Die Kultur des Sehens wird hörbar. Neue Methoden in der Entwicklung von Respiration, Phonation, Artikulation und Sprechweisen in der darstellenden Kunst.

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Ausgangslage

Neben Körper- und Spieltechniken ist die Entwicklung der Stimme und Sprechweise für die Ausbildung von Schauspieler*innen wesentlich. Das Fach Sprecherziehung vermittelt ästhetische, weltanschauliche und handwerkliche Betrachtungen. Eine Implikation der Kultur des Sehens wurde in der Vergangenheit dieses Fachs nicht berücksichtigt.

Univ. Prof. Steffi Hofer nutzt als Sprecherzieherin neues methodisches Wissen zum Sehvorgang, welches die zentralnervösen Vorgänge der Sprachprodution untersucht und direkten Einfluss auf selbige. Im Focus steht der arbiträre Prozess des Sprechvorgangs, der aus gedanklichen Vorgängen entsteht und dabei Ästhetik und Weltanschauung integriert.

 

Motive

„Eindruck vor Ausdruck. Impressionen vor Expressionen.“ Nach diesen Regeln verhält sich unser Zentralnervensystem. Die Vorgänge von Sprachproduktion, Sprechgestaltung und visueller Perzeption bedingen einander.

Perzeption geht jedem sprecherischen Ausdruck voraus, in der darstellenden Kunst ebenso im gesellschaftlichen Raum. Die Empirie zu den Einflüssen der visuellen Perzeption auf sprechsprachliche Vorgänge ist unzureichend. Die resultierenden Lücken in der Methodik der Sprecherziehung weisen auf die Grenzen ihrer empirischen Erfassbarkeit.

 

Ziele

Ziele sind, die Kultur des Sehens als Bestandteil des Sprechvorganges zu bestätigen, und sie für die Lehre der Sprecherziehung zu nutzen. D.h., den Methodenkanon ergänzend zu bereichern und empirisch zu prüfen. Vorrangig, um diesen für den künstlerischen und sozialen Raum nutzbar zu machen und die zeitgenössische Lehre im Wissensaustausch mit internationalen Instituten zu reflektieren.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Für Univ. Prof. Steffi Hofer bedeutet der Weg der Lehre auch auf Unbekanntes zu stoßen und dieses in seiner Effizienz nutzbar zu machen. Sie suchte nach unbekannten Größen, die die Wahrnehmung, Durchlässigkeit und die damit verbundene Resonanz-und Impulsfähigkeit auf der Bühne zu optimieren. Im Fokus ihrer künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung stehen die Einflüsse der Kultur des Sehens.

 

In ihrem Fachbuch ‚Das handelnde Sprechen’ schrieb sie erstmalig über die Wechselbeziehung zwischen der Kultur des Sehens und den Elementarprozessen des Sprechens: Respiration, Phonation, Artikulation. Der visuellen Vorgang und die zentrale Sprachproduktion sind zentral organisiert. Sie bedingen einander, können sich dadurch aber auch blockieren.

 

Sie zeigt die Affekte des Sehvorgangs und erforscht deren Bedingungen für die Elementarprozesse des Sprechens von Studierenden.

Die Studierenden lernen die Ursachen dafür kennen, wie sie unter Einbeziehung der Affekte des Blickes aus sich selber heraus entstehen können, der sogenannten Impulsfähigkeit.

 

Resultate ihrer Forschungsarbeit sind ein neues Unterrichtsfach, interdisziplinäre Workshops und Einladungen zur Lehre an internationalen Instituten.

Univ. Prof. Steffi Hofer entwickelt ihre Lehre mittels praktischer Forschungsarbeit weiter und stellt diese auf internationalen Tagungen und Kongressen vor.

Ihre Fachpublikationen dazu erscheinen in Deutsch und Englisch.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

For university professor Steffi Hofer, choosing to teach also meant encountering the unknown and utilising its inherent efficiency. She wanted to identify the unknown factors that optimise the perception, accessibility and the associated resonance and capacity to act impulsively on stage. Her artistic and scientific research focuses on the influences of the visual culture, or ways of seeing.

 

She initially wrote about the interdependent relationship between the visual culture and the elemental processes of speaking, respiration, phonation and articulation in her publication on the subject, Das handelnde Sprechen. The visual process and the fundamental production of speech are organised centrally. They are mutually dependent, although this means that they can also block each other.

 

She illustrates the affects of the seeing process and researches their influence on the elemental processes of the students' speech.

The students learn why this is the case, and how they can tap into this intentionally by considering the visual affects, in order to develop their so-called impulse capacity.

 

Her research work has resulted in a new subject, regular workshops and invitations to teach at international institutions.

 

University professor Steffi Hofer's develops her lessons further through practical research and presents the results at international conferences and congresses. Her articles on the subject are published in German and English.

 

 

Nähere Beschreibung des Projekts

Univ. Prof. Steffi Hofer übernahm 2007/2008 das Fach Sprecherziehung der Abteilung Schauspiel und Musikalisches Unterhaltungstheater an der MUK.

Ihre Unterrichtsmethodik für die Elementarprozesse und Sprechweisen des Sprechens nutzt die neuronalen und behavioralen Zusammenhänge des Sprechvorganges. Die wesentliche Methode dabei ist die des Gestischen Sprechens, die seither auch an der MUK erfolgreich angewandt wird.

Die Qualität der Methode Gestisches Sprechen liegt in der Parallele zur Sprechakttheorie nach Austin und Searle (mit den Stufen Lokution, Illokution und Perlokution) und der damit zentralbedingten Sprachproduktion nach Levelt (Konzeptualisierung, Formulierung, Artikulation).

Ausgangspunkt des Projektes ist das Wissen darüber, dass Sprache zum einen das Resultat des Sehens ist, also durch das Sehen geschieht, und zum anderen genau deswegen in den realen Raum (ein)greift und ihn verändert.
Anders ausgedrückt: Die visuelle Perzeption beeinflusst die neuronale Versorgung der an der Sprachproduktion beteiligten Sprechakte. Dieser Zusammenhang war bzw. ist bisher nicht Bestandteil in der Empirie der Sprecherziehung.
Für Studierende ist es entscheidend zu wissen: Was passiert vor dem Sprechen? Wie gelingt Perzeption? Infolgedessen geschieht Sprache und Sprechgestaltung. Das Sprechen darstellender Künstler*innen beginnt vor dem zu artikulierenden Wort, also mit der vorangestellten Frage.

 

Fachbuch

Die Hintergründe dazu veröffentlichte Univ. Prof. Steffi Hofer erstmalig 2013 in ihrem Buch „Das handelnde Sprechen“. Es ist das erste Fachbuch für Studierende und Berufssprecher*innen, welches diese Erkenntnisse aufgreift. In ihrem Buch geht Univ. Prof. Steffi Hofer erstmalig auf die Kultur des Sehens als Bedingung für das Sprechen ein. Während diese Idee seit der Antike von unterschiedlichen Wissenschaften thematisiert wird, ist sie an deutschsprachigen Instituten darstellender Künste bisher wenig verankert.

Die Aktualität des Fachbuches „Das handelnde Sprechen“ ist durch die erneute Überarbeitung mit der 4. Auflage 2021 gesichert und kommt auch an vergleichbaren Hochschulinstituten zum Einsatz.

 

Theorie-Fach

2018 wurde in der Abteilung Schauspiel und Musikalisches Unterhaltungstheater ein Theorie-Fach, basierend auf ihrem Fachbuch „Das handelnde Sprechen“ eingeführt. Geleitet von Univ. Prof. Steffi Hofer ist es ein Pflichtfach innerhalb der Sprecherziehung, wodurch sich das Niveau und die Studierbarkeit dieses Unterrichtsfaches kontinuierlich erhöhen.

 

Das Projekt

Die Kultur des Sehens zielt darauf ab, für den Atem, die Resonanzfähigkeit und die Vorstellungskraft die Ressource der visuellen Perzeption verfügbarer zu machen, indem Korrespondenzen zu- und untereinander hervorgehoben und erläutert werden.

Dieser Ansatz in Bezug auf die visuelle Perzeption ist insofern notwendig, da er einen bewussteren Zugriff auf Erinnerungen und innere Bilder gewährt, und damit den Auftritt von Berufssprecher*innen authentischer macht . Die aus den Bildern und Erinnerungen resultierende Stimmung einer Person wird stimmlich hörbar. Jedes menschliche Verhalten basiert auf dem, was die Person wahrnimmt, auch auf der Bühne.

Univ. Prof. Steffi Hofer formuliert folgende Thesen:

So wie wir sehen, werden wir gesehen.
So wie wir sehen, werden wir gehört.
So wie wir sehen, werden wir reagieren.

 

In der Praxis

Allgemeine Tools:

TOOL – Sieh, was du sagst! Dreidimensional und klar. Was du nicht siehst, sehen wir nicht.
Folge: Atemräume weiten sich, körperliche Stabilität steigt, Plastizität der Sprache.

TOOL – Linien im Raum: Wo kommst du her? Wo willst du hin?
Folge: Gerichtetheit im Raum, konkreter Anfangs- und Endpunkt, konkrete Absicht wird hörbar, körperliche Ausdehnung, Durchlässigkeit, angebundenes Sprechen, Direktheit.

TOOL – Peripherer Blick
Folge: Atem und Rachenraum weiten sich, Gaumen weitet sich (raphe palati). Resonanzfähigkeit steigt, geistige und körperliche Weite, Präsenz, Direktheit.

Tools zu Eyebody® und Talmi®
Um zu erkennen, wie visuelle Perzeption und die zentrale Sprachproduktion verbunden sind, trainieren die Studierenden mit den Prinzipien der Eyebody® und der Talmi® Methode. Darüber hinaus fließen Kenntnisse aus der Polyvagal Theorie (PVT) nach Porges mit ein. Die PVT arbeitet mit dem vorderen Vagus-Ast, dem sogenannten sozialen Vagus und erreicht anhand der Augenbewegungen zentralnervöse Veränderungen.

TOOL – Diverse Augenbewegungen
Folge: Durchblutung der Nacken- und Rachenpartie (Nervus Vagus),
Lockerung der Kiefermuskulatur (Musculi temporalis und masseter),
Lockerung des Kopfdrehers (Musculus sterncleidomasoideus).

TOOL- Nicht die Augen schauen, sondern das Gehirn. Sieh mit dem Gehirn!
Folge: höhere Atemkapazität, höhere Körperspannung, Anregung Thalamus
(Bewusstheit), physische Verlängerung in den Raum hinein.

Tools zu Wahrnehmung und Beobachtung
Alles, was auf der Bühne passiert, ist Wahrnehmung. Einer hohen Wahrnehmung folgt Präsenz im Raum. Präsent zu sein, wahrzunehmen, wach zu sein, bedeutet atmen zu können. Gemeinsam mit dem Anderen, dem Raum und dem Partner.

Die Schauspieler*innen lernen die Fähigkeiten zu beobachten, zu bewerten und zu reagieren. Sie brauchen einen inneren Abstand zu den Dingen, der mit dem Blick nach innen und nach außen beginnt. Reagieren Schauspieler*innen mit fokussiertem Abstand, können sie sich umweglos einem Kommunikationsgegenstand nähern und so gezielter handeln.

TOOL - Die Studierenden lernen, in allem was sie tun, ausgehend von ihrer Körperrückseite zu reagieren.
Folge: körperliche und geistige Weite, hörbar in stimmlicher Tragweite und Intention.

... Durch die gezielten Bewegungen und den Bezug zu den Nachbarn über den natürlichen Blick wurde mir ein Öffnen meines Körpers ermöglicht. Mein Körper war leicht, aber doch im Boden verankert, ich habe meine Rückseite sehr stark wahrgenommen, ein natürlicher Blick war problemlos möglich, die Mundwerkzeuge waren gelockert und frei, der Atem konnte fließen. (Zitat Student Schauspiel MUK)

Die Antwort auf die Frage: Wie beobachte ich optimal? verlangt, Blockierungen zu erkennen und zu benennen. Studierende lösen erst dann ihre Blockaden, wenn sie sie erkannt haben.

Tools zur Bewusstheit im Raum
Angelehnt an den Maler der Bauhauszeit Oskar Schlemmer und seinen kubischen Raum arbeitet Univ. Prof. Steffi Hofer mit Raumlinien. Schlemmer sprach vor 100 Jahren von der Korrespondenz zwischen den intrapersonellen und den architektonischen Linien. Dieses Konzept räumlicher Linien greift Univ. Prof. Steffi Hofer auf und adaptiert es für ihren Unterricht.

TOOL – Liniensehen
Folge: Bewusstheit der Körperrückseite, Beweglichkeit der Musculi occipitalis,
Rachenweite, Anregung des Vagus Nervus, Atemkapazität steigt.

... Genau an dieser Stelle ist der Knackpunkt in der Arbeit. Zu sehen, wieviel Mut es braucht, aber auch, wieviel schöner es ist, sich SELBSTVERSTÄNDLICH zu fühlen, einfach zu sein, die Bilder, die Worte, die Räume, die mir entgegensteuern, nicht kontrollieren zu müssen, sondern in sich hineinfallen zu lassen. So groß sein zu dürfen, wie ich bin, soviel Platz einzunehmen, wie ich brauche, Linien und Fäden zu spannen, die zeigen, wer ich bin. (Zitat Studentin Schauspiel MUK)

Linien:
Die Schauspielstudierenden lernen ihre persönliche Ausdehnung im Bühnenraum mittels imaginärer Linien kennen: Wo komme ich her? Wo will ich hin? Beide Fragen stehen als Pole im Raum und bedingen einander. Existiert einer der Pole nicht, wird es unkonkret auf der Bühne, es fehlt die physische und psychische Ausdehnung. Erst Ausgangspunkt und Ziel ermöglichen die Frage „Warum spreche ich?“. Die Linien beschreiben die Beziehungsebenen und Statuszugehörigkeiten der Personen als elementare Bausteine unsere Geschichten. Sie beginnen bei den eigenen inneren Bildern und zeigen sich in der Atmung.

Abstand:
In der Lehrpraxis bedeutet Abstand zunächst eine räumliche und/oder zeitliche Distanz zwischen Dingen. Existieren verlangt Abstand, der Mensch tritt aus sich heraus und findet sich dadurch im Raum. Die Studierenden erleben ihre Anwesenheit und finden die Grundlagen für das Visualisieren, die Atem- und Resonanzfähigkeit.

Bis zum Ende des zweiten Studienjahres sollten die Darsteller*innen folgende Fertigkeiten zeigen: Stimmsitz und Indifferenzlage, Kreieren des Raumes, zielgerichtetes Sprechen entsprechend den Ausspracheregeln, Textumgang und Kraftstimme.

 

Digitale Lehre

Die pandemiebedingte digitale Lehre machte den Studierenden die Effizienz der Kultur des Sehens neu bewusst, mittels derer sie ihre geistige und physische Wachheit selbständig prüfen und trainieren können. Während des Lockdown’s wurde auf Ansuchen der Studierenden eine Trainingseinheit pro Woche für das bewusste Sehen eingerichtet.

Die beschriebenen Zusammenhänge diskutiert Univ. Prof. Steffi Hofer kontinuierlich mit ihren Studierenden innerhalb des Theorie-Faches. Studierende des ersten Jahrganges beider Abteilungen besuchen gemeinsam diesen Unterricht und erfahren damit abteilungsübergreifende Kontaktpunkte zu ihrem darstellerischen Beruf. Das Theorie-Fach sichert Hintergrundwissen, vermittelt Zusammenhänge und setzt sich im Transfer und der Reflexion der Lehre fort. Gleichzeitig greift das Fachbuch „Das handelnde Sprechen“ jene Begriffe auf, die als Inhalte im semesterbeschreibenden Reader der Abteilung Schauspiel der MUK verankert sind.

Zusätzlich fördern Workshops und Seminare seit 2016 den interdisziplinären Austausch mit der Abteilung Tanz und integrieren die Studierenden in die Kultur des Sehens. Auf dieser Basis werden Kontaktpunkte zwischen den Berufen Schauspiel, Musikalisches Unterhaltungstheater und Tanz genutzt. So organisierten 2019 die Studierenden der MUK auf Eigeninitiative und unterstützt durch die ÖH einen Workshop mit Univ. Prof. Steffi Hofer zum Thema „Kontakt im Raum“. Dieses Projekt vermittelte zugleich die Erschließung der Künste. Die Inhalte ermöglichen den Studierenden, ihre eigenen Fähigkeiten und erworbenen Fertigkeiten mit den Erkenntnissen praktischer Forschung in Beziehung zu setzen. Auf dieser Basis entstehen jährlich wissenschaftliche Abschlussarbeiten.

 

Qualitätssicherung

Für Univ. Prof. Steffi Hofer findet die Qualitätssicherung ihrer Lehre auf vier Ebenen statt.

1. Reflexionsschreiben der Studierenden.
2. Mit den Studierenden lernen.
3. Internationale Lehre.
4. Publikationen, Kongresse, Tagungen.

Zu 1. Erkenntnisse ihrer Studierenden lässt Univ. Prof. Steffi Hofer am Ende des Studienjahres in freien Reflexionsschreiben erfassen. Die Studierenden beschreiben ihre Fähigkeiten, die sie erweitern konnten und Fertigkeiten, welche sie im Laufe des Studienjahres erlangten, ebenso ihre nächsten Arbeitsschwerpunkete im kommenden Studienjahr.

Reflexionsschreiben und Einschätzungsschreiben seitens Univ. Prof. Steffi Hofer werden vor dem gesamten Studienjahr vorgetragen, sichern damit Transparenz und ermutigen zum kritischen Austausch. Die Qualität der Lehre zeigt sich in den Parallelen der Reflexionsschreiben und Einschätzungsschreiben.

Zu 2. Für den Transfer in der Lehre sorgt, neben den Konferenzen und Hospitationen, die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme an Unterrichten von Fachkolleg*innen. So trainieren die Studierenden gemeinsam mit Univ. Prof. Steffi Hofer seit mehreren Jahren Aikido bei Dozentin Claudia Heu. Damit ist für die Studierenden eine erweiterte Reflexion zu den Bedingungen der eigenen Existenz im Raum und der Existenz der Linien im Raum möglich. Die Erfahrungen der Unterrichte werden auf neuer Ebene diskutiert und treten in Beziehung. Diese Erfahrungen setzen sich im Grundlagenunterricht Schauspiel fort.

Zu 3. Austausch mit internationalen Instituten

1. 2014 - Birmingham School of acting (England)
2. 2017 Kungliga dramatens elevskola Stockholm (Schweden)
3. 2018 UNIARTS Helsinki – department acting (Finnland)
4. 2018 / 2019 ArtEZ Arnhem, depatment acting (Holland)

Neben Projekten, Unterrichtsübernahmen und Hospitationen hält Univ. Prof. Steffi Hofer Vorträge zu ihrer Unterrichtsmethodik. Der fachspezifische Zugang zur Sprechgestaltung mittels der Kultur des Sehens ist an skandinavischen Universitäten teilweise bekannt und dort in den Bewegungs- und Schauspielunterrichten zu finden. Durch Vergleiche und Adaptionen konnte Univ. Prof. Steffi Hofer ihre neuen Ansätze ausbauen.

Der Austausch mit der ArtEZ Arnhem führte aufgrund der Expertise von Univ. Prof. Steffi Hofer zu einer Berufung als interimistische Vertretung für das Sommersemester 2019. Mit allen Universitäten sind Folgeprojekte im Gespräch. Pandemiebedingt werden diese voraussichtlich 2022 fortgesetzt. Die Vernetzung über Erasmus Plus ist dabei angedacht.

Zu 4. Das Interesse der Fachkollegen ermöglichte Univ. Prof. Steffi Hofer seit 2017 ihre Forschungsansätze und Fachartikel auf verschiedenen Kongressen im deutschsprachigen Raum vorzustellen und zu diskutieren.

 

Nutzen und Mehrwert

Die Studierenden werden in moderne Felder der praktischen Forschung einbezogen und erfahren ferner im neu generierten, theoretischen Unterrichtsfach zusätzliche Zusammenhänge und Hintergründe, die sie, reflektierend, für ihre Bachelorarbeit recherchieren.

 

Das Fachbuch „Das handelnde Sprechen“ stellt ein konzentriertes Konglomerat des Unterrichts- und Übungsmaterials dar und erleichtert es, Zusammenhänge zu verstehen sowie Übungs- und Textbeispiele spielerisch anzuwenden.

Grapheme können in ihren Phonemvarianten sowie den entsprechenden Ausspracheregeln nachgeschlagen werden. Hierdurch lernen die Studierenden im Theorieunterricht das gesprochene Wort zu transkribieren .

 

In der praktischen Anwendung der Kultur des Sehens erfahren die Studierenden eine gewisse Zeitersparnis, da sie ohne zusätzliches Übungsmaterial zu ihren Atem-, Stimm- und Artikulationsressourcen finden und gleichzeitig in der Lage sind, sich ihrer Präsenz bewusst zu werden, indem sie ihren Atem spüren und bewusst nutzen.

Nachhaltigkeit

Die Methode der Kultur des Sehens koexistiert innerhalb der Erwachsenenbildung mit vielfältigen Methodiken fachspezifischer Disziplinen. Ein grundlegender Überschneidungspunkt zwischen einzelnen Ausbildungsfächern wie Rollen-, Bewegungs- und Gesangsunterricht ist die Auseinandersetzung mit dem bewussten Atem, sowohl für das verbale wie nonverbal Kommunizieren im Gestaltungskontext des Theaters. Das zeigt sich darüberhinaus auch im gesellschaftlichen Kontext: Der Atem ist ein entscheidendes Kriterium für unsere Ausdrucksmittel und nimmt eine Juxtaposition zum Sehvorgang ein.

Aufwand

Der außerunterrichtliche Zeitaufwand für Projektleiterin Univ. Prof. Steffi Hofer erfolgt durch:

• jährliche Aus- und Weiterbildungen.

• Literaturarbeit.

• internationale Lehre.

• Publikationen.

• Konferenzen, Tagungen.

• wissenschaftliche Kolloquien.

 

Eine anerkennende Kostenübernahme für das Projekt wurde geleistet durch:

• Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.

• Bundeskanzleramt Österreich.

• Erasmus.

• ArtEZ Arnhem. (Niederlande)

• ÖH - Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft.

Zusätzlich werden anfallende Kosten aus privaten Eigenmitteln finanziert.

Positionierung des Lehrangebots

Bachelor 4 Jahre - wöchentliches Pflichtfach mit 2 - 6 h - 8 Semester

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2021 nominiert.
Ars Docendi
2021
Kategorie: Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit
Ansprechperson
Univ. Prof. Steffi Hofer
Studiengang Schauspiel und Musikalisches Unterhaltungstheater
06801313511
Nominierte Person(en)
Univ. Prof. Steffi Hofer
Studiengang Schauspiel und Musikalisches Unterhaltungstheater
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Weiterbildung Lehrende
  • Wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten
  • Curriculagestaltung
  • Erfahrungslernen
Fachbereiche
  • Kunst, Musik und Gestaltung