Zuletzt aktualisiert am 07.01.2025
Cases4you: Pharmakologie
Projektname des bereits eingereichten Projekts:
Gruppengröße
< 20
Anreißer (Teaser)
Der neue Kurs “Cases4you: Pharmakologie” bringt Medizinstudierende und Pharmaziestudierende zusammen, um praxisorientiertes Wissen in klinischer Pharmakologie zu vertiefen.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Das Projekt Cases4you ist ein innovatives Kursformat an der Medizinischen Universität Innsbruck, das von Clemens Untersulzner und Hanna Maria Brugger im Rahmen des ÖH Trainingszentrums geleitet wird. Es richtet sich an Medizinstudierende der Universität Innsbruck und Pflegestudierende der FH Gesundheit Innsbruck. In praxisnahen, realitätsorientierten Simulationen werden authentische Patient:innenfälle aus den Bereichen Innere Medizin, Pädiatrie, Chirurgie und Radiologie bearbeitet. Die Studierenden treffen eigenständig diagnostische Entscheidungen und lernen, in einem stressfreien, kollegialen Umfeld ihre Problemlösungsfähigkeiten zu verbessern.
Das Kursformat wurde 2024 um den interdisziplinären Kurs „Cases4you: Pharmakologie“ erweitert, der Medizinstudierende und Pharmaziestudierende zusammenbringt. Dieser neue Kurs fördert die Zusammenarbeit zwischen beiden Berufsgruppen und vertieft praxisrelevantes Wissen in der klinischen Pharmakologie. Jede Sitzung wird von jeweils einem/r Medizinstudierenden und einem/r Pharmaziestudierenden geleitet und richtet sich an acht Teilnehmer:innen aus den beiden Studiengängen. Die Studierenden bearbeiten realistische klinische Szenarien und nutzen moderne digitale Hilfsmittel, wie QR-Codes und spezialisierte Apps, um ihre Fallbearbeitung zu unterstützen.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
The Cases4you project is an innovative course format at the Medical University of Innsbruck, led by Clemens Untersulzner and Hanna Maria Brugger as part of the ÖH Training Center. It is aimed at medical students from the Medical University of Innsbruck and nursing students from the FH Gesundheit Innsbruck. In practice-oriented, reality-based simulations, authentic patient cases from the fields of internal medicine, pediatrics, surgery, and radiology are worked on. The students make independent diagnostic decisions and learn to improve their problem-solving skills in a stress-free, collegial environment.
In 2024, the course format was expanded to include the interdisciplinary course “Cases4you: Pharmacology”, which brings together medical students and pharmacy students. This new course promotes collaboration between the two professional groups and deepens practice-relevant knowledge in clinical pharmacology. Each session is jointly led by one medical student and one pharmacy student and is open to eight participants from both programs. The students work on realistic clinical scenarios and use modern digital tools, such as QR codes and specialized apps, to support their case analysis.
Nähere Beschreibung des Projekts
Das Projekt Cases4you wird von Clemens Untersulzner und Hanna Maria Brugger im Rahmen des ÖH Trainingszentrums der Medizinischen Universität Innsbruck geleitet. Aktuell umfasst das Team 36 Tutor:innen, die die studentische Lehre an der Meduni gezielt fördern. In diesem innovativen Kursformat haben Medizinstudierende der Universität Innsbruck sowie Pflegestudierende der FH Gesundheit Innsbruck die Möglichkeit, ihr Wissen in einem entspannten und kollegialen Umfeld zu erweitern und praxisnah anzuwenden.
Das Besondere an Cases4you ist die Nutzung realitätsnaher Simulationen von authentischen Patient:innenfällen, die aus den Bereichen Innere Medizin, Pädiatrie, Chirurgie und Radiologie stammen. Diese Szenarien werden im Rahmen einer simulierten Notaufnahme durchgeführt, wobei die Teilnehmer:innen die Möglichkeit haben, Diagnosen zu stellen und zu behandeln. Die Tutor:innen – allesamt von erfahrenen Kliniker:innen auf die speziellen Fälle geschult – unterstützen die Teilnehmer:innen dabei, eigenständig diagnostische Entscheidungen zu treffen und mit den bereitgestellten Informationen zu arbeiten. Es werden ausschließlich die Informationen zur Verfügung gestellt, die von den Teilnehmenden selbst gezielt angefordert werden, was ein möglichst realistisches und fokussiertes Lernumfeld schafft. Das Ziel ist es, die Problemlösungskompetenz der Studierenden zu fördern und ihre Fähigkeiten in einem sicheren, stressfreien Umfeld weiterzuentwickeln.
Cases4you verfolgt stets das Ziel, sein Kursangebot zu erweitern und den aktuellen Anforderungen der Lehre anzupassen. In diesem Zuge wurde im Jahr 2024 ein neuer interdisziplinärer Kurs entwickelt, der das Angebot bereichert und nun auch für den Atlas der guten Lehre vorgeschlagen wird.
Der Impuls für die Entwicklung dieses neuen Formats kam von Clemens Untersulzner während eines Praktikums in Pharmakologie bei Professor Georg Wietzorrek im November 2023. In diesem Praktikum lag der Fokus auf der Optimierung der Medikation von Patient:innen und der Erkennung von Medikamenteninteraktionen. Die praktische Anwendung von Pharmakologie, die für den späteren medizinischen Alltag unerlässlich ist, wird im Studium jedoch oft nur oberflächlich behandelt. Deshalb entstand die Idee, klinische Pharmakologie als Teil von Cases4you zu integrieren, um den Studierenden ein vertieftes und praxisnahes Verständnis in diesem Bereich zu ermöglichen.
Auf der Suche nach passenden Kooperationspartner:innen stieß Untersulzner auf ein Seminar der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck im Masterstudiengang Pharmazie, das unter der Leitung von Professor Anita Weidmann stattfand. In diesem Seminar ging es um die berufliche Kommunikation zwischen Pharmazeut:nnen und Mediziner:innen – ein Thema, das aus Untersulzners praktischen Erfahrungen in deutschen Kliniken bekannt war, wo die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Berufsgruppen bereits etabliert ist, in Österreich jedoch noch nicht in dem Maße verbreitet. Nach einem kurzen Austausch mit Professor Weidmann wurde einigen Tutor:innen von Cases4you erlaubt, das Seminar zu besuchen, und sie erkannten schnell das Potenzial, ein interdisziplinäres Format zu schaffen, das das Wissen und Verständnis von Mediziner:innen und Pharmazeut:innen miteinander verbindet.
Durch die Zusammenarbeit mit der Studienvertretung Pharmazie Innsbruck konnte im Sommersemester 2024 das Team von Cases4you um sechs Pharmaziestudierende (fünf im Master- und eine im PhD-Programm) sowie zehn Medizinstudierende erweitert werden. Unter der Leitung von Professor Wietzorrek und Professor Weidmann wurden die neuen Tutor:innen gezielt auf den interdisziplinären Kursinhalt und die methodische Durchführung der Fallarbeit vorbereitet.
Der neue Kurs „Cases4you: Pharmakologie“ wurde im Wintersemester 2024 ins Leben gerufen und erfreut sich bereits großer Nachfrage. Jede Sitzung wird von einem/r Medizinstudierenden und einem/r Pharmaziestudierenden gemeinsam geleitet und steht für jeweils acht Teilnehmer:innen aus beiden Studiengängen offen. In diesem Kurs bearbeiten die Studierenden realistische klinische Szenarien aus der Pharmakologie. Zur Unterstützung der Fallbearbeitung nutzen die Teilnehmer:innen ihre Smartphones: Durch das Scannen eines QR-Codes auf den jeweiligen Folien gelangen sie zu einem von Cases4you erstellten LinkTree mit den notwendigen Fachinformationen, klinischen Rechnern und Apps, die ihnen bei der Bearbeitung des Kurses hilfreich sind. Die verfügbaren Termine sind bereits vollständig ausgebucht, was den Erfolg und das große Interesse an diesem neuen Kursformat unterstreicht.
Nutzen und Mehrwert
Das Cases4you-Projekt bietet einen bedeutenden Mehrwert sowohl für die Studierenden als auch für die Lehre an der Medizinischen Universität Innsbruck. Besonders hervorzuheben ist die interaktive und praxisorientierte Gestaltung des Kurses, die den Studierenden ermöglicht, ihr Wissen in einem stressfreien und kollaborativen Umfeld anzuwenden und zu vertiefen. Durch die realitätsnahen Simulationen von Patientenfällen werden nicht nur klinische Fähigkeiten geschult, sondern auch die Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeit gefördert. Dies fördert eine aktive Partizipation der Studierenden und trägt zu einem tieferen Verständnis der behandelten Themen bei.
Ein besonders wertvoller Aspekt ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit im neuen Kurs „Cases4you: Pharmakologie“, der Medizinstudierende und Pharmaziestudierende miteinander verbindet. Diese Kooperation zwischen zwei wichtigen Berufsgruppen ermöglicht es den Studierenden, ein umfassenderes Verständnis der klinischen Pharmakologie zu entwickeln und den Blick über den eigenen fachlichen Tellerrand hinaus zu erweitern. Die enge Zusammenarbeit zwischen Medizin und Pharmazie fördert nicht nur die Wissensvermittlung, sondern stärkt auch das interdisziplinäre Arbeiten, das im späteren Berufsalltag eine zentrale Rolle spielt.
Zusätzlich trägt der innovative Einsatz von digitalen Tools, wie QR-Codes und spezialisierten Apps, zur Flexibilisierung der Lehre bei. Studierende können eigenständig auf zusätzliche Fachinformationen zugreifen, was das selbstgesteuerte Lernen und die Anwendung von theoretischem Wissen in der Praxis unterstützt. Diese Form der Lehre bietet eine hohe Flexibilität und passt sich den modernen Anforderungen an den medizinischen und pharmakologischen Bereich an.
Durch die Teilnahme am Kurs wird auch ein direkter Zusammenhang mit dem Seminar von Frau Professor Anita Weidmann an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck geschaffen, das die Kommunikation zwischen Medizinerinnen und Pharmazeutinnen fördert. Im Rahmen des Cases4you-Kurses werden Medizinstudierende motiviert, dieses Seminar zu besuchen, wodurch eine größere Verknüpfung und ein intensiverer Austausch zwischen den Studierenden der Medizinischen Universität Innsbruck und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck entsteht. Pharmaziestudierende profitieren von der praktischen Erfahrung der Medizinstudierenden im klinischen Alltag und können so ihre theoretischen Kenntnisse durch den praktischen Austausch bereichern. Diese Synergie trägt zur Verbesserung der interdisziplinären Kommunikation und Zusammenarbeit bei, die in der späteren beruflichen Praxis von entscheidender Bedeutung ist.
Insgesamt bietet das Projekt Cases4you also einen nachhaltigen Mehrwert durch die Kombination aus praxisnaher Lehre, interdisziplinärer Zusammenarbeit und innovativen Lehrmethoden, die den Studierenden eine vertiefte und zeitgemäße Ausbildung ermöglicht und gleichzeitig den Austausch zwischen den beiden Universitäten fördert.
Übertragbarkeit und Langlebigkeit
Das Projekt läuft seit 2024
Gegebenenfalls geplanter Endzeitpunkt: kein geplanter Endzeitpunkt
Das Cases4you-Projekt wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den Anforderungen der medizinischen Ausbildung gerecht zu werden. Durch regelmäßige Aktualisierungen in Zusammenarbeit mit Kliniker:innen und Fachleuten bleibt der Kurs praxisnah und relevant. Das Konzept wird durch Feedback von Studierenden und Tutor:innen stetig optimiert.
Das Kursformat kann als Modell für die Initiierung weiterer interdisziplinärer Kooperationen dienen. So könnten in Zukunft auch andere Studiengänge, wie Psychologie oder Medizintechnik, integriert werden, um den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen zu fördern. Diese Erweiterung würde den Studierenden helfen, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen und ihre Fähigkeiten im interdisziplinären Arbeiten zu stärken.
Insgesamt zeigt sich, dass Cases4you ein flexibles und erweiterbares Konzept ist, das in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden kann.
Institutionelle Unterstützung
Das Projekt wird finanziell durch die Österreichische HochschülerInnenschaft der Medizinischen Universität Innsbruck unterstützt. Die Arbeit und das Engagement der Tutor:innen erfolgt auf freiwilliger Basis und wird nicht entlohnt. Die Medizinische Universität Innsbruck stellt dem ÖH Trainingszentrum freundlicherweise Räumlichkeiten im Lehr- und Lerngebäude der MUI (Fritz-Pregl-Straße 3) zur Verfügung, von denen ein Raum für die Durchführung der Cases4you-Kurse genutzt wird.
Zum Feedback der Projekte im ÖH Trainingszentrum gibt es regelmäßige Treffen mit dem ÖH-Vorsitz und dem Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten, bei denen die Beteiligten über den neuesten Stand informiert werden.
Um den Kurs kontinuierlich zu verbessern, hängt im Kursraum ein QR-Code, den die Teilnehmer:innen nach dem Kurs scannen können. Über diesen gelangen sie zu einem Google-Dokument mit Feedback-Fragen zum Kurs sowie einem Freitextfeld für Verbesserungsvorschläge. Die Tutor:innen werden angehalten, ihre Erfahrungen nach den Kursen an die Projektleitung weiterzugeben, damit sowohl auf die Anliegen der Teilnehmer:innen als auch auf organisatorische oder didaktische Optimierungspotenziale eingegangen werden kann. Das gesammelte Feedback wird regelmäßig ausgewertet und in die Anpassung der Kursinhalte und -struktur integriert, um die Qualität der Lehre stetig zu steigern.