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Zuletzt aktualisiert am 07.02.2025

Best Practices Academic Integrity – Hochschulschriften erfolgreich verfassen

Projektname des bereits eingereichten Projekts:

Ars Docendi Kategorie

Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit

Gruppengröße

< 20

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Verfassen von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten stellt eine Herausforderung in vielerlei Aspekten dar. Die Betreuung von Abschlussarbeiten ist ein wesentlicher Faktor, um Studierende in den Werten der akademischen Integrität zu unterstützen.

Im Rahmen der Veranstaltungen werden Leitfäden für die Erstellung von Hochschulschriften präsentiert. Betreuende und Studierende können sich essentielle Kenntnisse rund um das Thema „Academic Integrity“ verschaffen, wie z.B. Wissenschaftliches Schreiben, Zitierstile, von der Anmeldung zur Approbation der Hochschulschrift, Bildrecht, Urheberrecht, Erstveröffentlichungsrecht, Rechercheangebote der Universitätsbibliothek und Medizinhistorisches zum Thema Plagiarismus.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Writing academic theses is challenging in many aspects. Thesis supervision is an essential factor in supporting students in the values of academic integrity.

During these events, guides for writing university theses are presented. Supervisors and students can gain essential knowledge around the topic of academic integrity, such as academic writing, citation styles, from application to approval of the university thesis, image law, copyright law, first publication law, research services offered by the university library, and medical history on plagiarism.

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Nähere Beschreibung des Projekts

Im Mai 2021 wurde eine Arbeitsgruppe zum Thema „Akademische Integrität und Plagiatsprüfung“ an der MedUni Wien ins Leben gerufen. Ziel dieser vom Vizerektorat für Lehre initiierten Arbeitsgruppe war die Erstellung neuer Leitfäden für Studierende und Betreuende zum Verfassen von Abschlussarbeiten.

Unter der Leitung der Vizerektorin für Lehre waren in der Arbeitsgruppe die Curriculumsdirektor:innen aller Studienrichtungen der MedUni Wien sowie Mitarbeiter:innen der Organisationseinheiten Universitätsbibliothek, Stabstelle für Evaluation und Qualitätsmanagement, Studienabteilung, Abteilung Recht und Compliance sowie das Teaching Center beteiligt.

Im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses nach ISO 9001:2015 ging es u.a. darum, durch die Analyse der Plagiatsprüfungen von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten relevante Themen zum Verfassen von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten organisationseinheitsübergreifend kritisch zu erfassen. Zusätzlich wurden wichtige internationale Standards und Guidelines kompiliert in den Leitfäden zur Verfügung gestellt.

Um eine zielgerichtete, möglichst weite Verbreitung dieser Leitfäden zu erreichen, wurde am 14.12.2022 eine hybride Informationsveranstaltung für Studierende und Betreuende im größten Hörsaal der MedUni Wien abgehalten.

Dafür wurden aus den von der Arbeitsgruppe erarbeiteten Themenfeldern die Inhalte für die Impulsreferate entwickelt. Weiters sollten die Inhalte der Leitfäden informativ und ansprechend vermittelt werden. Zielsetzung dieser Veranstaltung war es, Akademische Integrität als zentrales Element beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten wahrzunehmen, Good Scientific Practice zu berücksichtigen und intrinsisch motiviert höchste Qualitätsansprüche an sich selbst zu stellen.

Während der gesamten Informationsveranstaltung hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sowohl vorab in einem eigens eingerichteten Moodle-Kurs, als auch während der Veranstaltung in Präsenz oder via Chat.

Im Moodle-Kurs sind sowohl Präsentationen als auch Videos der Vorträge weiterhin abrufbar. Fragen aus dem Chat wurden nicht nur während der laufenden Veranstaltung beantwortet, sondern auch anschließend im Moodle-Kurs zugänglich gemacht.

Inhalte der 5 Impulsreferate:

  • Rund ums Plagiat sowie Zitierstile, Handbücher und Checkliste

(Judith Spiegl/Universitätsbibliothek - Plagiatsprüfungsstelle)

Nach der Definition des Plagiatsbegriffs in Österreich werden verschiedene Plagiatsformen detailliert erörtert. Möglichkeiten der Vermeidung von Plagiaten werden klar kommuniziert. Die in der Medizin verwendeten Zitierstile mit ihren zugrundeliegenden Style-Guides werden erläutert mit Hinweis auf hausinterne Ressourcen wie z.B. www.citethemrightonline.com, fachspezifische Literatur, in print und online, an der Universitätsbibliothek.

Spezialgebiete des Zitierens werden explizit erklärt. Eine Checkliste für das qualitätsgesicherte Erstellen einer Hochschulschrift wird präsentiert.

  • Wissenschaftliches Schreiben

(Daniela Dunkler/Institut für klinische Biometrie)

Tipps und Tricks zum Erstellen der ersten großen wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der empirischen Forschung werden dargelegt. Nach einem Vertrautmachen mit Begriffen wie Forschungsfrage, Hypothese, Literaturrecherche beginnt die „Abenteuerreise wissenschaftliche Arbeit“. Von der Methode der kleinen Schritte angefangen werden Möglichkeiten präsentiert, die Angst vor dem leeren Blatt zu überwinden. Mit praxisrelevanten Techniken kommt man mit Leichtigkeit vom Einlesen zur Textproduktion. Die Bedeutung der einzelnen Kapitel kommt klar hervor: die Diskussion wird als wichtigster Teil der Arbeit präsentiert. Sie stellt die Verbindung des Wissens aus Einleitung und Hintergrund mit den Resultaten der Studienpopulation her. Fazit: Wenn man etwas nicht einfach erklären kann, hat man es nicht [gut genug] verstanden.

  • Von der Anmeldung der Abschlussarbeit bis zur Approbation

(Harald Jäger/Studienabteilung)

Der Leiter der Studienabteilung gibt Ratschläge aus der Praxis. Das Ziel ist, dass Studierende immer erfolgreich ihre Abschlussarbeiten einreichen. Der elektronische Einreichungsprozess im datenführenden Campussystem wird Schritt für Schritt erklärt und auf mögliche Stolperfallen wird hingewiesen.

  • Bildrecht, Urheberrecht, Erstveröffentlichungsrecht

(Katharina Fuchs/Abteilung Recht und Compliance)

Rechtliche Aspekte, die beim Verfassen von Abschlussarbeiten zu berücksichtigen sind, werden dargestellt. Insbesondere wird auf das Urheberrecht bei der Übernahme von Abbildungen, Grafiken, Tabellen aus publizierten Quellen eingegangen. Zudem wird der Umgang mit bereits erfolgten Vorabpublikationen des Forschungsprojekts in der Diplomarbeit erläutert. Auch das Thema „Publikationen nach Approbation der Diplomarbeit“ wird angeschnitten.

  • Recherchemöglichkeiten an der Universitätsbibliothek

(Helmut Dollfuß/Universitätsbibliothek)

Mehrere bibliographische Datenbanken mit ihren unterschiedlichen Spezialgebieten werden vom Teamleiter Teaching Library der Universitätsbibliothek vorgestellt. Der Weg von der Literaturdatenbank bis zum Lesen des Volltext-Artikels wird vermittelt. Spezielle Bibliothekstools zur Unterstützung der raschen Auffindbarkeit werden gezeigt. Es wird speziell das umfangreiche Angebot von Online Datenbanken an der Universitätsbibliothek präsentiert, welches den Studierenden zur Verfügung steht. Im Zuge dessen wird auch der Umfang und die wissenschaftliche Qualität gebräuchlicher Datenbanken erörtert.

  • Walther Hermann Ryff und Christian Egenolff – ein Plagiatsfall im 16. Jahrhundert

(Harald Albrecht/Universitätsbibliothek)

Plagiate sind kein Spezifikum des 21. Jahrhunderts. Der Leiter der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin stellt einen Plagiatsfall aus dem 16. Jahrhundert vor und präsentiert die historische Literatur vor Ort.

Diese Lehrveranstaltung war eine Kick-Off-Veranstaltung, die in weiterer Folge im Wintersemester jedes Studienjahres durchgeführt und mit entsprechend aktuellen Themen ergänzt werden wird (z.B. Artificial Intelligence, Ethical Publishing).

Um das Feld der Akademischen Integrität den Studierenden niederschwellig laufend näherzubringen, werden regelmäßig Workshops auf freiwilliger Basis an der Universitätsbibliothek der MedUni Wien durchgeführt. Auch hier bewährt sich das Konzept der Impulsreferate, grundsätzlich sind Studierende explizit eingeladen, zu ihren eigenen Themen den Vortragenden Fragen zu stellen. Aufgrund des regen Interesses seitens der Studierenden finden diese Workshops mindestens drei Mal pro Semester statt.

Damit Betreuende unterstützt werden, ihre Rolle als Mentor:innen, Role Models und Coaches neben ihren Anforderungen in Forschung, Lehre und Klinik bestmöglich erfüllen zu können, gibt es eigene Seminare im Bereich Personalentwicklung Lehre. Neben theoretischem und praktischem Wissen zum Thema Akademische Integrität beim Betreuen von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten werden auch Fallbeispiele aus der Praxis der Plagiatsprüfung vorgestellt und diskutiert. Aktuelle Themengebiete (z. B. textgenerierende künstliche Intelligenz) werden in die Seminare integriert und laufend ergänzt.

Diese drei Veranstaltungsformate werden in Zukunft regelmäßig stattfinden.

Die Verbreitung der Informationen zu den Leitfäden sowie die Ankündigungen der Lehrveranstaltungsformate erfolgt über die Organisationseinheit Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Als zusätzliche Awarenessbildende Maßnahme verteilt die Universitätsbibliothek Lesezeichen mit Sujets zum richtigen Zitieren und zu Akademischer Integrität.

Nutzen und Mehrwert

  • Unterstützung für Betreuende: Betreuende werden über aktuelle Entwicklungen in Feld der akademischen Integrität informiert und erkennen leichter, worauf sie bei der Betreuungsaufgabe zu achten haben
  • Unterstützung für Studierende: zielgerichtete Informationen zum erfolgreichen Verfassen von Abschlussarbeiten werden niederschwellig angeboten
  • Reduktion des Verwaltungsaufwands: i.S. des Qualitätsmanagements nach ISO 9001:2015 wird die erfolgreiche Zusammenarbeit mehrerer Organisationseinheiten optimiert

Institutionelle Unterstützung

Diese Veranstaltungsreihe wird vom Vizerektorat für Lehre unterstützt und gefördert.