslage

 

Die LV "Garage – Build your own Startup" wurde entwickelt, um Studierenden praxisnahe Erfahrungen im Bereich Unternehmertum zu ermöglichen. Wir sehen häufig, dass Lehrveranstaltungen sehr theorielastig sind, wobei die tatsächliche Umsetzung von der Theorie in die Praxis vernachlässigt wird. Diese Lehrveranstaltung ermöglicht es Studierenden, ihre eigenen Startup-Ideen einzubringen, daraus die vielversprechendsten Ideen auszuwählen (Crowdvoting) und dann eigenständig Teams von 4-6 Studierenden zu bilden, um über ein Semester hinweg mithilfe der Lean Startup Methode aus ihren Ideen marktreife Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wir schaffen somit einen Raum für Studierende, die Theorie (Lean Startup Methode) direkt in der Praxis auszuprobieren. Dabei durchlaufen die Studierenden alle möglichen Phasen einer Gründung (Ideenkonzeption, Team Building, Kund*inneninterviews, Prototyping, Financial Modeling, Pitchen, etc.). Dies geschieht hier im geschützten Rahmen einer Lehrveranstaltung, wo Studierende ohne Risiko so praxisnah wie möglich ausprobieren können, was es bedeutet, Unternehmensgründer*in zu sein.

 

Die Lehrveranstaltung wird in dieser Form schon länger an der WU Wien angeboten. Um den aktuellen Gegebenheiten einer modernen, stark vernetzten Welt mit immer mehr Nischenwissen Rechnung zu tragen, wurde im Sommer 2023 beschlossen, die LV erstmalig interdisziplinär in Kooperation mit der Universität Wien durchzuführen. Damit wurde sowohl dem Wunsch der Studierenden, die oft betonten, dass sie Teammitglieder mit zusätzlichen Skills benötigten, als auch den Rückmeldungen vieler Expert*innen und Investor*innen Rechnung getragen. Diese hatten regelmäßig hervorgehoben, wie wichtig ein interdisziplinäres Team mit komplementären Skill-Sets ist.

 

Für diese Lehrveranstaltung gibt es inzwischen zwei Anmeldeoptionen. Jeweils eine über die Wirtschaftsuniversität Wien (im Rahmen der Spezialisierung Entrepreneurship und Innovation) und eine über die Universität Wien, wo die Lehrveranstaltung als freies Wahlfach angeboten wird. Letzteres hat den Vorteil, dass wir auf Seiten der Uni Wien dadurch Studierende aller Studiengänge, aller Studiengrade (Bachelor, Master, PhD) und internationaler Herkunft (auch Austauschstudierende) ansprechen; dies erhöht die Chance für maximale Interdisziplinarität. Bereits in der kurzen Zeit dieser bestehenden Kooperation konnten wir beispielsweise Studierende aus u.a. Neuro-Science, Computer-Science und Verfahrenstechnik von vier unterschiedlichen Kontinenten mit Wirtschaftsstudierenden zusammenbringen.

 

2. Ziele und Prüfungsformen

 

Das primäre Ziel des Kurses ist es, Studierenden ein realitätsnahes Gründungserlebnis zu vermitteln. Natürlich ist es schön, wenn damit die Lust auf Gründen bei den Studierenden geweckt bzw. gefördert wird. Es ist jedoch ebenso nachvollziehbar, wenn Studierende merken, dass das Gründen nicht das Richtige für sie ist. Am Ende soll die Reise realitätsnah und echt sein.

 

Ein weiteres Kernziel der Lehrveranstaltung ist die Förderung interdisziplinärer Vernetzung und Zusammenarbeit.

 

Das sekundäre Ziel ist es, Startups hervorzubringen. Erfolgreiche Start-Ups wie Hokify und Kern-Tec sind beispielsweise in der Garage entstanden. Viele weitere waren im AWS First Incubator Programm und/oder konnten bei der Entrepreneurship Avenue und anderen internationalen Startup Wettbewerben Preise gewinnen. Darüber hinaus gibt es viele erfolgreiche Gründer*innenkarrieren unter den Garage-Alumni.

 

Zusammengefasst sollen folgende Lernziele erreicht werden:

 

Gründungsfähigkeiten:

  • Innovative Geschäftsmöglichkeiten suchen, erkennen, bewerten und mit Hilfe geeigneter Methoden und Werkzeuge entwickeln.
  • Kund*innen und deren Bedürfnisse identifizieren.
  • Geschäftsumfelder analysieren und bewerten.
  • Nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln.

 

Projektmanagementfähigkeiten:

  • Innovationsprojekte managen.
  • Entscheidungen unter Ungewissheit treffen.
  • Mehrere Interessengruppen gleichzeitig managen.

 

Fähigkeiten zur Teamarbeit:

  • In einem interdisziplinären Team arbeiten.
  • Erkennen und Nutzen der individuellen Stärken der Teammitglieder.
  • Effektiver Umgang mit unterschiedlichen Arbeitsmethoden, Meinungen und Perspektiven.

 

Kommunikationsfähigkeit:

  • Lebhafte Diskussionen und interaktive Workshops leiten.
  • Komplexe Daten strukturieren und verschiedenen Zielgruppen schriftlich und mündlich präsentieren.

 

Die Beurteilungskriterien dafür sind:

 

60% Gruppenleistung:

  • 10% Zwischenbericht
  • 10% Zwischenpräsentation
  • 20% Abschlussbericht
  • 20% Abschlusspräsentation

 

40% Individualleistung

  • 25% Mitarbeit (Evaluierung auch über Peer Review)
  • 10% Test am Ende des Kickoff Workshops
  • 5% Reflexionsarbeit

 

3. Methode

 

Die Lehrveranstaltung arbeitet mit der Lean Startup Methode, einer iterativen Methode, die versucht, ein generelles Problem beim Entwickeln von Geschäftsmodellen zu vermeiden – nämlich, dass man am Markt vorbei entwickelt. Der zentrale Baustein dieser Methode ist der Build-Measure-Learn Cycle und das Business Model Canvas bzw. das Lean Canvas – zwei Frameworks, die alle Aspekte eines funktionierenden Geschäftsmodells beschreiben (im Falle des Business Models Canvas wären das Kund*innensegment, Kund*innenbeziehungen, Kanäle, Nutzenversprechen, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselpartner*innen, Schlüsselressourcen, Kostenstruktur, Einnahmequellen).

 

Die Phase "Build" in diesem Cycle bedeutet, dass man sich nach dem Start mit einer Idee Gedanken darüber macht, was die (grundlegenden) Annahmen sind, auf denen die Idee aufbaut. Zuerst wird das Framework genutzt, um alle relevanten Annahmen zum Geschäftsmodell zu sammeln. Die gesammelten Annahmen kategorisiert man anschließend in drei Gruppen und priorisiert aus jeder Gruppe diejenigen Annahmen, die am zentralsten für das Geschäftsmodell sind.

 

Die drei Gruppen sind:

  • Desirability (Wünschbarkeit): Was wollen Kund*innen?
  • Feasibility (Machbarkeit) Was ist technisch und organisatorisch umsetzbar?
  • Viability (Wirtschaftlichkeit): Ist das Geschäftsmodell nachhaltig und profitabel?

 

Die Phase "Measure" in diesem Cycle bedeutet, dass sich die Teams darüber Gedanken machen, wie sie ihre zentralen Annahmen mit einfachen Mitteln so schnell und effektiv wie möglich testen können. In dieser Phase dreht sich alles um das Bauen und Testen von Prototypen.

 

Die Phase "Learn" in diesem Cycle bedeutet, dass man die Informationen, die man im Zuge der Measure Phase eingeholt hat, bestmöglich analysiert, um im Anschluss seine Grundannahmen sinnvoll aktualisieren zu können. Im Anschluss startet der Cycle wieder von vorne.

 

Mit Hilfe dieser sehr etablierten und wissenschaftlich validierten Praxismethode wird sichergestellt, dass Teams am*an der Kund*in entlang entwickeln und so früh wie möglich lernen, ob sie auf dem richtigen Weg sind oder nicht.

 

4. Kursaufbau und Lehr-/Lernformen

 

4.1. Kursstart

 

Der Aufbau der Lehrveranstaltung sieht einen zweitägigen Workshop zu Beginn des Semesters vor, um gemeinsam mit allen Studierenden einmal durch den gesamten Cycle zu gehen. Dafür gibt es zu Beginn eine Ideengenerierungsaufgabe (6-5-3 Methode), wo innerhalb kürzester Zeit mehrere hundert Ideen generiert werden. Aus diesen Ideen wählen die Studierenden dann die 4-5 vielversprechendsten aus und bilden Teams rund um diese Ideen. Daran arbeiten die Studierenden dann für die restliche Dauer des zweitägigen Workshops.

 

Im weiteren Verlauf wechseln sich theoretische Inputblocks durch den LV-Leiter (ca. 20 Minuten) mit Praxisphasen in den Teams (ca. 40 Minuten) ab. Dafür bekommen die Teams große Printouts verschiedener Frameworks (Business Model Canvas, Value Proposition Canvas, Empathy Map, etc.), Post-its, Stifte und alles Sonstige, was benötigt wird. Peu à peu durchlaufen die Studierenden mit ihrem Team und dem Kursleiter die einzelnen Phasen. Hier wird logischerweise noch viel simuliert (beispielsweise spielen Studierende anderer Teams potenzielle Kund*innen, die interviewt werden). Ziel dieses Workshops ist, dass die Studierenden verstehen, was der Build-Measure-Learn Cycle ist und dabei einmal alle Phasen kennenlernen.

 

Bereits hier gibt es theoretischen Input zu effektivem Teammanagement und den besonderen Herausforderungen interdisziplinärer Teams. Zur Veranschaulichung werden, wann immer möglich, neue Teams gebildet. Die inhaltlichen Input Sessions teilen sich die LV-Leiter nach ihren Kompetenzen auf, um auch hier das interdisziplinäre Setting bestmöglich zu nutzen.

 

4.2. Ideenauswahl

 

Anschließend an den Workshop haben die Studierenden circa eine Woche Zeit, eine eigene Idee einzureichen. Dies ist eine verpflichtende Aufgabe für jeden*jede Teilnehmer*in. Aus den eingereichten Ideen werden dann von den Studierenden selbst im Rahmen eines Crowdvotings die vielversprechendsten Ideen ausgewählt, sodass Teams mit 4-6 Studierenden gebildet werden können (bei 20 Studierenden also vier Ideen). In der nächsten Lehrveranstaltungseinheit gibt es dann einen sogenannten Market Place. Hier präsentieren die Studierenden, deren Ideen gewählt wurden, in einem kurzen Pitch ihre Startup Idee. Alle anderen Studierenden, deren Ideen nicht gewählt wurden, pitchen sich selbst als Co-Founder. Wir simulieren hier einen Arbeitsmarkt und eine Teamfindung – Founder und Co-Founder werben gegenseitig um sich und stellen ihre unterschiedlichen Fachkompetenzen ins Schaufenster. Die Studierenden verhandeln dann eigenständig untereinander die Teamzugehörigkeiten. Die einzigen Regeln sind, dass die Teams interdisziplinär (beispielsweise keine reinen WU-Teams) und gleich groß sein müssen.

 

4.3. Während des Semesters

 

Ab diesem Zeitpunkt arbeiten die Teams größtenteils in Eigenverantwortung. Es gibt hier weniger theoretische Inputsessions, der Fokus liegt auf praxisnahen Workshops. Es gibt zum Beispiel Workshops zum Thema Prototyping (wie baue ich bestmögliche Prototypen), Financial Modelling (wie baue ich ein Excelmodell, um meine Finanzen zu verstehen und zu prognostizieren), Investment (welche Arten von Investment gibt es, worauf muss ich hier achten), Pitching (wie präsentiere ich meine Idee am besten), etc. Hierfür laden wir Expert*innen aus der Wirtschaft ein (beispielsweise Venture Capitalists und Business Angels für den Investment Workshop, Venture Builder für den Prototyping und Financial Modelling Workshop, etc.). Zu diesem Zeitpunkt gibt es bereits eine Aufteilung der verschiedenen Geschäftsbereiche innerhalb der Startups nach den spezifischen Fähigkeiten der Studierenden.

 

Darüber hinaus gibt es regelmäßige Abgaben für die Studierenden und individuelle Coaching Sessions mit den Lehrveranstaltungsleitern sowie eine Zwischenpräsentation. Für die Coachings rotieren die Teams zwischen den LV-Leitern. Dies soll sicherstellen, dass die Interdisziplinarität und die verschiedenen Fähigkeiten der Kursleiter auch für die Coachings genutzt werden. Darüber hinaus geben die Studierenden eine Peer Evaluation ab, in welcher sie ihren eigenen Beitrag zum Projekt sowie den Beitrag aller anderen im Team evaluieren.

 

4.4. Das Ende des Semesters

 

Am Ende des Kurses gibt es einen Pitch Wettbewerb, wo die Teams gegeneinander antreten. Hierfür wird eine externe Jury eingeladen. Zuletzt bestand diese beispielsweise aus vier Personen (ein Venture Capitalist, ein Business Angel, eine Mitarbeiterin des Accent Inkubators des Landes Niederösterreich und eine Mitarbeiterin des WU Gründungszentrums).

 

Die Abschlusspräsentation dauert 5 Minuten pro Team und beinhaltet eine 10–15-minütige Q&A Session mit der Jury. Dadurch soll ein Investor Pitch simuliert werden.

 

Die Jury entscheidet dann eigenständig, welches Team den Pitch Wettbewerb gewinnt. Das siegreiche Team bekam im vergangenen Jahr automatisch eine Wildcard für die WU-Startup League (eine Art Accelerator Programm an der WU, für das man normalerweise einen Bewerbungsprozess durchlaufen muss).

 

Am Ende des Semesters reichen die Teams ihre finalen Geschäftsmodelle im Rahmen eines Projektberichts ein.

Akzeptanz und Resonanz

Das Lehrkonzept kommt bei den Studierenden sehr gut an. Seitens der WU-Studierenden wird der Kurs jedes Semester überbucht. Leider können wir nicht jedem*jeder Studierenden, der*die interessiert ist, einen Platz im Kurs anbieten. Seitens der Universität Wien ist die Nachfrage derzeit steigend (von 4 auf 5 Studierende im letzten Jahr). Dort ist es ein Wahlfach und wurde nach dem erfolgreichen Pilotsemester 2023/24 – in dem die Genehmigung der Universität Wien erst kurz vor Semesterbeginn erfolgte – im vergangenen Wintersemester erstmals regulär angeboten. Wir erwarten uns in Zukunft eine weiterhin steigende Nachfrage - und das trotz des sehr hohen Kursaufwandes. Dies spiegelt sich auch in den Studierendenevaluierungen wider.

 

Hier ein paar Findings der Lehrevaluation, die die große Zufriedenheit der Studierenden belegen. (Ergebnisse der WU-Evaluierung; insgesamt haben über beide Semester hinweg 29 Studierende an der Evaluierung teilgenommen.)

 

100% der Studierenden

  • in den Wintersemestern 23/24 und 24/25 würden den Kurs weiterempfehlen
  • fanden den Kurs gut strukturiert
  • fanden das Kursdesign passend.
  • haben angegeben Spaß am Kursinhalt zu haben
  • haben angegeben persönlich vom Kurs zu profitieren
  • haben angegeben, dass die Inhalte tagesaktuell sind
  • haben angegeben, dass die Kursinhalte relevant für sie sind
  • haben angegeben, dass der Kurs ihre Erwartungen erfüllt hat

 

Im Folgenden ein paar Aussagen aus den offenen Feedbackfeldern. Studierende schätzen insbesondere die Praxisrelevanz des Kurses, die Möglichkeit des Theorie-Praxis-Transfers, die Zusammenarbeit in motivierten interdisziplinären Teams, die unterstützende Begleitung durch regelmäßige Workshops und Coaching Sessions, sowie das häufige (Peer-)Feedback.

