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Schlau und sicher durchs Labor! – Lehrvideos für Chemie-Labore

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Ausgangslage: Zahlreiche Studierende müssen in verschiedenen Studiengängen Chemielabore absolvieren, was eine häufig zu wiederholende Einführung in chemische Grundoperationen nötig macht, welche aus organisatorischen Gründen auch nicht konsequent zeitnahe zu den Laboren stattfinden kann.

 

Motive: Das Motiv ist die Verbesserung und Standardisierung der Einführung in die chemischen Labore durch aufgenommene Laborvideos, die den Studierenden zur Verfügung gestellt werden. Diese sind thematisch gegliedert und werden über die im Haus verwendete Software SAKAI den Studierenden zur Verfügung gestellt.

 

Ziele: Das Ziel des Projektes ist mehrfach – einerseits soll die stetig wiederholte (und in ihren Zielen sehr ähnliche) Laboreinführung standardisiert werden, um neue Kapazitäten zu schaffen. Andererseits soll die (suboptimale) Einführung für die Studierenden verbessert werden – etwa dadurch, dass mittels Lehrvideos Close-Ups, Wiederholungen, Einblendungen et cetera möglich sind, die in einem Seminarraum nicht gegeben sind. Schließlich soll die Verfügbarkeit über die Zeit gegeben sein, sodass Studierende wirklich zeitnahe eine Auseinandersetzung mit den notwendigen Themen vornehmen können.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Im Rahmen des Projektes wurden Einführungsvideos für chemische Labore aufgenommen, wobei zwei der Einreichenden durch verschiedene Arbeitsschritte führen. Allen Studierenden, die chemische Labore besuchen, werden die Videos, die unter dem Namen „Schlau und sicher durchs Labor“ zusammengefasst sind, zur Verfügung gestellt und sollen mittelfristig eine Einführung durch eine Lehrperson ersetzen, beziehungsweise minimieren. Die Videos decken verschiedene relevante Themen ab, die es in einem Chemielabor zu beachten gilt und sind zwecks leichter Zugänglichkeit nachbearbeitet und mit Einblendungen, Overlays et cetera versehen.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The aim of this project was the development of introductory videos that teach students how to work in chemical laboratories. Two experts lead the viewer through the key steps relevant for safe operating in the laboratories. All MCI students who work in chemical laboratories have access to the video series entitled “Clever and safe through the lab”. The videos are intended to replace (or at least reduce) the face-to-face sessions currently conducted by lecturers. They cover a range of relevant topics with regards to safe use of the chemistry lab and are intended to provide an accessible way of learning using special inserts, overlays, and commentary augmenting the learning experience.

Nähere Beschreibung des Projekts

Jedes Semester durchlaufen zahlreiche Studierende Chemielabore und jedes Semester wird daher eine Einführung in die grundlegenden Arbeitsschritte notwendig, die in einem solchen Labor zu absolvieren sind. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass der Modus dieser Einführung bisher nicht optimal war: Die Studierenden wurden in einem Seminarraum versammelt, in dem eine Lehrperson verschiedene Utensilien vorzeigte und erklärte. Dies bringt mehrere Nachteile mit sich:

• Die Studierenden in hinteren Reihen können nicht mehr deutlich sehen, was die Lehrperson vorzeigt.

• Zahlreiche Arbeitsschritte können nur theoretisch besprochen werden, weil für eine echte Durchführung die Zeit fehlt, beziehungsweise die Seminarräume nicht für das Ausführen chemischer Arbeitsschritte ausgelegt sind.

• Die Einführung findet eventuell nicht zeitnahe zum Labor statt.

 

Diese Probleme können alle durch die Einführung von Laborvideos gelöst werden. Die aufwendig produzierten und professionell nachbearbeiteten Videos lassen die Studierenden bereits vor dem Labor die notwendigen Arbeitsschritte aus nächster Nähe erfahren. Die Produktion der Videos erfolgte im Labor, sprich alle notwendigen Schritte werden konkret ausgeführt und durch Close-ups, Einblendung von Skizzen und Ähnliches ergänzt. Die Videos sind für alle Studierenden, die Chemielabore besuchen, durchgehend freigeschaltet, was gewähleistet, dass sich die Studierenden immer aktuell und zeitnahe über anstehende Aufgaben informieren können.

Die Videos wurden alle im selben Stil produziert und werden von zwei der Einreichenden (Sabrina Dumfort und Werner Stadlmayr) moderiert. Im Zwiegespräch erläutern die beiden die jeweiligen Themen und führen diese auch vor. Von besonderer Wichtigkeit ist hierbei die Bereitstellung von leicht konsumierbaren „Chunks“ – es wurde darauf geachtet, dass alle Videos feinstreifig unterteilt sind und keines eine zu hohe Laufzeit aufweist (durchschnittliche Laufzeit zweieinhalb Minuten, maximale Laufzeit sechs Minuten). Die Videos wurden selbst wieder in Kategorien zusammengefasst, um ein zielgerichtetes Ansehen zu erleichtern. Folgende Kategorien wurden produziert:

• Einführung und Sicherheit (fünf Videos, 11:29 Minuten)

• Volumensmessung I (vier Videos, 07:19 Minuten)

• Volumensmessung II (vier Videos, 16:22 Minuten)

• Temperatursteuerung (drei Videos, 10:02 Minuten)

• Häufige Arbeitsschritte (vier Videos, 11:40 Minuten)

• Spezielle Geräte (sieben Videos, 14:37 Minuten)

• Glasaufbauten (vier Videos, 06:38 Minuten)

 

Damit ergibt sich eine Gesamtlaufzeit von circa 83 Minuten, was im Wesentlichen der üblichen Dauer der Einführungsveranstaltungen (2x45 Minuten) gleicht.

Es wurden auch zahlreiche Maßnahmen getroffen, um den Nutzen der Videos zu maximieren und die accessability zu optimieren. So wurde versucht, durch ausgeglichene Geschlechterverteilung und die Wahl von tatsächlich in den involvierten Studiengängen tätigen Lehrenden die Identifikation seitens der Studierenden zu maximieren, was wiederum einen besseren Lernerfolg verspricht. Die Videos finden durchgehend als „Zwiegespräch“ statt, was einen – nach Meinung der Einreichenden – wesentlich höheren Aufmerksamkeitsgrad garantiert, als ein reiner Monolog. Vorsichtig gestreuter Humor soll an sich eher trockene Themen auflockern, wiederkehrende Piktogramme sollen bei der Orientierung helfen. Mittelfristig steht im Raum, das Schauen der Videos durch die Studierenden mit einer elektronischen Klausur abzuschließen, da ein Wissen der besprochenen Inhalte für die Arbeit in einem chemischen Labor Voraussetzung ist und als solche auch überprüft werden muss.

Ganz besonders groß ist der Nutzen natürlich für berufsbegleitende Studierende, die die Videos von Zuhause aus konsumieren können und nicht wegen weniger Lehreinheiten extra anreisen müssen – eine eventuelle, wie oben schon erwähnte, Digitalisierung der Überprüfung der Inhalte könnte hier noch weiter helfen.

Ein Streckziel und eine weiter Möglichkeit, die die Lehrvideos ermöglichen, ist das Untertiteln – in einer zunehmend internationalisierten Umgebung ist es relativ leicht möglich, die Videos in relevanten Sprachen zu untertiteln, was nicht-deutschsprachigen Studierenden eine massive Hilfe sein kann.

Alle Videos sind organisiert auf einer SAKAI-Seite verfügbar, ergänzt um ein schriftliches Transkript der Videos.

Positionierung des Lehrangebots

Bachelor, Master

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2019 nominiert.
Ars Docendi
2019
Kategorie: Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit
Ansprechperson
FH-Prof. Dr. Werner Stadlmayr
Management Center Innsbruck, Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik
0512 2070 3235
Nominierte Person(en)
FH-Prof. Dr. Werner Stadlmayr
Management Center Innsbruck, Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik
Sabrina Dumfort, BSc, MSc
Management Center Innsbruck, Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik
Nikoleta Grozdanova
Management Center Innsbruck, Learning solutions
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Erfahrungslernen
  • Digitalisierung
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften