VEthics E-Portfolio - Ethik in der Veterinärmedizin

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Das Verhältnis von Menschen und Tieren ist im Wandel: Nie zuvor wusste der Mensch mehr über die Tiere als heute, nie zuvor wurden mehr Tiere als Nutztiere gehalten als in den vergangenen hundert Jahren und wohl auch nie zuvor waren Heimtiere dem Status eines Familienmitglieds näher als in unseren Zeiten und unseren Breiten. Dieser Wandel zeitigt dabei Widersprüchlichkeiten und offene Fragen: Welchen moralischen Umgang schulden wir Tieren? Warum werden manche in unüberschaubarer Zahl geschlachtet und andere gestreichelt? Gibt es ein „zu viel“ an Tierliebe? Was kann als ein „vernünftiger Grund“ gelten (wie er im österreichischen Tierschutzgesetz vorgesehen ist), um ein Tier töten zu dürfen? Inwieweit verlangen neue Erkenntnisse über Fähigkeiten und Bedürfnisse von Tieren ein neues Nachdenken über ihren moralischen Status?

 

Diese offenen Fragen der modernen Mensch-Tier-Beziehung treten in besonderer Deutlichkeit in der veterinärmedizinischen Praxis zutage. Sei es bei der Frage nach der Euthanasie von Heimtieren, bei der Betreuung und Kontrolle von landwirtschaftlichen Tierbeständen, bei der Seuchenbekämpfung oder beim Umgang mit Phänomenen wie Animal Hoarding. Bei all diesen Fragen zeigt sich, dass für die Bewältigung veterinärmedizinischer Aufgaben neben der fachwissenschaftlichen Expertise stets auch eine ethische Orientierung in Entscheidungssituationen erforderlich ist.

 

Vor diesem Hintergrund gehört die ethische Reflexionsfähigkeit zum modernen Kompetenzprofil von Tierärztinnen und Tierärzten. Veterinärmedizinische Ethik ist daher seit der jüngsten Studienplanreform fixer Bestandteil der tierärztlichen Ausbildung an der Vetmeduni Vienna. Das eingereichte Projekt „VEthics E-Portfolio“ („VEthics“ als Verbindung von „Vets“ und „Ethics“) erarbeitet ein E-learning-Format, welches das Thema „Ethik“ für Studierende der Veterinärmedizin verständlich und attraktiv aufbereitet und zur selbstständigen, tiefergehenden Reflexion der eigenen Profession und ihrer Verantwortung herausfordert. Im Sinne eines „Blended Learning“-Konzepts ergänzt dieser Online-Kurs die „klassischen“ Ethik-Präsenzveranstaltungen.

 

Darüber hinaus visiert „VEthics E-Portfolio“ jedoch noch zwei weitere, entscheidende Zielgruppen an: Das Format wendet sich nicht nur an Studierende (und wird im Rahmen des Curriculum an der Universität entsprechend in der Lehre eingesetzt), sondern auch an Tierärztinnen und Tierärzte wie Amtstierärztinnen und Amtstierärzte. Das Projekt stellt demnach auch für jene Professionsangehörigen, die bereits im Berufsalltag stehen und mit ethisch herausfordernden Situationen der Mensch-Tier-Beziehung konfrontiert sind, ein entscheidendes Weiterbildungsangebot dar und strebt darüber hinaus nach einem inhaltlichen Austausch zu ethischen Fragestellungen zwischen den drei Zielgruppen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die moderne Mensch-Tier-Beziehung ist von Widersprüchen und offenen ethischen Fragen geprägt: Welchen moralischen Umgang schulden wir Tieren? Warum werden manche in unüberschaubarer Zahl geschlachtet und andere gestreichelt? Gibt es ein „zu viel“ an Tierliebe? Diese Widersprüchlichkeiten und Fragen treten in besonderer Deutlichkeit in der veterinärmedizinischen Praxis zutage. Vor diesem Hintergrund gehört die ethische Reflexionsfähigkeit zu einem modernen veterinärmedizinischen Kompetenzprofil.

 

Das Projekt „VEthics E-Portfolio“, gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen und durchgeführt am Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, entwickelt ein E-Learning-Angebot zum Thema „Ethik in der Veterinärmedizin“.

 

Der Online-Kurs, eingebettet in Präsenzveranstaltungen, wendet sich nicht nur an Studierende der Veterinärmedizin, sondern auch – als berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot – an Tierärztinnen und Tierärzte und Amtstierärztinnen und Amtstierärzte. Ziel ist weder die Internalisierung eines Verhaltenskodex noch das Auswendiglernen bestimmter Inhalte der Ideengeschichte; im Fokus stehen vielmehr die selbstständige Reflexion und Beurteilung von moralisch herausfordernden Situationen im Berufsalltag, das vertiefende Nachdenken über die eigene Rolle und ihrer Verantwortung sowie die Förderung der Bewusstseinsbildung für ethische Fragen überhaupt.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The modern human-animal relationship is characterised by contradictions and open ethical questions: Which kind of treatment do we owe animals? Why is an immense number slaughtered while others are caressed? Is there a “too much” in regard to love for animals? These contradictions and questions become particularly evident in veterinary practice. Against this background, the ability to reflect ethically is part of a modern competence profile in veterinary medicine.

 

The project “VEthics E-Portfolio”, funded by the Federal Ministry of Health and Women’s Affairs and conducted at the Messerli Research Institute, Unit of Ethics and Human-Animal Studies at the University of Veterinary Medicine Vienna, is developing an e-learning course on the subject of “Ethics in Veterinary Medicine”.

 

The online course, embedded in classroom-based workshops/sessions, is addressing not only students of veterinary medicine, but also – as an in-service training programme – veterinarians and veterinary officers. Its aim is neither the internalisation of a code of conduct nor the memorization of certain contents of the history of ideas; rather, the focus is on the independent reflection and assessment of morally challenging situations in everyday working life, on in-depth reflections on one’s own role and responsibility as well as on the promotion of awareness of ethical issues in general.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das Projekt „VEthics E-Portfolio“, gefördert vom Ministerium für Gesundheit und Frauen und durchgeführt am Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung, entwickelt einen E-Learning-Kurs zum Thema „Ethik in der Veterinärmedizin“. Der folgende Text gibt einen Einblick in das Projekt in vier Schritten: Er erläutert in aller Kürze (1) das zugrundeliegende Ethikverständnis wie (2) das didaktische Konzept, bevor er beides (3) anhand der Schilderung des Online-Kurses konkretisiert. (4) Abschließend wird ein Blick auf die Weiterentwicklung geworfen.

 

Das gesamte Projekt ist sprachlich gendergerecht ausgearbeitet.

 

1. Ethikverständnis

Eine der Schlüsselfragen bei der Planung eines Lernprozesses ist die Spezifizierung der Kenntnisse oder Fertigkeiten, die die Studierenden erwerben sollen. In naturwissenschaftlichen, medizinischen Disziplinen sollen online-basierte Unterrichtseinheiten in der Regel Wissen zu bestimmten Fachfragen vermitteln, z.B. wie eine korrekte Diagnose von Frakturen anhand von Röntgenbildern erfolgt. Doch welches Wissen soll ein Ethikkurs Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmedizinern vermitteln? Und welche Art „Prüfung“ soll und kann hier stattfinden?

 

Der hier vorgestellte E-Learning-Kurs orientiert sich kurz gefasst an einem „deskriptiven“ Ethikverständnis (vgl. exemplarisch Lesch 2006). Ethik maßt sich hierbei nicht an, auf schwerwiegende, komplexe ethische Probleme der Veterinärmedizin eindeutige Antworten geben zu können; eine deskriptiv orientierte Ethik soll (zukünftigen) Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmedizinern vielmehr dabei helfen:

 

- schwierige Situationen aus verschiedenen ethischen Perspektiven zu analysieren,

- Schlüsselbegriffe (wie „Verantwortung“ oder „moralischer Status“) zu klären,

- divergierende Wertüberzeugungen, die Debatten explizit oder implizit entscheidend prägen, offenzulegen und einzuordnen;

- und auf Basis dieser Reflexion eine gut begründete, selbstständige Beurteilung einer ethisch relevanten Situation zu treffen.

 

(2) Das didaktische Konzept: E-Learning mit Portfolios

Bei der didaktischen Umsetzung des eingereichten E-learning-Kurses wurden im Besonderen folgende Aspekte als zentral erachtet:

 

(a) In Übereinstimmung mit dem dargelegten Ethikverständnis geht es dem Online-Kurs weder um die Internalisierung eines bestimmten Verhaltenskodex noch um das Auswendiglernen bestimmter Inhalte der ethischen Ideengeschichte; im Fokus stehen vielmehr die selbstständige Reflexion und Beurteilung von moralisch herausfordernden Situationen im Berufsalltag, das vertiefende Nachdenken über die eigene Rolle und ihrer Verantwortung sowie die Förderung der Bewusstseinsbildung für ethische Fragen überhaupt.

 

Ein solches Ethikverständnis bringt die didaktische Herausforderung mit sich, dass hierbei – anders als bei vielen E-learning-Formaten – kein „Prüfungswissen“ vermittelt wird, bei dem sich anhand von Selbsttests oder Quizfragen überprüfen ließe, ob die Studierenden die Inhalte adäquat erlernt haben. Anstatt einer „Prüfung“ sollen die Studierenden vielmehr zu eigenständigen Reflexionen angeregt werden – siehe dazu auch Punkt (e) in dieser Auflistung.

 

(b) Bei der Ausarbeitung der Inhalte wurde darauf geachtet, dass sie alle drei oben genannten Zielgruppen gleichermaßen ansprechen.

 

(c) Die Sessions folgen einem identischen Aufbau. Jede beginnt mit einem Überblick über

- den spezifischen Inhalt der folgenden Session (eine Zusammenfassung in zwei oder drei Sätzen),

- den methodische Ablauf (Dauer und Hinweise zur Bedienung) und

- die angestrebten Lernziele.

Da für einen erfolgreichen Lernprozess eine klare Vorstellung aufseiten der Studierenden vorzuliegen hat, welches Wissen sie am Ende einer Einheit erworben haben werden (vgl. exemplarisch Roohani et al. 2015), ist gerade letztgenanntes von entscheidender Bedeutung. Auf diesem Wege liegt den Studierenden ein jederzeit nachvollziehbares und kompetenzorientiertes Konzept zugrunde.

 

(d) Um Argumente zu veranschaulichen bzw. zu prüfen und situiertes Lernen zu ermöglichen (vgl. hierzu exemplarisch Kopp et al. 2007), werden in jeder Session Beispiele aus dem veterinärmedizinischen Arbeitsalltag integriert.

 

(e) Schließlich besteht jede Session – grob unterteilt – aus zwei ineinander greifenden Elementen:

- Erstens, aus Input, der die Inhalte verständlich und attraktiv aufbereitet; hauptsächlich geschieht dies durch Präsentationsfolien samt Voice-Over, es kommen aber auch kurze, eigens gedrehte Videos zum Einsatz;

- Zweitens, aus Partizipationsmöglichkeiten, die die Lernenden immer wieder auffordern, selbst aktiv zu werden. Dies geschieht beispielsweise durch Bewertung bestimmter Fälle auf der Basis einer vorgegebenen Likert-Skala oder auch durch Rankings (z.B. „Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Aufgaben der Nutztierhaltung. Bitte reihen Sie folgende Antworten.“)

 

Das wichtigste Werkzeug im Hinblick auf die aktive Teilnahme der Lernenden ist jedoch im vorliegenden Projekt das sogenannte „E-Portfolio“. Portfolios eignen sich im Besonderen zur Förderung von Reflexionsprozessen und können als persönliche Dokumentation eines langfristigen Lernprozesses verstanden werden (vgl. exemplarisch Hornung-Prähauser 2007.) Präziser lässt sich ein E-Portfolio mit einem (beschreibbaren) Skriptum vergleichen: Es fasst den Inhalt einer Lerneinheit zusammen, lässt aber auch Platz für Arbeitsaufträge, die die Studierende selbstständig zu bearbeiten haben. Am Ende einer Lerneinheit dokumentiert das Portfolio damit sowohl die vorgegebenen Kursinhalte als auch die eigenständigen Reflexionsprozesse.

 

3. „VEthics E-Portfolio“

Der abschließende E-Learning-Kurs besteht aus zwölf einzelnen Sessions (sechs davon sind, Stand Januar 2018, vollständig umgesetzt; die restlichen werden im Laufe des Jahres finalisiert.) Jede Session dauert etwa 25 bis 30 Minuten und behandelt jeweils ein relevantes Thema:

 

Session 1: Einführung in den Online-Kurs „Ethik in der Veterinärmedizin“.

Session 2: Vielfalt der Rollen. Was bedeutet es, professionell zu sein?

Session 3: Ethik und Moral. Eine Einführung.

Session 4: Positionen der Ethik.

Session 5: Nutztierhaltung und Gesellschaft. Wie lassen sich Konflikte besser verstehen?

Session 6: Die ethische Matrix. Ein Instrument zur Strukturierung ethischer Kontroversen.

Session 7: Euthanasie von Heimtieren. Zwischen Lebensschutz und Leidvermeidung.

Session 8: Tierseuchen. Was bedeutet professionelle Verantwortung?

Session 9: Schlachtung. Ethische Überlegungen zur Tötung von Tieren.

Session 10: Animal Hoarding. Der überforderte Mensch in der Tierhaltung.

Session 11: Kommunikation und Rhetorik. Über fehlerhaftes Argumentieren.

Session 12: Der Konflikt als Normalfall. Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmediziner in ethischen Dilemmatasituationen.

 

Die genannten Themen wurden auf Grundlage zweier Quellen ausgewählt: Basierend (a) auf dem Lehrplan der Vetmeduni Vienna in Bezug auf die veterinärmedizinische Ethik sowie (b) auf den zentralen Ergebnissen des Projektes „VEthics“ (2012-2015), das ethisch herausfordernde Situationen von Amtstierärztinnen und Amtstierärzten identifizierte.

 

Technisch ist der Kurs in „Vetucation®“, der E-Learning-Plattform der Vetmeduni Vienna, integriert, die für Studierende und (in Zukunft) für eingeladene Externe zur Verfügung steht. Der Kurs ist mit dem Programm „Adobe Captivate®“, einem Autorentool zur Erstellung von E-Learning-Content, umgesetzt.

 

An dieser Stelle ist es wohl nur bedingt sinnvoll, eine gesamte Session inhaltlich nachzuerzählen, dennoch soll die weiter oben abstrakt beschriebene Didaktik mit Leben gefüllt und insbesondere die Rolle des „E-Portfolios“ exemplarisch verdeutlicht werden.

 

Session 2 „Vielfalt der Rollen. Was bedeutet es, professionell zu sein?“ beginnt mit der oben genannten inhaltlichen Übersicht, dem methodischen Ablauf und den angestrebten Lernzielen. Da der letzte Punkt als entscheidend hervorgehoben wurde, soll er in vollem Umfang zitiert werden:

 

Als Ergebnis der Session werden Sie in der Lage sein, zwischen „Arbeit“, „Beruf“ und „Profession“ begrifflich zu unterscheiden. Sie erhalten ein tieferes Verständnis des Begriffs „Professionalität“ und lernen Strategien kennen, wie mit (Rollen-)Konflikten umgegangen werden kann.

 

Nach diesem Überblick beginnt die Session mit einem kurzen Video, das einen Veterinärmediziner zeigt, der über eine Situation berichtet, in der er von einem Landwirt so heftig beleidigt wurde, dass er damit begann, den Landwirt ebenso zu beleidigen. (Eine Einblendung macht klar, dass es sich bei dem Veterinärmediziner um einen Schauspieler handelt; die beschriebene Situation stellt allerdings eine Verdichtung von durchaus realen Geschehnissen dar, wie sie in Workshops von Veterinärmedizinern und Amtstierärztinnen geschildert wurden.) Nach dem Video wird der Student bzw. die Studentin dazu aufgefordert, das Verhalten des Veterinärmediziners auf einer vorgegebenen Likert-Skala zu beurteilen:

 

- „Die Handlung des Veterinärmediziners ist menschlich nachvollziehbar.“

- „Der Veterinärmediziner hat professionell gehandelt.“

 

Nach der Einführung dieses Begriffs fordert die Session den Student bzw. die Studentin dazu auf, über das eigene Verständnis von „Professionalität“ nachzudenken und dieses in zwei oder drei Sätzen ad hoc im „E-Portfolio“ an der vorgesehenen Stelle zu notieren. Die Studierenden öffnen also ihr „E-Portfolio“ in einem zweiten Fenster und erledigen den Arbeitsauftrag, indem sie eine erste Reflexion über den zentralen Begriff von Session 2 anstellen. (Das E-Portfolio ist Teil des Online-Kurses: Hat der „User“ eine entsprechende Session angewählt, zeigen sich stets zwei Dateien, die zu öffnen sind: Die eigentliche Session plus das jeweilige E-Portfolio.)

 

Nachdem die eigenen Gedanken notiert sind, kann der Student bzw. die Studentin mit der Session fortfahren. Im Folgenden lernt er bzw. sie, zwischen den Begriffen „Arbeit“, „Beruf“ und „Profession“ zu unterscheiden, wodurch Professionen charakterisiert sind (u.a. durch einen engen Konnex zwischen den Zielen der Profession und der eigenen Identität) und inwieweit die Differenzierung zwischen „Person“ und „Funktion“ – bei allen Schwierigkeiten – eine notwendige Vorbindung für eine professionelle Ausübung der Tätigkeit darstellt. Hierbei werden immer wieder kurze Arbeitsaufträge an die Lernenden gerichtet; und sie sehen an zwei weiteren Stellen erneut kurze Filme, in denen der Veterinärmediziner seine Geschichte weiter erzählt und am Ende zu dem Schluss gelangt, dass der Landwirt ihn in seiner Rolle als Repräsentant bestimmter gesetzlicher Regularien beleidigte, er es jedoch auf sich als Privatperson bezog.

 

Dieser kurz gehaltene Einblick in den Inhalt einer Session soll verdeutlichen, wie die Kombination von (a) Input und (b) selbstständiger Reflexion im vorliegenden Projekt umgesetzt wurde.

 

4. Ausblick

Zur Verbesserung des Online-Kurses wurden die ersten finalisierten Sessions von Studierenden der Veterinärmedizin evaluiert. Methodik und Resultate dieser Evaluierung werden im Jahr 2018 in einer englischsprachigen Peer-Review-Publikation dargestellt. Um es hier pointiert zusammenzufassen: Die Ergebnisse sind durchaus positiv und zeigen das immense Potential wie auch das Interesse der Studierenden an dieser Thematik.

 

Der finalisierte E-learning-Kurs wird – dem Konzept des „Blended-Learnings“ folgend – in den kommenden Jahren an der Vetmeduni Vienna als wertvolle Ergänzung zu den Seminaren und Vorlesungen im Bereich „Ethik“ zum Einsatz kommen. Darüber hinaus werden – in Absprache mit der Vetmeduni Vienna wie dem Gesundheitsministerium – Optionen erarbeitet, um das Angebot auch verstärkt Amtstierärztinnen und Amtstierärzten sowie Tierärztinnen und Tierärzten zuzuführen. (Eine zweite Evaluierungsrunde wird explizit Amtstierärztinnen und Amtstierärzten umfassen.) Zugleich ist geplant, die Inhalte langfristig ins Englische zu übersetzen und damit einen auch international weithin sichtbaren „Leuchtturm“ im Kontext online-basierter Lehre der veterinärmedizinischen Ethik zu errichten.

 

Literatur

- Hornung-Prähauser, V., Geser, G., Hilzensauer, W., Schaffert, S. (2007). Didaktische, organisatorische und technologische Grundlagen von E-Portfolios und Analyse internationaler Beispiele und Erfahrungen mit E-Portfolio-Implementierungen an Hochschulen. Salzburg Research Forschungsgesellschaft, Salzburg, Austria.

- Kopp, V., Stark, R. and Fischer, M.R. (2007). Förderung von Diagnosekompetenz in der medizinischen Ausbildung durch Implementation eines Ansatzes zum fallbasierten Lernen aus Lösungsbeispielen. GMS Z Med Ausbild 2007;24 (2).

- Lesch, W. (2006): Hermeneutische Ethik. Narrative Ethik. In: Düwell, Marcus; Hübenthal, Christoph; Werner, Micha H. (Hrsg.): Handbuch Ethik. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart und Weimar.

- Roohani, A., Jafarpour, A. and Zarei, S. (2015). Effects of Visualisation and Advance Organisers in Reading Multimedia-Based Texts. 3L: Language, Linguistics, Literature® 21.2.

Positionierung des Lehrangebots

Diplomstudium der Veterinärmedizin

 

(Das Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik betreut das Konservatorium „Angewandte Ethik in der Veterinärmedizin“ in den Semestern 1-4; in höheren Semestern wird das Seminar „Tierschutzethik“ sowie ergänzend zu Vertiefungsmodulen weiterführende Konservatorien angeboten, die ethische Aspekte bestimmter Fachgebiete reflektieren.)

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2018 nominiert.
Ars Docendi
2018
Kategorie: Digitale Lehr- und Lernelemente in Verbindung mit traditionellen Vermittlungsformen
Ansprechperson
Christian Dürnberger, Mag.
Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung, Vetmeduni Vienna
+43 664 602572657
Nominierte Person(en)
Christian Dürnberger, Mag.
Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Digitalisierung
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften