Universität Wien
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Forschungswerkstatt I/II , FOSE (Forschungsseminar), 10 ECTS

Würdigung der Jury

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Die Lehrveranstaltung in dieser Art zu konzipieren und durchzuführen wird vom Motiv getragen, das, was die Studierenden im Laufe des Studiums gelernt haben, in einer Lehrveranstaltung zu einem sichtbaren und erlebbaren „Ganzen“ zu machen. Zum anderen war es uns wichtig, den Studierenden eine gute und wirksame Vorbereitung für die Masterarbeit zu gewähren. Letztendlich motivierte uns auch die Lust darauf, jedes Jahr etwas Neues mit Studierenden zu entwickeln, uns auf neue Themen, anderen Zugangsweisen und neue didaktische und forschungspraktische Herausforderungen einzulassen.

 

Ziele der Lehrveranstaltung

Das übergeordnete Ziel der Lehrveranstaltung ist, die Studierenden zu befähigen ein Forschungsprojekt in einer Kleingruppe schrittweise zu entwickeln und durchzuführen. Das Finden, Argumentieren und Formulieren von gegenstandsadäquaten Fragestellungen und das Begründen der Forschungsrelevanz des Themas steht dabei ebenso im Vordergrund, wie das Auswählen und korrekte Anwenden von adäquaten Designs und Methoden, die ethische Reflexion und letztendlich der wissenschaftliche Schreibprozess und das Präsentieren von Ergebnissen. Dies alles findet unter gezielter Beratung und begleitet von regelmäßigen Feedbackschleifen statt, sodass Lernen durch das Tun in einem realen Forschungskontext möglich ist.

Die konkreten Ziele der Lehrveranstaltung Forschungswerkstatt fokussieren daher in erster Linie auf Verstehen, Anwenden und Reflektieren und sind folgende:

Die Studierenden

- können praxisrelevante Forschungsfragen stellen, deren Relevanz aus der rezenten Literatur begründen und das passende Design und die Methoden dafür wählen;

- können Pros und Kontras verschiedener Vorgehensweisen diskutieren und argumentieren und in der Gruppe zu Entscheidungsfindungen gelangen;

- können einen Projektentwurf im Sinne eines Projektantrages erstellen;

- können diesen unter Begleitung in ein Forschungsprojekt umsetzen, die Daten erheben, auswerten, die Ergebnisse interpretieren und präsentieren;

- können die gesamte Forschungsarbeit in schriftlicher Form (Forschungsbericht) verständlich und gut nachvollziehbar unter Berücksichtigung aller wesentlichen formalen und inhaltlichen Elemente eines solchen darstellen;

- können Forschungsarbeiten in schriftlicher (als wissenschaftliche Poster) und mündlicher Form inhaltlich aussagekräftig und strukturiert unter der Verwendung adäquater Hilfsmittel präsentieren;

- können Arbeiten anderer und ihre eigenen wissenschaftlichen Präsentationen kritisch reflektieren.

Letztendlich fokussiert die Lehrveranstaltung, neben der Vorbereitung auf die zukünftige Forschungspraxis auch auf den Erwerb zentraler Kompetenzen für den erfolgreichen Erwerb der Masterarbeit: Entwickeln eines Forschungsexposés, Planen und Durchführen einer empirischen Arbeit und die Verschriftlichung des gesamten Forschungsprozesses. Da eine aktive Feedbackkultur auch zentrales Element des Masterseminars ist, werden die Studierenden durch die FoWe darauf bereits vorbereitet und können diese dann auch besser nützen.

 

Voraussetzungen

Die Lehrveranstaltung baut auf guten Kenntnissen der Recherche, kritischer Beurteilung und Zusammenfassung von Forschungsliteratur, ersten methodischen Kenntnissen und Grundwissen über den Forschungsprozess im Allgemeinen auf. Diese werden von den Studierenden aus dem Bachelorstudium mitgebracht sowie in den Inhalten des Moduls 3 (Forschungsmethoden I) im Rahmen des Masterstudium vertieft und erweitert. Dies ist auch in den Voraussetzungsketten des Curriculums festgelegt. Das Absolvieren des Moduls 4 (Forschungsmethoden II) wird (zumindest zeitgleich mit dem Absolvieren der Forschungswerkstatt I) empfohlen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Bei der Forschungswerkstatt (FoWe) handelt es sich um ein gleichnamiges Modul im Rahmen des Masterstudiums Pflegewissenschaft im Umfang von 10 ECTS, das aus zwei aufeinander folgenden und aufbauenden Lehrveranstaltungen, Forschungswerkstatt I und Forschungswerkstatt II, besteht. Das Ziel der Lehrveranstaltung liegt in der Entwicklung, Umsetzung und Reflexion des Forschungsprozesses anhand eines für die Pflege relevanten Themas. In enger Anbindung an die LehrveranstaltungleiterInnen sowie an andere Studierende machen Studierende erste Felderfahrungen als ForscherInnen in konkreten Pflegesettings und arbeiten den gesamten Forschungsprozess exemplarisch durch. Diese beinhaltet vor allem die Identifizierung einer Forschungslücke durch ausgedehnte Literaturrecherchen, die Entwicklung einer Forschungsfrage und deren ethischen Implikationen, Zugang und Auseinandersetzung mit dem Forschungsfeld, Methodenentwicklung, Datenerhebung und deren Analyse entlang des gesamten sozialwissenschaftlichen Methodenspektrums, Berichterstattung und Präsentation der Ergebnisse, die jenen von realen Wissenschaftsforen nachempfunden sind. Besonderes Augenmerk wird dabei auf inhaltliche, methodische und forschungspraktische Reflexionen gelegt. Lerngewinn entsteht nicht nur durch das vollständige nachvollzeihen des Forschungsprozesses und die begleitete Erfahrung im realen Forschungsfeld, sondern auch durch das entwickeln und leben einer vielfältigen Feedbackkultur während der Lehrveranstaltung.

Nähere Beschreibung des Projekts

Ablauf und inhaltliche Ausgestaltung der Lehrveranstaltung

Das Modul wird jeweils im Sommersemester (FoWe I) und dem darauffolgenden Wintersemester (FoWe II) in geblockten Terminen zu je 4 Unterrichtseinheiten angeboten. Pro Semester nehmen rund 20 Studierende an der Lehrveranstaltung teil.

 

Zentrale Prinzipien der Lehrveranstaltung

Die zentralen Prinzipien der Lehrveranstaltung sind

1. Lernen durch das Tun

2. Realitäts- und Praxisnähe

3. Erfahren und Entwickeln einer Feedbackkultur

4. Lernen von den „Erfahrenen“

5. Team-Teaching und

6. Öffentliche Würdigung und nachhaltige Verwertung der Ergebnisse

 

Lernen durch das Tun

Ein zentrales Prinzip der Lehrveranstaltung ist, dass die Studierenden erstmals den Forschungsprozess als Ganzes anhand eines realen Projekts umsetzen müssen. Die der Forschungswerkstatt vorangehenden Lehrveranstaltungen sind bis zu dem Zeitpunkt entweder auf die Vermittlung theoretischen Wissens über den Forschungsprozess oder auf das Praktizieren von einzelnen Prozesselementen - wie das Führen von Interviews, das Erstellen von Fragebögen, das Durchführen von Beobachtung oder das Auswerten von Daten an vorgegebenen Datensätzen oder Interviewmaterial – ausgerichtet. Durch das schrittweise Vorgehen und die engmaschige Begleitung ist es ein Lernen am und durch das Tun, im Gegensatz zum Praktizieren von Versuch und Irrtum (welches nicht nur pädagogisch fragwürdig, sondern auch in einem praktischen Forschungskontext mit realen Menschen ethisch äußerst fragwürdig ist).

 

Realitäts- und Praxisnähe

Die Forschungswerkstatt bewegt sich in ihren Prozessen und Inhalten stets in einer konkreten Praxissituation. Einerseits ist hier die Realität und Praxis des Forschens und anderseits die der Fragestellung und des Agierens in einem realen Praxisfeld gemeint. Die Studierenden entwickeln wie in realen Forschungsteams in den Kleingruppen (4-5 Personen) ihr eigenes Projekt von Beginn an und führen bereits ab der Themenwahl und dem Fokus der Fragestellung das Projekt Schritt für Schritt gemeinsam bzw. durch sinnvolle Arbeitsteilung durch. Dabei wird Realitäts- und Praxisnähe nicht nur durch die Fragestellungen, die durch den Bezug der Studierenden zu ihrer eigenen Pflegepraxis immer ein aktuelles pflegerelevantes Thema berühren müssen, hergestellt, sondern auch durch das Setting der praktischen Pflege in dem die Forschung selbst stattfindet.

Die beinhaltet auch das Durchlaufen der dafür nötigen Schritte, z.B. dem Einholen der Erlaubnisse, Anträge bei lokalen Ethikkommissionen bis hin zu einer sorgfältigen Planung des Zugangs, der Datenerhebung und -auswertung in einem oft sehr schwierigen realen Forschungsfeld mit pflegebedürftigen Menschen, ihren Angehörigen oder auch ExpertInnen. Das fordert die Studierenden nicht nur in besonderer Weise und konfrontiert sie mit allen möglichen Hürden und Schwierigkeiten, die sie auch in ihrer zukünftigen Forschungspraxis erleben werden, sondern es motiviert sie wesentlich, weil ihre Themen und Anliegen aus der beruflichen Praxis nun wissenschaftlich betrachten können. Dies zeigt sich auch in dem großen Einsatz, den jede Studierendengruppe in dieser Lehrveranstaltung erbringt, und der über das Geforderte oft hinausgeht. Realitätsnähe wird letztendlich auch durch das Erlernen von Techniken des Präsentierens wissenschaftlicher Arbeiten und die Präsentation ihrer eigenen Arbeit vor einem fremden wissenschaftlichen Publikum hergestellt.

Die beiden LehrveranstaltungsleiterInnen, die selbst über gute Kenntnisse des Forschungsfeldes Pflege und ausreichend Erfahrung in diesem verfügen, tragen beratend und unterstützend dafür Sorge, dass die Forschungen – gerade weil sie in einem vulnerablen Forschungsfeld durchgeführt werden – ethisch oder methodisch „sauber“ durchgeführt werden und dienen den Studierenden als „Back-up“, sollte dies erwünscht oder notwendig sein. In dieser Funktion sind sie auch außerhalb der Lehrveranstaltungszeiten verfügbar. Einige Themenbeispiele sind: Die Ursachen für Wiederaufnahmen ins Krankenhaus bei chronischer Herzinsuffizienz; Childhood Cancer Survivors - Das Alltagserleben junger Erwachsener nach einer Knochenkrebserkrankung; Der familiäre Veränderungsprozess nach einem Schlaganfall eines erwachsenen Familienmitglieds; Die Transition junger Erwachsener mit Diabetes mellitus Typ 1 in die Erwachsenenversorgung; Die Gestaltung der Prätransplantationsphase im Umfeld der Familie aus der Sicht von Angehörigen Herz- oder Lungentransplantierter PatienInnen.

Erfahren und Entwickeln einer Feedbackkultur

Ein zentrales Anliegen der Lehrveranstaltung ist es, einerseits anderen Feedback zu geben und andererseits selbst mit gegebenen Feedback arbeiten zu lernen. Dies wird in unterschiedlicher Weise umgesetzt. Erstens durch offenes und strukturiertes Peer-Feedback. Im Arbeitsprozess gibt es definierte Einheiten, wo die Gruppen den Fortschritt oder definierte Aspekte ihre Arbeit präsentieren müssen. Dabei sind die anderen Gruppen dazu angehalten, Feedback zu geben. Hierbei werden unterschiedliche Methoden abwechselnd eingesetzt: a) offenes Feedback, b) vorgegebene Schwerpunkte des Feedbacks, c) perspektivische Vorgaben des Feedbacks (siehe Rollenspiel) oder d) das Verwenden von standardisierten Bewertungsbögen (siehe Posterbewertung). Dabei lernen die Studierenden auf unterschiedliche Arten, worauf man bei Forschungsarbeiten achten muss und wie sie reflektiert werden können. Weiters werden sie dadurch auf die „Forschungsrealität“ z.B. durch die Präsentationen zukünftiger Forschung vor Ethikkommissionen oder vor dem Managementkonsortium eines Krankenhauses oder bei Posterpräsentationen im Rahmen wissenschaftlicher Kongresse vorbereitet.

Das Peer-Feedback wird durch das der Tutorin aus der Perspektive ihrer Erfahrung aus dem letzten Jahr erweitert. Dieses wird bei jedem Gruppenfeedback einbezogen, in erster Linie ist jedoch eine eigene „Tutoriumseinheit“ dafür gedacht, hier ausführlich und gezielt Feedback geben zu können. Am Ende der gesamten Lehrveranstaltung bekommen die Studierenden auch noch Feedback von den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des Instituts, die dafür eigens in die letzte Einheit eingeladen werden. Dies erfolgt sowohl in mündlicher Form während der Posterbegehung als auch in schriftlicher Form während der strukturierten Posterbewertung. Feedback erhalten die Studierenden weiters regelmäßig durch die LehrveranstaltungsleiterInnen, ebenfalls in unterschiedlichen Formen: a) während jedes Gruppengesprächs innerhalb der Arbeitsgruppen, b) bei jeder Präsentation (im Anschluss an das Feedback aus der Gruppe) und c) in schriftlicher Form – am Ende der FoWe I auf das ausgearbeitete Exposé am Ende der FoWe II auf den Abschlussbericht. Dadurch, dass sie in vielfältiger Weise und von unterschiedlichen Personengruppen Feedback bekommen, lernen sie ihre eigene Arbeit kritisch zu betrachten und zu reflektieren, aber auch zu „verteidigen“, zu argumentieren und schlussendlich das Feedback von anderen konstruktiv aber auch kritisch zu verarbeiten und für ihre Arbeit daraus Konsequenzen zu ziehen.

 

Von den „Erfahrenen“ lernen

Auch der Aspekt des von einander Lernens wird in dieser Lehrveranstaltung gezielt gefördert. Einerseits durch den Austausch zwischen den einzelnen Gruppen (siehe Feedback), andererseits durch das Lernen von den Erfahrungen der Studierenden der vorigen FoWe. Das geschieht sowohl durch die Tutorin (die immer aus der Gruppe der Studierenden des letzten Jahres rekrutiert wird) als auch während einer in der Mitte der Lehrveranstaltung stattfindenden Posterpräsentation der Gruppen der letzten FoWe, wo die Studierenden im Rahmen der Diskussion von den Erfahrungen der Studierenden aus dem vorigen Jahr lernen können. Gerade dieser Teil ist immer ein großer Motivationsschub für die Studierenden, denn sie sehen (in einer meist sehr schwierigen Phase ihrer Arbeit), dass es andere auch geschafft haben, ihr Projekt erfolgreich abzuschließen. Das „Licht am Ende des Tunnels“ rückt somit ein Stück näher.

 

Team-Teaching

Die Lehrveranstaltung wird von zwei LehrveranstaltungsleiterInnen gemeinsam abgehalten, wobei hier der Ansatz des Team-Teachings konsequent verfolgt wird und beide LVL gleichermaßen in allen Präsenz- und Beratungseinheiten anwesend sind. Dies ist zum einen notwendig, um eine gute und engmaschige Betreuung der Gruppen zu gewährleisten, zum anderen profitieren die Studierenden von der Expertise zweier Personen und zweier Blickwinkel. Auch der Austausch zwischen den LVL ist dabei eine wichtige Komponente. Lösungen für inhaltliche oder gruppendynamische Probleme lassen sich im gemeinsamen Diskurs besser und schneller finden. Dies ist gerade bei einer Lehrveranstaltung, die in vielerlei Dingen (z.B. Methoden, Arbeits- und Zeitplänen) flexibel sein muss, aber auch individuelles Eingehen auf unterschiedliche Arbeits- und Lerntempi verlangt, ein wichtiger Gelingfaktor. Außerdem regen die Reflexionen vor und nach den Einheiten bzw. der gemeinsame Diskurs zu Beginn des Semesters, wenn die LV wieder im Detail geplant wird, die Kreativität bezüglich einzusetzender Methoden an.

 

Öffentliche Würdigung und nachhaltige Verwertung der Ergebnisse

Eine große Motivation für die Studierenden ist es, wenn die Ergebnisse ihrer Projekte in irgendeiner Form über die Lehrveranstaltung hinaus öffentliche Würdigung erfahren bzw. verwertet werden. Dazu gibt es verschiedene Strategien. Erstens werden die Poster der letzten FoWe immer für ein Jahr am Institut öffentlich ausgestellt. Bei dem zweijährlich stattfindenden Tag der Pflegewissenschaft bekommt die FoWe einen eigenen Platz, wo die Studierenden zum einen das Konzept vorstellen (wie sie forschen lernen), aber auch ihre Ergebnisse präsentieren können. Ausgewählte Arbeiten wurden bereits am Wiener Pflegekongress als Poster eingereicht, angenommen und dort öffentlich präsentiert. Außerdem werden alle Endprodukte (Poster) auf der Webpage des Instituts für Pflegewissenschaft veröffentlicht (https://pflegewissenschaft.univie.ac.at/forschung/forschungswerkstatt/)

Weiters wird offengelassen, ob jemand die Arbeit aus der Forschungswerkstatt oder einen zentralen Aspekt daraus als Grundlage für die Masterthesis aufgreift. Zweimal wurde dies auch schon sehr erfolgreich umgesetzt.

 

Ein „Side Effect“ der Lehrveranstaltung, der sich nicht in erster Linie auf den Lerngewinn der Studierenden bezieht, ist das aktive Einbeziehen von InstitutsmitarbeiterInnen. Die Lehrveranstaltung soll so am Institut präsent sein und auch dazu dienen, die etwas erfahreneren KollegInnen einerseits in gewissen Fähigkeiten zu fördern (Feedback geben, ihre Erfahrung und Expertise einzubringen), andererseits eine Möglichkeit geben, von den „Neuen“ und ihren kreativen Ideen und ihrem Engagement zu lernen und motiviert zu werden. Z.B. wird der Posterworkshop immer von einer Mitarbeiterin des Instituts abgehalten und es erfolgt zur Posterpräsentation am Ende des Semesters eine breite Einladung an die InstitutsmitarbeiterInnen, die dieser gerne Folge leisten.

 

Aufbau und Ablauf der Lehrveranstaltung

Der Lehrveranstaltung ist ein klarer Ablauf hinterlegt. Für jede Einheit sind Ziele definiert, die es zu erreichen gilt, damit am Ende des jeweiligen Semesters das Gesamtziel erreicht werden kann. Zwischen jeder einzelnen Präsenzeinheit gibt es klare Arbeitsaufträge die Richtung des Selbststudiums leiten und den Anschluss zur nächsten Präsenzeinheit bilden vor. Informationsmaterialien und Arbeitsaufträge in schriftlicher Form liegen auf der Lernplattform zu Abrufen vor. Die Lehrmethoden sind einerseits den jeweiligen Lernzielen angepasst, sollen jedoch auch eine gewissen Vielfalt bieten, dadurch die Studierenden anregen und anstrengende Phasen im Forschungsprozess zu überbrücken helfen. Theoretischer Input seitens der LehrveranstaltungsleiterInnen, Arbeit in Kleingruppen, unterschiedliche Arten der Präsentationen (Flip-Chart-, Power Point- und Poster-Präsentationen) und Diskussionen im Plenum und Rollenspiele wechseln einander ab, jedoch ohne didaktisch überladen zu sein. Eine Übersicht über den genauen Ablauf findet sich auf der Webpage des Instituts für Pflegewissenschaft (https://pflegewissenschaft.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_pflegewiss/Homepage_neu/Home/Institut/Forschung/Forschungswerkstatt/FoWe_Konzept_Gesamtdokument.pdf)

 

Es ist jedoch dabei zu beachten, dass dies die grundsätzliche Planung der wichtigsten Elemente darstellt. Eine Herausforderung der Lehrveranstaltung ist es, flexibel auf unterschiedliche Geschwindigkeiten und Arbeitsfortschritte der Studierenden einzugehen und in der Lehrveranstaltungsplanung individuell zu berücksichtigen.

Nutzen und Mehrwert

- Verbesserte Qualität bei den Exposés der Masterarbeiten und bei den Masterarbeiten selbst, daher auch Erleichterung für Studierende (mehr Sicherheit, da es nicht das erst Mal ist, dass sie den Prozess durchlaufen) sowie für die BetreuerInnen der Masterarbeiten (Reduktion des Arbeitsaufwandes im Masterkolloquium und bei der Betreuung selbst);

 

- Studierende werden durch die Erfahrungen des gemeinsamen Lernens und des gegenseitige Feedbackgebens angeregt, „Schreibgruppen“ für die Masterarbeit zu bilden (und damit sich gegenseitig durch diese schwierige Phase des Studiums – wie in der Forschungswerkstatt – zu begleiten).

Aufwand

/

Positionierung des Lehrangebots

Bei der Forschungswerkstatt (FoWe) handelt es sich um ein Modul im Rahmen des Masterstudiums Pflegewissenschaft im Umfang von 10 ECTS, das aus zwei aufeinander folgenden und aufbauenden prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen, FoWe I und FoWe II, besteht.

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2017 nominiert.
Ars Docendi
Nominiert 2017
Kategorie: Forschungsbezogene Lehre, insbesondere die Vermittlung wissenschaftlichen Arbeitens während des Studiums
Ansprechperson
Univ. Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer
Fakultät für Sozialwissenschaften, Institut für Pflegewissenschaft
+43-1-4277-49811
Nominierte Person(en)
Univ. Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer
Fakultät für Sozialwissenschaften, Institut für Pflegewissenschaft
Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal
Fakultät für Sozialwissenschaften, Institut für Pflegewissenschaft
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten
Fachbereiche
  • Medizin und Gesundheitswissenschaften
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften