Zuletzt aktualisiert am 01.09.2025
Civil Society: Navigating Collaborations and Conflicts in the Pursuit of the Common Good
Bei dem Projekt handelt es sich um ein neues Projekt / eine wiederholte Einreichung
Lucía Ugena

Lehren ist wie die Pflege eines Gartens. Wissen wird genährt, Ideen werden gepflanzt, Verbindungen wachsen wie Wurzeln unter der Erde. Es ist ein Balanceakt: den Studierenden Freiheit gewähren, Struktur und Unterstützung bieten und Fairness wahren.
Ars Docendi Kategorie
Gesellschafts- und Nachhaltigkeitsorientierte Lehre
Ars Docendi Kriterien
- Innovative Hochschuldidaktik
- Studierenden- und Kompetenzorientierung
- Perspektivenerweiterung und Internationalisierung
- Partizipation und Mitgestaltung
Gruppengröße
20-49
Anreißer (Teaser)
Dieser Kurs macht aus Theorie gelebte Erfahrung. Studierende verhandeln über Umweltpolitik, entdecken soziale Dynamiken in der Stadt und tauchen in die Welt zivilgesellschaftlicher Bewegungen ein - ein Lernraum voller neuer Perspektiven.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Dieser Kurs erweckt Theorie zum Leben, indem er praxisnahe Lehrmethoden nutzt, um Wissen erlebbar zu machen. Die Studierenden durchlaufen vier zentrale interaktive Übungen: eine Verhandlungssimulation zum Umweltfall Lobau, eine Kartierungsaufgabe in Wiener Bezirken zur Analyse von Solidarität und Ausbeutung, die Teilnahme an Straßenprotesten zur Erforschung nicht-institutionalisierter politischer Partizipation sowie die Analyse politischer Kommunikation in modernen Medienkanälen. Die Lehre ist stark studierendenzentriert, indem sie unterschiedliche Bildungsbiografien berücksichtigt und aktive Partizipation fördert. Internationale Studierende bringen vielfältige Perspektiven ein und unterstützen den interkulturellen Austausch. Der Kurs fördert Reflexionsfähigkeit, kritisches Denken und soziale Kompetenzen, indem die Studierenden ihre Erfahrungen in Reflexionspapieren aufarbeiten. Ziel ist es, politisches Bewusstsein und Handlungsfähigkeit im zivilgesellschaftlichen Bereich zu stärken, während gleichzeitig akademische Integrität und kollaborative Zusammenarbeit gefördert werden.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
This course brings learning to life by combining innovative teaching methods with hands-on experiences that bridge theory and practice. Students engage in four key exercises: a negotiation simulation on the Lobau environmental case, where they assume the roles of various societal actors to debate environmental policies and confront real-world governance challenges; urban mapping of solidarity and exploitation in Viennese districts, analyzing how infrastructure shapes social interactions and economic inequalities; participation in street protests to explore non-institutionalized forms of political engagement; and an in-depth analysis of political communication through modern media channels. The course is highly student-centered, fostering active engagement and collaboration among participants from diverse backgrounds. International perspectives enrich discussions and broaden understanding of global governance issues. Through reflection papers, students critically analyze their experiences, enhancing skills in critical thinking, argumentation, and civic awareness. This interdisciplinary and practice-oriented approach equips students with the competencies needed to navigate complex political and societal challenges.
Nähere Beschreibung des Projekts
1. Kursaufbau
Die englischsprachige Lehrveranstaltung verbindet innovative Hochschuldidaktik mit einer praxisnahen, interaktiven Herangehensweise an das Themenfeld der öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Governance. Durch partizipative und erfahrungsbasierte Methoden in vier praktischen Übungsabschnitten werden die Studierenden aktiv in den Lernprozess eingebunden. Die vier theoretischen Blöcke des Kurses greifen ineinander, um ein tiefgehendes Verständnis von Governance, zivilgesellschaftlichem Engagement und politischer Kommunikation zu vermitteln:
- „Network Governance and Negotiation“ beleuchtet politische Verhandlungsprozesse, während
- „Urban Commons and Critical Mapping“ städtische Ungleichheiten analysiert.
- „Civil Disobedience and Social Movements“ thematisiert nicht-institutionalisierte Partizipation, und
- „Civil Society in the Media“ untersucht die mediale Darstellung zivilgesellschaftlicher Akteur*innen.
Jede Theorieeinheit wird durch praxisnahe Übungen ergänzt, die eine direkte Anwendung und Reflexion ermöglichen.
2. Lernziele
Die Lehre folgt einer internationalen und interdisziplinären Perspektive und fördert sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen. Ziel ist es, die Studierenden nicht nur mit theoretischem Wissen auszustatten, sondern ihnen auch praktische Werkzeuge an die Hand zu geben, um politische Prozesse besser zu verstehen und aktiv an gesellschaftlichen Diskursen teilzunehmen. Durch die Kombination aus theoretischer Wissensvermittlung und interaktiven Methoden erwerben sie nicht nur fachliche Kenntnisse, sondern auch analytische, kommunikative und soziale Kompetenzen. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis stellt sicher, dass die Studierenden nicht nur passiv Wissen aufnehmen, sondern aktiv in den Gestaltungsprozess der Lehrveranstaltung eingebunden werden. Sie lernen, politische Prozesse aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, Konflikte zu verhandeln und kritisch-reflexiv mit gesellschaftlichen Herausforderungen umzugehen. Die erworbenen Kompetenzen bereiten sie nicht nur auf akademische und berufliche Laufbahnen vor, sondern befähigen sie auch, aktiv an demokratischen Prozessen teilzunehmen und gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten.
3. Prüfungsformen
Die Studierenden werden auf der Grundlage ihrer aktiven Teilnahme an der Vorlesung, der Beantwortung von Fragen zu der zugeteilten Literatur vor der Vorlesung und des Verfassens eines Reflexionsberichts für jede interaktive Anwendung der Theorie bewertet (in den letzten Semestern variierte die Anzahl der Aufgaben zwischen 3 und 4).
4. Interaktive Übungen und berücksichtigte horizontale Kriterien
4.1. Innovative Hochschuldidaktik
Ein zentrales Element der Lehrveranstaltung ist die innovative Hochschuldidaktik, die sich in der Verbindung theoretischer Inhalte mit interaktiven Übungen manifestiert. Dabei kommen neuartige Lehrmethoden wie simulationsbasierte Lernformate, kritische Stadtanalysen und theaterpädagogische Ansätze zum Einsatz.
Ein besonders eindrückliches Beispiel ist die Verhandlungssimulation zum Fall des Wiener Lobau-Naturschutzgebiets (Block 1). In dieser Übung schlüpfen die Studierenden in die Rollen zentraler gesellschaftlicher Akteure wie der Stadtverwaltung, Umweltbewegungen, der Wirtschaftskammer oder der Stadtbevölkerung. Sie verhandeln über die Zukunft eines umweltpolitischen Falles und erleben hautnah die Herausforderungen, die mit Governance-Strukturen und politischen Entscheidungsprozessen verbunden sind. Die Simulation gliedert sich in mehrere Phasen: eine Vorbereitungsphase, in der die Gruppen ihre Verhandlungsstrategien und politischen Positionen entwickeln, eine formale Verhandlungsrunde in Plenarsitzungen sowie informelle Verhandlungen, in denen die Studierenden strategische Allianzen schmieden können. In Gruppen bereiten sie sich intensiv auf ihre Rollen vor und erhalten eine Fallstudie, die das gesellschaftliche Problem – den geplanten Bau einer Autobahn durch ein Naturschutzgebiet, über die verschiedene gesellschaftliche Akteure sich uneinig sind – erläutert. Die Fallstudie beschreibt die Positionen relevanter Akteure und gibt den Gruppen strategische Leitlinien vor. Basierend auf diesen Informationen verfassen die Studierenden eine fünfminütige Eröffnungsrede, um ihre Positionen zu präsentieren, sowie eine vertrauliche Verhandlungsstrategie. Die Vorbereitung erfolgt mit Unterstützung der Lehrenden, die den Studierenden Verhandlungsliteratur zur Verfügung stellen, auf deren Basis sie ihre schriftliche Strategie entwickeln. Während der Simulation gibt es formelle Verhandlungsrunden, in denen Argumente präsentiert und Koalitionen gebildet werden. Parallel dazu finden informelle Runden statt, in denen Studierende sich frei bewegen und Hinterzimmer-Gespräche führen können. Diese Phasen fördern taktisches Denken und strategische Kommunikation und erlauben es den Studierenden, ihre Verhandlungsstrategien situativ anzupassen. Die Reflexionsphase findet in der darauffolgenden Sitzung statt. Studierende analysieren ihre Erfahrungen, diskutieren Herausforderungen und bewerten erfolgreiche Strategien. Dabei reflektieren sie Machtstrukturen, Kommunikationsprozesse und den Einfluss verschiedener Rollen. Diese Phasen fördern taktisches Denken, strategische Kommunikation und geben den Studierenden die Möglichkeit, die Dynamiken politischer Entscheidungsprozesse in einer realitätsnahen Umgebung zu erleben. Die Simulation fördert kritisches Denken, strategisches Handeln und gesellschaftliches Bewusstsein. Sie bereitet die Teilnehmenden darauf vor, sich in komplexen politischen Prozessen zu orientieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.
4.2. Studierenden- und Kompetenzorientierung
Die Studierenden- und Kompetenzorientierung zeigt sich in der Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen und Erfahrungen sowie in der aktiven Einbindung der Studierenden in den Lehrprozess. Eine zentrale interaktive Übung führt die Studierenden in verschiedene Wiener Bezirke, wo sie infrastrukturelle Manifestationen von Solidarität und Ausbeutung kartieren (Block 2). Die Analyse basiert auf den Indikatoren der Imperial Mode of Living Theorie von Brand & Wissen, die untersucht, wie gesellschaftliche Strukturen Ungleichheiten reproduzieren oder Solidarität fördern. Zur Gewährleistung eines breiten Vergleichsrahmens werden gezielt vier Wiener Bezirke ausgewählt, die sich in Bezug auf Wohlstand, demografische Zusammensetzung, Tourismus, Wohnraumstruktur, Grünflächen, Diversität und Straßengestaltung stark voneinander unterscheiden: der 1., 7., 10. und 15. Bezirk. Die Studierenden werden in acht Gruppen eingeteilt, wobei jeweils zwei Gruppen pro Bezirk arbeiten. Eine Gruppe fokussiert sich auf Solidarität im jeweiligen Bezirk, während die andere Gruppe Ausgrenzung untersucht. Nach der Feldforschung bringen die Studierenden ihre Ergebnisse in einer nachfolgenden Sitzung zusammen. Sie visualisieren ihre Beobachtungen auf einer großen Bezirkskarte, die mit Symbolen, Farben und anderen kreativen Methoden ergänzt wird. Anschließend präsentieren die vier Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum, vergleichen ihre Analysen mit denen der anderen Bezirke und diskutieren ihre Beobachtungen gemeinsam. Die gezielte Auswahl unterschiedlicher Bezirke macht den inhaltlichen Austausch besonders lebendig und führt zu spannenden Diskussionen über urbane Ungleichheiten. Diese Übung ermöglicht nicht nur eine reflektierte Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum, sondern fördert auch die Weiterentwicklung analytischer und argumentativer Fähigkeiten.
4.3 Perspektivenerweiterung und Internationalisierung
Ein weiterer Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt auf der Perspektivenerweiterung und Internationalisierung. In diesem Kontext nehmen die Studierenden an Straßenprotesten teil und führen ethnografische Feldinterviews mit Demonstrierenden, um nicht-institutionalisierte Formen politischer Partizipation besser zu verstehen (Block 3). Dieser direkte Kontakt mit politischem Aktivismus ermöglicht es ihnen, die Vielfalt an Protestkulturen zu erleben und sich mit verschiedenen Formen demokratischen Engagements auseinanderzusetzen. Viele der Proteste behandeln Themen von internationaler Relevanz, wie Klimagerechtigkeit, soziale Ungleichheit oder Menschenrechte, und bringen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammen. Dadurch erhalten die Studierenden nicht nur Einblicke in lokale Bewegungen, sondern auch in globale Netzwerke zivilgesellschaftlichen Engagements. Hierfür erhalten sie eine Liste mit Leitfragen, die in zwei Kategorien unterteilt sind: Fragen an die Demonstrierenden und Fragen zur eigenen Reflexion. Die Fragen an die Demonstrierenden zielen darauf ab, die Motive und Strategien sozialer Bewegungen zu analysieren. Beispielsweise wird erfragt, was die Protestierenden auf die Straße gebracht hat, welche Hauptanliegen sie vertreten und welche politischen Ziele sie mit der Demonstration verfolgen. Dadurch gewinnen die Studierenden direkte Einblicke in die Anliegen und Strategien der sozialen Bewegung und reflektieren deren Bedeutung für demokratische Prozesse. Zudem ermöglicht es ihnen der interkulturelle Austausch mit Protestierenden aus verschiedenen gesellschaftlichen Hintergründen, unterschiedliche politische Systeme und Mobilisierungsstrategien besser zu verstehen. Die zweite Kategorie der Leitfragen dient der Selbstreflexion der Studierenden. Sie werden dazu angeregt, über ihre eigenen Gefühle und Wahrnehmungen während der Proteste nachzudenken: Fühlen sie sich zugehörig oder eher als Außenstehende? Wie positionieren sich unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen innerhalb der Demonstration? Zudem reflektieren sie darüber, inwiefern die Proteste eine politische Wirkung entfalten können. Diese Reflexion hilft ihnen, ihre eigenen politischen Vorannahmen kritisch zu hinterfragen und neue Perspektiven auf gesellschaftlichen Wandel zu entwickeln. Durch diese strukturierte Herangehensweise lernen die Studierenden nicht nur, Protestbewegungen im internationalen Vergleich zu analysieren, sondern auch ihre eigene Position innerhalb gesellschaftlicher Dynamiken kritisch zu reflektieren. Der Kurs ermöglicht es den Studierenden, über ihre nationalen Erfahrungen hinauszublicken, politische Bewegungen in anderen gesellschaftlichen Kontexten nachzuvollziehen und ein interkulturelles Bewusstsein für demokratische Prozesse und soziale Mobilisierung zu entwickeln. Die Teilnahme an Protesten mit international ausgerichteten Themen erweitert ihr Verständnis für globale Herausforderungen und veranschaulicht, wie transnationale Solidarität in der Praxis entsteht.
4.4. Partizipation und Mitgestaltung
Schließlich liegt der Fokus auf der Partizipation und Mitgestaltung der Studierenden. Eine weitere zentrale Übung der Lehrveranstaltung ist die kritische Analyse politischer Kommunikation durch moderne Medienkanäle (Block 4). In dieser Sitzung untersuchen die Studierenden, wie politische Diskurse durch Medien geformt werden und welche Mechanismen des Framings dabei zum Einsatz kommen. Sie analysieren unterschiedliche Nachrichtenquellen, soziale Medien und politische Reden. Mit theaterpädagogischen Methoden setzen sie sich zudem körperlich und emotional mit der Wirkung politischer Sprache auseinander. Die Studierenden experimentieren mit verschiedenen Ausdrucksformen, indem sie beispielsweise Texte mit unterschiedlichen Tonlagen und Körperhaltungen vortragen, um die emotionale Wirkung von Rhetorik und Sprache zu erfassen. Diese Übung sensibilisiert die Studierenden nicht nur für ein kritisches Medienbewusstsein, sondern befähigt sie auch, politische Kommunikation reflektiert zu hinterfragen und eigene Standpunkte fundiert zu vertreten.
Die Lehrveranstaltung integriert somit innovative didaktische Ansätze und ermöglicht den Studierenden eine praxisnahe, interaktive Auseinandersetzung mit zentralen Themen der öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Governance.
Akzeptanz und Resonanz
Die Akzeptanz des Kurses durch die Studierenden war durchweg positiv, was sich in ihrer aktiven Teilnahme und hohen Motivation in den interaktiven Übungen widerspiegelte. Studierende aus verschiedenen Nationalitäten und mit unterschiedlichen Hintergründen teilten mit Begeisterung ihre Perspektiven zu gesellschaftlichen Fragestellungen. Die geringe Anzahl der Abwesenheiten zeigt zudem, dass das Kursangebot auf großes Interesse gestoßen ist. Die interaktiven Lehrmethoden wurden von den Studierenden besonders geschätzt. Viele lobten die Möglichkeit, aktiv an Diskussionen teilzunehmen, innovative Unterrichtsformate zu erleben und in Gruppenprojekten zusammenzuarbeiten. Dies spiegelt sich auch in den Evaluationen wider, in denen Studierende besonders die „Interactivity!“ sowie die „interaktiven und spannenden Aktivitäten“ hervorhoben. Mehrere Studierende empfanden die Themen des Kurses als hochrelevant und inspirierend. Kommentare wie „The topics were very interesting and current“ und „Vielseitige Einblicke in Hinsicht auf Politik und das tägliche Leben“ verdeutlichen, dass der Kurs nicht nur theoretisches Wissen vermittelte, sondern auch praxisnahe gesellschaftliche Einblicke bot. Die kreativen Lehrmethoden wurden ebenfalls besonders positiv bewertet: „Sehr kreativ in Bezug auf die Lehrmethoden“, „Ich mochte es, dass auch außergewöhnliche Aufgaben gemacht werden mussten (Das mit dem Bezirk, Demo usw.)“ und „The group projects - very interesting and unique topics!!“ zeigen, dass die Vielfalt der Lehrformate zur Begeisterung der Studierenden beitrug.
Auch die Betreuung durch die Lehrenden wurde mehrfach hervorgehoben. Kommentare wie „Great professor, interesting topics“, „Ms. (…) really made sure the class was interactive and interesting. The best professor I had in the past 3 years of studying at WU“ und „I’m deeply grateful that I managed to get a spot. Professor (…) is incredibly kind and sympathetic“ verdeutlichen die hohe Wertschätzung der Studierenden für die engagierte und interaktive Kursgestaltung. Darüber hinaus führte der Kurs dazu, dass mehrere Studierende sich inspiriert fühlten, sich mit den behandelten Themen weiter zu beschäftigen. Manche nahmen sogar direkt Kontakt mit den Lehrenden auf, um ihre Bachelorarbeit zu einem kursbezogenen Thema zu schreiben. Dies zeigt, dass der Kurs nicht nur kurzfristig motivierte, sondern auch langfristiges Interesse an gesellschaftlichen Fragestellungen weckte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kurs aufgrund seiner interaktiven Lehrmethoden, der praxisorientierten Themenwahl und des engagierten Lehrteams eine hohe Akzeptanz bei den Studierenden fand. Die vielfältigen Perspektiven, die in den Diskussionen zusammenkamen, machten den Kurs für alle Beteiligten zu einer bereichernden Erfahrung.
Nutzen und Mehrwert
Dieser Kurs bietet einen erheblichen Mehrwert, indem er den Studierenden ermöglicht, gesellschaftlich relevante Themen nicht nur theoretisch zu erfassen, sondern durch direkte Erfahrung aktiv zu begreifen. Statt Wissen zu vermitteln, schafft der Kurs Raum für Reflexion, Diskussion und praxisorientiertes Lernen. Die Studierenden erleben gesellschaftliche und politische Herausforderungen hautnah, setzen sich mit unterschiedlichen Perspektiven auseinander und lernen durch eigene Erfahrungen, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und eigene Positionen zu entwickeln.
Im Mittelpunkt steht die Erweiterung des eigenen Horizonts sowie die Fähigkeit, bestehende Überzeugungen kritisch zu hinterfragen. Durch den direkten Kontakt mit gesellschaftlichen Realitäten - sei es durch Simulationen, Feldforschung oder die direkte Auseinandersetzung mit politischen Akteur*innen - werden die Studierenden angeregt, ihre eigene politische und gesellschaftliche Haltung zu reflektieren. Sie erfahren aus erster Hand, wie soziale, ökonomische und politische Rahmenbedingungen die Wahrnehmung und Bewertung gesellschaftlicher Themen beeinflussen. Die internationale Zusammensetzung der Studierenden trägt dazu bei, globale Zusammenhänge besser zu verstehen und interkulturelle Sensibilität zu entwickeln.
Darüber hinaus fördert der Studiengang zentrale Zukunftskompetenzen wie kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeit, strategische Kommunikation und gesellschaftliche Verantwortung. Durch erfahrungsbasiertes Lernen erwerben die Studierenden nicht nur theoretisches Wissen, sondern entwickeln auch ein tiefes Verständnis für gesellschaftliche Prozesse. Der Kurs bereitet sie darauf vor, sich in komplexen politischen und sozialen Strukturen zurechtzufinden, konstruktiv an gesellschaftlichen Debatten teilzunehmen und ihre Rolle als aktive Gestalter*innen der Zukunft wahrzunehmen. Er schlägt damit eine Brücke zwischen akademischer Bildung und praktischer gesellschaftlicher Mitgestaltung.
Übertragbarkeit und Langlebigkeit
Das Projekt läuft seit 2022
Gegebenenfalls geplanter Endzeitpunkt: -
Der Kurs ist interdisziplinär ausgerichtet und vereint Politikwissenschaft, Stadtplanung, Soziologie, öffentliche Verwaltung, Verhandlungsführung, Konfliktmanagement und Anthropologie. Dieser vielseitige Ansatz vermittelt ein tiefgehendes Verständnis gesellschaftlicher und urbaner Herausforderungen und ist daher für zahlreiche Studienprogramme relevant. Dank seiner modularen Struktur mit vier inhaltlich verbundenen, aber eigenständigen Blöcken kann der Kurs flexibel angepasst werden. Je nach Bedarf kann er als Ganzes oder in einzelnen Modulen angeboten und thematisch auf spezifische Zielgruppen oder Studiengänge zugeschnitten werden. Dies ermöglicht eine Integration in verschiedene akademische und praxisorientierte Kontexte.
An der Wirtschaftsuniversität Wien eignet sich der Kurs für Studiengänge wie Public und Nonprofit Management, Internationale Betriebswirtschaft und Sozioökonomie. Darüber hinaus ist eine Einbindung in Programme anderer Hochschulen, etwa in nachhaltiger Stadtentwicklung sowie Politikwissenschaft und Soziologie, möglich. Seine flexible Struktur erlaubt es auch, den Kurs in Forschungsprogrammen, Weiterbildungen oder berufsbegleitenden Formaten einzusetzen. Die Verbindung von Theorie und Praxis macht den Kurs wertvoll für universitäre und praxisnahe Trainings – von Stadtverwaltung über Consulting bis zu NGOs. So kann er flexibel auf verschiedene Bildungs- und Lernkontexte zugeschnitten werden.
Institutionelle Unterstützung
Der Kurs wird im Rahmen der Spezialisierung Public and Nonprofit Management an der Wirtschaftsuniversität Wien angeboten und erhält dadurch institutionelle Unterstützung. So steht uns die Canvas Online-Lernplattform zur Verfügung, die für die Kurskommunikation, die Bereitstellung von Materialien, Aufgaben und das Kursprogramm genutzt wird. Dies erleichtert die Organisation und ermöglicht den Studierenden einen strukturierten Zugriff auf alle relevanten Inhalte. Darüber hinaus stellt uns die Universität flexible Unterrichtsräume zur Verfügung, die an die jeweiligen methodischen Anforderungen der Sitzungen angepasst werden. Für interaktive Formate wie Theaterpädagogik, Verhandlungssimulationen und Critical Mapping benötigen wir größere Räume mit beweglichen Tischen und Stühlen, um die Übungen optimal durchführen zu können. Diese Anpassungsfähigkeit der Räumlichkeiten trägt wesentlich zur Qualität und Dynamik des Unterrichts bei. Ein weiterer zentraler Aspekt der institutionellen Unterstützung von Seiten der WU ist das „Team Teaching Label“, das es uns ermöglicht, den Kurs mit zwei Lehrenden gleichzeitig durchzuführen. Dies erweist sich insbesondere während der interaktiven Übungen als großer Vorteil, da wir so gezielter auf einzelne Gruppen eingehen und individuelle Unterstützung bieten können.
Sowohl die formalen Evaluationen als auch das in der letzten Sitzung organisierte Feedback-Gespräch mit den Studierenden spielen eine zentrale Rolle in der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Kurses. Diese Rückmeldungen werden intern von den Lehrenden genutzt, um Kursinhalte, Struktur und interaktive Übungen gezielt zu überarbeiten und zu optimieren. Unser Ziel ist es, das Lehrkonzept stetig an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen und einen möglichst effektiven und praxisnahen Lernprozess zu gestalten. Ein besonderes Augenmerk legen wir darauf, eine sichere und wertschätzende Umgebung zu schaffen, in der sich alle Studierenden frei äußern können. Wir ermutigen sie aktiv, ihre Meinungen und Erfahrungen zu teilen, und schaffen so nicht nur einen offenen Raum für Diskussionen, sondern auch für konstruktives und kritisches Feedback zur Weiterentwicklung des Kurses. Da der Kurs noch relativ neu ist und erst seit wenigen Jahren angeboten wird, nehmen wir die Anregungen der Studierenden besonders ernst. Ihr Feedback ist essenziell, um Inhalte, Lehrmethoden und didaktische Ansätze weiterzuentwickeln. Der Prozess der Optimierung sowie das interne Qualitätsmanagement werden ausschließlich vom Lehrenden Team organisiert und durchgeführt. Die Universität stellt dabei das formale, anonyme Online-Evaluationsinstrument im Rahmen ihres übergeordneten Qualitätsmanagements zur Verfügung. Durch diesen dynamischen Optimierungsprozess gewährleisten wir, dass der Kurs kontinuierlich weiterentwickelt wird und auch langfristig eine qualitativ hochwertige und relevante Lernerfahrung bietet.