 

What I especially liked about the course:

  • „Work in motivated teams on exciting projects - Guest lecturers”
  • “The opportunity to build up a start-up. The Coaching sessions. I appreciated that we received vast feedback about our work.”
  • “I especially liked the very practical approach and the frequent feedback on our project.”
  • “I liked the freedom for our work, my team, the professional mentoring and especially the whole journey I did during the course.”
  • “That it provides as concrete information on how to actually implement as no other WU course I did so far. Of course it has high expectations to its participants, but still the atmosphere is very nice. Also, the workshops really support the course's contents and furthermore are incredibly useful and exciting. The participating students are somehow on the same level as they all are persuing the same goal or passion. The coachings are incredibly helpful too. In this course all is less formal, which I like.”

 

Aber auch über die Studierenden hinaus sehen wir, dass der Kurs auf große Begeisterung stößt. Das Feedback der Expert*innen, die uns im Rahmen des Kurses unterstützen, ist durchweg positiv. Es ist die einhellige Meinung, dass es viel mehr derartige Kurse geben sollte, die die Theorie direkt in die Praxis bringen. Unsere Partner*innen kommen immer gerne zurück und bieten oft an, sich noch mehr einbringen zu können.

So haben wir mit dem Accent Inkubator Niederösterreich beschlossen, ihnen einen dauerhaften Platz in der Jury zu geben. Darüber hinaus sind mit i5growth und Speedinvest auch zwei große Venture Capital Unternehmen langfristige Partner der Garage. In den letzten Semestern konnten wir mit Ben Ruschin eine weitere namhafte Größe des österreichischen Entrepreneurship Ecosystems für die Garage gewinnen.

Nutzen und Mehrwert

Die Gründungsrate in Österreich liegt laut der Gründungsneigung und Entrepreneurship Studie des BMDW (2019) klar unter dem EU-Schnitt. Es gibt deswegen viele Bestrebungen dies zu ändern und den Wirtschaftsstandort Österreich hier zu stärken. Eine Chance wird laut dieser Studie bei „Entrepreneurship Education (Social Skills und Faktenwissen)“ gesehen. Die Lehrveranstaltung versucht dementsprechend hier direkt anzusetzen und gezielt und praxisnah diese unternehmerischen Fähigkeiten zu lehren und in die Anwendung zu bringen.

In derselben Studie wird außerdem deutlich, dass es sektoral große Unterschiede gibt. In einigen Bereichen fällt Österreich bei Gründungen durchaus positiv auf, bei anderen dafür klar ab. Im Report wird ein „Holistischer Ansatz und Interdisziplinarität“ als klare Chance definiert. Das Problem wird allerdings gleich mitgeliefert: „Bildungssystem: Strukturen ändern sich nur langsam“ (Kiendl-Wendner et al., 2019, 83). Darüber hinaus wird der „Austausch/Kooperation zwischen Schule, Universitäten und Unternehmen“ als Chance gesehen und der Bericht des BMDW schlussfolgert: „Die Gründungsneigung wird dort erhöht, wo es zur Verknüpfung von Wirtschaft und tertiärer Bildung kommt. […] Innovation „passiert“ an den Schnittstellen der Wissensgebiete. Es wird dementsprechend empfohlen, interdisziplinäre Bildung und Forschung zu fördern.“ (ebd. 99)

 

Wir glauben, dass wir mit der Garage und unserer interdisziplinären Herangehensweise genau an diesen Stellen ansetzen. Wir möchten Silodenken entgegenwirken, Teamfähigkeiten in diversen Settings und Wissensaustausch unter den Studierenden stärken. Damit wollen wir sie einerseits für die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen vorbereiten und andererseits auch dafür begeistern, selbst Lösungen zu schaffen. Wir hoffen mit dieser Kooperation weitere Lehrveranstaltungsleiter*innen zu begeistern, interuniversitäre Zusammenarbeiten zu prüfen und anzustreben.

 

Quelle:

Kiendl-Wendner, D., Kirschner, E., Wenzel, R., Niederl, A., & Frey, P. (2019). Gründungsneigung und Entrepreneurship: Österreich im internationalen Vergleich, Chancen und Herausforderungen. Wien: BMDW.

Übertragbarkeit und Langlebigkeit

Das Projekt läuft seit 2023

Gegebenenfalls geplanter Endzeitpunkt: -

Die Kooperation ist langfristig geplant, wobei hierbei selbstverständlich eine stetige Weiterentwicklung angestrebt wird. Diese Weiterentwicklung wird inhaltlich vor allem über die Einbindung der Studierenden angestrebt. Im Rahmen der Kursevaluierung gibt es eine eigene Rubrik für Verbesserungsvorschläge. So gab es im ersten Jahr beispielweise relativ viele Verbesserungsvorschläge, was den Financial Modelling Workshop anging. Gemeinsam mit unserem Partner WhatAVenture haben wir diesen nun komplett umgebaut und aus einem generellen Workshop eine individuelle Coaching Session für Teams und ihr bereits gebautes Financial Model gemacht. Im Endeffekt wollen wir auch in der Lehre den Ansatz „Ausprobieren – Feedback Sammeln – Lernen – Updaten und von vorne anfangen“ anwenden. Eine weitere Entwicklung erhoffen wir uns bei der Erhöhung der Studierendenzahl seitens der Universität Wien. Hier erhoffen wir uns einen Effekt durch die Etablierung der Lehrveranstaltung. Darüber hinaus wollen wir aber auch gezielter Werbung für unseren Kurs machen.

 

Darüber hinaus wird die Lehrveranstaltung im Sommersemester in sehr ähnlichem Format in Kooperation mit der BOKU Wien und der TU Wien angeboten. Durch diese weitere Kooperation ergeben sich sowohl auf administrativer als auch auf inhaltlicher Ebene viele weitere Lern- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

 

Das Konzept ist sicherlich auf jede andere Lehrveranstaltung anwendbar, wo interdisziplinäres Wissen vorteilhaft ist. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass kein spezifisches Vorwissen notwendig ist und für alle Studierenden die Möglichkeit besteht, ab Tag 1 sinnvoll in die Projektarbeit eingebunden werden zu können. Aus unserer Sicht gibt es darüber hinaus keine Gründe für Einschränkungen

Institutionelle Unterstützung

Das Institut für Entrepreneurship & Innovation, das die Spezialisierung veranstaltet im Rahmen derer die WU-Studierenden den Kurs besuchen können, finanziert Lehrmaterialien (Post-its, Printouts der Frameworks, Stifte, diverse andere Lehr-/Lernmaterialien), bei Bedarf Arbeitsplätze für Studierende und eine Essensbestellung für den zweitägigen Workshop zu Beginn des Semesters (Obst und Snacks).

 

Die Lehrveranstaltungen finden derzeit noch ausschließlich in den Räumlichkeiten der WU Wien statt. Hierbei stellt die Uni für die Lehrveranstaltung Räume mit beweglichem Mobiliar zur Verfügung – dies ist essenziell für diverse Teamarbeiten. Das Ziel ist allerdings auch hier, die Rolle der Universität Wien perspektivisch zu vergrößern und auch Einheiten an der Universität Wien anzubieten. Im Sommersemester wird dies bereits mit Lehrveranstaltungen an BOKU und TU Wien umgesetzt.

 

In der Vergangenheit wurde die Lehrveranstaltung schon mit dem Team Teaching Label der WU ausgestattet – es gab also zwei LV-Leiter*innen seitens der WU.

Die Rückbindung an das hochschulinterne Qualitätsmanagement erfolgt über die Lehrevaluierung. Die Lehrveranstaltung wird jedes Semester evaluiert und mit dem größtmöglichen Offenheitsgrad für alle veröffentlicht.

Darüber hinaus gibt es eine interne Evaluierung am Lehrstuhl für Entrepreneurship & Innovation.

 

Aufgrund der herausragenden Beurteilungen seitens der Studierenden gab es bisher kein Feedback seitens des hochschulinternen Qualitätsmanagements.

Kooperationspartner/innen

Weitere inländische Hochschulen

  • Universität Wien