Pädagogische Hochschule Wien
Grenzackerstraße 18, 1100 Wien
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Individuelle Entwicklung - didaktisches Seminarkonzept EPSE EP

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Im Curriculum des Bachelorstudiums Lehramt für Primarstufe werden personbezogene überfachliche Kompetenzen in Form von Selbst-, Sozial- und Systemkompetenzen als Querschnittmaterie ausgewiesen. Dieser Kompetenzansatz stellt die Lernenden in den Mittelpunkt, um deren Wahrnehmung und Reflexion in Bezug auf sich selbst, zu sozialen Bezugsgruppen sowie zu institutionellen, gesellschaftlichen und kulturellen Systemen zu ermöglichen. Des Weiteren implizieren die personbezogenen überfachlichen Kompetenzen einen ausdrücklichen Bezug zu bedeutsamen individuellen oder gesellschaftsbezogenen Aufgaben und Herausforderungen im Sinne der Global Goals. Es bietet sich an, im Seminar „Individuelle Entwicklung“ aus dem Bereich der Bildungswissenschaftlichen Grundlagen, diese Kompetenzen zu thematisieren und zu inkludieren und so die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden im Professionalisierungsprozess dahingehend anzuregen. Aufbauend auf diesem Leitgedanken entwickelte das Lehrendenteam in intensivem kollegialen Austausch und direkter Zusammenarbeit das Konzept der Lehrveranstaltung auf inhaltlicher und didaktischer Ebene mit dem Fokus auf emotionaler, psychosozialer und ethischer Entwicklung der Persönlichkeit (EPSE EP). Neben dem Ziel der inhaltlichen und methodischen Qualitätsverbesserung war es auch ein Anliegen, eine Abstimmung und Vereinheitlichung der Anforderungen für alle Studierenden, unabhängig von der Lehrveranstaltungsleitung, zu erreichen. So war auch die Sicherung der ausgewogenen Arbeitsbelastung und der Workload-Gerechtigkeit stets im Blick.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Für die Lehrveranstaltung „Individuelle Entwicklung“ an der Pädagogischen Hochschule Wien, die entwicklungsbezogene Veränderungen der gesamten Lebensspanne thematisiert, wurde ein didaktisches Konzept entwickelt, das die personbezogenen überfachlichen Kompetenzen in den Fokus rückt. Getragen von den drei Säulen der Selbst-, Sozial- und Systemkompetenz werden konkret die Themen der emotionalen, psychosozialen und moralisch-ethischen Entwicklung aus bildungspsychologischer Sicht aufgegriffen. Auf Basis der Vermittlung und Auseinandersetzung mit ausgewählten Theorien und Möglichkeiten der Selbsterfahrung und Selbstreflexion sollen zum einen die Studierenden für die Bedeutung der personbezogenen überfachlichen Kompetenzen für die Profession der Lehrerin/des Lehrers sensibilisiert werden, zum anderen ist das Ziel, Weiterentwicklung in diesen Bereichen zu ermöglichen. Das didaktische Konzept EPSE EP (emotionale, psychosoziale und ethische Entwicklung der Persönlichkeit) wurde im Sommersemester 2022 in sechs parallelen Gruppen (N=96) umgesetzt und evaluiert.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

For the course Individual Development at the University College of Teacher Education Vienna, which broaches developmental changes along the entire lifespan, a didactical concept has been developed that focuses on person-related interdisciplinary competences. Based on the three cornerstones of self-, social- and system-related competence, the topics emotional, psycho-social and moral-ethical development are approached from the angle of educational psychology. By the conveyance and analysis of selected theories and means of self-awareness and self-reflexion, students shall be sensitized for the importance of person-related interdisciplinary competences for the teaching profession on the one hand, while it is the aim to facilitate their advancement in these areas on the other hand. The didactical concept EPSE EP (emotional, psycho-social and moral-ethical development of personality) was performed and evaluated during summer term 2022 within six parallel groups (N=96).

Nähere Beschreibung des Projekts

Das didaktische Konzept EPSE EP (emotionale, psychosoziale und ethische Entwicklung der Persönlichkeit) für die Lehrveranstaltung „Individuelle Entwicklung“ soll einerseits inhaltlich entwicklungspsychologische Grundlagen erziehlicher und unterrichtlicher Prozesse thematisieren und andererseits die Kompetenzen der Studierenden hinsichtlich ihrer Selbst- Sozial- und Systemkompetenzen erweitern. Das Konzept verbindet ausgewählte Theorien und Begriffe im Sinne des exemplarischen Lernens mit den drei Säulen der personbezogenen überfachlichen Kompetenzen und stellt die Lernenden in den Mittelpunkt, um deren Wahrnehmung und Reflexion in Bezug auf sich selbst, zu sozialen Bezugsgruppen sowie zu institutionellen, gesellschaftlichen und kulturellen Systemen zu ermöglichen. Nach Einführung in das Themengebiet der Entwicklungspsychologie (Entwicklungsbereiche und -aufgaben, Determinanten von Entwicklung) wird im ersten Seminarblock das Konzept der personbezogenen überfachlichen Kompetenzen vorgestellt und das fachliche Thema emotionale Entwicklung mit Bezug auf Selbstkompetenz eingeleitet. Beim zweiten Termin wird dieser Inhalt weiterbearbeitet. Im dritten Unterrichtsblock wird die psychosoziale Entwicklung mit der Sozialkompetenz verknüpft und beim vierten Termin die moralisch-ethische Entwicklung mit der Systemkompetenz verbunden. Im fünften und letzten Unterrichtsblock wird der Fokus auf ausgewählte Entwicklungsstörungen sowie das Anwendungsthema Feststellung der Schulfähigkeit gelegt. Zu jedem Themenbereich erhalten die Studierenden fachlichen Input während der Unterrichtseinheiten, führen Übungen exemplarisch durch, reflektieren Fragestellungen, arbeiten in Gruppen und diskutieren im Plenum. Für das Selbststudium erhalten sie Arbeitsaufträge, wobei die einen die Vertiefung kognitiv-fachlicher Inhalte (z.B. in Bezug auf emotionale Entwicklung der Kinder) zum Ziel haben und die anderen, personbezogene Kompetenzen individuell zu erweitern (Selbstwahrnehmung und -reflexion). Die Abgabetermine der Arbeitsaufträge werden derart gestaltet, dass die Studierenden zu allen Arbeiten im Seminarzeitraum oder kurz danach Feedback erhalten. Außerdem dienen einige Ausarbeitungen in den folgenden Lehrveranstaltungen als Ausgangsbasis für die Weiterarbeit und Diskussion. Sinnvolle Methodenvielfalt wird mittels darbietendem Unterricht, Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten sowie Austausch und Diskussionen sowohl in Präsenz als auch online per Moodle über Foren angestrebt. Das Aufzeigen entwicklungspsychologischer Unterschiede und deren Ursachen soll die Sensibilisierung für Ungleichheiten fördern und Konsequenzen erkennen lassen. Fokussiert wird im Besonderen der Transfer der erarbeiteten Theorien und Konzepte in das schulische Handlungsfeld und das Erarbeiten praktischer Handlungsmöglichkeiten im Umgang damit. Die Studierenden erhalten zu Beginn der Lehrveranstaltung ein Seminarkonzept, welches ihnen einen Einblick über die definierten Lernziele, eine Übersicht über den Workload, die Inhalte der Seminartermine, die Aufgabenstellungen sowie den Beurteilungsschlüssel ermöglicht. Transparenz und Klarheit soll ebenso einen Beitrag zu bestmöglicher Studierbarkeit leisten. Nach Durchführung in sechs parallelen Gruppen im Sommersemester 2022 wurde das Konzept evaluiert.

Konzipierung von Unterrichtseinheiten zum Aufbau der Selbstkompetenz bei Studierenden und zum Themenbereich emotionale Entwicklung:

Aufbauend auf Begriffsklärungen werden emotionsbezogene Entwicklungsphasen und -prozesse von Kindern sowie abweichende Entwicklungen, die zu Entwicklungsstörungen führen können, thematisiert. Des Weiteren werden ein Überblick über Diagnoseverfahren erarbeitet sowie diverse Förderprogramme auf ihre Grundlagen, Inhalte, Ziele, Methoden und Wirkungen analysiert. Methodisch wird dies in Form eines Gruppenpuzzles durchgeführt. Als individuelle Aufgabe ist eine Literaturarbeit zu einer ausgewählten Entwicklungsstörung zu verfassen. Im Anschluss werden die auf der Lernplattform Moodle hochgeladenen Ausarbeitungen zu verschiedenen Störungen in Kleingruppen von den Studierenden wechselseitig gelesen, um so auch Einblick in andere Störungsbilder zu erhalten. Es werden jeweils zwei Fragen an die entsprechenden Verfasser*innen schriftlich gestellt und schließlich beantwortet. In Bezug auf die Erweiterung der Selbstkompetenz im emotionalen Bereich erhalten die Studierenden theoretische Inputs zur emotionalen Balance und zu Achtsamkeit. Arbeitsaufträge für das Selbststudium sollen die Selbstwahrnehmung, Selbstfürsorge und Selbstreflexion anregen. Die Studierenden informieren sich vertiefend über Hintergründe zu Achtsamkeit, emotionaler Balance und damit verbundene mentale Gesundheit mittels Leitfragen und wählen nach persönlichem Dafürhalten eine Übung oder ein Ritual aus, das sie in ihren Alltag integrieren möchten. Weiters führen sie über zwei Wochen ein Emotionstagebuch, in dem sie festhalten, wofür sie an diesen Tagen dankbar sind, was sie hoffnungs-, freudvoll und zufrieden stimmt oder was sie neugierig macht und inspiriert. Die Erfahrungen mit der Fokussierung auf positive Emotionen werden individuell reflektiert und im Plenum in Bezug zu entsprechenden Theorien gesetzt und diskutiert.

Konzipierung von Unterrichtseinheiten zum Aufbau der Sozialkompetenz bei Studierenden und zum Themenbereich soziale Entwicklung:

Für eine Beziehungsprofession, wie der pädagogischen, ist die kontinuierliche Arbeit an der Entwicklung der Sozialkompetenz grundlegend für alle Studienbereiche und alle Phasen der Professionalisierung. Positive soziale Beziehungen sind auch für das psychische und physische Wohlbefinden höchst relevant. Dies wurde in der Konzepterstellung der Lehrveranstaltung berücksichtigt. Aufbauend auf Themen und Theorien der (psycho-)sozialen Entwicklung, die im Rahmen des Seminars vorgestellt werden, werden Komponenten der sozialen Kompetenzen, die in der Schule gefördert werden sollten, besprochen und methodische Zugänge erarbeitet. In einem weiteren Schritt wird diskutiert, welche sozialen Kompetenzen (angehende) Pädagog*innen entwickeln, reflektieren und anwenden können sollten und welche Herausforderungen die Studierenden für sich selbst in diesem Bereich sehen. Des Weiteren wird der Zusammenhang mit der psychischen und physischen Gesundheit erörtert.

Konzipierung von Unterrichtseinheiten zum Aufbau der Systemkompetenz bei Studierenden und zum Themenbereich moralisch/ethische Entwicklung:

Herausforderungen, die vorwiegend im systemischen Bereich verortet sind, sind meist nicht auf direktem Wege und rasch zu bearbeiten. Daher sollen Perspektiven und Strategien entstehen, die die Zuversicht entstehen lassen, dass Veränderungen erreichbar sind. Das für diese Lehrveranstaltung erstellte Konzept zum Aufbau der Systemkompetenz der Studierenden im Bereich Schule berücksichtigt diese Prämisse. Ausgehend von einem Kontakt zur wissenschaftlichen Perspektive des Themas liegt der Schwerpunkt in der Bewusstmachung und kritischen Reflexion eigener Anliegen. Eingangs wird die Begrifflichkeit Systemkompetenz komprimiert dargestellt und im Anschluss in Bezug zu Entwicklungsaufgaben für Lehrpersonen gebracht. Exemplarisch wird das Entwicklungskonzept zur moralischen Entwicklung nach Kohlberg erarbeitet und diskutiert. Über die Diskussion moralischer Entscheidungen, die mittels Dilemmata angeregt wird, soll einerseits Bewusstsein über den eigenen moralischen Status quo geschaffen als auch Perspektiven zur persönlichen Weiterentwicklung induziert werden. Damit einhergehend ist auch die Förderung der Ambiguitätstoleranz. Den Studierenden soll klar werden, dass es im schulischen Handlungsfeld wie in allgemeinen gesellschaftlichen Themen uneindeutige Herausforderungen und Fragestellungen gibt. Mehrdeutigkeiten und Unsicherheiten annehmen und aushalten sowie mit Interpretationsspielräumen umgehen zu können, ist eine wesentliche Kompetenz für Lehrpersonen. Danach wird das interdependente System Schule ins Bewusstsein gerückt. Die Studierenden überlegen, welche Komponenten, Personen(gruppen) und Institutionen im System Schule Einfluss haben und wie in diesem Beziehungsgeflecht Wirkungsrichtungen und Wirkungsmächtigkeiten gestaltet sein können. Des Weiteren wird die Frage diskutiert, inwieweit die individuelle Lehrperson mit ihren moralisch-ethischen Werten auf dieses System einwirken kann. Dabei werden auch Grenzen des Gestaltungsraumes angesprochen. Im nächsten Schritt identifizieren die Studierenden auf Grundlage ihrer eigenen moralisch-ethischen Werte Themen, deren Mitgestaltung ein persönliches Anliegen für sie sein könnte (z. B. digitale Schule, Umgang mit Heterogenität) und für deren Realisierung sie Verantwortung übernehmen wollen. Im Anschluss daran wird versucht, den Studierenden Perspektiven zur Umsetzung ihrer Anliegen zu eröffnen. Sie lesen einen Text, der theoretisch erklärt, wie Visionen im Schulbereich umgesetzt werden können und wie dies an einem praktischen Beispiel dokumentiert werden kann. Im letzten Schritt verschriften die Studierenden Überlegungen dazu, welches Potenzial sie sehen, positive Veränderungen, im Besonderen auch im Kollektiv mit anderen Personen, umzusetzen.

Arbeitsaufträge zu ausgewählten Entwicklungsstörungen und zur Schulfähigkeit runden den inhaltlichen Bogen ab. Die Studierenden wählen eine Entwicklungsstörung ihres besonderen Interesses aus und verfassen in Einzelarbeit mithilfe der angegebenen Literatur und eigener Recherche eine Seminararbeit dazu. Es soll das jeweilige Störungsbild mit Hilfe des Diagnosemanuals ICD 11 (der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme), Kapitel 06 „Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen“ definiert und beschrieben werden. Wichtige Kernaussagen sowie Überlegungen zum Transfer der Thematik ins schulische Handlungsfeld sollen angestellt werden. Die Studierenden werden in Gruppen zu fünft eingeteilt. In jeder dieser Kleingruppen werden unterschiedliche Entwicklungsstörungen ausgearbeitet. Die Seminararbeiten werden in einen Studierendenordner auf der digitalen Lernplattform PHoodle hochgeladen. Nach der Hochladefrist ist die Aufgabe der Studierenden, die vier Texte der Kolleginnen und Kollegen zu lesen und jeweils zwei Fragen an die entsprechenden Autorinnen und Autoren im Forum zu richten. Im nächsten Schritt werden die Fragen nach bestem Wissen beantwortet. Kernbotschaften werden beim letzten Präsenztermin von den Expertinnen und Experten eines Themas gebündelt und prägnant nochmals zur Festigung und Wiederholung dargestellt. Offen gebliebene Fragen werden von der Lehrveranstaltungsleiter*in ergänzend beantwortet.

Das Thema Schulfähigkeit als weiteres berufsrelevantes Thema der individuellen Entwicklung von Kindern wird als Partnerarbeit behandelt. Die beiden Personen eines Paares lesen jeweils unterschiedliche Texte. Dazu zählen der Förderkatalog zum Schuleingang, das Schulpflichtgesetz zur Schulreife sowie Kapitel 1 des Pädagogikpakets des BMBWF, relevante und diskursanregende Zeitungsartikel zum Schulreifescreening sowie Informationen der Schulpsychologie zur Schulfähigkeit. Die Studierenden sind beauftragt, zu ihren gelesenen Texten fragengeleitet Stellung zu beziehen und das Dokument schließlich hochzuladen. In Partnerarbeit findet ein Austausch über die Inhalte der Texte statt. Alle sehen ein Video einer Schuleinschreibungssituation. Schließlich wird im Plenum kritisch hinterfragt, diskutiert und es wird eine sinnvolle praktische Umsetzung der Feststellung des Entwicklungsstandes von Kindern bei der Einschreibung von Schülerinnen und Schülern entworfen. Dies soll als Impuls dafür dienen, für die Beobachtung und Einschätzung von individuellen Entwicklungsmomenten in der Schuleingangsphase zu sensibilisieren und zu qualifizieren, um pädagogisch sinnvolle und entwicklungsförderliche Maßnahmen ableiten zu können.

Nutzen und Mehrwert

Der Lern- und Entwicklungsprozess der Studierenden steht im Mittelpunkt. Die Lehre fördert fachübergreifende Kompetenzen, indem entwicklungspsychologische Grundlagenkenntnisse und personbezogene überfachliche Kompetenzen verknüpft vermittelt werden. Die pädagogische Professionalisierung wird dadurch ganzheitlich angeregt. Das Konzept lässt die Berücksichtigung unterschiedlicher Bildungsbiografien und Vorwissensstände zu. Durch regelmäßige Rückmeldungen auf geleistete Arbeitsaufträge kann der Lernprozess der Studierenden unterstützt werden. Soziale Entwicklung und Kompetenzen sind einerseits inhaltlich Thema der Lehrveranstaltung, andererseits werden sie durch entsprechende Sozialformen praktisch gelebt und gefördert. Da Entwicklungsverzögerungen und -störungen sowie ein inklusiver Umgang damit thematisiert werden, werden die Studierenden für ungleiche Voraussetzungen der Kinder sensibilisiert. Entsprechende Fördermöglichkeiten werden erarbeitet. Der Lehrveranstaltung liegt ein nachvollziehbares und strukturiertes Konzept zugrunde, das Studierende zu Beginn der Lehrveranstaltung übermittelt und erklärt bekommen. Ein zentraler Aspekt der Lehrveranstaltung liegt im Herstellen des Transfers wissenschaftlicher theoretischer Grundlagen und dem Anwendungs- und Handlungsfeld Schule. Die Aufgabenstellungen regen auch an, in der Schulpraxis entsprechende spezifische Beobachtungen von Kindern in Zusammenhang mit den Seminarinhalten zu bringen.

Nachhaltigkeit

Das Konzept wurde bereits nach der ersten Durchführung im Sommersemester 2022 evaluiert und auf Basis dieser Ergebnisse weiterentwickelt. Das überarbeitete Konzept kam bereits im Wintersemester 2022/23 zum Einsatz. Dieser Prozess wird kontinuierlich fortgesetzt.

Dissemination/Transfer

Einige Elemente sind sicherlich übertragbar und werden auch in anderen Lehrveranstaltungen berücksichtigt. Die personbezogenen überfachlichen Kompetenzen finden Niederschlag in diversen und sehr unterschiedlichen Lehrveranstaltungen. Eine Publikation, die dazu Einblick gibt, wird unter der Herausgeberschaft der PH Wien demnächst erscheinen.

Institutionelle Unterstützung

Da es sich um eine reguläre Lehrveranstaltung handelt, wurde das Konzept so gestaltet, dass keine finanziellen oder personellen Unterstützungen erforderlich sind.

Die Evaluierung zeigte jedoch, dass sich die Studierenden für eine sinnvolle, tiefergehende Auseinandersetzung mit den Inhalten etwas größere Zeitabstände zwischen den Seminarterminen wünschen. Dieses Anliegen wurde bereits an die Institutsleitung rückgemeldet, um über das Stundenplanteam eine institutionelle Unterstützung in Bezug auf die Zeitstruktur zu ermöglichen.

Positionierung des Lehrangebots

Die Lehrveranstaltung "Individuelle Entwicklung" aus dem Curriculum Bachelorstudium für das Lehramt Primarstufe ist den Bildungswissenschaftlichen Grundlagen, Modul B-2-1 Entwicklungsprozesse und Bildungsbiografie, zugeordnet. Das Seminar umfasst einen Workload von zwei ECTS (50 Arbeitsstunden) bei Abhaltung einer Semesterwochenstunde (das entspricht 15 Unterrichtseinheiten in Präsenz). Der Lehrveranstaltung wird die im Curriculum ausgewiesene Querschnittsmaterie "Personbezogene überfachliche Kompetenzen" im Sinne von Selbst-, Sozial- und Systemkompetenz zugrundegelegt. Studierende werden angeregt, sich mit Fragen zu individuellen Entwicklungsaspekten von Kindern wie auch auf Ebene von (angehenden) Lehrpersonen theoriegeleitet, kritisch und selbstreflektierend auseinanderzusetzen.

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2023 nominiert.
Ars Docendi
2023
Kategorie: Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit
Ansprechperson
Elke Poterpin, Mag. Dr.
Institut für bildungswissenschaftlichen Grundlagen und reflektierte Praxis
0676 6626683
Nominierte Person(en)
Elke Poterpin, Mag. Dr.
Institut für bildungswissenschaftlichen Grundlagen und reflektierte Praxis
Gabriele Frühwirth, Mag. Dr.
Institut für bildungswissenschaftliche Grundlagen und reflektierte Praxis
Michaela Ziegler, Mag. Dr.
Institut für Elementar- und Primarbildung
Themenfelder
  • Kooperationen in der Lehre
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Weiterbildung Lehrende
  • Digitalisierung
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften