Universität Wien
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Digitale Transformationen: VU mit Begleitung durch die MOOCs „Digitales Leben“ und „Digitales Leben 2“

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Im Sinne der Third Mission der Universität Wien ist mir eine gesellschaftlich ermächtigende Perspektive auf die digitale Transformation ein besonderes Anliegen. Im Kontext einer sich zum Teil immer stärker polarisierenden Gesellschaft halte ich es für unabdingbar, konstruktive, visionäre und kritisch-reflektierte Haltungen zu vermitteln, die segregierenden Tendenzen entgegenwirken sollen. Ich will zu einer Gesellschaft beizutragen, die sich aus verschiedenen Perspektiven heraus mündig und aktiv mit Technologie und den damit verbundenen gesellschaftlichen, pädagogischen, ethischen und ökonomischen Herausforderungen auseinandersetzen kann. Im Kontext der Bildung heißt das, Menschen zu ermächtigen aktiv gestaltend an Technologieentwicklung und damit in Zusammenhang stehenden Zukunftsvisionen teilzuhaben.

 

Die COVID-19 Pandemie hat weiter verdeutlicht, welche transformativen Potentiale von der Digitalisierung ausgehen. Hier haben sich gerade in den Bereichen Bildung und Arbeit große Potentiale erschlossen. Gleichzeitig sind große Herausforderungen hinsichtlich Zugangsgerechtigkeit und der Förderung von Diversität entstanden, und vorhandene Ungleichheiten wurden weiter akzentuiert. Im Zuge der COVID-19 Pandemie hat die Digitalisierung außerdem stark Einfluss darauf genommen, wie wir Wissen und Wissenschaft rezipieren, verstehen und teilen.

 

Diese beiden Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist diese komplexen Themenlagen zu vermitteln und Digitalisierung als Querschnittsthema durch alle Bildungszyklen (Obere Sekundarstufe, BA, MA) zu verankern. In einer Welt, in der politische Entscheidungen und Rechtsprechung dem freien Markt und der technologischen Weiterentwicklung kaum nachkommen, ist es noch wichtiger geworden, dass sich Individuen als diskurs- und handlungsfähig begreifen. Als Absolvent*innen der Universität Wien sollen sie an der öffentlichen Diskussion wichtiger aktueller Themen reflektiert und richtungsgebend teilhaben können.

 

Dazu schließt die LV nicht nur an klassische digitale Kompetenzmodelle an, sondern orientiert sich auch an „Future Skills“ und transformativen Zukunftskompetenzen (siehe auch die „transformative competencies for 2030“ der OECD). Die LV setzt es sich so zum Ziel einen roten Faden durch Digitalisierungsdiskurse zu legen und Bachelorstudierenden zu ermöglichen, in diesem Bereich selbstbestimmt und mitgestaltend aufzutreten.

 

Ausgangslage COVID-19:

Die LV wurde im vergangen WiSe 21/22 zum Teil online und zum Teil in Präsenz gehalten. Die Kleingruppentermine (siehe Projektbeschreibung) konnten zum Teil in Präsenz stattfinden, während die Termine im gesamten Plenum online auf Zoom gehalten wurden. Die Online-Termine wurden durch geeignete Mittel wie Breakout-Rooms für Diskussionen und Padlets und Miro Boards zum gemeinsamen Festhalten der Ergebnisse unterstützt.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Durch die Digitalisierung entstehen für Bildung und Gesellschaft gleichermaßen Potentiale wie Herausforderungen. Der aktuelle Diskurs, gesellschaftlich u. auf die Lebenswelten junger Erwachsener bezogen, gestaltet sich dabei polarisiert. Einerseits werden negative Aspekte der Mediennutzung thematisiert und Technik-dystopische Zukunftsvisionen entwickelt. Andererseits wird Technologie oft breit u. unreflektiert eingesetzt, ohne rechtliche,pädagogische,ökonomische u. ethische Rahmenbedingungen zu bedenken sowie zu definieren. Eine der zentralen Herausforderungen des Bildungsbereichs ist, diese Dichotomien aufzulösen und Lernende an eine souveräne,partizipative,selbstbestimmte u. kritisch-reflektierte Mediennutzung heranzuführen. Besonders betrifft das natürlich auch die Profession der zukünftigen Lehrer*innen. Daher wurde das vorgestellte Projekt am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Uni Wien entwickelt, richtet sich aber gleichermaßen an alle interessierten Studierende der Uni Wien. Die MOOCs sind darüber hinaus für die breite Öffentlichkeit u. damit auch allen interessierten Schüler*innen der Oberen Sekundarstufe und Studierenden im (deutschsprachigen) Hochschulraum frei zugänglich. Um die dazu nötigen breit gefächerten Kompetenzen zu vermitteln, praktisch zu erproben, u. zu reflektieren, wurden ein Erweiterungscurriculum u. als dessen zentrale und hier eingereichte Teilstücke, die LV „Digitale Transformationen” mit den MOOCs Digitales Leben und Digitales Leben2 entwickelt.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

Digitalisation creates both potential and challenges for education and society. The current discourse, both in society and in schools, is polarised. On the one hand, negative aspects of media use are discussed and technology-dystopian visions of the future are developed. On the other hand, technology is often used broadly and unreflected without considering and defining a legal, pedagogical, economic and ethical framework. One of the core challenges in the field of education is to resolve these dichotomies and to introduce learners to a self-assured, participative, self-determined and critically-reflective use of media. This particularly concerns the profession of future teachers. Therefore, the presented project was developed at the Centre for Teacher Education at the University of Vienna, but it is equally addressed to all other interested students at the University of Vienna. The MOOCs are also freely accessible to the general public and thus also to all interested students from other universities and pupils.

 

In order to impart, practically experience, and reflect on the broad competencies required for this, an extension curriculum along with its central components, the course "Digital Transformations" with the MOOCs "Digital Life" and "Digital Life 2", were developed. These components are submitted here and are subsequently described in detail.

Nähere Beschreibung des Projekts

Im Folgenden werden die LV „Digitale Transformationen” mit den MOOCs „Digitales Leben“ und „Digitales Leben 2“ beschrieben und es wird besonders auf die didaktische Herausforderung eingegangen, verschiedene interdisziplinäre Themenfelder und MOOCs mit universitärer Lehre zu verschränken.

 

LV DIGITALE TRANSFORMATIONEN

 

Alleinstellungsmerkmale:

Kennzeichnend ist die breite multiperspektivische und flexible Ausrichtung, die Vortragende aus den verschiedensten Themenfeldern vor dem Hintergrund der Digitalisierung zusammenbringt.

LV und MOOCs binden eine Reihe an neuberufenen Kolleg*innen der Uni Wien mit herausragender Expertise im Themenfeld Digitalisierung ein, die neue Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen einbringen. Die Einbindung der MOOCs in die LV ermöglicht die flexible, und an laufende Digitalisierungsdiskurse angepasste Einbindung von Inhalten und kann so, im Gegensatz zur Orientierung an einem Lehrbuch, den schnellen Entwicklungen in diesem Bereich gerecht werden.

Mit den Akzenten „Verstehen“ und „Mitgestalten“ legt die LV einen roten Faden durch das interdisziplinäre Themenfeld der Digitalisierung und zeigt eine unmittelbare Auswirkung auf Erfahrung und Kompetenzentwicklung von Studierenden verschiedenster Studienrichtungen.

Inhalte, Ziele und didaktische Leitprinzipien

Studierende, die diese LV erfolgreich absolvieren, sind in der Lage, die Auswirkungen der digitalen Transformation zu beurteilen – basierend auf einem technischen und transdisziplinären Grundwissen zu Themen wie z.B. Computational Thinking, Big Data, Artificial Intelligence, Bio-Engineering und Robotik. Studierende können sich selbst zur Technikentwicklung positionieren, die potentiellen Auswirkungen von digitalen Strukturen auf Zivilgesellschaft, Privatsphäre, Inklusion sowie demokratische Prozesse verstehen und lernen, kritisch mit Technik umzugehen. Sie entwickeln Verantwortungsbereitschaft und sind sich der Risiken digitaler Umgebungen ebenso bewusst wie derer Potentiale. Ziel ist es, im Kontext digitaler Technologien kritisch denkende Menschen auszubilden, die Implikationen beispielsweise von Social Media, Automatisierung und Algorithmen aus einer Menschen-zentrierten und Werte-basierten Sicht verstehen und abwägen können. Die so erworbene nachhaltige und breitgefächerte digitale Kompetenz wirkt auch der Flüchtigkeit des ansonsten sehr schnelllebigen Wissens in diesem Bereich entgegen. Die LV ist konkret auf die folgenden Lernergebnisse ausgerichtet:

• Fachwissen zu Digitalisierung aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (Z1)

• Nachhaltige Diskursfähigkeit zu den präsentierten Themenbereichen der Digitalisierung (Z2)

• Übergreifende Kompetenz, Themen im Wechselspiel verschiedener disziplinärer Perspektiven kritisch zu reflektieren (Z3)

Die Taxonomie (Bloom 1976) dieser Lernziele folgt den folgenden Prinzipien: Wissen und Verstehen (Z1), Anwenden und Analyse (Z2), und Synthese und Evaluation (Z3). Die gesetzten Ziele werden im Sinne des Constructive Alignments in Diskursformate und Reflexionsaufgaben überführt.

Die LV und alle digitalen Komponenten orientieren sich insbesonders an einer heterogenen und diversen Studierendenschaft. Sowohl Digitalisierung allgemein als auch digitale Lehre im Speziellen schaffen entlang intersektioneller Kriterien wie sozialer Klasse, Gender und Herkunft leicht Ungleichheiten. Da diesen Themen auch inhaltlich relevant für die LV sind, wird ein besonders achtsamer Umgang in Bezug auf Zugänglichkeit und der Berücksichtigung verschiedener Bildungshintergründe und -biographien gepflegt.

Ablauf, Methoden und Leistungsfeststellung

Die LV wird als VU (Vorlesung mit Übung) abgehalten. Es gibt 14 verschiedene Vortragseinheiten (4 in der LV und derzeit 10 in den beiden MOOCs), die gezielt unterschiedliche Themenbereiche abdecken. Über weitere Ausbaustufen des MOOC werden die Vortragseinheiten laufend in den MOOC gelagert und in der Präsenz weitere Freiräume für Diskurs geschaffen.

Die beiden MOOCs werden in 2 Phasen zu jeweils 5 Wochen in die LV eingebunden. Während der MOOC-Phasen, treffen sich die Studierenden in parallelen Kleingruppenterminen, um zu diskutieren, zu reflektieren und eigene Visionen und Standpunkte zu entwickeln. Die MOOC-Phasen werden jeweils mit einer Essay-Aufgabe und einem gemeinsamen Termin in der gesamten Gruppe gerahmt, in denen in einem Fishbowl-Podiumsdiskussionsformat inhaltliche Zusammenhänge zwischen den interdisziplinären Themenfeldern hergestellt werden.

Im Hörsaal stehen Gruppenarbeiten und -diskussionen als Methoden im Mittelpunkt. Das Flipped Classroom Setting erlaubt es die Inhalte über die MOOCs zu vermitteln, während in den LV-Einheiten Zeit für Diskurs, Reflexion und das Herstellen von Querverbindungen bleibt. Die LV verwendet dabei gezielt digitale, partizipative Lehr- und Lernmethoden. Sie wird in den MOOCs mit moderierten Diskussionsforen begleitet. Die gesamte organisatorische Abwicklung der LV und die Abgabe und Feedback auf die begleitenden Übungsaufgaben finden auf Moodle statt.

Die Leistungsfeststellung basiert auf dem Abschließen der MOOCs, der Partizipation in den LV-Terminen und den Diskussionsforen und der Abgabe mehrerer kurzer Essays.

 

DIE „DIGITALES LEBEN“ MOOCs

Im Vergleich zu bisherigen MOOCs, werden bei den „Digitales Leben“-MOOCs alle Lerninhalte sofort, non-linear und explorativ für die Lernenden zur Verfügung gestellt. Insgesamt konnten in 60 zehnminütigen interaktiven Videos Vorträge von über 20 Professor:innen u. Expert:innen aus unterschiedlichsten akademischen Disziplinen gesammelt werden. Dichotomisch ausgedrückt bewegen sich die Perspektiven zwischen Gestaltung u. Teilhabe, zwischen Technik und Mensch oder Verantwortung und Intention. Sich mit brisanten Themen zu beschäftigen, wie automatisierte Entscheidungen, Mitsprache bei global eingesetzter Technologie oder dem Recht aus Daten Nutzen zu ziehen, sind für die Entwicklung von Diskursfähigkeit wichtig. Aber noch wichtiger ist es, eine selbstwirksame Teilhabe an der Digitalen Transformation zu entwickeln. Die Zielgruppe der „Digitales Leben“ MOOCs geht daher über Studierende der Uni Wien hinaus: auch die allgemeine Öffentlichkeit ist zur Teilnahme eingeladen. Ein breiter Austausch wird dadurch möglich. Diskussionsaufforderungen mit klaren Bezügen zu Inhalt und Thema machen den raschen Einstieg in einem Online-Forum möglich und es attraktiv Position zu beziehen. Extra entwickelte spielerische Elemente erleichtern Arbeitsschritte im MOOC, lockern das Lernerlebnis auf und bieten eine zusätzliche Ebene der Vertiefung.

 

MOOC Digitales Leben

Im Gesundheitswesen werden Körperdaten verarbeitet, ausgewertet und zur statistischen Begründung für politische Entscheidungen herangezogen. Ulrike Felt stellt das Konzept des Datenkörpers vor und weist auf die Wichtigkeit hin, dass wir mit den Daten über die wir verfügen (sollten) auch wirklich etwas anfangen können. Die Frage, wer oder was, wann über welche Daten verfügt ist gleichermaßen ethisch, wie rechtlich problematisch. Janina Loh hinterfragt auf Basis der Roboterethik die Gestaltungsfrage, ob Sexroboter „Nein“ sagen können sollen. Nikolaus Forgó bringt die DSGVO in den MOOC und hinterfragt die Gestaltungsfrage der „Automatisierten Einzelfallentscheidung“, die besonders beim automatisierten Fahren ein Problem darstellt. Artificial Intelligence spielt auch bei Louise Amoore eine Rolle, wenn sie über Beurteilungsspielräume bei der Entwicklung von Software für Grenzkontrollen spricht. Der MOOC gibt absichtlich keine Antwort auf die Frage, von wem Gestaltungsfragen zu beantworten wären. Er bietet aber mit Hans Kelsens Demokratieverständnis, präsentiert durch Harald Katzmair, Einblicke wie demokratische Prozesse funktionieren und hinterfragt, wie Ranking-Algorithmen dies heute beeinflussen. Aber nicht nur die Ambiguität des Kompromisses scheint durch die Digitale Transformation gefährdet. Durch geschwinde Entwicklung ist das Teilhaben an der Gestaltung digitaler Lernumgebungen schwierig, wie Bettina Amrhein beim Thema „Digitale Inklusion“ ausführt. Dabei spielt das Thema der Diskriminierung, das Martina Tißberger duch „Intersektionalität“ einbringt eine große Rolle. Diese faktischen und kritischen Inhalte werden durch Armin Nassehis Darstellung der „technisierten Kommunikation“ ergänzt.

 

MOOC Digitales Leben 2

Der MOOC gibt absichtlich keine explizite Antwort auf die Frage, was die großen Fragen der Digitalen Transformation sind und wie Wissen (Intelligence) damit zusammenhängen, sondern regt die Studierenden an, sich selbst ein Bild zu machen. Peter Reichl präsentiert einen Ansatz, der als Grundlage die Ethik Kants heranzieht. Kants vier Fragen „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“, „Was darf ich hoffen?“ und „Was ist der Mensch?“ lassen sich im Rahmen der Digitalen Transformation neu interpretieren. Aus ökonomischer Perspektive stellt sich dabei die Frage des Wissens-Managements, der Ronald Maier nachgeht und industrielle Konzepte für Konnektivität und Wissensreifung vorstellt. Viele dieser Fragen schneiden erneut das Thema der Daten an. In einem spannenden Diskussionsformat besprechen Sabrina Burtscher und Peter Purgathofer Algorithmic Bias und Data Bias. Am Beispiel des AMS Algorithmus stellt Burtscher dar, was Schieflagen in den Daten der Unterstützungs-Software für die Beratungstätigkeit und die Beratenen bedeuten – nicht nur im so genannten Einzelfall. Das Beispiel des AMS-Algorithmus stellt auch die Wichtigkeit des Journalismus gut dar. Ohne investigative Arbeit wäre der Entwicklungsprozess erst sehr viel später auf die Kritik eingegangen. Paul Murschetz führt diese Probleme aus, zeigt aber auch, wie Journalist:innen heute wesentlich effizienter und effektiver mit der sogenannten „Informationsflut“ umgehen können. Tatsächlich gibt es viele Vorbehalte gegenüber dem Ersetzen des Papiers mit Digitalen Werkzeugen. Susanne Reichl erarbeitet wie Lesen funktioniert und leitet zum Guten Online-Lesen und zum kritischen Lesen an.

Nutzen und Mehrwert

Das Projekt stellt eine Möglichkeit dar unmittelbar die Kompetenzentwicklung von Studierenden zu unterstützen. Es erlaubt ihnen an Ethik- und Wertediskursen im Kontext der Digitalisierung teilzunehmen und in diesem Kontext Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.

Für Studierende ergeben sich durch das - durch die MOOCs ermöglichte - Flipped Classroom Setting mehr Zeit für Reflexion und Diskurs in der Präsenzlehre und mehr Möglichkeiten zum Austausch mit Kolleg*innen.

Für die Universität Wien sorgen die MOOCs im Sinne der Third Mission für Breitenwirkung über den Universitäts- und Wissenschaftskontext hinaus.

Alle Beteiligten, Studierende und Lehrende, profitieren von der Interdisziplinarität und der Vernetzung zum Thema Digitalisierung aus den Perspektiven verschiedenster Disziplinen.

Durch die Lizensierung als OER (Open Educational Resource) ergibt sich für den MOOC eine Anpassbarkeit an verschiedenste Bildungskontexte: in der Schule, in der (außer)universitären Weiterbildung und in der universitären Lehre anderer Vortragender.

Nachhaltigkeit

Teile des MOOCs und des Lehrkonzepts wurden bereits in anderen LVs der Universität erfolgreich eingebunden, zum Beispiel in der Lehrer*innenbildung und in der Sportpädagogik.

Es wird davon ausgegangen, dass nicht nur die MOOCs selbst, sondern auch das vorgestellte LV- Konzept (inklusive der Einbindung von Schlüsselinhalten aus den MOOCs) auf andere Hochschulen übertragbar ist. Insgesamt soll das vorgestellte Modell andere Hochschulen dazu anregen, Regellehre (LVs, Module, Curricula) mit Offenen Bildungsressourcen wie MOOCs zu kombinieren.

Die Entwicklung der MOOCs geht weiter voran (Teil 3 ist in Produktion, zwei weitere Teile und eine Redaktion der ersten drei Teile sind für 2023 – 25 vorgesehen). So soll schrittweise eine ganze MOOC-Serie zu diesem gesellschaftlich hoch relevanten Thema entstehen.

Die Einbindung des MOOC in die LV wird, wie oben angesprochen, begleitend beforscht. Durch die wissenschaftliche und öffentliche Dissemination und Kommunikation dieser Ergebnisse wird die beschriebene Übertragbarkeit an andere Hochschulen und Lehrveranstaltungen weiter unterstützt.

Aufwand

Die Entwicklung der MOOCs war nur durch Zusatzmittel aus der Ausschreibung des BMBWF „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung“ (Projekte „iMooX“ und „Teaching Digital Thinking“) umsetzbar. An der Universität Wien wurden im Rahmen von „iMooX“ für die Erstellung von MOOCs am Center for Teaching and Learning eigene Infrastrukturen und Services aufgebaut (qualifizierte personelle Unterstützung für Lehrende, professionelle Videoproduktion).

Positionierung des Lehrangebots

Bei der LV handelt es sich um das eröffnende Modul des Erweiterungscurriculums „Digitalisierung verstehen und mitgestalten“. Das Curriculum und damit auch die eingereichte LV und MOOCs, stehen allen Studierenden der Universität Wien offen, üblicherweise im Rahmen des Bachelorstudiums. Die LV kann auch als Wahlfach besucht werden und steht damit auch Master-Studierenden offen.

Die LV richtet sich an engagierte Studierende, die in der Auseinandersetzung mit Digitalisierung sowohl theoretisches Wissen als auch digitale Handlungskompetenzen im Sinne der „21st century skills“ und einer „lifelong learning“-Perspektive erwerben bzw. ausbauen möchten.

Von der Digitalisierung gehen viele transformative Wirkungen aus, die mit positiven Potentialen und Risiken, und auch mit Dissonanzen und Ambiguität einhergehen. Diese LV hilft Studierenden an den in diesem Kontext wichtigen Ethik- und Wertediskursen teilzunehmen und Verantwortung für das eigene Handeln in der Gesellschaft zu übernehmen.

Links zu der/den Projektmitarbeiter/innen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2022 nominiert.
Ars Docendi
2022
Kategorie: Lehre und Digitale Transformation
Ansprechperson
Univ.-Prof. DI Dr. Fares Kayali
Institut für Lehrer*innenbildung
+43 676 9421442
Nominierte Person(en)
Univ.-Prof. DI Dr. Fares Kayali
Institut für Lehrer*innenbildung
Themenfelder
  • Curriculagestaltung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Digitalisierung
  • Rund ums Prüfen
  • Sonstiges
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften