- Interdisziplinäre Ringvorlesung "Eine von fünf"
- Lernen durch Lehren von lebensrettenden Sofortmaßnahmen - Wahlfach im Rahmen des Großprojekts "Wien wird HERZsicher"
- Wissenschaftlicher Vergleich verschiedener Lehr- und Feedbackmethoden in der Lehre pädiatrischer Reanimationsfertigkeiten
- Interprofessionelles Simulationstraining für Kindernotfälle
- Lernen am Videomodell: Vorbereitung auf den praktischen Unterricht in ärztlicher Gesprächsführung durch eine Videoaufgabe an der MedUni Wien
- Mysterien der Medizin – Eine interdisziplinäre Spurensuche
- Der Erregte Mensch – Neuro-Stimulation interdisziplinär, 1. Internationales, wissenschaftliches Symposium operativer Fächer
- Erstellung von Lehrvideos für die Lehrveranstaltung „Ärztliche Grundfertigkeiten“ an der Medizinischen Universität Wien
- Team-based learning im Physiologie-Unterricht
- „Biomedical Summer School“
- „Unified-Patient-Webambulanz“- Üben von Klinischem Denken für Lernende aller Ausbildungsstufen mit authentischen, multimedial aufbereiteten Krankengeschichten
- Universitätslehrgänge – Postgraduelle Programme
- Interprofessionelles Teamwork-Training in der Ausbildung zur Steigerung der Patientensicherheit
- Echokardiographie / Anatomie - Blended Learning - Wahlpflichtfach Echokardiographie - Block 27
- Interdisziplinäre Fallkonferenzen – kompakt
- NeuroTouch – Ein virtueller Trainingssimulator für die Neurochirurgie
- Interprofessionelles Team-Simulationstraining in der Ausbildung
- KOMM – KompetenzOrientiert-MultiModal ärztlich entscheiden
- Prähospitales Trauma- und Schockmanagement – Ein Simulationskurs für Studierende
- Das SimulationspatientInnen-Programm (SPP) der Medizinischen Universität Wien - „Sex“ und „Gender“ im Kommunikationsunterricht
- HYBRID – Healthcare Yearns for Bright Researcher for Imaging Data
- KPJ-Exzellenzprogramm Allgemeinmedizin Wien im Rahmen des neu überarbeiteten KPJ (klinisch-praktisches Jahr)-Tertial Allgemeinmedizin
- How to write a „Diplomarbeit“- schrittweise Anleitung im laufenden Studium
- Transformation des Block 21 „Bewegung und Leistung; Schmerz“ in „Muskuloskelettale Medizin: Erkrankungen von Binde- und Stützgeweben mit und ohne systemischer Beteiligung“
- Global Health and Humanitarian Work - Inter- und Transdisziplinäre Lehrveranstaltung
- „Bild“ me up – Herausforderungen im Klinischen Alltag anhand von Medical Comics lehren und lernen
- Tertial Neurologie NEU
- Leitfaden für KPJ-Studierende an der Klinik für Innere Medizin I Klinischen Abteilung für Onkologie
- Kollaborative Wissensvermittlung – Lehrqualität durch gemeinsame Perspektive von Universität und AbsolventInnen
- Gender und Transsexualität – Gegengeschlechtliche Hormontherapie bei Transgender-Personen
- Sprechen wir über Sexualität und Multiple Sklerose: Ein Kommunikationsworkshop
- Development and implementation of a targeteD tRaining dIgitaL Learning (DRILL) Hub during the COVID-19 Pandemic at the Comprehensive Center for Pediatrics
- Basics of Laparoscopic Surgery – Ein innovatives Lehr- und Lernkonzept im Blended-Learning Format
- Transformation der Universitären Notfallmedizinischen Lehre in Zeiten einer Pandemie
- Digital unterstützter physischer Sezierkurs im multimodalen distance/hands-on hybrid setting
- Distance Learning ohne Langeweile: Medizinische Lehre aus dem Filmstudio
- Interaktives Lernen in der oralen Chirurgie
- Effektive interdisziplinäre Kollaboration beginnt mit der Ausbildung!
