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Zuletzt aktualisiert am 07.02.2025

Design Thinking MEETS rheumatische Erkrankungen: Innovative pflegerische Perspektiven aus dem 3.Semester BGK Plus

Projektname des bereits eingereichten Projekts:

Ars Docendi Kategorie

Lehre und Digitale Transformation

Gruppengröße

< 20

Kurzzusammenfassung des Projekts

Gesundheitsprobleme werden immer komplexer und stellen die Pflegepersonen in Zukunft und auch heute bereits vor große Herausforderungen (Mayer, Raphaelis, Kobleder, 2021, S.9). Erfahrungswissen allein, reicht für eine effiziente Versorgung nicht mehr aus. Individuelle Bedürfnisse von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen zu berücksichtigen und mit kreativen Ideen neue Lösungen zu generieren, war das Ziel dieses Projekts. Die Frage, die sich die Studiereden stellen sollten, lautete: „If you could stand in someone else’s shoes… Hear what they hear. See what they see. Feel what they feel….Would you treat them differently?” Als Rahmenkonzept für den Unterricht wurde das Design Thinking und die Methode des LEGO® SERIOUS PLAY®, gewählt. Im Vorfeld erhielten die Studierenden eine Anleitung, sich im Selbststudium auf die Lehrveranstaltung vorzubereiten und sich abzusprechen, wer Lego zu Hause hat. In der Vorbereitung kamen bereits unterschiedliche analoge und digitale Medien, wie zum Beispiel Fachliteratur, Videos und Blog-Beiträge, zum Einsatz. In der Lehrveranstaltung (online-Format-Microsoft Teams) wurde die digitale kollaborative Zusammenarbeit gefördert. Die Studierenden haben in 4-er Teams gemeinsam eine Lösung für ein individuelles Problem erarbeitet. Außerdem waren die Studierenden gefordert, gemeinsam kreativ zu sein und ihre Lernergebnisse (Ideen), abschließend in Form eines Prototypen zu präsentieren.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Chronic illness is one of the major issues of nursing in future. Delivering person centered care and turning individual needs into innovative ideas, which support people, who suffer from rheumatic diseases is a most challenging goal. To meet this individual need, nursing students have to be creative, open-minded and solution-focused, which was the main objective of this course. The students had to answer the following question: “If you could stand in someone else’s shoes… Hear what they hear. See what they see. Feel what they feel…Would you treat them differently?” In the run up to the course the students had to prepare themselves, guided by a self-study instruction. For this purpose, the use of different types of media, for example subject specific literature, videos or blogs was required. The main course was realized in an online format via the platform of Microsoft-Teams, which encouraged the students in their competence of collaborative working in a digital environment. Creativity was needed to design a prototype of the learning outcome.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das LV-Konzept basierte auf dem Design Thinking Prozess und wurde didaktisch in drei Phasen aufgebaut:

 

(1) Einstieg:

o Hier ging es darum, die Phase 1 (Verstehen - Problem definieren) und die Phase 2 (Beobachten - Pflegebedürfnisse verstehen) abzubilden.

o Es wurde eine Selbstlernphase für die Studierenden gestaltet. Diese diente zur Aktivierung des Vorwissens und zur Verknüpfung mit den neuen Inhalten. Die Selbstlernphase wurde am ecampus abgebildet und an die Studierenden kommuniziert. Der Auftrag sollte bis zum ersten Termin der LV erfüllt sein.

 

Zur Veranschaulichung des Einstiegs in die Lehrveranstaltung findet sich hier

o die Aufgabenstellung für die Selbstlernphase: skill.fhstp.ac.at/wp-content/uploads/2022/01/211208_Anleitung_Preparation-fuer-LV.pdf

 

(2) Erarbeitung:

o Zum Start der LV (Online-via MS Teams) wurden die Erkenntnisse aus der Vorbereitung und die Kernpunkte „Pflege bei rheumatischen Erkrankungen“ besprochen.

o Als Grundlage diente eine Power Point Präsentation, hier wurden die wesentlichsten Inhalte nochmals zusammengefasst und für die Studierenden aufbereitet (Phase 3: Synthese): skill.fhstp.ac.at/wp-content/uploads/2022/01/211206_DPH302_Rheuma_allgemein.pdf

o Dann wurde der Auftrag für die Gruppenarbeit kommuniziert, die Studierenden in 4-er Teams aufgeteilt und in Break-Out-Rooms geschickt. Ebenso wurde den Studierenden ein Template für die Persona-Beschreibung und ein Template für den Ideensteckbrief zur Verfügung gestellt: skill.fhstp.ac.at/wp-content/uploads/2022/01/211208-Anleitung-Gruppenarbeit_Rheuma.pdf

o Phase 4: Idee und Phase 5: Prototyping wurde von den Studierenden kollaborativ in der Gruppe erarbeitet

 

(3) Ergebnissicherung:

o hier wurde das Format eines fiktiven „Innovation-Calls“ gewählt. Die Studierenden sollten ihre Ergebnisse (Innovationen) in der Großgruppe vorstellen. Präsentiert wurden die Persona und der Ideensteckbrief. Nach der Bewertung erhielt die Gruppe mit den meisten Punkten ein fiktives Start-Up Ticket. Sie konnten mit ihrer Innovation dann die letzte Phase des Design Thinking Prozesses durchlaufen: Phase 6: Testen

o als Jury wurde jeweils eine andere Gruppe eingeteilt, es gab insgesamt 15 Punkte zu verteilen

o die Bewertungskriterien waren: Innovationsgehalt, Umsetzbarkeit und Praxistauglichkeit

o der „Call“ wurde von mir als LV-Leiterin moderiert

o das beste Ergebnis wurde fiktiv prämiert (Überreichung des Start-up-Tickets und somit endete die LV)

 

Zur Veranschaulichung der Ergebnisse und der offensichtlichen Kreativität der Studierenden abschließend hier noch zwei Umsetzungsbeispiele aus den Arbeitsgruppen zum „Innovation Call“:

o Umsetzungsbeispiel 1: skill.fhstp.ac.at/wp-content/uploads/2022/01/Umsetzungsbeispiel-1.pdf

o Umsetzungsbeispiel 2: skill.fhstp.ac.at/wp-content/uploads/2022/01/Umsetzungsbeispiel-2.pdf

Nutzen und Mehrwert

Der direkte Mehrwert ist, dass die Studierenden in der Gesundheits- und Krankenpflege neue Methoden und Tools kennen lernen, die zu einer Perspektivenerweiterung führen. Mit der Hilfe von kreativen Methoden können neue Ideen entstehen und umgesetzt werden. Pflegeentwicklung muss aus der Berufsgruppe selbst heraus erfolgen und das beginnt damit, dass in der Ausbildung bereits das kritische Denken angeregt und geübt wird. Kritisch in dem Sinn, dass sich eine professionelle Pflegeperson sehr genau überlegen muss, wie eine individuelle und personalisierte Pflege gelingen kann. Dazu benötigt es Kreativität, Offenheit, Flexibilität und vor allem Fachkompetenz. Diese Elemente werden im Rahmen dieses Unterrichtskonzepts bei den Studierenden angesprochen und trainiert. Auch die Zusammenarbeit im Team, die Kommunikation und das Ausarbeiten einer gemeinsamen Lösung bereitet die Studierenden auf die Teamarbeit im praktischen Arbeitsalltag vor. Argumente finden, diskutieren, Kompromisse eingehen, wertschätzend kommunizieren, eigene Einstellungen überdenken und neue Sichtweisen zu gewinnen sind nur einige der Kompetenzen die, die Studierenden mit diesem Lehrkonzept üben können.