Clean Energy Design Thinking Challenge

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Das Projekt Clean Energy Design Thinking Challenge verbindet die Themen Kreativität, Innovation und Nachhaltige Energie und verfolgt das Ziel, Studierende verschiedener Disziplinen und Studienrichtungen zusammenzubringen, um gemeinsam neue und zukunftsorientierte Konzepte mit Bezug zu einem sauberen und nachhaltigen Energiesystem zu erarbeiten. Es bietet Studierenden eine Lernumgebung, die es ermöglicht, eigene Denkmuster aufzubrechen, mutige und ein stückweit „verrückte“ Ideen zu verfolgen und Kreativität zu fördern. Diese Lehrveranstaltung geht über klassische Unterrichtsformate hinaus und wendet neuartige Lehrkonzepte unter Einbezug von Kreativitätstechniken und verschiedenen externen Stakeholdern an. Das Lehrprojekt stellt nicht nur rein auf die Wissensvermittlung ab, sondern versucht durch die direkte Anwendung von Wissen und Fähigkeiten, reale Problemstellungen aus der Praxis zu lösen. Sie bietet somit Raum, um theoretisch Gelerntes anzuwenden und um fachübergreifendes Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen zu erwerben bzw. weiter zu vertiefen. Die Veranstaltung vermittelt Sachkompetenz und -wissen zu Themenstellungen mit Bezug zu einem nachhaltigen Energiesystem und ressourcenschonendem Wirtschaften sowie Methodenkompetenz (z.B. Kreativitätsmethoden, Interviewführung, -dokumentation und -auswertung). Die Studierenden sollen vor allem nach Abschluss der Lehrveranstaltung in der Lage sein, die Design Thinking-Methode bei verschiedenen komplexen Problem- und Fragestellungen anzuwenden, vielfältige Lösungen zu erarbeiten und diese letztendlich erfolgreich umzusetzen. Des Weiteren fördert die Lehrveranstaltung die Sozialkompetenz (z.B. Team- und Präsentationsfähigkeit, Diskussionskompetenz) und Selbstkompetenz (z.B. Offenheit für andere Standpunkte, Meinungen, Erfahrungen etc.) der Teilnehmer/innen. Im Rahmen einer schriftlichen Einzelarbeit und einer Präsentation und Diskussion in der Gruppe reflektieren die Studierenden in einer letzten Lehreinheit nach dem Event das Gelernte und die gemachten Erfahrungen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Clean Energy Design Thinking Challenge (CEDTC) wird vom Institut für Produktions-, Energie- und Umweltmanagement der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Kooperation mit SAP University Alliances und der Studierendenorganisation Uni Management Club Kärnten veranstaltet. Im Rahmen dieses innovativen Lehrprojekts befassen sich Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen mit Problemstellungen eines nachhaltigen Energiesystems, die von Unternehmenspartnern eingebracht werden. In Kleingruppen von 5-6 Personen erarbeiten die Studierenden Lösungsvorschläge und wenden dabei die Kreativitäts- bzw. Innovationsmethode „Design Thinking“ an. Die Design Thinking-Methode hat ihren Ursprung im Industriedesign und umfasst einen klar strukturierten Prozess, der sich in mehrere Phasen untergliedert (Verstehen, Beobachten, Analysieren, Ideen finden, Testen). Die Studierendengruppen stehen untereinander im Wettbewerb und müssen diesen Prozess innerhalb von 32 Stunden durchlaufen. Dabei werden sie von erfahrenen Coaches von SAP University Alliances angeleitet und begleitet. Das Besondere der Design Thinking-Methode ist die intensive Auseinandersetzung mit der Problemstellung, um darauf aufbauend Lösungen zu entwickeln, die in erster Linie die Bedürfnisse der Zielgruppe adressieren. Dieses Lehrprojekt fördert vor allem kollaboratives und interdisziplinäres Denken und Problemlösen.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The Clean Energy Design Thinking Challenge (CEDTC) is organized by the Department of Operations, Energy, and Environmental Management of the University of Klagenfurt in cooperation with SAP University Alliances and the student organization Uni Management Club Kärnten. In course of this innovative teaching project students from different disciplines work on problems related to a sustainable energy system, which are provided by corporate partners. In small groups of 5-6 people the students work on solutions by applying the creativity and innovation technique “design thinking”. The design thinking method has its roots in industrial design and comprises a clearly structured process that includes several phases (understand, observe, synthesize, ideate, test). The student groups compete against each other and need to run through this process within a timeframe of 32 hours. Experienced coaches from SAP University Alliances guide the students along the process. The design thinking method is specifically characterized by an in-depth analysis of the original problem in order to develop solutions that primarily address the needs of the target group. This teaching project particularly supports collaborative and interdisciplinary thinking and problem solving.

Nähere Beschreibung des Projekts

Die Clean Energy Design Thinking Challenge (CEDTC) wird vom Institut für Produktions-, Energie- und Umweltmanagement der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Kooperation mit SAP University Alliances und der Studierendenorganisation Uni Management Club Kärnten veranstaltet. Im Rahmen dieser Veranstaltung arbeiten 40-50 Studierende in Kleingruppen von 5-6 Personen ähnlich wie bei einem „Hackathon“ über 32 Stunden an verschiedenen Problemstellungen von Firmenpartnern. Im Jahr 2017 waren beispielsweise die Unternehmen Baumit, Hasslacher, Infineon, Kärnten Solar, Kelag und das Land Kärnten vertreten und haben Problemstellungen eingebracht. Die Themenstellungen bezogen sich u.a. auf die Nutzung von Elektromobilität im ländlichen Raum, die Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrsangebots und Maßnahmen und Anreize, um die Bevölkerung zum Energiesparen anzuleiten und zu motivieren. Die Veranstaltung findet jährlich im Wintersemester (Ende Februar) statt und richtet sich an Studierende aller Studienrichtungen bzw. Fachbereiche und Stufen (Bachelor, Master und Doktorat). Interessierte Studierende müssen sich für eine Teilnahme bewerben (Lebenslauf, Motivation). Aus dem Bewerber/innen-Pool werden die besten Kandidat/innen ausgewählt und erhalten eine Einladung zur Teilnahme. Im Jahr 2017 hatten sich über 100 Studierende verschiedener Fachrichtungen (z.B. BWL, Informatik, Physik, Recht, Architektur, Umwelt- und Bioressourcenmanagement, Psychologie etc.) von Universitäten und Fachhochschulen aus ganz Österreich und dem angrenzenden Ausland beworben. Die Einteilung der Studierenden in die Kleingruppen und die Zuteilung der Problemstellungen erfolgt durch das Organisationsteam. Hierbei wird darauf geachtet, dass in den Gruppen eine große Anzahl an unterschiedlichen Disziplinen und Universitäten/

Fachhochschulen vertreten ist, um ausreichende Diversität in den Diskussionen und bei der Erarbeitung der Lösungsvorschläge sicherzustellen.

 

Im Rahmen der Veranstaltung werden die Studierenden bei der Erarbeitung der Lösungsvorschläge von erfahrenen Coaches von SAP University Alliances begleitet und wenden hierbei die Kreativitäts- bzw. Innovationsmethode „Design Thinking“ an. Design Thinking ist ein Prozess und eine Denkweise zur ganzheitlichen Problemlösung, die Kund/innen oder Anwender/innen in den Mittelpunkt stellt. Die Design Thinking-Methode umfasst einen klar strukturierten Prozess, der sich in mehrere Phasen untergliedert (Verstehen, Beobachten, Analysieren, Ideen finden, Testen). Im Zuge der CEDTC bekommen die Studierenden in einem ersten Schritt eine Einführung in die Design Thinking-Methode. Im Anschluss stellen die Unternehmenspartner ihre Problemstellungen in den jeweiligen Studierendenteams vor und beantworten etwaige Fragen der Studierenden. Der eigentliche Design Thinking-Prozess startet mit dem Verstehen und Hinterfragen sowie einer Umformulierung der Problem- bzw. Fragestellung (Phase 1: Verstehen). Wesentlich ist hierbei, ein allgemeines Verständnis der Problemstellung innerhalb des Teams zu schaffen und die Perspektive der betreffenden Zielgruppe, d.h. der Kund/innen oder Anwender/innen, entsprechend abzubilden. In der nächsten Phase des Prozesses (Phase 2: Beobachten) führen die Studierenden Interviews mit Vertreter/innen der Zielgruppen, um weitere Informationen in Bezug auf die Problemstellung zu generieren und diese darauffolgend entsprechend zu analysieren (Phase 3: Analysieren). In der Phase 4 „Ideen finden“ wird eine möglichst große Anzahl an Ideen generiert (z.B. mittels Brainstorming), ohne diese zunächst zu bewerten. Erst in einem nächsten Schritt werden diese Ideen in Gruppen zusammengefasst und diskutiert. Die vielversprechendste Idee wird gemeinsam in der Gruppe ausgewählt. In einem letzten Schritt des Design Thinking-Prozesses wird ein Prototyp der ausgewählten Idee entwickelt und im Rahmen einer kurzen Präsentation (Pitch) vorgestellt (Phase 5: Testen). Auf der CEDTC werden die generierten Ideen und finalen Ergebnisse vor einer Fachjury bestehend aus Vertreter/innen der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, des build! Gründerzentrums, CTR Carinthian Tech Research, Gasser+Partner, KWF und SAP präsentiert und die besten drei Teams wurden gekürt.

Ein Rahmenprogramm rundet die Veranstaltung ab. Dieses startet mit einem Team Building und einem gemeinsamen Abendessen am ersten Tag des Events und endet mit einer Abschlussfeier nach der Siegerehrung.

Positionierung des Lehrangebots

Dieses Lehrangebot richtet sich an Studierende aller Studienrichtungen bzw. Fachbereiche und Stufen: Bachelor, Master und Doktorat, unabhängig vom Semester bzw. Studienabschnitt.

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2018 nominiert.
Ars Docendi
2018
Kategorie: Konzepte und Beispiele im Bereich kooperativer Lern- und Arbeitsformen über Hochschulen und Hochschulsektoren hinweg
Ansprechperson
Paula Brezovec, MSc.
Institut für Produktions-, Energie- und Umweltmanagement
+43 463 2700 4089
Nominierte Person(en)
Paula Brezovec, MSc.
Institut für Produktions-, Energie- und Umweltmanagement
Univ.-Prof. Dr. Nina Hampl
Institut für Produktions-, Energie- und Umweltmanagement
Themenfelder
  • Curriculagestaltung
  • Lehr- und Lernkonzepte
Fachbereiche
  • Wirtschaft und Recht