- Fall-basiertes, interaktives Distance Learning mit Schwerpunkt auf bösartige Krebserkrankungen
- Lehrvideos zum orthopädisch traumatologischen Gelenkstatus im Rahmen der Line „Themenspezifische Untersuchungstechniken II“
- Thesis Seminar „Project Planning in Oncology“ – eine Seminarreihe für Medizin – und Doktorats/PhD Studenten
- Einstieg in die klinische Praxis mit dreistufigen Peer-Teaching Key-Feature Fällen
- Immersive Medical Education - Virtual Reality Simulationstraining
- Seminar Tertial Frauenheilkunde: Ein fachdidaktischer Wandel
- Wahlfach Komplementärmedizin: Esoterik und Evidenz
- “Star Wars Technologies - Bow and Arrow Diagnosis“ - Das facettenreiche Manisch-Depressive Krankheitsbild in den letzten 2000 Jahren
- Creative and Critical Journal Club (CCJC)
- Theoretische Ausbildung der allgemeinen Notfallkompetenz Arzneimittellehre (NKA)
- Wahlfach Onkologie - Fall-basiertes Erlernen von Diagnostik, Therapie und klinischem Management onkologischer Erkrankungen
- Pilotprojekt Wahlfach in Vorbereitung zu Ring-VO Medical Humanities
- Internistisch-Pädiatrische Sportmedizin
- Public Health für Humanmediziner*innen: innovative Lehrstrategien für die öffentliche Gesundheit im von Krisen gebeutelten 21. Jahrhundert
- Klinische Erfahrung in die Neonatologie durch virtuelle und simulationsbasierte Lehre
- Ringvorlesung Health 4.0 – Digitale Transformation im Gesundheitswesen
- Immigration Bias in Medical Students
- „Fallplanungsseminar“, Block Z5
- Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) für Mediziner:innen
- Publishing successfully in high impact Journal – a hands on experience for students through the senior mentoring program of the MUW.
- Im Dialog: Medizin und Kunst
- SimCom – Das Überbringen schwieriger Nachrichten in der Pädiatrie
- Lehrveranstaltung 3 G – Gewalt, Geschlecht, Gesellschaft
- Klimawandel und Gesundheitsfolgen – eine neu implementierte Lehrveranstaltung zur Medizinischen Ökologie
- Postgraduate Course Toxicology (Universitätslehrgang Toxikologie für Postgraduierte)
- "... Wenn Worte nicht genug sind"/ Medical Humanities: Mit Bildern Raum für Unaussprechliches schaffen
- VIRTUAL PATIENT - Virtuelle Patient:innen in der medizinischen Lehre
- Best Practices Academic Integrity – Hochschulschriften erfolgreich verfassen
- Multi Hybrid Teaching - ein modernes Unterrichtskonzept für naturwissenschaftliche Praktika am Beispiel des anatomischen Unterrichtes
- Innovation der chirurgischen Lehre mittels interaktivem und hybridem Lehrkonzept in der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie
- Mikroneurochirurgische Präparierübungen in der digitalen Transformation: Ganzheitliche Lehr- und Lernformen zur Förderung studierendenzentrierter Lehre
Erstellung von Lehrvideos für die Lehrveranstaltung „Ärztliche Grundfertigkeiten“ an der Medizinischen Universität Wien
Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung
Ausgangslage:
Die in diesem Projekt gedrehten Videos beziehen sich auf die Lehrveranstaltung „Ärztliche Grundfertigkeiten“ der Skills Lines des 2. Studienjahres der Humanmedizin, wo relevante, ärztliche Fertigkeiten, wie beispielsweise die Blutabnahme aus der Vene oder das Setzen einer peripheren Venenverweilkanüle, fachgerecht gelehrt werden. Integrale Bestandteile dieses Pflichtpraktikums sind korrekte Hygiene und Technik im Sinne der Patientensicherheit sowie Verhinderung von Selbst- und Fremdgefährdung im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit. Die Studierenden werden von dafür eigens intensiv geschulten Tutoren/innen (höhersemestrige peer-Studierende) unterrichtet. Die gelehrten Inhalte werden im Rahmen des Famulaturpropädeutikums theoretisch und praktisch überprüft.
Motive:
Bislang konnten Studierende die in der Lehrveranstaltung vorgezeigten und praktizierten Fertigkeiten nach Beendigung der verpflichtenden Übungen ausschließlich im Skriptum nachlesen. Eine nochmalige Demonstration und Übung der Fertigkeiten war im Rahmen des 3-wöchigen Prüfungsübens, das zwischen theoretischer und praktischer Prüfung abgehalten wird, möglich. Viele Studierende beklagten, dass das Skriptum zwar ausführliche Anleitungen und Bilder zu den jeweiligen Abläufen bietet, diese allerdings aufgrund der 2-dimensionalen Darstellung nur bedingt einen flüssigen Bewegungsablauf wiederspiegeln können bzw. dass prüfungsrelevantes Detailwissen im Medium Skript als Lehrunterlagen verlorengeht. Bei der Vermittlung ärztlicher Fertigkeiten scheinen visuelle Reize einzelne Handlungsschritte besser zu illustrieren als ein geschriebener Text. Die Kombination von elektronischem Lehrmaterial, wie beispielsweise Videos, mit klassischen Formaten, wie Lehrbüchern oder Skripten, erscheint gut geeignet um Effektivität und Effizienz beim Lernen zu erhöhen.
Ziele:
Das Bestreben dieses Projektes war die Bereitstellung von Lehrvideos zum Selbststudium für Studierende der Humanmedizin über das Onlineportal der Medizinischen Universität Wien. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen Lehrinhalte autonom und flexibler zu vertiefen und prüfungsrelevante Inhalte mehrmals ansehen zu können. Darüber hinaus wurde die Akzeptanz der beiden Harnkathetervideos mittels Online-Fragebogen überprüft. Informationen darüber sollen in zukünftige e-learning–Projekte an der medizinischen Universität Wien einfließen.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Analog zum bestehenden Skriptum wurden 5 Videos für die Skills Line „Ärztliche Grundfertigkeiten“ des 2. Studienjahres Humanmedizin hergestellt: 1. Anziehen und Abwerfen steriler Handschuhe, 2. Hygienische Händedesinfektion, 3. Chirurgische Händevorbereitung, 4. Legen eines Harnkatheters beim Mann und 5. Legen eines Harnkatheters bei der Frau. Die Auswahl der Themenbereiche, die verfilmt wurden, basierte auf den Prüfungsergebnissen der Vorjahre. Es wurden jene ärztlichen Fertigkeiten ausgewählt, bei denen Studierende im Rahmen der praktischen Prüfung tendenziell weniger Punkte erreicht hatten. Um qualititave Informationen zu den gedrehten Videos zu erhalten, wurden die Harnkatheter-Videos im Juni 2016 erstmals StudentInnen zu Beginn des 3-wöchigen Vorbereitungsübens für die „Objective Structured Clinical Examination (OSCE)“ als abschließende Prüfung vorgeführt und im Anschluss daran, in einem Online-Fragenbogen, bewertet. Hierbei konnte eine hohe Akzeptanz sowie der Wunsch nach weiteren Lehrvideos erhoben werden. Der Prüfungsoutcome wurde mittels „Roter Karten“ ermittelt („Rote Karte“ = 0 Punkte und Prüfungsabbruch bei OSCE-Harnkatheter-Station bei selbst- oder fremdgefährdendem Verhalten). Eine Verbesserung war insofern ersichtlich, als 2016 nur insgesamt 3 „Rote Karten“ für Harnkatheter-Prüfungsaufgaben vergeben wurden, währenddessen 2013 noch 14 „Rote Karten“ zu verzeichnen waren.
Nähere Beschreibung des Projekts
Projektziel und Lehrprojektidee: Nachdem von der Österreichischen Hochschülerschaft der Medizinischen Universität Wien wiederholt der Wunsch nach Videos der Lehrveranstaltungsreihe „Skills Lines“ des 2. Studienjahres formuliert wurde, bestand das Bestreben dieses Projektes in der Erstellung von professionell gestalteten Lehrvideos für die LV „Ärztliche Grundfertigkeiten (ÄGF)“ der Skills Lines des 2. Studienjahres der Medizinischen Universität Wien. Da in den vergangenen Jahren international eine vermehrte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Einsatz von e-learning Formaten in der Erwachsenenbildung stattfand, erscheint nun die Evaluation solcher Lehrformate als weiterer unverzichtbarer Schritt (1). Das Bestreben dieses Projektes war es, nach Bereitstellung von Online-Videos die Auswirkungen auf den Prüfungsoutcome sowie die Akzeptanz solcher Formate unter den Studierenden zu erheben, da Untersuchungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, dass Lehrvideos vor allem dann sinnvoll sind, wenn das geschriebene oder gesprochene Wort bzw. Abbildungen nur begrenzte Erklärungsmöglichkeiten bieten und exakte Tätigkeitsabläufe vermittelt werden sollen (2). Da es sich in der gewählten Lehrveranstaltung um die Vermittlung von ärztlichen Fertigkeiten mit genau vorgegebenen Handlungsmustern handelt, erschien die Skills Line „Ärztlichen Grundfertigkeiten“ als ideale Plattform zur Bewertung dieser Form der virtuellen Lehre.
1. Jang HW, Kim KJ. Unse of online clinical videos for clinical skills trining for medical students: benefits and challanges. BMC Med Educ. 2014 Mar 21;14:56.
2. Hibbert EJ, Lambert T, Carter JN, Learoyd DL, Twigg S, Clark S. A randomized controlled ilot trial comparing the impact of access to clinical endocrinology video demonstrations with access to usual revision resources on medical student performance of clinical endocrinology skills. BMC Med Ecuc. 2013 Oct 3;13:135.
Ausgangslage/Bedarfsbeschreibung: Generelles Ziel der Lehrveranstaltung Skills Line des 2. Studienjahres an der Medizinischen Universität Wien ist die optimale Vorbereitung von Studierenden auf ihre erste Pflichtfamulatur (= verpflichtendes Praktikum in einem Krankenhaus, einer Ambulanz oder bei einem niedergelassenen Arzt/Ärztin). Die Pflichtfamulatur während des Humanmedizinstudiums erstreckt sich über insgesamt 16 Wochen, verteilt auf das gesamte Studium. Die unterschiedlichen Elemente dieser LV werden stetig inhaltlich und didaktisch durch die/den Koordinator/in und das zugehörige Planungsteam überarbeitet und sind den aktuellen Entwicklungen in Lehre und Wissenschaft angepasst. Bei den Skills Lines handelt es sich um verpflichtende Lehrveranstaltungen mit 100% Anwesenheitspflicht und immanentem Prüfungscharakter (= LVs, bei denen sowohl Anwesenheit als auch Mitarbeit Bestandteile der Endnote sind). Pro Studienjahr werden ca. 720 Human- und ZahnmedizinstudentInnen in Kleingruppen mit 10-12 Personen unterrichtet. Der Unterricht jeder Kleingruppe pro Line-Element findet 1x/Woche für 6 Wochen statt. Die Skills Lines des 2. Studienjahres umfassen folgende vier Elemente:
1. Ärztliche Grundfertigkeiten
2. Ärztliche Gesprächsführung A
3. Physikalische Krankenuntersuchung
4. Famulaturpropädeutikum: abschließende Überprüfung mit einem Knowledge on Skills Test (KOS-Test), danach eine dreiwöchigen Übungszeit zur Prüfungsvorbereitung mit eigens geschulten TutorInnen sowie eine abschließenden praktischen Prüfung in Form einer Objective Structured Clinical Examination (OSCE)
Die in diesem Projekt gedrehten Videos beziehen sich auf die Line „Ärztliche Grundfertigkeiten (ÄGF)“, in der relevante, ärztliche Fertigkeiten fachgerecht gelehrt werden. Dazu zählen die Blutdruckmessung, das Anlegen von EKG-Elektroden, die hygienische und chirurgische Händedesinfektion, das Anziehen und Abwerfen von sterilen Handschuhen, die Blutabnahme aus der Vene, das Setzen einer peripheren Venenverweilkanüle, die Vorbereitung und das Verabreichen einer Infusion, die Manipulation am zentralen Venenkatheter, die Verabreichung einer subkutanen und intramuskulären Injektion, das Legen und Entfernen eines Harnkatheters sowie das Setzen und Entfernen von 3 Einzelknopfnähten. Integrale Bestandteile der Lehrveranstaltung sind korrektes technisches und hygienisches Verhalten bei Schonung der PatientInnen und Verhinderung von Selbst- und Fremdgefährdung im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit. Hierfür werden die Studierenden von höhersemestrigen, intensiv geschulten peer-Studierenden (=Tutor/innen) unterrichtet. Der Schwerpunkt liegt hierbei in der praktischen Übung an Simulationsmodellen. Der Standardisierung des Unterrichts über alle Kleingruppen hinweg wird dabei ein hoher Stellenwert eingeräumt und durch das jährlich überarbeitete Skriptum sowie einer jährlichen, umfassenden Einschulung der Tutor/innen erzielt. Die gelehrten Inhalte werden im Rahmen des abschließenden Famulaturpropädeutikums (FamProp) theoretisch und praktisch überprüft.
Bislang konnten Studierende die in der Lehrveranstaltung vorgezeigten und praktizierten Fertigkeiten nach Beendigung der verpflichtenden Übungen ausschließlich im Skriptum nachlesen. Eine nochmalige Demonstration der Fertigkeiten bei etwaigen Unsicherheiten war nur noch im Rahmen des 3-wöchigen Prüfungsübens, das zwischen theoretischer und praktischer Prüfung abgehalten wird, möglich. Seit einigen Jahren beklagten Studierende, dass das Skriptum der ÄGF zwar ausführliche Anleitungen und Bildserien zu den jeweiligen Abläufen bietet, diese allerdings aufgrund der 2-dimensionalen Darstellung nur bedingt einen flüssigen Bewegungsablauf wiederspiegeln können. Zudem besteht die Gefahr, dass prüfungsrelevantes Detailwissen und Tipps zur Durchführung im Medium Skript als Lehrunterlagen verloren gehen.
Umsetzung: Da bereits seit Längerem sowohl im Planungsteam der Ärztlichen Grundfertigkeiten als auch bei den Studierenden der Wunsch nach Lehrvideos für diese Lehrveranstaltung der Skills Lines des 2. Studienjahres bestand, bildeten Anfang 2015 VertreterInnen des Planungsteams des Teaching Centers, der Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle sowie StudentInnen der ÖH eine Kooperation zur Planung und Erstellung von dermaßen gestaltetem Lehrmaterial. Danach wurden mehrere Treffen der Kooperationspartner ab März 2015 abgehalten und der Beschluss zur Planung eines gemeinsamen Projektes gefasst. Im Rahmen der Konzepterstellung wurden jene Lehrinhalte der ÄGF zur Verfilmung ausgewählt, die aufgrund von Rückmeldungen seitens der Studierenden sowie Erfahrungswerten aus Prüfungsergebnissen der Vorjahre problematisch erschienen. Insgesamt fünf ärztliche Tätigkeiten wurden schließlich ausgewählt, die in fünf Videos ausführlich erklärt und nachgespielt wurden:
1. Händedesinfektion
2. Anziehen steriler Handschuhe
3. Chirurgische Händevorbereitung
4. Legen eines Harnkatheters bei einem männlichen Patienten
5. Legen eines Harnkatheters bei einer weiblichen Patientin
Die Drehbücher wurden in Zusammenarbeit aller Kooperationspartner erstellt, wobei das Skriptum der „Ärztlichen Grundfertigkeiten“, als Vorlage diente. Dieses wird jährlich durch das Planungsteam der ÄGF adaptiert, verbessert und überarbeitet und entspricht somit den aktuellen Lehranforderung. Aufgrund dessen wurde beschlossen die Drehbücher der Videos analog zu den inhaltlich streng geregelten Vorgaben im bestehenden Skriptum der ÄGF zu gestalten um eine Standardisierung der Lehrinhalte auch in den Videos zu gewährleisten.
Methodisches Vorgehen und Durchführung: Die Räumlichkeiten, das notwendige Personal - 3 Demonstrator/innen der Skills Line fungierten als Schauspieler/innen, 2 Laborant/innen des Teaching Centers bereiteten die Drehorte und Materialien vor - wie auch benötigtes Material wurden vom Teaching Center für den Dreh zur Verfügung gestellt. Die Vertreter der Österreichischen Hochschülerschaft stellten das gesamte für den Videodreh notwendige technische Equipment sowie Personal für Kameraführung und Schnitt zur Verfügung. Eine qualitätssichernde Supervision der in den Videos darstellenden Demonstratoren und der vorgeführten Fertigkeiten wurde durch Priv. Doz.in Dr.in Magda Diab-El Schahawi von der Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle durchgeführt. Für die Supervision der Handlungsabläufe anlog zum Skriptum war Dr.in Andjela Bäwert in ihrer Funktion als Koordinatorin dieser Lehrveranstaltung zuständig. Um die rechtlichen Vorgaben der Medizinischen Universität Wien einzuhalten, wurde mit Unterstützung der Rechtsabteilung der Medizinischen Universität Wien eine Nutzungsrechtseinräumung für die Lehrvideos von allen KooperationspartnerInnen sowie dem Vizerektorat für Lehre unterzeichnet.
Die Videos wurden in den Skills Labs des „Teaching Centers“ gedreht um die Authentizität der Videos zu erhöhen und einen hoher Wiedererkennungswert für die Studierenden zu schaffen. Beim Videodreh waren neben den Vertreter/innen der ÖH, des Teaching Centers und der Universitätsklinik für Krankenhaushygiene zusätzlich zwei langjährige Demonstrator/innen/Tutor/innen der ÄGF zugegen, die sich als Schauspieler/innen zur Verfügung stellten. Nach Fertigstellung der Videos wurden diese geschnitten, Mitte September 2015 im Rahmen eines Kooperationstreffens begutachtet und etwaige Änderungen von Sequenzen im Konsens beschlossen. Ende September 2015 und nach einer abschließenden Projektbesprechung wurden 3 der 5 Videos auf das Onlineportal der Medizinischen Universität Wien gestellt und standen den Studierenden ab diesem Zeitpunkt zur Verfügung.
Weiterer Projektverlauf: Bei 2 der 5 Videos wurde beschlossen diese im Rahmen einer Untersuchung, die durch Dr.in Andjela Bäwert am Teaching Center während des Famulaturpropädeutikums im Juni 2016 durchgeführt wurde, erstmalig Studierenden vorzuführen. Hierbei wurde der Hälfte des HumanmedizinstudentInnen im FamProp 2016 das Video „Legen eines Harnkatheters bei einem männlichen Patienten“ und der zweite Hälfte das Video „Legen eines Harnkatheters bei einer weiblichen Patientin“ zu Beginn des 3-wöchigen Prüfungsübens als Vorbereitung auf die praktische Prüfung im Rahmen der „Objective Structured Clinical Examination (OSCE)“ des FamProp gezeigt. Nachfolgend wurde quantitativ bestimmt, ob sich nach Vorführung des Lehrmaterials Unterschiede im Prüfungsoutcome ergeben haben bzw. ob Unterschiede zu Prüfungsergebnissen früherer Jahre bestehen. Von zusätzlichem Interesse war das Feedback der Studierenden, sodass deren Beurteilungen qualitativ erhoben und ausgewertet wurden. Durch diese Untersuchung wurden Daten zur Effektivität und Effizienz der Bereitstellung von Online-Lehrunterlagen akquiriert um die Bedeutung zukünftiger e-learning–Projekte an der medizinischen Universität Wien mit Hilfe von evidenzbasieren Daten besser beurteilen zu können.
Insgesamt sahen 647 Studierende eines der beiden Harnkatheter-Videos, 318 Studierende das Video „Harnkatheter Mann“ und 329 das Video „ Harnkatheter Frau“. Der Großteil der Studierenden bewertete das jeweilige Video mittels Online-Fragebogen, der auf freiwilliger Basis ausgefüllt werden konnte. Hierbei konnten Bewertungsdaten von 161 Studenten (47,39%) und 145 Studentinnen 52,61%) beim Video „Harnkatheter Mann“ und 151 Studenten (47,63%) und 166 Studentinnen 52,37%) beim Video Harnkatheter Frau“ erfasst werden. Eine Verbesserung des Prüfungsoutcome war ersichtlich, da 2016 insgesamt 3 „Rote Karten“ für die gestellten Prüfungsaufgaben vergeben wurden („Rote Karte“ = 0 Punkte und Prüfungsabbruch bei OSCE-Harnkatheter-Station bei selbst- oder fremdgefährdendem Verhalten), währenddessen 2013 noch 14 „Rote Karten“ zu verzeichnen waren. Die qualitative Auswertung der Fragebögen ergab, dass Studierende das Angebot von Videos als ergänzende Lehrunterlage gut angenommen haben und Videos als Lehrunterlage für ärztliche Fertigkeiten als sinnvoll erachten. So gaben 96,05% der Studierenden nach Durchsicht des Videos „Harnkatheter Frau“ und 98,11% der Befragten nach Ansicht des Videos „Harnkatheter Mann“ an, dass sie eine Bereitstellung von solchen Videos in den Study Guides befürworten. Zusätzlich stimmten 72,15% der Studierende beim Fragebogen zum Video „Harnkatheter Frau“ und 76,90% beim Fragebogen des Videos „Harnkatheter Mann“ der Aussage zu, dass sie sich nun besser auf das Famulaturpropädeutikum vorbereitet fühlen. Damit wurde evident, dass bei der Vermittlung ärztlicher Fertigkeiten visuelle Reize einzelne Handlungsschritte besser illustrieren als ein geschriebener Text. Die Kombination von Lernplattformen, wie Online-Videos, Moodle, oder Ähnlichem mit klassischen Formaten, wie Lehrbüchern oder Skripten, scheint somit gut geeignet um Effektivität und Effizienz beim Lernen zu erhöhen.
Positionierung des Lehrangebots
2. Studienjahr des Humanmedizinstudiums
- Lehr- und Lernkonzepte
- Infrastruktur/Lehrmaterialien
- Digitalisierung
- Rund ums Evaluieren der Lehre
- Medizin und Gesundheitswissenschaften