Karl-Franzens-Universität Graz
Universitätsplatz 3, 8010 Graz
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Geographische Exkursion "Migrant_innen in Österreich: Fokus Flucht und Asyl"

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Hintergrund und Kontext:

Die Karl-Franzens-Universität Graz bekennt sich zur gesellschaftlichen Verantwortung der Universität als regionale Forschungs- und Bildungsstätte, die sich kritisch und gleichzeitig lösungsorientiert an aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen beteiligt. In diesem Sinne fasste das Rektorat der Universität Graz im Spätsommer 2015 im Zuge der steigenden Asylantragszahlen und der Grenzüberschreitung von rund 300.000 Flüchtlingen an der slowenisch/steirischen Grenze den Beschluss, die fakultätsübergreifende Arbeitsgruppe „Refugees@UniGraz“ einzurichten. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es Projekte und Bildungsmaßnahmen für Flüchtlinge zu unterstützen und zu koordinieren und Synergien der Vernetzung dieser Initiativen zu bündeln.

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Ermann und Univ.-Assist. Mag.a Petra Wlasak, MA, MSc repräsentieren in dieser Arbeitsgruppe das Institut für Geographie und Raumforschung und fanden Unterstützung für ihre Idee Workshops zur Geographie Österreichs als Bildungsmöglichkeit für interessierte Flüchtlinge anzubieten. Auch unter Studierenden fand diese Idee Anklang und so meldeten sich rund zehn Studierende, um sich an der Organisation und Gestaltung des Workshops zu beteiligen. Der Workshop fand schließlich im Winter 2015 statt. Es zeigte sich hierbei aber, dass die Anreise und das Aufsuchen der Universität als bisher unbekannten Veranstaltungsort für Asylwerbende und Flüchtlinge eine finanzielle als auch soziokulturelle Barriere darstellte.

 

Die Lehrveranstaltung: Geographische Exkursion „Migrant_innen in Österreich: Fokus Flucht und Asyl“:

Da im Sommersemester 2016 eine von Univ.-Prof. Dr. Ulrich Ermann bereits seit Herbst 2014 geplante geographische Exkursion zum Thema „Migrant_innen in Österreich“ mit besonderer Berücksichtigung der Situation von Asylsuchenden stattfinden sollte, wurde beschlossen, diese Exkursion im Kontext der aktuellen Entwicklungen ganz dezidiert dazu zu nutzen, mit Studierenden Alltagsorte von Flüchtlingen aufzusuchen und direkt vor Ort die Workshops anzubieten. Diese Orte waren Flüchtlingsquartiere, Vereine, Beratungszentren und Bildungseinrichtungen. Übergeordnetes Ziel war es, den Studierenden einen Einblick in die Lebensrealitäten von Menschen mit Fluchthintergrund in Österreich zu geben und dabei gleichzeitig ein Bildungsangebot für die Betroffenen anzubieten. Die Exkursion ermöglichte auf diese Weise eine neue und interkulturelle Lernerfahrung sowohl für Studierende als auch für Geflüchtete und nicht zuletzt auch für die Lehrenden neue Lehr- und Lernerfahrungen. Gleichzeitig trug diese Exkursion durch ihren transdisziplinären Charakter dazu bei, dass die Universität ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt und in der Region gemeinsam mit gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, Studierenden, Forscherinnen und Forschern Lösungen zur sozialen Inklusion in Form von Bildungsangeboten für marginalisierte Gruppen anbietet.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Übergeordnetes Ziel der viertägigen Exkursion „Migrant_innen in Österreich: Fokus Flucht und Asyl“ war es, den 20 teilnehmenden Studierenden aus den verschiedenen Studienrichtungen wie Lehramt Geographie, BA UWS Geographie und BA Geographie einen Einblick in die Lebensrealitäten von Menschen mit Fluchthintergrund in Österreich zu geben, ihnen unmittelbar die Konsequenzen des europäischen und österreichischen Asylregimes zu verdeutlichen und dies mit grundlegenden Konzepten der Politischen Geographie, Migrationsforschung und der Neuen Kulturgeographie kritisch zu analysieren. Im Fokus der Exkursion stand das Lernen mit und von geflüchteten Menschen durch Abhaltung von interaktiven Workshops zur Geographie Österreichs durch die Studierenden auf den unterschiedlichen Stationen der Flucht in Österreich. Aufgesucht wurden Unterkünfte für Asylsuchende, lokale Projekte und Initiativen, kommunale Stellen und öffentliche Einrichtungen, wodurch die Studierenden lokale Initiativen zur Erarbeitung von Lösungen kennenlernten und ihnen die Möglichkeit gegeben wurde, durch die Abhaltung von Workshops selbst aktiv zu werden, ihr jeweiliges Wissen und ihre Kompetenzen einzubringen und diese auszubauen. Außerdem wurden Gespräche mit Betroffenen und verantwortlichen Personen bei staatlichen und kommunalen Stellen sowie Stakeholdern aus dem Bereich Integration und Soziales geführt.

Nähere Beschreibung des Projekts

Die Vorbereitung der Lehrveranstaltung umfasste zwei Vorbesprechungen zur Klärung organisatorischer Aspekte, zur inhaltlichen Einführung sowie zur Unterstützung der interaktiven und fluchtsensiblen Gestaltung der studentischen Geographie-Workshops. Online-Toolkits sowie Literatur zur interkulturellen, interaktiven und migrationssensiblen Gestaltung von Erwachsenenbildung wurden den Studierenden für die Vorbereitung der Workshops zur Verfügung gestellt.

 

Anforderungen an Studierende umfassten Lesen der Vorbereitungstexte und Erstellung einer Textzusammenfassung; Konzeptausarbeitung und Durchführung eines Workshops für Flüchtlinge in der Kleingruppe und die individuelle Erstellung eines Endberichts inkl. Konzept, Dokumentation und Reflexion des Workshops.

 

Die Exkursion fand von 6. bis 9. Juni 2016 statt. In diesem Zeitraum besuchten 20 Studierenden und zwei Lehrende Orte der Flucht in der Steiermark und in Wien und hielten insgesamt fünf Workshops zur Geographie Österreichs für Flüchtlinge ab. An jedem Tag fand nach Ankunft in der Unterkunft eine abschließende Reflexion des Tages statt.

 

Stationen und Inhalte der viertägigen Exkursion:

 

1. Tag: „Konstruktion von Grenzen und Territorien mit Fokus Inklusion und Exklusion“

• Caritas-Akademie Graz: Kennenlernen von Bildungs- und Ausbildungsprojekten für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund und deren Finanzierungs- und Organisationsformen

• Abhaltung eines Workshops an der Caritas-Akademie

• Zollhaus Spielfeld: Führung durch das lokale Grenzmanagementsystem und Einblick in die Entwicklungen an der Grenze seit Sommer 2015 durch das Rote Kreuz und die Grenzpolizei Spielfeld

• Privat betriebenes Flüchtlingsquartier in Graz-Umgebung: Gespräche mit Quartiersbetreiber und BewohnerInnen zur Entwicklung und aktuelle Situation in der größten privaten Flüchtlingsunterbringung (rund 150 Asylwerberinnen und -werbern aus Tschetschenien und Afghanistan)

 

2. Tag: „Zivilgesellschaft und lokales Flüchtlingsengagement“

• Gemeindesaal einer Gemeinde in Graz-Umgebung: Abhaltung eines Workshops

• Anschließende Diskussion mit Bürgermeister, Pfarrcaritas, Bewohnerinnen und Bewohnern des Flüchtlingsquartiers zur ihrer Einschätzung der aktuellen Situation

• Quartier für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge des Diakoniewerks in einer Gemeinde in Graz-Umgebung: Kennenlernen der Organisation des Flüchtlingsquartiers, Einblick in die spezifische Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen mit Fokus Bildungsmöglichkeiten und alltagsstrukturierende Maßnahmen durch Quartiersleiter

• Freiwilligenprojekt „Flüchtlingspädagogik“ von Sekem Österreich und der Freien Waldorfschule in Graz zur Unterstützung der Bildungsmöglichkeiten von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Graz-Umgebung

• Abhaltung eines Workshops und Fußballspiel mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

 

3. Tag: „Prekarität und Marginalisierung von Asylwerberinnen und -werbern“

• Koordinationsstelle der Caritas Regionalbetreuung in der Obersteiermark: Einblick in die Aufgaben und Arbeitsalltag der Caritas Regionalbetreuung und die Lebensrealitäten der Personen in der Grundversorgung

• Privat betriebenes Flüchtlingsquartier in Steinhaus am Semmering: Gespräch mit Vizebürgermeisterin, Caritas Regionalbetreuer und Unterkunftsgeberin zur aktuellen Lebenssituation von Asylwerberinnen und -bewerbern in der Grundversorgung des Landes und des Bundes am Semmering, Einschätzung und Diskussion zur Einstellung der Bevölkerung zum Großquartier des Bundes in unmittelbarer Nähe zur Gemeinde

• Groß- und Transitquartier des Bundesministeriums für Inneres, betrieben durch die private Sicherheitsfirma ORS am Semmering für 400 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Vorstellung des Quartiers, aktuelle Herausforderungen, Organisation des Quartiers, tagesstrukturierende Maßnahmen und Einblick in das Prozedere zur Feststellung der Zuständigkeit Österreichs für das Asylverfahren sowie zur Feststellung der Minderjährigkeit

 

4. Tag: „Lösungsansätze und nationale Integrationsstrategie“

• Hotel Magdas der Caritas Wien: Kennenlernen des Konzepts eines Cooperative Social Business mit Fokus interkulturellem Dialog, Beschäftigung und Ausbildung für Personen mit Fluchthintergrund

• Integrationszentrum des Österreichischen Integrationsfonds in Wien, Nationalplan für Integration und aktuelle Projekte (Deutschkurse, Sprachpatenschaften, Wertekurse, Studienförderung)

 

Einbettung des LV-Konzepts in Lehr-Lernziele des Instituts:

Ein Grundprinzip in der Lehre am Institut für Geographie und Raumforschung lautet, auf die Auseinandersetzung mit Wechselwirkungen zwischen globalen Prozessen und deren lokalen Auswirkungen zu fokussieren. Studierende sollen diese Prozesse verstehen und ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass ihre Handlungen auf lokaler Ebene Auswirkungen auf globale Verhältnisse und Prozesse haben. Dies soll ebenso dazu beitragen, Überlegungen zu lösungsorientierten Handlungen vor Ort zu ermöglichen. Ein Fokus in der Lehre liegt daher darauf, Studierende dazu zu ermutigen, kritisch zu denken, zu hinterfragen, unterschiedliche Meinungen und Perspektiven einzuholen sowie ihnen zu verdeutlichen, dass gesellschaftliche Prozesse von Komplexität und Diversität geprägt sind, insbesondere bei Themen, welche von hoher aktueller gesellschaftspolitischer Relevanz sind.

 

Exkursionen eignen sich sehr gut, um Lehr-Lernziele des Instituts bzw. der Curricula, die das Institut bedient, zu verfolgen. Exkursionen sind ein klassisches Lehrformat der Geographie, das zum einen der Anwendung und Vertiefung von theoretischen Kenntnissen in der Praxis (oder im Feld) dient und zum anderen der Ermöglichung, Wissen unmittelbar auf eigene Erfahrung zu begründen. Im Mittelpunkt stehen hierbei das Kennenlernen von sozialen, politischen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Gegebenheiten im Raum und die Analyse derer Strukturen, Prozesse und Interaktionen. Den Studierenden soll hierbei die Verbindung zwischen Theorie, Empirie und Praxis verdeutlicht werden. Ein Schwerpunkt liegt daher immer auf einem transdisziplinären Zugang, welcher das Wissen, die Erfahrung und die Perspektiven von lokalen Stakeholdern einholt, wertschätzt und in die Analyse inkludiert.

 

In diesem Sinne verstehen wir Studierende auch als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für die Gestaltung einer inklusiven Gesellschaft. Das Wissen und die Kompetenzen, welche sie durch unsere Lehre erhalten, tragen sie in ihre jeweiligen Lebensrealitäten und zukünftige Arbeitsfelder, können dort ihr Wissen teilen und als „Agents of Change“ aktiv werden.

 

Erworbene Kompetenzen:

Kritische Textarbeit und Reflexion, Gespräche mit Betroffenen und Stakeholdern, Vor-Ort Besichtigungen, Diskussionen und die Anfertigung von Protokollen unterstützen den Erwerb folgender humangeographischer Kompetenzen:

• Fachkompetenz: Theorien und Konzepte der Humangeographie im Forschungsbereich Bevölkerungsgeographie (insbes. Migrationsforschung), Politische Geographie (insbes. Grenzforschung) sowie der Neuen Kulturgeographie (u.a. Forschung zu Identität und Transnationalität); Verstehen des europäischen und österreichischen Asylsystems und dessen Stakeholder; Verstehen der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Exklusionsmechanismen und Marginalisierungsprozesse und deren unmittelbare Konsequenzen für Betroffene und Involvierte auf lokaler Ebene; Kennenlernen von unterschiedlichen Perspektiven und Interessen der Akteurinnen und Akteure im Fluchtgeschehen

• Methodenkompetenz: Analyse von aktuellen globalen und lokalen Migrationsprozessen mit Fokus Flucht; kritische Analyse der Interessen der involvierten Stakeholder; Einordung und kritische Beurteilung der Entwicklungen und Prozesse mit Hilfe grundlegender Konzepte der Politischen Geographie und der Neuen Kulturgeographie

 

Durch die Interaktion mit unterschiedlichen Interessengruppen und die Gestaltung der Workshops wurden folgende soziale und personale Kompetenzen erworben:

• Teamfähigkeit: Kompetenz, sich in der Gruppe zu organisieren und abzustimmen

• Interkulturelle Kompetenz: Wahrnehmung und Berücksichtigung von unterschiedlichen Hintergründen und Bedürfnissen (Herkunft, Region, Kultur, Sprachkenntnissen, Bildungshintergrund, Fluchterfahrung, Geschlecht und Alter) der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Workshops. Beispielsweise nahmen die Studierenden darauf Rücksicht, dass die Workshops zur Zeit des Ramadan stattfanden. Ebenso wurde darauf geachtet, dass Teilnehmerinnen mit Hijab und Tschador bei Gruppenarbeiten nicht ausschließlich männlichen Kollegen zugeordnet wurden. Die Inhalte der Workshops wurden bewusst in einfachem und klarem Deutsch formuliert, um auch Personen mit noch basalen Deutschkenntnissen die Teilnahme zu ermöglichen.

• Konfliktmanagement: Umgang mit unterschiedlichen und gegebenenfalls divergierenden Perspektiven und Meinungen bei Gesprächen mit unterschiedlichen Stakeholdern

• Selbstreflexion: durch den abzugebenden Endbericht und die Gruppendiskussion am Ende jedes Exkursionstages wurden die Studierenden dazu aufgefordert, ihre Aktivitäten und Gespräche zu reflektieren.

 

Durch die Auseinandersetzung mit der zur Verfügung gestellten Tool-Box und durch die Abhaltung der Workshops wurden folgende didaktische Kompetenzen erworben:

• Medienkompetenz: Nutzung von unterschiedlichen Medien zur Vermittlung von Inhalten (Internet, Beamer, Powerpoint, Plakate, Bildmaterialien, Kartenmaterialien, verschiedene Gegenstände, Zeitungsartikel)

• Methodenkompetenz: interaktive Methoden zur Aktivierung der Gruppe und Förderung der Kommunikation (World-Café, Runder Tisch, Quiz, Vorstellspiele etc.)

• Sensibilität hinsichtlich der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Fluchterfahrung (gewaltfreie Kommunikation, Vermeidung von Retraumatisierungen)

• Berücksichtigung der unterschiedlichen Sprachniveaus und Arbeiten mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern

 

Durch die Organisation der Workshops mit unterschiedlichen räumlichen Begebenheiten und Zielgruppen wurden folgende Kompetenzen im Bereich Projektmanagement erworben:

• Organisationsfähigkeit, Steuerung von Arbeitsprozessen und selbstständiges Arbeiten in der Gruppe

• Effektive und effiziente Kommunikation mit Kooperationspartnerinnen und -partnern zur Absprache der Bedingungen vor Ort

• Flexibilität und Spontaneität für Risikomanagement durch unvorhersehbare Veränderung der räumlichen und technischen Ausstattung und Zielgruppe

• Graphisches Design für Ankündigung und Gestaltung der Workshops

 

Studierendenzentrierung:

In der Konzeption der Exkursion wurde darauf geachtet, dass die Studierenden sowohl ihr geographisches Wissen als auch ihre persönlichen Fähigkeiten in die Exkursion einbringen. Durch die Teilnahme von zahlreichen Lehramtskandidatinnen und -kandidaten wies die Gruppe eine breite Palette von unterschiedlichen fachlichen Hintergründen und Kompetenzen auf, wie zum Beispiel Sprachkenntnisse, zeichnerische und motorische Fähigkeiten, mathematische Kompetenz oder geschichtliches Hintergrundwissen. Im Sinne eines interdisziplinären Zugangs wurden die Studierenden dazu ermutigt, dies in der Exkursion einzubringen, sei es im Rahmen von Übersetzungstätigkeiten, dem Teilen von geschichtlichem Hintergrundwissen, der didaktischen Aufbereitung der Workshops oder der spontanen Organisation eines Fußballspiels mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.

 

Alle für die Exkursion notwendigen Unterlagen und Informationen wurden über die Lernplattform Moodle bereitgestellt. Die Kommunikation mit den Studierenden vor der Exkursion erfolgte in zwei Vorbesprechungen, über intensiven E-Mail-Kontakt und in den Sprechstunden.

Bei der Organisation der Exkursion wurde darauf geachtet, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Studierende einzugehen und so wurden folgende Maßnahmen gesetzt:

• Bei der Zimmereinteilung wurde darauf geachtet, dass bei Wunsch männliche und weibliche Studierende getrennt schlafen können.

• Bei der Verpflegung wurde darauf geachtet, jeweils vegetarische Optionen anzubieten.

• Ebenso war für Personen mit Gehbehinderung die barrierefreie Teilnahme möglich (Reisebus, die meisten Exkursionsorte).

 

Großer Wert wurde während der Exkursion auf eine durchgehende gendergerechte Schreib- und Redeweise gelegt sowie darauf, dass bei der Gruppeneinteilung im Sinne eines koedukativen Unterrichts beide Geschlechter in jeder Gruppe repräsentiert wurden und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragende Rollen bei der Gestaltung und Abhaltung der Workshops erhalten.

Während der Exkursion gab es regelmäßige Reflexionssitzungen mit der gesamten Gruppe und am Ende auch eine abschließende Feedbackeinheit. Die zwei Lehrenden notierten sich im Anschluss an die Exkursion die Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge, um bei der Planung einer nächsten Exkursion zu diesem Thema die genannten Aspekte berücksichtigen zu können, und reflektierten das erhaltene Feedback in einer abschließenden bilateralen Besprechung.

Positionierung des Lehrangebots

BA Lehramt Geographie und Wirtschaftskunde, BA Umweltsystemwissenschaften - Geographie, BA Geographie

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2017 nominiert.
Ars Docendi
2017
Kategorie: Persönlichkeitsorientierte und/oder kreativitätsfördernde Ansätze in Lehrveranstaltungen und Studierendenbetreuung
Ansprechperson
Petra Wlasak, Mag. MA MSc
Institut für Geographie und Raumforschung, Universität Graz
+43316 380 8895
Nominierte Person(en)
Ulrich Ermann, Univ.-Prof. Dr.
Institut für Geographie und Raumforschung, Universität Graz
Petra Wlasak, Mag. MA MSc
Institut für Geographie und Raumforschung, Universität Graz
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Sonstiges
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften