Universität für Bodenkultur Wien
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Botanik@home

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Ziel des Projektes ist es, Studierenden in Einführungsvorlesungen Botanik so zu vermitteln, dass sich die Teilnehmer*innen selbständig die Bedeutung von Pflanzen für ihr tägliches Leben erarbeiten (Förderung und Stärkung der Selbstlernkompetenz). Dazu war es auch notwendig, Softwaretools zu entwickeln, die es ermöglichen, eine große Anzahl von Studierenden mit einem angemessenen Zeitaufwand persönlich zu betreuen, zu motivieren und sie für das Fach zu begeistern. Motivierte Studierende tragen wesentlich zum Erfolg einer Lehrveranstaltung bei und geben dem Lehrenden wichtiges Feedback, um die Lehrveranstaltung kontinuierlich anzupassen. Botanik ist ein wichtiges Grundlagenfach für viele Studien an der BOKU. Die Grundlagen der Botanik (vom Aufbau der Zelle bis zur Ökologie) werden in drei Vorlesungen mit Unterschieden in Umfang, Schwerpunktsetzung und Sprache (Deutsch/Englisch) für fünf Bachelor-Studienrichtungen vermittelt: „Allgemeine Botanik“ für Umweltingenieurwissen-schaften, Forstwissenschaft sowie Holz- und Naturfasertechnologie (ca. 330 Anmeldungen), „Botanik (AW)“ für Agrarwissenschaften (ca. 280 Anmeldungen) und „Botany (UBRM)“ für Umwelt- und Bioressourcenmanagement (auf Englisch, ca. 470 Anmeldungen). Alle drei Vorlesungen werden schon seit Jahren aufgezeichnet (Berücksichtigung der Studierenden Lebensrealität), die Moodle-basierte Lehrplattform BOKU-learn wird intensiv genutzt, u.a. durch die Vergabe freiwilliger Aufgaben während des Semesters. Ziel war und ist es, die Studierenden zur kontinuierlichen Beteiligung im Lauf des Semesters zu motivieren und die Relevanz verschiedener Aspekte der Vorlesung aufzuzeigen. Damit werden die umfangreichen Lehr- und Lerninhalte in freiwillige und überschaubare Lernschritte aufgeteilt (Aktivierung der Selbstwirksamkeit) Da die Vorlesungen überdurchschnittlich intensiv betreut werden, steht eine Tutorin zur Verfügung, die Kurse auf BOKU-learn mitbetreut und vor allem die eingereichten Aufgaben vorkontrolliert.

Die studierendenzentrierte Lehre ist im Rahmen großer Einführungsvorlesungen eine Herausforderung, ebenso wie die persönliche Betreuung bei dem hohen Betreuungsverhältnis an ihre Grenzen stößt. In den COVID-Semestern wurde dies durch die reine Online-Interaktion zusätzlich erschwert. Zudem hatten die Studierenden während der Lockdowns extrem stark eingeschränkte soziale Kontakte und nur wenige Möglichkeiten, Botanik in der Natur zu erfahren und erleben (nach Humboldt).

Die Betreuung einer großen Anzahl von Aufgaben über BOKU Learn ist sehr zeitintensiv. Sind die Aufgaben identisch, lässt sich gegenseitiges Helfen oder. Abschreiben/copy-paste kaum vermeiden, sollen sich die Aufgabenstellung zwischen den Teilnehmer*innen aber unterscheiden, ist der Aufwand für den Lehrenden noch höher, allerdings auch der Wissenszuwachs der Studierenden.

Wichtige für den Erfolg der Lehre ist, das Interesse am Stoff zu wecken. 

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Projekt wurde in den Semestern 2020/21 und 21/22 entwickelt, in denen die Einführungsvorlesungen aufgrund von Corona online abgehalten wurden. Das didaktische Lehr- und Lernkonzept kann aber genauso im Rahmen der Präsenzlehre eingesetzt werden. In den Grundvorlesungen zu Botanik beschäftigen sich die Studierende mit Pflanzen in ihrem persönlichen Umfeld. Neben Online-tests zum aktuellen Stoff wurden deshalb drei freiwillige Aufgaben gestellt, um einen persönlichen Bezug zum Thema herzustellen:

1. notieren Sie während einer Woche alle Pflanzenarten, die sie konsumieren

2. notieren Sie alle anderen Pflanzen in Ihrer Wohnung

3. sammeln Sie Information zu ausgewählten Arten und kommentieren Sie die Beschreibungen, die KollegInnen von anderen Arten abgegeben haben

Zusätzlich zum „normalen“ Stoff, der in den beiden Jahren über Online-Videos und ansonsten über eine Frontalvorlesung vermittelt wurde, gab es zwei-wöchentliche Zoom-Treffen, in denen Fragen beantwortet und Teile des Stoffes und der Aufgaben besprochen und über Umfragen und Breakout-Räume interagiert und diskutiert wurde. Von den verwendeten Pflanzen und der Art der Verwendung gab es viele Anknüpfungspunkte zu den Botanik-Grundlagen, die zeigen, wie viele Aspekte in unserem täglichen Leben eine Rolle spielen.

Am Ende entstand ein Gemeinschaftswerk „Botanik@home“, das Hunderte von Arten aus unserem täglichen Leben mit Beschreibungen, Fotos und internationalen Kochrezepten vorstellt.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The project was developed in the winter terms 2020/21 and 21/22 for introductory lectures in botany that were held online due to Corona. However, the didactic concept and learning tools can also be used in face-to-face teaching. In three different introductory lectures on botany, the students are encouraged to look for and find information on plants in their personal environment. In addition to short online tests on the current material, three voluntary tasks were therefore set in order to establish a personal connection to the topic:

1. During one week, record all the plant species you consume

2. Record all other plants in your home

3. Collect information on selected species and comment on descriptions for other species given by colleagues

In addition to the "normal" teaching material, which was conveyed in the two years via online videos and otherwise via a frontal lecture, there were two-weekly zoom meetings, which were used to answer questions, discuss the teaching material and tasks, as well as for surveys and breakout rooms used for interactions and discussions. Throughout the course, numerous links were explored between the plants used and the way they were used to the basics of botany, showing that many aspects play a role in our daily lives.

A collaborative product of the course is "Botany@home", presents hundreds of plant species that enrich our daily lives with descriptions, photos and international recipes.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das didaktische Konzept für diese Grundvorlesungen fördert die Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit der Studierenden. In der konstruktivistische Lerntheorie versteht man Lernen als einen individuellen Prozess der Selbstorganisation von Wissen. Das Lernen vollzieht sich auf der Basis der Wirklichkeits- und Sinnkonstruktion jedes einzelnen Lernenden. Die Lernenden lernen immer in einem persönlichen Kontext.

Die drei Einführungsvorlesungen „Allgemeine Botanik“ für Umweltingenieurwissenschaften, Forstwissenschaft sowie Holz- und Naturfasertechnologie mit ca. 330 Studierenden, „Botanik (AW)“ für Agrarwissenschaften (ca. 280 Studierenden, gemeinsam mit Matthias Kropf) und „Botany (UBRM)“ für Umwelt- und Bioressourcenmanagement (in englischer Sprache, ca. 470 Studierende) werden in der Regel als Frontalvorlesungen gehalten.

Alle drei Vorlesungen werden seit Jahren aufgezeichnet, die Moodle-basierte Lehrplattform BOKU-learn wird intensiv genutzt und für „Allgemeine Botanik“ und „Botany (UBRM)“ werden bereits im Laufe des Semesters einige freiwillige Aufgaben über BOKU-learn gestellt. Die Aufgaben sind teils automatisiert (Beantwortung von Single choice Fragen zur eigenen Wissensfeststellung) teilweise individualisiert (z.B. aus einer langen Liste von möglicher Fragen zu bereitgestellten Texten sollen drei beantwortet werden oder „Berechnen Sie Ihren CO2-Fußabdruck und wie viele Blätter nötig wären, um dieses CO2 aufzunehmen“). Die Betreuung der individualisierten Aufgaben ist sehr zeitintensiv, eine Tutorin half dabei. Im zweiten COVID-Semester 2020/21 musste die Vorlesung auf Online umgestellt werden. Grundlage der Lehre waren hier zunächst die Videoaufzeichnungen aus dem Vorjahr, zu denen über Moodle kurze Fragen gestellt wurden. Zusätzlich fanden zwei-wöchentliche Treffen über Zoom statt, um Fragen zu diskutieren und den Stoff zu ergänzen (angelehnt an ein Flipped classroom Konzept).

Eine Herausforderung bei großen Vorlesungen im Allgemeinen, die durch die Online-Lehre noch verstärkt wird, ist die persönliche Interaktion mit den Studierenden. Wissen kann gut vermittelt werden, wenn das Interesse dafür geweckt wird. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Lernenden die Relevanz für das eigene Leben erkennen. Die aktive Beteiligung am Wissenserwerb fördert das Behalten des Gelernten und das Kennenlernen von Lernmethoden. Eine besondere Herausforderung während des Lockdowns war auch, dass es Einschränkungen gab, die Wohnungen zu verlassen, um z.B. Pflanzen in der Natur zu erleben. Daraus entstand die Idee von Botanik@home. Im Laufe des Projektes bearbeiten die Studierenden drei Aufgaben, die ihnen Pflanzen näher brachten:

1. notieren Sie während einer Woche alle Pflanzenarten, die sie konsumieren mit deutschem, englischem und lateinischem Namen und die Art der Verwendung

2. sammeln Sie die gleiche Information für alle anderen Pflanzen(-teile) in Ihrer Wohnung (z.B. Möbel, Kosmetika, Zimmerpflanzen, Kleidung, ...)

3. tragen Sie gesuchte Information zu drei ausgewählten Arten zusammen und beurteilen Sie die Beschreibungen, die KollegInnen von drei anderen Arten abgegeben haben.

Die Ergebnisse wurden im Rahmen von Zoom-Treffen (bzw. 2022/23 im Rahmen der Präsenzvorlesung) präsentiert und diskutiert. Die Liste der Pflanzen, ihre Verwendung und zusätzlicher Information ergaben eine Vielzahl von Anknüpfungen an den Stoff der Vorlesung und darüber hinaus. Hier einige Beispiele:

• Zunächst wurde gemeinsam geklärt, was Pflanzen sind, falsche Einträge (Salz, Wasser, Eier, Pilze) eliminiert und festgestellt, dass manchmal die Abgrenzung nicht so einfach ist (Blaualgen);

• am Beispiel von Citrus-Arten und Kohlverwandten wurden Verwandtschaften, Evolution, Züchtung und Nutzung besprochen;

• am Beispiel von Gewürzen sekundäre Inhaltstoffe und die Bedeutung von Pflanzen in Entdeckungen, Wirtschaft, Geschichte und Kriegen;

• am Beispiel von Instrumenten gefährdete tropische Hölzer und deren (illegalen) Handel;

• am Beispiel Zucker wurden Details der erläutert, um Rüben- von Rohrzucker zu unterscheiden;

• anhand von Vanille wurden Bestäuber und Bestäubungsbiologie besprochen

• die Verwendung von Kleidung, natürlichen und synthetischen Fasern, Zellwände und GVOs wurde diskutiert;

• anhand von Kork Zellwände, Verteidigung von Pflanzen und traditionelle Kulturformen;

• und aus allen Arten und Verwendungen wurde deutlich, wie die Diversität von Pflanze aus allen Erdteilen unser Leben bereichert.

Die dritte Aufgabe bestand darin, einige ausgewählte Pflanzen näher zu bearbeiten und Informationen zu sammeln. Die Arten wurden zufällig ausgewählt, konnten aber so gesteuert werden, dass z.B. Studierende der Agrarwissenschaften mehr landwirtschaftlich genutzte Pflanzen und Studierende der Forstwirtschaft mehr Holzpflanzen zugeteilt bekamen. Als Informationsquelle wurde auf einige informative Webseiten verwiesen, ansonsten sollten die Studierende selbständig und kritisch nach Information suchen und die Quellen angeben (nachdem Botanik kein sehr kontroversiell diskutiertes Fach ist, waren Fake News hier kaum relevant).

Die Art der zu suchenden Information wurde genau definiert, zudem sollten zu jeder Art drei besonders interessante oder überraschende Aspekte („bullet points“) hervorgehoben werden. Dies ist ein hilfreiches Feedback für den Lehrenden (Was interessiert meine Studierenden?) und kann in Zukunft in die Vorlesung integriert und an andere Studierende weitergegeben werden. Diese Aufgabe wurde von anderen Studierenden in Peer-reviews bewertet (jeweils drei pro Beitrag), womit für den Lehrveranstaltungsleiter besonders gute oder problematische Beiträge angezeigt werden. Eine Zusatzaufgabe für Nahrungspflanzen bestand darin, ein Kochrezept zu präsentieren (möglichst mit Foto), in dem die Art prominent vorkommt. Aus den besten Beiträgen zu jeder Art wurde ein attraktives elektronisches Buch (Botanik@home) erstellt, in dem interessante Informationen zu 175 Pflanzenarten in unseren Haushalten zusammengestellt und 266 Rezepte präsentiert werden. Dies ist ein gemeinsames Werk von hunderten Studierenden, die sich im ersten Semester an der BOKU mit Pflanzen in ihrem Umfeld beschäftigt haben, und steht allen zur Verfügung.

Insgesamt hatten die Studierenden in einer Woche mehr als 400 Pflanzenarten konsumiert und weit über 1 000 verschiedene Arten in anderen Verwendungen in ihrem Zuhause identifiziert. Über die zwei Jahren hinweg wurden dazu mehr als 3 000 Dateien mit mehr als 100 000 Einzeleinträgen abgegeben. Diese auszuwerten, zu korrigieren und persönliches Feedback zu geben, würde den Zeitrahmen bei einer individuellen Kontrolle und Bewertung aller Einträge sprengen. Zudem lassen sich die Daten in Moodle kaum verknüpfen und vergleichen. Um dies wesentlich effizienter zu gestalten, wurde bekannte und leicht verfügbarer Software kreativ kombiniert. Zunächst erfolgen alle Abgaben auf Moodle als Excel-Dateien, in denen alle Einträge in Listen mit streng vorgegebenem Format einzugeben waren. Beim Herunterladen aus Moodle werden die Dateien automatisch mit dem Namen der Studierenden verknüpft. Alle Einträge von Hunderten von Excel-Dateien werden dann mit einer Routine in R (ein Open-source Programm, das im Wissenschaftsbereich weit verbreitet ist und auch gelehrt wird) geladen. Dabei werden falsch formatierte Abgaben erkannt und können nachgefordert werden. Die gemeinsamen Daten werden wieder in eine Excel-Datei ausgegeben, womit alle Abgaben z.B. nach Pflanzenart, Verwendung etc. gefiltert und sortiert und auch effizient korrigiert und kombiniert werden können. Fehlerhafte Pflanzennamen verursachen erhebliche Probleme, eine verfügbare Funktion in R hilft, diese weitgehend automatisiert zu korrigieren. Damit konnte einer Liste von mehr als 100 000 Einzelbeiträgen mit vielen Fehlern auf weniger als 2 000 verschiedene Arten reduziert, und der Lehrender und die Tutorin konnten interessante Kommentare zu einzelnen Arten leicht auf alle Einträge kopieren. Es eröffnet sich zudem eine Vielzahl von Möglichkeiten, diese Daten zu verschneiden und auszuwerten (s. „Teaching Botany@home“ mit Erläuterungen und Beispielen). Auch können die Einträge auf Kopieren und Plausibilität überprüft werden.

Das persönliche Feedback erfolgte wiederum über R. Hier besteht die Möglichkeit, mit Routinen den „Essenskorb“ aller Teilnehmer*innen zu analysieren, einen einzelnen Beitrag mit denen von anderen zu vergleichen, interessante Aspekte der eigenen Pflanzen hervorzuheben und personalisierte Grafiken und Tabellen zu speichern und zu verschicken. R ermöglicht automatisiert hunderte von Emails mit unterschiedlichem Anhang zu verschicken und damit den Studierenden persönliches Feedback und Analysen zukommen zu lassen.

Ein sehr wichtiger Aspekt der Organisation waren die klare Kommunikation und Struktur. Im ersten Jahr, als die Aufgaben und Tools während des Semesters entwickelt wurden, waren manche Instruktionen nicht klar genug formuliert oder es sind beim Aufsetzen oder Verschicken Fehler unterlaufen. Dies wirkte sich in einem erhöhten Aufwand durch zusätzliche Kommunikation und auch im Aufbereiten der Eingaben aus. Um die Eingaben mit Routinen zu erfassen und in aggregierter Form bearbeiten zu können, müssen diese in streng standardisiertem Format abgegeben werden. Excel erwies sich hier als geeignet, weil jede*r damit ausreichend vertraut ist und die Eingaben leicht sortiert, gefiltert, ausgewertet und kommentiert werden können. Um die Beiträge aus Excel auslesen zu können, müssen sie im richtigen Feld stehen, was durch eine Sperre der Datenblätter und der Zellen und ggf., eine Drop-down Auswahl erreicht wurde. An der Aufgabe zur Erstellung der Artbeschreibungen konnten nur Studierende teilnehmen, die die Instruktion dazu mit „gelesen und akzeptiert“ bestätigt hatten. Dort wurde neben den Details, wie die Beschreibung auszusehen hat, auch die strengen Plagiatsregeln erklärt und die Angabe von Quellen für Informationen und alle Bilder eingefordert. Eine Überprüfung aller Abgaben ergab dann nur sehr wenige Hinweise auf Copy-paste. Damit wurden auch wichtige Regeln für wissenschaftliches Arbeiten vermittelt.

Obwohl ein Ziel des Projektes darin bestand, die personalisierte Betreuung effizienter zu gestalten, war der Zeitaufwand beträchtlich. Einerseits um eine brauchbare Methode zu finden und die Programme anzupassen, andererseits um die Angaben zu den über tausend Pflanzenarten zu überprüfen. Mit den Erfahrungen aus den ersten beiden Jahren kann der Aufwand in Zukunft deutlich reduziert werden. Einerseits können die für den Datenaustausch und Kommunikation geschaffene Tools für verschiedensten Lehrveranstaltungen genutzt (und noch weiter professionalisiert) werden. Andererseits sollen die gesammelten Informationen über die Pflanzen in unserer Umgebung und Inhalte, die Studierenden besonders interessieren, in den Botanik Vorlesungen auch an zukünftige Jahrgänge von Studierenden weitergegeben werden.

Nutzen und Mehrwert

Die Studierenden haben die Bedeutung von Pflanzen und botanischem Wissen für ihr tägliches Leben erkannt und damit die Motivation, sich weiter mit Pflanzen zu beschäftigen. Sie haben gelernt, selbständig zum Thema „Pflanzen“ zu recherchieren und gesuchte Information zusammenzufassen. Die Erfahrungen und Tools des Lehrenden können auf viele andere Lehrveranstaltungen übertragen werden, besonders solche, in denen eine große Anzahl von Teilnehmer*innen eine persönliche Betreuung erschwert. Nachdem das Thema einmal erarbeitet ist und die Tools bekannt sind, ist die Zeitersparnis bei der Betreuung der Studierenden sehr groß.

Ein Mehrwert für alle ist eine gemeinsam geschaffene Sammlung von interessanten Informationen und Kochrezepten zu Pflanzen in unserem Leben.

Nachhaltigkeit

Im Rahmen der Vorlesungen zur Botanik wurde Studierende schon über Jahre mit kleinen Aufgaben aktive eingebunden. Die Beschränkung durch die notwendige online Lehre ergab einen zusätzlichen Anlass, die Aufgaben noch personalisierter zu machen, die Betreuung zu verbessern und effizienter zu machen und ein gemeinsames Werk zu erarbeiten. Das Projekt soll in den Vorlesungen des Antragstellers weiter eingesetzt werden und wird wohl inhaltlich und datentechnisch immer wieder adaptiert werden. Die Idee, die Studierenden mit den Pflanzen in ihrer Umgebung abzuholen und auf deren Eigenschaften aufzubauen scheint jedenfalls sehr geeignet, um Botanik zu vermitteln.

Die Idee und Methodik, Studierende auch in großen Lehrveranstaltungen aktiver zu beteiligen soll an der BOKU im Rahmen von didaktischen Fortbildungen „Peer Teaching“ weitergegeben werden.

Dissemination/Transfer

Das Konzept begleitend zu Lehrveranstaltungen zusätzliche Aufgaben zu vergeben, ist natürlich nicht neu und lässt sich grundsätzlich auf viele Lehrveranstaltungen anwenden. Die Lehrenden müssen in jeden Einzelfall beurteilen bzw. abwägen, welche Aufgaben konkret gestellt werden, wie groß der didaktische und persönliche Effekt und wie groß der Betreuungsaufwand ist.

Die im Rahmen des Projektes erstellten Tools zur effizienten Betreuung komplexere Aufgaben sind nicht besonders kompliziert (basierend auf Excel und R) und können für andere Projekte zur Verfügung gestellt und angepasst werden. Eine Zusammenfassung der Erfahrung mit einigen Details zur Handhabung wurde zur Verfügung gestellt („Teaching Botany@home“). Das Feedback an die Studierenden erfolgt derzeit per eine automatisierte email. Möglicherweise könnte dies in Moodle integrieren, aber das ist nicht wirklich notwendig.

Die Erfahrungen können über verschiedene Kanäle (Didaktikseminare, persönlicher Austausch) weitergegeben werden, wesentlich ist eigentlich nur die Idee, die Lehre interaktiver zu gestalten und die Information, wie dies in der Praxis geschehen kann.

Institutionelle Unterstützung

Die Universität stellt für die Grundvorlesungen von Peter Hietz im Rahmen von 2 Stunden eine/n Tutor*in zur Verfügung, die/der die Online-Betreuung unterstützt.

Positionierung des Lehrangebots

1. Semester Bachelor, drei verschiedene Einführungsvorlesungen für fünf Studienrichtungen mit gemeinsam ca. 1000 Studierenden

Links zu der/den Projektmitarbeiter/innen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2023 nominiert.
Ars Docendi
2023
Kategorie: Lehre und Digitale Transformation
Ansprechperson
Peter Hietz, Univ.Prof. Mag.rer.nat. Dr.rer.nat.
Institut für Botanik, Department für Integrative Biologie und Biodiversität
01-47654-83110
Nominierte Person(en)
Peter Hietz, Univ.Prof. Mag.rer.nat. Dr.rer.nat.
Institut für Botanik, Department für Integrative Biologie und Biodiversität
Themenfelder
  • Erfahrungslernen
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Digitalisierung
  • Vor dem Studium/Beginn des Studiums
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften