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“Conservation research in international practice – socioecological perspectives and implementation“; Interaktive Vorlesung zu inter- und transdisziplinärer Naturschutzforschung- und Praxis

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse aus den Fachbereichen Biologie, Ökologie und Naturschutz in eine nachhaltige Naturschutzpraxis, stellt eine zentrale Herausforderung sowie Chance für die Erreichung der Globalen Nachhaltigkeitsziele dar (Sustainable Development Goals).

 

Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten. Das sind mehr als jemals zuvor gemessen. Dieser beispiellose Verlust der Artenvielfalt gefährdet wertvolle Ökosysteme und das menschliche Wohlergehen. Die Entwicklung wirksamer Lösungen für diese Problemstellungen nachhaltiger Entwicklung erfordert integrative, fächerübergreifende Perspektiven und Konzepte, die ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen und Ziele verbinden.

 

Die universitäre Lehre im Fachbereich Biologie, insbesondere Ökologie und Naturschutz (sowie zahlreicher assoziierter Studiengänge), trägt zentrale Verantwortung in der Entwicklung von Kompetenzen und Qualifikationen für diverse wissenschaftlich und praktisch orientierte Berufsprofile in diesem Feld.

 

Das hier dargestellte Projekt „Conservation research in international practice – socioecological perspectives and implementation” hat diese Anforderungen an forschungsbezogene, transdisziplinäre Lehre durch die Neuentwicklung eines studierenzentrierten Lehrkonzepts in einer zweistündigen, interaktiven Vorlesungsreihe umgesetzt. Die primäre Zielsetzung des Projekts ist die Vermittlung forschungsbasierter, praktischer und fächerübergreifender Grundlagen und Perspektiven zu internationalen Entwicklungen in Naturschutz und Nachhaltigkeit. Die Inhalte werden aktiv von den Studierenden durch diverse interaktive, digitale und partizipative Werkzeuge wie beispielweise Online-Lernpattformen, e-Skripte und geführte Debatten innerhalb des Projekts mitgestaltet und bearbeitet. Unterschiedliches Vorwissen sowie diverse, berufliche Interessen der heterogenen Studierendenschaft werden gezielt für die Erarbeitung theoretischer sowie praktischer Denk-, Orientierungs- und Lösungsansätze im internationalen Naturschutz genutzt – wodurch bestehende Lehrpläne inhaltlich erweitert und kritische Reflexionen gefördert werden.

 

Das Projekt basiert auf umfassendem Lehrmaterial zu unterschiedlichen Themenbereichen, die internationalen, nachhaltigen Entwicklungen der Naturschutzforschung- und -praxis zugrunde liegen. Neben jährlichen Aktualisierungen der im Projekt verwendeten, aktuellen Referenzen, Debatten und Beispiele wurde das Lehrkonzept in enger Zusammenarbeit mit den Studierenden entwickelt. Durch gemeinsame Diskussion der Lehrinhalte und deren Relevanz für die Lern- und Berufsziele der Studierenden (die in Zeiten der Pandemie vielseitig digital umgesetzt wurden), wurde das Projekt laufend angepasst um ein gezieltes, studierendenzentriertes Angebot für die Erweiterung fachübergreifender Perspektiven zu schaffen, von welchem auch Forschung und Praxis profitieren.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Erreichung Globaler Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) ist zur internationalen Priorität geworden. Die Entwicklung von Lösungsansätzen für diese globale Herausforderung erfordert Kompetenzen die zur Vereinbarung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Interessen beitragen.

 

Das Projekt „Conservation research in international practice – socioecological perspectives and implementation” hat diese Anforderungen an evidenzbasierte, fächerübergreifende Kompetenzförderung durch ein forschungsorientiertes, studierendenzentriertes, interaktives und multimediales Lehrkonzept umgesetzt. Die Vorlesungsreihe wird inhaltlich sowie organisatorisch aktiv von den Studierenden mitgestaltet. Die heterogenen Voraussetzungen und Interessen der Studierendenschaft werden nicht nur berücksichtigt, sondern genutzt um Perspektivenvielfalt und kritische Auseinandersetzung in Bezug auf Naturschutzforschung- und -praxis zu fördern.

 

Zentrale Grundlagen und Hintergründe zu Naturschutzthemen wie Klimaschutz, Umweltpolitik und Gleichstellung werden im Kontext inter- und transdisziplinärer Forschung, Methoden, Anwendungen und Debatten behandelt und offen diskutiert. Durch umfangreiche Medienbezüge, digitale Lehr- und Lernmethoden sowie individuell wählbare Möglichkeiten zur thematischen Vertiefung wird eine kritische Reflexion von Entwicklungen im internationalen Naturschutz gefördert, von der sowohl Studierende als auch Lehre und Forschung nachhaltig profitieren.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Achieving the Sustainable Development Goals (SDGs) has become an international priority. The development of solutions for this global challenge requires competencies that contribute to the reconciliation of social, economic and ecological interests.

 

The project "Conservation research in international practice - socioecological perspectives and implementation" has implemented these requirements for evidence-based, inter- and transdisciplinary competence development through a research-oriented, student-centred, interactive and multimedia teaching concept. The lecture series is actively shaped by the students in terms of content and organisation. The heterogeneous prerequisites and interests of the student body are not only taken into account, but also used to promote diversity of perspective and critical debate in relation to nature conservation research and practice.

 

Central principles and backgrounds of nature conservation topics such as climate protection, environmental policy and equality are dealt with and openly discussed in the context of inter- and transdisciplinary research, methods, applications and debates. Extensive media references, digital teaching and learning methods as well as individually selectable opportunities for thematic deepening promote critical reflection on developments in international nature conservation, from which both students and teaching and research benefit in the long term.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das hier dargestellte Projekt „Conservation research in international practice – socioecological perspectives and implementation” wurde in Form einer zweistündigen, interaktiven Vorlesungsreihe umgesetzt, die aus insgesamt zwölf doppelstündigen Einheiten besteht.

 

Hauptziel des Lehrkonzepts ist die Stärkung fachübergreifender Kompetenzen und Qualifikationen im Bereich internationaler Naturschutzforschung- und -praxis, die das bestehende Lehrangebot in den Studienfächern Biologie, Ökologie und Biodiversitätsmanagement durch die kritische Betrachtung inter- und transdisziplinärer Bezüge in den Entstehungs- und Entwicklungsprozessen dieser Fachbereiche erweitern. Inhaltlich stehen wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Grundlagen, Methoden, Entwicklungen, Anwendungen und Debatten internationaler Naturschutzforschung- und -praxis in Bezug auf die Erreichung der Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) im Fokus des Projekts.

 

Um eine gezielte Förderung fächerübergreifender sowie individueller Studien- und Berufsperspektiven der zunehmend heterogenen Studierendenschaft in diesen Themenbereichen zu ermöglichen, wurde das Lehr- und Lernkonzept im engen Austausch mit Teilnehmenden entwickelt und jährlich überarbeitet.

 

In den ersten beiden Jahren der Konzeptentwicklung wurden im ersten Drittel des Projekts zentrale Grundlagen, sowie inter- und transdisziplinäre Anwendungen der zentralen Themenbereiche vermittelt und kritisch im Plenum der teilnehmenden Studierendenschaft diskutiert, um gemeinsame sowie individuelle Lern- und Berufsperspektiven zu ermitteln. Als Ergebnis dieses interaktiven Austausches wurden die Kerninhalte des Projekts auf Nachfrage der Studierendenschaft um zahlreiche praktische Bezüge mit Fokus auf Karriereentwicklung im internationalen Naturschutz erweitert (u.a. Darstellung diverser, internationaler Karriereverläufe im Globalen Norden und Süden; Diskussion internationaler Debatten sowie Besprechung unterschiedlicher Antrags- und Publikationsprozesse in der internationalen Naturschutzforschung- und -praxis; Reflexion in Bezug auf Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion). Zusätzlich wurden über die digitale Lernplattform der Hochschule (Moodle), regelmäßige, anonyme Befragungen der Studierendenschaft durchgeführt um die organisatorische, inhaltliche und interaktive Gestaltung des Projekts an deren Bedürfnisse anzupassen. Durch die jährliche, studierendenzentrierte Anpassung des Projekts (die auch in Zeiten der Pandemie digital fortgesetzt wurde), ergibt sich in der aktuellen Form ein klar strukturiertes, transparentes Lehrkonzept mit folgenden innovativen Inhalten:

 

1. Projektaufbau und Lernmaterialien: In zwölf aufeinander aufbauenden, thematisch abgegrenzten Einheiten werden durch interaktive, illustrative Präsentationsfolien die Kerninhalte sowie inter- und transdisziplinäre Bezüge des Projekts vermittelt. Zusätzlich wird den Studierenden zu jeder Einheit umfassende Literatur zur individuellen Vertiefung und Erweiterung, sowie der Zugang zu Austausch- und Abstimmungstools über eine Online-Lernplattform (Moodle) zur Verfügung gestellt.

 

2. Innovative Lehr- und Lernmethoden: Jede Einheit des Projekts umfasst 40-50 Präsentationsfolien, die einem einheitlichen, transparenten Aufbau folgen. Die Hälfte dieser Folien behandelt relevante Kerninhalte, Methoden und Definitionen zum jeweiligen Themengebiet der Lehreinheit. Diese prüfungsrelevanten Kerninhalte sind deutlich symbolisch markiert um den Studierenden die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung zu erleichtern und den notwendigen Fokus bei der Vermittlung vernetzter, vertiefender und angewandter Inhalte zu gewährleisten. Die zweite Hälfte der Präsentationsfolien befasst sich in jeder Einheit mit historischen und allgemeinen Hintergrundinformationen zum jeweiligen Thema (10% der Folien) sowie mit aktuellen, wissenschaftlichen Fallstudien und Debatten (20%), Medienbezügen und gesellschaftlichen Diskursen (10%), die durch interaktive Folien und Plenumsdiskussionen (10%) mit den Studierenden diskutiert werden. Alle Folien des Projekts bieten durch zahlreiche Hyper-Verlinkungen zu den verwendeten und weiterführenden Quellen, sowie durch umfassendes wissenschaftliches und populäres Videomaterial zu den behandelten Debatten und Themen, viele Möglichkeiten für eine effiziente, vertiefende und individuelle Auseinandersetzung mit den Projektthemen. Bei der interaktiven Diskussion der Lehrinhalte mit den Studierenden werden vielfältige Methoden eingesetzt, beispielsweise werden interaktive Tools für die Erstellung von anonymen Word-Clouds, Feedbacks und Fragen in Echtzeit verwendet (die Studierenden geben ihr Feedback über Smartphone oder PC ab und die Ergebnisse werden live grafisch auf den Folien dargestellt und besprochen). Zudem werden alle behandelten Kerninhalte und Debatten offen mit den Studierenden diskutiert und sie werden aktiv in das Projekt einbezogen, beispielweise durch Brainstorming-Sessions vor der Vermittlung gelisteter Kerninhalte (um sich die Inhalte selbst und aktiv zu erschließen) oder durch kursinterne Debatten in denen jeweils eine Hälfte der Teilnehmerschaft (rechte und linke Hälfte des Hörsaals) den Standpunkt von Vorteilen/Nachteilen oder Chancen/Herausforderungen zu einem jeweiligen Thema beziehen und vertreten soll. Die Entwicklung dieser Lehr- und Lernmethoden erfolgt im stetigen Austausch mit den Studierenden – vorwiegend durch anonyme Befragungen über Moodle sowie über die Berücksichtigung von Feedback zum Projekt oder dessen jährlichen Evaluationen.

 

3. Vielfalt und Gleichstellungsthemen: Das hier dargestellte Projekt setzt einen klaren Fokus auf die Behandlung von Chancen und Herausforderungen in Bezug auf Gleichstellungsthemen. So werden neben fachlichen Verzerrungen im jeweiligen Themengebiet, die beispielsweise die Qualität diverser Datengrundlagen betreffen können (u.a. systematische geografische, taxonomische oder historische Ungleichheiten in Naturschutzforschung- und -praxis), auch deren gesellschaftliche Hintergründe und Konsequenzen eingehend behandelt und Lösungsansätze diskutiert. Verzerrungen in den Bereichen Diversität, Gleichstellung und Inklusion innerhalb und außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden in Bezug auf jedes Themengebiet dargestellt und in Verbindung mit inter- und transdisziplinären Chancen und Herausforderungen gebracht (u.a. Vor- und Nachteile wissenschaftlicher und partizipativer Forschung und Praxis; Entwicklungen und Konzepte zur Stärkung internationaler Beziehungen und Vielfalt im Naturschutz – mit Fokus auf dem Globalen Süden). Zudem wurden die im Projekt verwendeten, wissenschaftlichen und medienbasierten Referenzen so überarbeitet, dass sie zumindest in Bezug auf binäre Genderidentität und geografische Affiliation ausgewogen sind (50% der gewählten Erstautoren weiblich; hoher Anteil von Beispielen unter Leitung von Wissenschaftler*innen aus dem Globalen Süden) – was den Studiereden aktiv und transparent als Priorität kommuniziert wird.

 

4. Aspekte der Inklusion: Zu Beginn des Projekts wird die Möglichkeit anonymen Feedbacks und diverser Anpassungen zur Förderung von Diversität, Gleichstellung und Inklusion mehrfach ausführlich betont (u.a. zur Förderung der Zugänglichkeit in Rücksicht auf zeitliche, persönliche oder auch technische Einschränkungen der Studierenden). Aufgrund der heterogenen Studierendenschaft sowie deren unterschiedlicher Vorbildung, Studien- und Berufsinteressen, beinhaltet das Projekt unterschiedliche Methoden um diese Vielfalt zu berücksichtigen und positiv zu nutzen. Beispielsweise wurde der Zeitpunkt der Lehrveranstaltungen bereits mehrfach in Reaktion auf Befragungen angepasst um die zeitliche Verfügbarkeit der Studierenden im Kontext der aktuellen Teilnehmer*innenschaft und deren Lebensrealitäten sowie in Bezug auf das zeitlich dynamische Curriculum im Fachbereich Biologie, Ökologie und Naturschutz zu berücksichtigen – basierend auf anonymen Befragungen der Studierendenschaft. Die digitalen Angebote des Projekts ermöglichen den Studierenden die stetige, interaktive Mitgestaltung, inhaltliche Vertiefung und Teilnahme an Debatten (u.a. durch Austauschforen; digitale Aufzeichnungen der Projekteinheiten; e-Skripte und umfassende Zusatzangebote über Moodle). Zudem beinhaltet jede Einheit des Projekts zahlreiche text-, illustrations- und medienbasierte Materialien, um unterschiedliche Lerntypen zu berücksichtigen. Die Abschlussprüfung wurde (unter professioneller Anleitung) ebenfalls unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lerntypen gestaltet.

 

5. Gestaltung der Abschlussprüfung: Die symbolisch markierten, prüfungsrelevanten Kerninhalte des Projekts sowie der Aufbau der (seit 2020) digitalen Abschlussprüfung werden den Studierenden transparent kommuniziert. Die Abschlussprüfung besteht aus 15 zu beantwortenden Fragen, die das tiefere Verständnis der jeweiligen Themengebiete überprüfen sollen. Neben 10 obligatorischen Multiple-Choice-Fragen können sich die Studierenden aus 10 offenen Verständnisfragen fünf Fragen frei zur Beantwortung wählen. Aufgrund der interaktiven, transparenten Lehrmethode und den individuellen Lernmöglichkeiten, ist das Schwierigkeitsniveau der Fragen hoch gewählt. Dennoch schließen 85-95% der teilnehmenden Studierenden das Projekt ab, davon über die Hälfte mit der Bestnote „sehr gut“.

 

Zusammengefasst basieren die Lehr- und Lernmethoden des hier dargestellten Projekts sowohl auf umfassenden Recherchen, die eine gezielte Vermittlung und Ergänzung fächerübergreifender Lehrinhalte im Bereich Naturschutzforschung- und -praxis ermöglichen sowie auf dem intensiven Austausch mit und der aktiven Mitgestaltung von Studierenden. Basierend auf dem sehr positiven Feedback und einer Nominierung seitens der Studierendenschaft, erhielt es einen Lehrpreis in der Kategorie „Relevanz und Impact von Lehrveranstaltungsinhalten vermitteln“.

Nutzen und Mehrwert

Die studierendenzentriere, interaktive und multimediale Gestaltung sowie Durchführung des Projekts (u.a. durch regelmäßige, offene Diskussionen und Abstimmungen zu inhaltlichen, organisatorischen und vertiefenden Themen) hat sich als zentraler Mehrwert für Lehrende, Studierende und den Verwaltungsapparat der Hochschule erwiesen, wie folgende Beispiele verdeutlichen sollen:

1. Die jährliche Aktualisierung der unterschiedlichen Themengebiete des Projekts sowie die multimediale und digitale Übersetzung wissenschaftlicher Fallstudien und gesellschaftlicher Bezüge durch zeitgemäße Medien und Werkzeuge (unter Berücksichtigung von Diversität, Gleichstellung und Inklusion) fließt in viele weitere Projekte und Arbeitsbereiche der Forschung und Lehre der Hochschule ein, von denen Forschende, Lehrende und Studierende profitieren (u.a. Betreuung von Studierenden, weitere Lehrprojekte und Vortragsreihen).

2. Die interaktive Organisation erleichtert sowohl Lehrenden als auch Studierenden die Zusammenarbeit und die Klärung offener Fragen innerhalb des Projekts, was zu Zeitersparnis in der Prüfungsvorbereitung und einer hohen Abschlussrate führt.

3. Die Angleichung des heterogenen Vorwissens durch die studienzentrierte und fächerübergreifende Ausrichtung des Projekts ermöglicht eine effizientere Zusammenarbeit zwischen Lehrenden, Forschenden und Studierenden in folgenden Projekten, Arbeitsbereichen und Interaktionen in den Fachbereichen Biologie, Ökologie und Naturschutz. (s. Abschnitt Dissemination/Transfer).

4. Die digitalen Angebote und Aufzeichnungen aller Projekteinheiten ermöglichen auch temporär verhinderten Studierenden dem Projekt stetig zu folgen und daran mitzuwirken.

5. Die interaktive, digitale Durchführung des Projekts (u.a. zur zeitlichen und inhaltlichen Organisation von Projekt, Austausch und Prüfungen) führt zu einer erheblichen Reduktion des externen Verwaltungsaufwands (u.a. Buchung von Räumen, Reduktion von Rückfragen, Zeitersparnis in der Kommunikation).

Nachhaltigkeit

Das Projekt wurde erstmals im Wintersemester 2017 eingesetzt und wird seither stetig in enger Zusammenarbeit mit der Studierendenschaft weiterentwickelt. Die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) spielen eine zentrale Rolle in allen zwölf Lehreinheiten des Projekts – unter anderem in Bezug auf umweltpolitischen und gesellschaftlichen Chancen und Herausforderungen im Naturschutz, die ausführlich behandelt werden.

 

Die Gestaltung und Umsetzung des Projekts basiert auf zahlreichen Vorprojekten aus Lehre und Forschung. Es wurde gezielt entwickelt, um ein fächerübergreifendes Lehrangebot zu schaffen, welches heterogenes Vorwissen sowie vielfältige Studien- und Berufsperspektiven berücksichtigt und fördert.

 

Die inhaltliche und organisatorische Gestaltung des Projekts (u.a. dessen digitale und multimediale Umsetzung durch stetig aktualisierte Werkzeuge und Inhalte) wird auf viele weitere Lehrsituationen sowie auf die Forschung der Hochschule und transdisziplinäre Fachbereiche übertragen (u.a. in der Betreuung von Studierenden und Gestaltung partizipativer, inklusiver Forschungs- und Lehrprojekte sowie Vortragsreihen). Insbesondere die starken Medien- und Praxisbezüge des Projekts führten zu großem Interesse seitens der Studierenden, woraufhin zwei Nachfolgeprojekte zu wissenschaftlichem Schreiben (mit Fokus auf Karriereentwicklung) und Wissenschaftskommunikation (mit Fokus auf textliche und visuelle Kommunikation) entstanden sind.

Dissemination/Transfer

Die inhaltliche und organisatorische Gestaltung und Umsetzung des Projekts wurde bereits auf zahlreiche weitere Projekte in Lehre, Forschung und Studierendenbetreuung übertragen. Beispielweise führte das Projekt zu diversen Vortragseinladungen außerhalb der Hochschule und wurde auf diese Formate angepasst – unter anderem im ersten, internationalen Workshop des „Global Youth Biodiversity Network“ (GYBN) oder bei Veranstaltungen von „Fridays for Future“.

 

Innerhalb der Hochschule führte das multimediale, praxisorientierte Projekt zu einem regen Interesse der Studierenden an weiteren Angeboten zu Karriereförderung und Wissenschaftskommunikation, woraufhin zwei Nachfolgeprojekte zu wissenschaftlichem Schreiben (mit Fokus auf Karriereentwicklung) und Wissenschaftskommunikation (mit Fokus auf textliche und visuelle Kommunikation) entstanden sind.

 

Der modulare Aufbau des Projekts (u.a. zwölf thematisch aufbauende und dennoch klar abgrenzbare Einheiten) sowie dessen multimediale, interaktive Gestaltung durch digitale Werkzeuge wird auf zahlreiche andere Projekte inner- und außerhalb der Hochschule übertragen. Die systematische Strukturierung des Lehrkonzepts, wobei sich jede der zwölf Einheiten in Kerninhalte, Forschungs-, Gesellschafts- und Medienbezüge gliedert, erlaubt eine zeiteffiziente Anpassung an diverse Formate und kann demnach beliebig verkürzt oder vertieft werden. So werden Inhalte des Projekts sowohl für weitere Projekte an der Hochschule vertiefend ausgebaut (z.B. im Projekt „Naturschutzfallstudien“), in der Koordination von Forschung und Lehre verwendet (u.a. zur digitalen Abstimmung mit Studierenden) oder für Öffentlichkeitsarbeit aufbereitet (u.a. für Interviews zu aktuellen Themen wie dem Insektensterben, Karriereentwicklungen und Gleichstellungsfragen die im Format „Punkt Eins“ im Radiosender Ö1 diskutiert wurden).

Institutionelle Unterstützung

Die Durchführung des Projekts wird durch einen externen Lehrvertrag der Hochschule ermöglicht und durch zahlreiche Instrumente des Verwaltungsapparats unterstützt.

 

Die Organisationseinheiten der Hochschule betreuen das Projekt in seiner Administration, Koordination und Umsetzung, beispielsweise durch die Bereitstellung eines großen, technisch gut ausgestatteten Hörsaals. Durch das „Handbuch für Lehrende“ der Hochschule besteht ein umfassender Leitfaden für die Gestaltung von Lehrprojekten, insbesondere in Bezug auf Inklusion.

 

Das Projekt basiert auf einer intensiven Nutzung der Online-Lernplattform „Moodle“ der Hochschule, für die ein umfassender Support-Service bereitsteht. So können Fragen zur Gestaltung und Durchführung von hybrider Lehre, digitalen Befragungen, Austauschforen und Prüfungen stets zeiteffizient geklärt werden. Sowohl für die Nutzung dieser Plattform und ihrer Möglichkeiten für digitale Lehre als auch für die Gestaltung der Lehre selbst, stehen den Lehrenden der Hochschule zahlreiche Kursangebote zur Verfügung.

 

Das „Center for Teaching and Learning” bietet ein breites Weiterbildungs- und Beratungsangebot für Lehrende der Hochschule an, auf deren Basis das hier dargestellte Projekt entwickelt und ausgebaut wurde (u.a. durch die Umsetzung von Inhalten aus den Kursen: Visuelle Kommunikation, Lernstrategien und Lernprozesse, Entwicklung von Multiple Choice Tests und Lehrkonzepten, Urheberrecht, Stimmcoaching und Humor in der Lehre).

 

Positionierung des Lehrangebots

Die Lehrveranstaltung wird seit dem Wintersemester 2017 jährlich im Masterstudiengang Naturschutz und Biodiversitätsmanagement angeboten sowie als Spezialisierung in sieben weiteren Studienprogrammen im Fachbereich Biologie. Entsprechend dieser breiten Zuordnung wird die zweistündige Vorlesung vorwiegend von Masterstudierenden der ersten vier Semester besucht (ca. 75%) und von Studierenden höherer Semester (bis zu Beginn des PhD).

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2023 nominiert.
Ars Docendi
2023
Kategorie: Forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre
Ansprechperson
Bea MAAS, Dr.
Universität Wien - Department für Botanik und Biodiversitätsforschung
+43 650 4200 494
Nominierte Person(en)
Bea MAAS, Dr.
Universität Wien - Department für Botanik und Biodiversitätsforschung
Themenfelder
  • Diversität und Soziales
  • Forschung/EEK geleitete Lehre
  • Klimaschutz
  • Erfahrungslernen
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Digitalisierung
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften