Medizinische Universität Graz
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Medical Students Health: Das Peer2Peer-Programm

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Hintergrund: Studierende sind vielfältigen Herausforderungen und Belastungen im Rahmen ihres Studiums ausgesetzt. Dies umfasst unter anderem Prüfungsängste, finanzielle Belastungen, Lernschwierigkeiten, Finden der richtigen Lern-Arbeits-Freizeit- Balance und/oder auch persönliche Krisen und Konflikte. Ein guter Umgang und/oder Wachsen mit und an diesen Herausforderungen ist für die persönliche Entwicklung, für den Lernfortschritt, aber auch für spätere berufliche Aufgaben von besonderer Bedeutung. Insbesondere Studierende von Gesundheitsberufen müssen einerseits Fähigkeiten entwickeln um mit den eigenen Belastungen gut umgehen zu können und persönliche Ressourcen zu stärken, andererseits jedoch auch lernen Krisen ihrer anvertrauten Mitmenschen zu erkennen und diese gut zu begleiten. Ein Bedarf, welcher durch die Covid-19-Pandemie zusätzlich massiv verstärkt wurde.

 

Die Arbeit im Projekt wird zum überwiegenden Maße durch speziell geschulte studentische Tutor*innen (Peers) durchgeführt. Die Leitung, Koordination, Weiterentwicklung erfolgt durch eine Fachperson (die nominierte Person).

 

Das Projekt Health of Students: Das Peer2Peer-Programm verfolgt 4 Grundziele:

 

1. Studierende der Medizinischen Universität Graz in psychosozialen Krisen zu unterstützen und sie zur Stärkung der eigenen Ressourcen (u.a. Umgang mit Stress, Lernbelastungen) zu befähigen bzw. sie darin zu fördern und wenn nötig sie auch an Fachpersonal weiterzuvermitteln.

 

2. Insbesondere Studierende auch in der Verantwortung für Fragen von psychosozialen Krisen sowie der Gesundheit generell für ihre späteren beruflichen Karrieren zu sensibilisieren und ihnen Fähigkeiten und Techniken hierfür mitzugeben.

 

3. Die speziell geschulten Tutor*innen (Peers), welche als zentraler Baustein das Projekt mittragen, in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und dabei zu fördern neue Fähigkeiten zu lernen (bspw. Organisationsaspekte, Umgang mit digitalen Angeboten, Beratung in Krisen)

 

4. Den Hochschulraum für die Wichtigkeit des Themas "Gesundheit von Studierenden" zu sensibilisieren, mögliche Best Practice - Beispiele im Schwerpunkt an der Medizinischen Universität zu erproben sowie die Erfahrungen mit interessierten Partner*innen (u.a. durch Kooperationen, Forschungsprojekte) zu teilen

Kurzzusammenfassung des Projekts

Beim Projekt „Health of Students: Das Peer2Peer-Projekt“ handelt es sich um einen multimodalen Ansatz zur Verbesserung der Studierendengesundheit an der Medizinischen Universität Graz welcher seit 2010 kontinuierlich weiterentwickelt wird.

 

Neben der Abhaltung zweier Wählfacher („Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung“, „Medical Humanities“) erfolgt die Wissensvermittlung unter anderem durch Workshops (bspw. zu Entspannungs- und Lerntechniken), eines Podcast (bspw. Ernährung) sowie weitere Informationsveranstaltungen und Social Media - Beiträgen (FaceBook und Instagram) sowie digitalisierte Angebote.

 

Während die Inhalte in den Wahlfächern sowie die Ausbildung und die Supervision der Tutor*innen (Peers) hierbei durch ein multidisziplinäres Lehrendenteam der Medizinischen Universität Graz mit Fachkompetenz in Medizin, Psychotherapie und Psychologie erfolgen, werden die restlichen Angebote für die Studierenden durch die studentischen Tutor*innen (Peers) umgesetzt. Neben der Wissensvermittlung sowie der Betreuung in Krisen erfolgt im Rahmen des Schwerpunktes auch eine begleitende Lehrforschung (mit Fokus auf die Wahlfächer) sowie Forschungsprojekte zur Studierendengesundheit (lokal wie internationale Kooperationen).

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

"Health of Students: The Peer2Peer-Project" is a multimodal approach to enhance student health at the Medical University of Graz, which has been continuously developed since 2010.

 

In addition to two elective courses ("Psychosocial Crisis Intervention and Stress Management", "Medical Humanities"), knowledge is imparted through workshops (e.g. on relaxation and learning techniques), a podcast (e.g. nutrition), social media contributions (on Facebook and Instagram) and digital content.

 

The knowledge transfer within the elective courses and the training and supervision of the students tutors (peers) are carried out by a multidisciplinary lecturer team with expert-knowledge in medicine, psychotherapy and psychology. The other aspects of the program are offered by the tutors (peers) to the students. In addition to knowledge transfer and mentoring, the multimodal approach also includes accompanying teaching research (with a focus on elective courses) and research projects on student health (with local and international collaborations).

Nähere Beschreibung des Projekts

Beteiligtes Team:

 

1. Lehrendenteam (aus den Bereichen Medizin, Psychologie und Psychotherapie), welches das Wahlfachangebot abdeckt sowie die Supervision der ausführenden Peers durchführt

 

2. Höhersemestrige (speziell geschulte) Studierenden, welche als Tutor*innen (Peers) die Betreuung und Wissensvermittlung an Mitstudierende durchführen. Diese Peers werden durch einen Fachexperten (Leiter des Programmes) angeleitet und im Rahmen einer vertiefenden Supervision (Gruppe- wie Einzelsupervision) durch die Mitglieder des Lehrenden-Team begleitet. Für komplexere Fälle bzw. Fragestellungen (z.B. Weitervermittlung bei Bedarf nach Psychotherapie) steht dieses Lehrenden-Team ebenfalls zur Verfügung.

 

 

Aufbau des Projektes, Teilschwerpunkte:

 

1. Lehre

2. Betreuung und Wissensvermittlung

3. Forschung

 

ad. 1. Lehre:

 

Das Angebot umfasst aktuell zwei Wahlfächer welche für Studierenden der Medizinischen Universität Graz sowie der anderen Grazer Universitäten offenstehen, sowie Einheiten in der Pflicht-Lehre.

 

Wahlfach „Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung“

 

Dieses Wahlfach ist für alle Studierenden ab dem fünften Semester zur Teilnahme verfügbar und dient zur Auseinandersetzung wie Sensibilisierung mit psychosozialen Krisen. Ziel ist das Erkennen sowie der Umgang mit psychosozialen Krisen, die eigene Person (Belastungsquellen, Ressourcen, Erlernen von Coping-Strategien, Faktoren der Studierendengesundheit) betreffend, aber auch der Umgang in der späteren Arbeitswelt (z.B. „Welche Berufsgruppen können unterstützen?“, „Wie unterscheide ich die Notwendigkeit einer psychotherapeutischen und/oder psychiatrischen Intervention?“, "Wie erkenne ich Krisen im bspw. medizinischen Arbeitsalltag?", "Wie gehe ich mit Suizidalität um?"). Gleichzeitig stellt das Wahlfach auch die Basisausbildung für die zukünftigen Tutor*innen (Peers) des Programmes dar. Das Wahlfach umfasst insgesamt zwei SWS/pro Semester. Neben den theoretischen Grundlagen wird ein starker Fokus auf das praktische Erlernen und Üben von Techniken gelegt.

 

 

Inhalte:

 

a. Evidenz zur Gesundheit/Belastung von Studierenden, relevante Faktoren im Zuge der Studierendengesundheit

b. Vermittlung von Grundkonzepten der Kommunikation und Krisenintervention

c. Wissensvermittlung und Erlernen von Techniken zur Stressbewältigung (Coping-Strategien, Entspannungstechniken, Ressourcen-Stärkung)

d. Psychotherapeutische und pharmakologische/psychiatrische Grundlagen zu Interventionen bei Krisen bzw. bestimmten klinischen Fragestellungen (Ängste, Depression, Burnout, Suizidalität)

e. Falldiskussion mit dem Fokus auf die psychosoziale Betreuung von Studierenden

 

Didaktik und Organisation:

 

a. Lehrformate: Vorträge, Diskussionen, Rollenspiele, Verwendung von Videosequenzen und Falldiskussionen.

b. Abschlussvoraussetzungen: Anwesenheit von 75% (6 von 8 Lehreinheiten), aktive Mitarbeit sowie eine positive abgelegte Falldiskussion (mündlich) am Ende des Wahlfaches

c. Studierendenzahl pro Semester max. 10

d. Laufende Evaluierung und Lehrforschungsbegleitung jedes Semester

e. Abhaltung in der aktuellen Form seit WS 2017/18

 

Ca. 90 Studierende haben das Wahlfach seit der Neugestaltung im WS 2017/18 absolviert, 34 wurden in weiterer Folge als Tutor*innen (siehe Betreuungsdienst unten) im Laufe der Jahre gewonnen.

 

Wahlfach "Medical Humanities":

 

Während im angloamerikanischen Sprachraum bereits seit vielen Jahrzehnten (auch institutionalisiert) das interdisziplinäre Themenfeld „Medical Humanities“ für die Verbesserung der persönlichen Reflexion als auch Stärkung der Diskussionsfähigkeit genutzt wird, stehen im europäischen/deutschsprachigen Raum diese Bemühungen erst am Anfang. Durch die Nutzung geisteswissenschaftlicher Ansätze in der Reflexion medizinrelevanter Themen (bspw. Literatur, Filmdiskussionen, Theaterbesuche etc.) ergeben sich neue und kreative Wege um diese lebendig zu diskutieren. Ziel dieses Wahlfaches ist es insbesondere eine gute Diskussions- und Reflexionskultur zu fördern sowie unter anderem durch die Einbeziehung geisteswissenschaftlicher Ansätze und Methoden ein "über den Tellerrand blicken" zu ermöglichen.

 

Didaktik und Organisation:

 

a. Lehrformate: Vorträge, Diskussionen, Verwendung von multimedialen Ansätzen (bspw. Filme, Musik), Theaterbesuche, belletristische Literatur

b. Abschlussvoraussetzungen: Anwesenheit von 75% (3 von 4 Lehreinheiten), aktive Mitarbeit sowie Abgabe der schriftlichen Reflexion am Ende des Wahlfaches

c. Studierendenzahl pro Semester max. 8

d. Laufende Evaluierung jedes Semester

 

Zudem wurden im Rahmen der Stärkung der gesundheitsbezogenen Themen für zukünftige Ärzt*innen mittlerweile eine Vorlesung im Pflichtcurriculum (Selbstmanagement im ärztlichen Beruf) sowie Übungseinheiten zur Entspannungstechniken und Supervision eingeführt.

 

ad 2. Betreuung und Wissensvermittlung

 

Das Betreuungsprogramm setzt sich zum Ziel durch unterschiedliche Ansätze (Workshops, Vorträge, Infoveranstaltungen, Gruppenmentoring für Erstsemestrige) allen Studierenden an der Medizinischen Universität Graz ein anonymes und kostenloses Angebot hinsichtlich psychosozialer Belastungen sowie deren Prävention und der Gesundheitsförderung allgemein zu organisieren. Die Besonderheit ist hierbei, dass dieses Angebot von speziell ausgebildeten studentischen Tutor/-innen (Peers) getragen wird, welche fachlich supervidiert werden. Diese Studierenden übernehmen damit bereits während des Studiums eine Multiplikator*innen-Funktion ein und erarbeiten sich zudem zusätzliche Kompetenzen für ihr eigenes späteres Berufsleben.

 

Mit Sommersemester 2022 sind aktuell 11 Studierende als Peers im Programm tätig (verteilt auf ein Gesamtausmaß von 15 Semesterstunden pro Semester). Das nun von diesen Studierenden getragene Betreuungsprogramm umfasst folgende Tätigkeiten und wird im Rahmen dieser Auflistung unter den folgenden Teilabschnitten „Eckdaten des Betreuungsdienstes“, „Qualitätssicherung“, „Fort- und Weiterbildung“ beschrieben (2a-c).

 

2.a. Eckdaten des Betreuungsdienstes

 

Alle Studierenden der Medizinischen Universität Graz können das Programm als Betroffene von psychosozialen Krisen, Lernproblemen und/oder bei Interesse am Erlernen von gesundheitsförderlichem Wissen und/oder Techniken aber auch bei Wunsch nach einem persönlichen Mentoring in Anspruch nehmen. Gesonderte Schwerpunkte wurden im Zuge der Covid-Pandemie durchgeführt.

 

Das Programm bietet dabei an der Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie ein persönliches Peer-Support-Gespräch, welches bei Bedarf auch in eine kontinuierliche Betreuung übergehen kann. Ein fixer Raum ist hierbei für das Peer2Peer-Programm bereitgestellt. Die Kontaktaufnahme ist aktuell aufgrund der Pandemie-Situation sowohl per E-Mail als auch Social Media möglich. Die studentischen Tutor*innen machen die Ersterhebung der zugrunde liegenden Problematik und organisieren in Absprache mit dem/der Betroffenen die weiteren Schritte (weitere Betreuung durch den/ die Tutor*in; Beiziehung des Lehrendenteams falls z.B. psychotherapeutische Unterstützung notwendig ist).

 

Funktionen bzw. Tätigkeiten die unter anderem wahrgenommen werden:

 

1.Entlastendes Gespräch (z.B. bei Versagensängsten, Problemen im privaten Umfeld)

2.Information/Weitervermittlung über zuständige bzw. weiterhelfende Stellen (Sozialberatung, ÖH, öffentliche Einrichtungen etc.)

3. Unterstützung bei Lernplanerstellung, Vermittlung von Lerntechniken

4. Psychoedukation hinsichtlich Faktoren des persönlichen Stresses sowie Coping-Strategien

5. Vermittlung von Entspannungstechniken

 

Neben der Einzelbetreuung wird ebenfalls ein Gruppenmentoring für erstsemestrige Studierende (max. Teilnehmer*innen Anzahl 10 Studierende pro Gruppe, betreut durch zwei Tutor*innen (jeweils ein Mann/eine Frau) implementiert. Hier stehen der soziale/kollegiale Austausch im Vordergrund um einen guten Start in das Studium zu ermöglichen und bereits präventiv Stressoren frühzeitig zu erkennen und Ängste zu minimieren. Die Tutor*innen stehen für ihre jeweilige Gruppe in den ersten beiden Studienjahren als Ansprechpersonen zur Verfügung. Seit dem Wintersemester 2017/18 beträgt die Anzahl an teilnehmenden Erstsemestrigen ca. 70-90 Personen pro Erstsemester.

 

2.b. Qualitätssicherung

 

Die interne Qualitätssicherung, sowohl hinsichtlich der eigenen psychosozialen Gesundheit der Tutor*innen sowie die Weiterentwicklung des Programmes betreffend, genießt einen hohen Stellenwert. Dies umfasst u.a. (Einzelreflexion der betreuten Fälle, Gruppensupervision, standardisierte Dokumentation).

 

2.c. Fort- und Weiterbildung

Diese umfasst individuelle (Umgang mit eigenen Ressourcen) wie auch strukturelle Einflüsse (Bedeutung bspw. von Dienstplänen). Hierzu werden abseits der Wahlfächer, Vorträge und Workshops (Entspannungstechniken, Lerntechniken, Yoga etc.) durch die Tutor*innen selbst organisiert, Skripten (u.a. Lerntechniken) hergestellt und auch Social Media-Angebote (eigener Podcast) betreut.

 

Im Schnitt nehmen pro Semester ca. 200-300 Studierende dieses Angebot wahr.

 

Neben der Beratung in akuten Krisen ist ein Hauptfokus der Programmtätigkeit auf die Gesundheitsförderung sowie Prävention gerichtet. Dies umfasst individuelle (Umgang mit eigenen Ressourcen) wie auch strukturelle Einflüsse (Bedeutung bspw. von Dienstplänen). Hierzu werden abseits der Wahlfächer, Vorträge und Workshops durch die Tutor*innen selbst organisiert, Skripten (u.a. Lerntechniken) hergestellt und auch Social Media-Angebote betreut.

 

 

ad 3. Forschung

 

Seit dem WS 2017/18 erfolgt eine begleitende Lehrforschung des Wahlfaches "Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung" (siehe Links) . Zudem wurden lokal wie international Studien zum Thema Studierendengesundheit durchgeführt sowie Diplomarbeiten vergeben.

Nutzen und Mehrwert

Das Beratungsangebot für psychosoziale Krisen wird fortlaufenden wahrgenommen, wobei Studierende in akuten Krisen unterstützt bzw. wenn notwendig frühzeitig in psychologische/psychotherapeutische Hilfe überführt werden können. Die Workshops helfen bei der Lernerleichterung (Lerntechniken/Zeitmanagement) sowie Stressreduktion (Entspannungstechniken) insbesondere bei Studierenden, welche bei bereits längeren Stehzeiten unser Angebot in Anspruch nehmen. Hierdurch ergibt sich - zumindest im individuellen Fall - eine Verkürzung der Stehzeit und damit auch eine Abnahme von persönlicher Belastung und unnötig verlängerten Zeiten bis zum Studienabschluss.

 

Bei Studierenden des ersten Semesters kann das Gruppenmentoring ersten sanften Einstieg in die neue Umgebung "Universität" ermöglichen und durch den Austausch mit bereits erfahrenen studentischen Kolleg*innen offene Fragen und Sorgen auf niederschwellige Art und Wiese beantworten bzw. lindern. Die niederschwellige Informationsvermittlung (Organisation, Abläufe auf der Universität) kann hierbei auch universitäre-administrative Stellen entlastet.

 

Lehrende und Mitarbeiter/-innen der Verwaltung haben bei Konfrontation/Begegnung mit u.a. psychisch belastenden Studierenden die Möglichkeit schnell und unbürokratisch an eine Erstansprechstelle zu vermitteln die eine weitere fachliche/professionelle Betreuung ermöglicht.

 

Ein weiterer Mehrwert ergibt sich im Besonderen für die jeweiligen im Programm angestellten studentischen Tutor*innen (Peers). Diese lernen bereits während des Studiums den Umgang mit psychosozialen Belastungen bzw. der praktischen Abwicklung in der Betreuung von Betroffenen. Zudem werden Kompetenzen in der Veranstaltungsorganisation, der Abhaltung von Lehre (bspw. Workshops) sowie der Bearbeitung und Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten (Mitarbeit an den Forschungsprojekten, Poster- sowie Vortragspräsentation auf wissenschaftlichen Veranstaltungen) erlangt. Eigene Projektideen können formuliert, ausgearbeitet und umgesetzt werden (bspw. Workshop: Lerntechniken), wodurch bereits früh im Leben organisatorische Kreativität und Verantwortung in der Praxis geübt werden können.

Nachhaltigkeit

Das Konzept ist auf andere Universitäten/Hochschulen als Gesamtes sowie einzelne Teile davon (bspw. Wahlfach, Workshops) umsetzbar und übertragbar. Generell können auch unsere Erfahrungen der Einbeziehung von studentischen Tutor*innen als lebendige Multiplikator*innen in der Lehre sowie für studienrelevante Themen für unterschiedlichste Projekte und Fragestellungen genutzt werden. Bzgl. der generellen Konzeption und unseren Erfahrungen mit dem Schwerpunkt konnten in den letzten Jahren vermehrt Anfragen zur Kooperationen und Wissensaustausch mit nationalen und internationalen Hochschulen getätigt werden.

 

Das Grundkonzept wurde mit 2010 erstellt und wurde 2011 etabliert. 2014/15 wurde der ursprüngliche Fokus auf rein akute psychosoziale Krisen um einen Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention mit unterschiedlichen Angeboten erweitert. Sukzessive wurden weitere Inhalte (u.a. verschiedene Schwerpunkte der Workshops, weiteres Wahlfach, Podcast etc.) ergänzt. Seit 2017/18 wird die im Wahlfach geleistete Lehre auch per Lehrforschungsfragestellungen begleitet.

 

Es geschieht eine laufende Weiterentwicklung und Ergänzung der bestehenden Angebote. 2020/21 wurde zudem eine weitere Digitalisierung (zusätzlich zum bestehenden Angebot) der Inhalte vorgenommen (aufgezeichnete Vorträge, Entspannungsanleitungen etc.). Diese Angebote sind für alle Studierenden rund um die Uhr nutzbar.

 

Mit Wintersemester 2018/19 gelang zudem eine Aufnahme des Themenbereiches in das Kerncurriculum der Medizinischen Universität Graz ("Selbstmanagement im Arztberuf", 1 Vorlesungsstunde, sowie 2 Seminarstunden "Entspannungstechniken"), wodurch alle Studierenden mit diesen Themen im Laufe ihres Studiums konfrontiert werden.

Aufwand

ca. 10.000 Euro (Anstellung der TutorInnen, 30 Semesterwochenstunden pro Studienjahr ). Sowie zusätzliche Ausgaben in der Höhe von ca. 750 Euro (Druckkosten, Sachkosten im Zuge der Organisation von Infoveranstaltungen, Teambuilding-Massnahmen, Reisekosten Kongresspräsentation) pro Jahr. Durch die Abwicklung/Miteinbeziehung von - hochmotivierten und fachlich kompetenten - studentischen Tutor*innen (Peers) des Programmes gelingt es niederschwellig und flexibel auf die Bedürfnisse der Studierenden eingehen zu können sowie das Programm durch die persönlichen Erfahrungen der Tutor*innen (Peers) aus dem Studienbetrieb weiterzuentwickeln.

 

Die Lehrenden tragen ihren Beitrag zum Programm (Supervision der Tutor*innen, Projektbegleitung, Lehre, Konzepte von zusätzlichen neuen Programmbestandteilen, Präsentation und Erstellung von Forschungsergebnissen) im Rahmen ihrer Fixanstellung, ohne zusätzliches Honorar bei. Zeitlicher Zusatzaufwand bspw. aufgrund von Teamtreffen, Klausur etc. außerhalb der Anstellungszeiten ist hierbei ebenfalls vorhanden.

Positionierung des Lehrangebots

Das Angebot richtet sich an alle Studierenden der Medizinischen Universität Graz, unabhängig ihres Studienfortschrittes.

Links zu Social Media-Kanälen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2022 nominiert.
Ars Docendi
2022
Kategorie: Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit
Ansprechperson
Christian Vajda, Dr.med.univ., MPH
Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie
0316-385-84862
Nominierte Person(en)
Christian Vajda, Dr.med.univ., MPH
Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie
Themenfelder
  • Curriculagestaltung
  • Organisatorische Studierendenunterstützung
  • Sonstiges
  • Vor dem Studium/Beginn des Studiums
Fachbereiche
  • Medizin und Gesundheitswissenschaften