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Brennpunkte. Interviews zu Lebenswelten von Kindern in Wien – Kurs Neue Medien in Geschichtswissenschaft und Geschichtsunterricht (im aktuellen Curriculum: Digitale Medien in Geschichte und politischer Bildung)

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Derzeit sind an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien rund 4.000 Lehramtsstudierende des Fachs Geschichte in Ausbildung. Neben den klassischen fachwissenschaftlichen, didaktischen und pädagogischen Schlüsselkompetenzen stellt eine zeitgemäße Medienkompetenz eine der wichtigsten Zielsetzungen des Lehramtsstudiums dar. Das eingereichte Projekt ist an der Schnittstelle dieser Felder angesiedelt.

Die kompetenzorientierte und praxisnahe Lehrveranstaltung ging mit dem Ziel einher, Lehramtsstudierende mit der sozialen Wirklichkeit einer sogenannten Brennpunktschule vertraut zu machen und die Schülerinnen und Schüler (SuS) dieser Schule mit universitärer Lehre und Forschung in Kontakt zu bringen. Beide Gruppen lernten dadurch ein gesellschaftliches Umfeld kennen, das ihnen bis dahin fremd gewesen war. Erstmalig wurden in dieser Form autobiographische Erzählungen von Kindern mit Migrationshintergrund durch Lehramtsstudierende in einer Publikation wissenschaftlich erfasst. Damit leistet die Lehrveranstaltung über ihre unmittelbare Wirkung hinaus einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Inklusion von jungen Migrantinnen und Migranten. Das Anliegen, die sehr diversen Lebenswelten dieser Kinder öffentlich wahrnehmbar zu machen, wurde durch die Verbindung digitaler und traditioneller Arbeits- und Vermittlungstechniken im Kontext forschenden Lernens ermöglicht.

Aus den Mitteln des im Sommersemester 2016 verliehenen UNIVIE-Teaching Award finanzierten die Lehrenden die Lehrveranstaltung als innovatives hochschuldidaktisches Pilotprojekt, in dem die gezielte Vermittlung digitaler Medienkompetenz an Lehramtsstudierende idealtypisch umgesetzt wurde: Die Lehrveranstaltung ist als Prototyp für die Integration digitaler Didaktik und intensiver persönlicher Betreuung – dem Blended Learning – an Universität und Schule konzipiert. Es war das Anliegen der Lehrenden zu demonstrieren, wie durch die die Kombination digitaler und traditioneller Arbeitstechniken die Problemlösungskompetenz von Lehramtsstudierenden im Umgang mit dem speziellen und herausfordernden sozialen Umfeld an Brennpunktschulen erhöht werden kann. Gleichzeitig dient die Lehrveranstaltung auch als Multiplikator für vergleichbare Projekte. Diese können nicht nur im Rahmen der Hochschuldidaktik, sondern auch von Lehrerinnen und Lehrern umgesetzt werden, um digitale Medienkompetenz und Geschichtsbewusstsein von SuS zu erhöhen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Bei der eingereichten Lehrveranstaltung handelt es um ein hochschuldidaktisches Pilotprojekt im Unterrichtsfach Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (GSP). Unter gezieltem Einsatz einer Reihe von Blended Learning-Strategien konnten mit der Lehrveranstaltung mehrere Ziele erfüllt werden: 1. Steigerung digitaler Medien-, Lehr- und Forschungskompetenz der Studierenden. 2. Bereitstellung von Blended Learning-Werkzeugen und Wissen über deren fachdidaktisches Potenzial zur Weitergabe der erworbenen digitalen Medienkompetenzen an Schülerinnen und Schüler (SuS). 3. Steigerung der Problemlösungskompetenz von Studierenden im sozialen Umfeld sogenannter Brennpunktschulen durch Einsatz digitaler Didaktik. Diese Ziele entsprechen den Kompetenzstufen D und E des digi.kompP-Modells der Digitalisierungsstrategie des BMBWF und sind damit passgenau auf das Masterstudium GSP zugeschnitten.

Die Lehrveranstaltung war als kombiniertes Forschungs- und Lehrprojekt im Rahmen des Kurses „Neue Medien im Geschichtsunterricht“ konzipiert. 25 Lehramtsstudierende führten mit SuS einer dritten Klasse der NMS Gassergasse narrative Oral-History-Interviews. Die Gespräche, die in voller Länge im digitalen Langzeitdatenspeicher der Universität Wien archiviert wurden, dienten als Grundlage für den wissenschaftlichen Sammelband „Brennpunkte“ und einer begleitenden Online-Ausstellung. Sowohl die Beiträge des Sammelbands als auch die digitale Ausstellung wurden von den Studierenden verfasst und kuratiert.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The course submitted is a pilot project on higher education didactics in the teaching subject History, Social and Political Studies. Using a series of targeted blended learning strategies, the course attaines several objectives: 1. Increasing students’ digital media, teaching and research competence. 2. Providing blended learning tools and knowledge of their subject-specific didactic potential for passing on their expertise and developing secondary-school students’ competences. 3. Increasing students’ problem-solving competences in the social environment of schools in disadvantaged areas by using digital didactics. These objectives correspond to competence levels D and E of the digi.kompP model of the BMBWF’s digitisation strategy. Therefore, they are tailored perfectly to the master’s programme in History, Social and Political Studies.

The course is designed as a combined research and teaching project carried out within the framework of the course “Neue Medien im Geschichtsunterricht”. 25 students enrolled in the teacher education programme conducted narrative oral history interviews with children in the third year of NMS Gassergasse. The interviews, which have been archived in full length in the University of Vienna’s digital long-term data storage, provided the basis for an edited volume entitled “Brennpunkte” and an accompanying online exhibition. The students were responsible both for writing the articles for the edited volume and for curating the digital exhibition.

Nähere Beschreibung des Projekts

Die Lehrveranstaltung „Neue Medien in Geschichtswissenschaft und im Unterricht für Geschichte und Politische Bildung“ zielt im Lehramtsstudium Geschichte darauf ab, in exemplarischer Form die Möglichkeiten der Anwendung digitaler Lehr- und Lerntechniken im Bereich der Geschichtswissenschaft und insbesondere im Geschichtsunterricht zu erarbeiten. Im Rahmen dieser im Curriculum zentralen LV haben die Lehrenden gemeinsam mit 25 Studierenden ein Oral-History-Projekt an der Neuen Mittelschule Gassergasse im fünften Wiener Gemeindebezirk durchgeführt, bei dem 25 Schüler und Schülerinnen (SuS) mit Migrationshintergrund zu ihren individuellen Lebenswelten befragt wurden.

 

Das Projekt:

 

Im Zuge des Projekts führten die Studierenden Oral-History-Interviews zu den Themenbereichen Geschlecht, Familie, Heimat, Religion, Schule, Freizeit, Vergangenheit und Zukunft. Die dabei befragten Kinder gehören ausnahmslos demographischen Minderheiten an – alle haben Migrationshintergrund und besuchen eine Schule mit außergewöhnlich hohem Anteil an Schülern und Schülerinnen mit anderen Erstsprachen als Deutsch. Im Schuljahr 2010/11 betrug deren Anteil in Wiener Neuen Mittelschulen 61 Prozent und lag damit weit über dem landesweiten Durchschnitt aller Schulformen (22,13 Prozent). Die Neue Mittelschule Gassergasse sticht aber selbst aus dem demographisch stark von Zuwanderern geprägten fünften Wiener Gemeindebezirk hervor. 98 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben Migrationshintergrund; etwa derselbe Anteil kann aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse dem Unterricht oft nur unzureichend folgen. Kindern wie ihnen bescheinigen staatliche Institutionen „bildungsrelevante Risikolagen“ und „unvorteilhafte Ausgangsbedingungen“ für ihr Erwachsenenleben. Aus soziologischer Perspektive ist in diesem Zusammenhang auch von den „stummen Zwängen der Verhältnisse“ und „unsichtbaren Händen“ sozialer Benachteiligung die Rede (Tschiggerl/Walach 2016). Ein wesentliches Ziel der hier vorgelegten Untersuchungen war, der häufig postulierten Ohnmacht der befragten Kinder entgegenzuwirken, ihren Wertvorstellungen und Interessen Gehör zu verschaffen und ihre subjektive Erfahrungswelt zukünftiger Forschung zugänglich zu machen. Alle Kinder, die am Projekt teilnahmen, kamen erstmalig mit dem Hochschulwesen in Kontakt. Vielen diente laut eigenen Angaben diese Erfahrung als Ansporn, ihre schulischen Leistungen zu verbessern. Dass die befragten Kinder trotz aller Benachteiligungen eigenständige, mitunter explizit emanzipatorische und sehr reflektierte Wahrnehmungen und Aneignungen ihrer Umwelt vornehmen, kommt in zahlreichen Details ihrer Erzählungen deutlich zum Ausdruck. Obwohl sie ihre Umgangssprache Deutsch nicht fehlerfrei beherrschen, haben sie keine Schwierigkeiten, ihren Vorstellungen und Wünschen Ausdruck zu verleihen.

 

Die Oral History ist als Methode von vergleichbaren Interaktionen in sozialwissenschaftlichen Disziplinen vor allem durch ihr spezifisch historisches Erkenntnisinteresse zu unterscheiden. Für das Projekt war es dabei von essentieller Bedeutung, die Methode nicht als strikte Handlungsanleitung zu befolgen, sondern die Vorgehensweise dem Forschungsdesiderat anzupassen. Ein wichtiger Einsatzzweck von Oral History besteht darin, Quellen zu produzieren und der Langzeitarchivierung zugänglich zu machen. Von einer soziologischen Untersuchung unterscheidet dieses Forschungsprojekt sich hauptsächlich in seiner ausdrücklichen Zielsetzung, gegenwärtige Erfahrungen für künftige Forschung zugänglich zu machen. Aus ihr speist sich eine zeitliche, das historische Interesse antizipierende Dimension des Forschungsdesigns. Um das Quellenmaterial dauerhaft zu speichern und für zukünftige Forschung nutzbar zu machen, wurden die ungeschnittenen Interviews im digitalen Langzeitdatenspeicher der Universität Wien (Phaidra) archiviert und entsprechend aktueller Metadatenstandards annotiert.

 

Ergebnisse und Dissemination:

 

Die Studierenden erhielten durch das Projekt die Gelegenheit, nicht nur erste eigene Forschung unter intensiver Anleitung erfahrenerer Wissenschaftler zu betreiben, sondern auch, ihre Forschungsergebnisse digital und analog zu veröffentlichen. Die Beiträge der Studierenden wurden in einem Sammelband publiziert und im Rahmen einer Präsentation an der Universität Wien der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch die Online-Ausstellung zum Projekt wurde von Studierenden konzipiert und kuratiert. Dabei wurden Studierende erstmals als Webdesigner tätig.

Mehrere Studierende wurden angeregt durch das Projekt am Schulstandort Gassergasse als Lehrerinnen tätig, bzw. planen, das zu tun. Die erlernten Methoden wurden so bereits am Schulstandort etabliert.

Das Konzept der eingereichten Lehrveranstaltung wurde von der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich für die Lehrerfortbildung im Rahmen des Verbunds Nord-Ost (Wien/Niederösterreich) übernommen und wird im SoSe 2018 erstmals umgesetzt.

Mehrere Masterarbeiten, die auf dem Projekt beruhen, werden derzeit realisiert und setzen die begonnen Forschungsprojekte fort. Die Erfahrungen, die von den Lehrenden im Rahmen des Projekts gemacht wurden, fließen in Publikationen sowie die aktuelle Lehre an der Universität Wien und im Rahmen von Lehraufträgen an ausländischen Universitäten (Stanford, Universität Konstanz) ein. Eine Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, die auf der Lehrveranstaltung beruht, ist in Planung. Das Projekt erzeugte ein breites mediales Echo: Das ORF-Radio Ö1 sendete mehrere Beiträge zum Thema, in der Tageszeitung „Der Standard“ erschien ein Bericht über die Ergebnisse des Projekts.

 

Neben dem Anspruch, die lebensweltlichen Erzählungen marginalisierter Kinder aus bildungsfernen Schichten erstmals geschichtswissenschaftlicher Forschung zugänglich zu machen, zielte das Projekt auf die Vermittlung von Forschungs- und Medienkompetenz im digitalen Zeitalter. Die Studierenden eigneten sich im forschenden Handeln kritische Medienkompetenz an. Unter Anwendung der Methoden des forschenden Lernens (Healey 2005; Huber 2014; Mieg/Lehmann 2017; Reinmann 2017) wurden die Studierenden mit den didaktischen Möglichkeiten digitaler Lehr- und Lernelemente vertraut gemacht. Dem Projekt lag der zentrale Gedanke zu Grunde, dass gerade auch Lehramtsstudierende einen Einblick in Produktion und Dissemination geschichtswissenschaftlicher Forschungsergebnisse erhalten und gleichzeitig auf ihre zukünftige Rolle als Unterrichtende vorbereitet werden müssen. Kritische Medienkompetenz, speziell im Umgang mit digitalen Medienumgebungen und Arbeitstechniken, ist angesichts der unter anderem von John Hattie (Hattie 2015) diagnostizierten besonderen Verantwortung und Bedeutung der Lehrperson für den Lernerfolg der Schüler und Schülerinnen eine zentrale Schlüsselkompetenz eines zeitgemäßen Unterrichts.

 

 

Die Lehrveranstaltung:

 

In der vier Semesterwochenstunden umfassenden Lehrveranstaltung setzten die Lehrenden das didaktische Konzept des Blended Learning als einer engen Verzahnung aus klassischer Präsenzlehre mit verschiedenen E-Learning Tools ein. Da das Projekt ausdrücklich zur Nachahmung an Schulen

konzipiert ist – indem beispielsweise Schüler und Schülerinnen unter Anleitung der Lehrenden Zeitzeugen interviewen – nutzten die beiden Lehrenden ausschließlich E-Learning Tools, die den Lehrpersonen auch an Schulen zur Verfügung stehen.

 

Digitale Forschungsmethoden sowie der gezielte Einsatz von Blended Learning-Elementen ermöglichen gezielten Kompetenzerwerb für Lehramtsstudierende in vier Bereichen, die sowohl für die eigene professionelle und persönliche Weiterentwicklung dienen als auch im späteren Berufsleben an SuS weitergegeben werden können:

 

• Digitale Medienkompetenz

- CMS für Webdesign anwenden

- Smartphones als Forschungswerkzeuge verwenden

- Digitale Langzeitdatenspeicher und Onlinerepositorien nutzen

- Metadatenstandards und technische Bedingungen digitaler Objekte in Archiven kennen

- Digitalisierungsvorgänge organisatorisch, technisch und in ihren soziokulturellen Implikationen verstehen

 

• (Fach-)didaktische Kompetenz

- Moodle als Beispiel für E-Learning-Plattformen im Unterricht anwenden

- Classroom-Management- und Classroom-Response-Systeme als Werkzeuge im Blendend Learning verwenden

- Digital unterstützte Inverted Classroom-Strategien einsetzen

- Schreibcoaching erhalten und geben, um medienadäquates Schreiben zu erlernen

 

• Forschungskompetenz

- Oral History als angewandte Forschungsmethode für den Schulunterricht einsetzen

- Digitales Ausstellungsdesign und Kuratierung erlernen und anwenden

- Erste eigene Forschungsergebnisse veröffentlichen

- Digitale und analoge Publikationsabläufe in der Wissenschaft kennenlernen

 

• Problemlösungskompetenz

- Digitales und analoges (Peer-)Feedback geben und nehmen

- Das Zusammenwirken von privatem und schulischen Alltag von SuS kennenlernen und verstehen

- Gesprächsführung mit Kindern üben, deren Erstsprache nicht Deutsch ist

- Stärkung von Verbindlichkeit im Umgang mit SuS durch digitale Kommunikation erhöhen

 

Diese Ziele entsprechen den Kompetenzstufen D und E des digi.kompP-Modells (http://www.virtuelle-ph.at/digikomp/) der Digitalisierungsstrategie des BMBWF (äquivalent zu DigCompEdu, ec.europa.eu/jrc/en/digcompedu) und sind damit passgenau auf das Masterstudium GSP zugeschnitten. Um die definierten Ziele zu erreichen, nutzen die Lehrenden die E-Learning-Plattform Moodle als primäre virtuelle Lernumgebung und Basis weitere digitalen Lehr- und Lernelemente. Die Texte der Pflichtlektüre werden den Studierenden in digitaler Form zum Download und als interaktive Lernpfade auf Moodle zur Verfügung gestellt. So können die Studierenden individuell arbeiten und ihr eigenes Lerntempo bestimmen – wichtige Zeit in der Präsenzphase, die sonst für die Erklärung der Lektüre verwendet werden müssen, können daher für die Arbeit am Projekt selbst genutzt werden. Hier wird gezielt das Prinzip des Inverted Classroom eingesetzt, wobei die grundlegende Aneignung der Lehrinhalte außerhalb der Hochschule stattfindet, während die Präsenzphase zur Vertiefung und Anwendung der zu Hause erlernten Fähigkeiten genutzt wird. Auf Moodle kommen außerdem eine Reihe an kollaborativen Arbeitstools zum Einsatz: Die Studierenden teilen die Vorbereitungsunterlagen zu den Gesprächen mit den SuS sowie die Interviews selbst über Studierendenordner und geben einander angeleitetes Peer-Feedback. Zur Arbeit an den wissenschaftlichen Artikeln für den gemeinsamen Sammelband werden gemeinsam bearbeitete Google Docs genutzt. Durch diese verschiedenen Formen digitaler Kollaboration sollen die Studierenden darauf vorbereitet werden, gemeinsam mit anderen in einem Team an einem Projekt zu arbeiten.

 

Für die Reproduzierbarkeit des Projekts an Schulen ist die Verwendung digitaler Werkzeuge, die auch an Schulen zur Verfügung stehen, Bedingung. Eine wichtige Rolle spielten die eigenen Smartphones der Studierenden, die für die Interviews und verschiedene Classroom-Response-Systeme verwendet wurden. Den angehenden Lehrern und Lehrerinnen konnte vermittelt werden, wie sich Smartphones gezielt im Unterricht einsetzen lassen. Classroom-Response-Systeme wie Socrative oder Kahoot wurden in der Lehrveranstaltung genutzt, um ad hoc Wissen abzuprüfen oder anonymes Feedback der Studierenden an die Lehrenden im Arbeitsprozess zu erhalten. Beide Systeme eignen sich hervorragend zum Einsatz an Schulen.

Feedback als zentraler Baustein einer zeitgemäßen universitären Ausbildung zieht sich als roter Faden durch das gesamte Projekt – sowohl in digitaler Form als auch in der unmittelbaren Kommunikation. Die Studierenden erhalten persönliches Feedback im Ausmaß von etwa 15 Stunden in Kleingruppen- und Einzelsettings. Neben organisierten Feedback-Terminen nutzen die Studierenden die Open-Door-Policy der Lehrenden. Darüber hinaus werden die Studierenden selbst dazu angeleitet, ihren Kollegen und Kolleginnen Peer-Feedback zu geben und auf deren Rückmeldungen zu reagieren. Auf der E-Learning-Plattform Moodle reichen die Studierenden beispielsweise die Ideenskizzen ihrer wissenschaftlichen Artikel für den Sammelband ein, die dann durch die anderen Studierenden in einem digitalen Peer Review Verfahren evaluiert und bewertet werden. Im Schreibprozess werden die Studierenden nicht nur durch die Lehrenden, sondern auch durch die vom Center for Teaching and Learning der Universität Wien bereitgestellte Schreibassistenz betreut. Die Schreibassistentin gibt den Studierenden in unterschiedlichen Phasen des Schreibens Feedback und leitete Peer-Feedback der Studierenden zu den eigenen Texten an.

Positionierung des Lehrangebots

Master Unterrichtsfach Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung; Pflichtmodul Fachdidaktik

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2018 nominiert.
Ars Docendi
2018
Kategorie: Digitale Lehr- und Lernelemente in Verbindung mit traditionellen Vermittlungsformen
Ansprechperson
Thomas Walach, Dr., BA, MA
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
01/4277 40808
Nominierte Person(en)
Martin Tschiggerl, Mag.
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Dr. Thomas Walach, BA, MA
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Themenfelder
  • Curriculagestaltung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
  • Digitalisierung
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften