- Kunstpraktikum: Kunst und Nachhaltigkeit (Übung)
- Berufsfeld Migration - Flucht - Asyl
- Forschen - Vermitteln - Abbilden
- Geographische Exkursion "Migrant_innen in Österreich: Fokus Flucht und Asyl"
- Forschungspraktikum „Virtualisierung der Gesellschaft“
- Kunst des Widerstandes
- KS Game Theory
- Literaturwissenschaftliches Proseminar „Ladies, Start Your Engines: Women on the Road in American Film and Fiction“ – Lehrveranstaltung mit internationaler Konferenz und Workshop
- Das "globale" T-Shirt - ein interdisziplinäres Praktikum im Master Global Studies
- Didaktik-Werkstatt: Prüfungs- und Beratungskompetenz
- Die Nutzung digitaler Medien im Alltag mit dem Lernen im Hörsaal verbinden.
- Aktuelle Probleme im Arbeitsleben und Diversität, Seminar
- Einführung in die Sozialkunde (Vorlesung mit Übung)
- Sommerakademie Welterbe Österreich. Kultur- und Naturerbe, Forschung und Schutz, Management und Kommunikation
- Didaktik und Gestaltung der wirtschaftlichen Fächer
- Tradition und Innovation: lateinische Texte der Spätantike (Auswahl) (LV, Konversatorium)
- Care Ethik und Politik der Sorge (Seminar)
- Kurs „Verfassungsrecht und Allgemeine Staatslehre“ (2 Semesterstunden, 5 ECTS)
- Einführung in die Meteorologie und Klimaphysik (Vorlesung)
- „(Digitale) Lehre: Ausgezeichnet!“
- GEKo – Grazer Evaluationsmodell des Kompetenzerwerbs
- Teaching Analysis Poll (TAP) – Zwischenfeedback in Lehrveranstaltungen
- Instrumentebaukasten: Instrumente für studentisches Feedback
- VO Physikalische Chemie für Studierende der Molekularbiologie
- Proseminar "Wissenschaftliches Arbeiten"
- Kurs "English for Academic Purposes"
- KS Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre
- VU Grundlagen der Programmierung
- Lehrveranstaltungsbündel Organische Chemie: Fachverständnis aufbauen und Handlungskompetenz fördern
- Kuratorische Praxis: Kunstsammlungen ausstellen
- Entrepreneurship Education und Wirtschaftsethik
- "Imperiale Lebensweisen": Eine transnationale Kooperation zu Global Citizenship Education
- Grundfragen der Fachdidaktik Ethikunterricht
Kurs "English for Academic Purposes"
Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung
Die Lehrveranstaltung „English for Academic Purposes“ ist ein Sprachkurs für Englischstudierende, der zum Ziel hat, Studierenden die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, um akademische Texte in englischer Sprache zu verfassen. Während diese Lehrveranstaltung typischerweise in Präsenz stattfindet, war die Ausgangslage im Wintersemester 2020/21 auf Grund der Covid-19 Pandemie besonders herausfordernd, da die Lehrveranstaltung vollständig online abgehalten werden musste. Zum Verfassen kohäsiver und kohärenter akademischer Texte ist sowohl theoretisches Wissen als auch viel praktisches Üben nötig. Daher entschied ich mich für eine Kombination aus asynchronen und synchronen Methoden. Für meine drei Kursgruppen wurde die Theorie wöchentlich asynchron mittels PowerPoint-Präsentationen mit Voice-Over auf der Moodle-Plattform der Universität Graz zur Verfügung gestellt. Um den Studierenden die Möglichkeit zu bieten, persönlich Fragen zu stellen und gemeinsam zu diskutieren, fand zusätzlich alle 2-3 Wochen Liveunterricht via Webex statt.
Da Studierende unterschiedliche Herangehensweisen und Präferenzen haben, versuchte ich auch in diesem Online-Semester, möglichst viel Flexibilität anzubieten, beispielsweise durch den Einsatz verschiedener digitalen Methoden und Tools, Aufgabenstellungen und Formen von Feedback. Essenziell ist für mich auch, dass meinen Studierenden von Anfang an bewusst ist, dass für mich Fehler nie ein Problem darstellen (außer in Prüfungen!). Sie brauchen sich also nie davor zu scheuen, sich in synchronen Stunden zu Wort zu melden. Auch Fehler in Hausübungen brauchen Studierende nicht zu fürchten, solange sie mir den Eindruck vermitteln, sich ernsthaft bemüht zu haben.
Ich lege außerdem sehr großen Wert auf Fragen. Mir ist bewusst, dass es unmöglich ist, immer alles für alle perfekt zu erklären. Somit bin ich der Meinung, dass es meine Aufgabe als Lektorin ist, Unklarheiten aus dem Weg zu räumen, um bestmögliches Lernen zu ermöglichen. Daher wiederholte ich von der ersten Stunde an kontinuierlich, dass ich jederzeit für Fragen zu Verfügung stehe, mündlich (Webex), schriftlich (Moodle-Forum, Email) und auf Wunsch auch anonym (geteiltes Google Dokument).
Kurzzusammenfassung des Projekts
INHALTE & ZIELE
Das Ziel dieser LV ist es, Studierenden die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, um akademische Texte in englischer Sprache zu verfassen. Der Fokus dieser LV liegt auf dem spezifischen Stil und Vokabular akademischer Texte. Studierende werden für das im akademischen Umfeld gebräuchliche Register sensibilisiert, bauen ihren akademischen Wortschatz aus und lernen, kohärente und kohäsive Texte zu verfassen. Ihnen werden außerdem die nötigen Fertigkeiten vermittelt, wissenschaftliche Arbeiten und andere Quellen korrekt zu zitieren, zu paraphrasieren und zusammenzufassen.
LEHR- & LERNMETHODEN
Die Lehrveranstaltung wurde im WS 2020/21 auf Grund der Covid-19 Pandemie vollständig online abgehalten. Für den Kurs, welcher interaktiv und lernendenzentriert ist, wurden sowohl synchrone als auch asynchrone Methoden eingesetzt. Die Theorie wurde wöchentlich mittels PowerPoint-Präsentationen mit Voice-Over vermittelt. In den synchronen Kursstunden auf Webex, welche typischerweise zweiwöchentlich stattfanden, war Zeit für Fragen, Gruppenarbeiten und Diskussionen. Der Unterricht wurde mit Übungen zur Bewusstmachung von Lese- und Schreibstrategien sowie mit regelmäßigen Lese- und Schreibaufgaben ergänzt.
BEURTEILUNG
Die LV hat einen immanenter Prüfungscharakter. Die Bewertung basiert auf zwei schriftlichen Onlineprüfungen in der Mitte und am Ende des Semesters, kontinuierlicher Mitarbeit, sowie regelmäßigen verpflichtenden Hausübungen.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
CONTENT & OBJECTIVES
The main aim of this course is to provide students with the necessary knowledge and skills to research, structure, and write academic texts in English. This course focuses on the specific style and vocabulary of academic texts. Students are sensitized to academic register, expand their academic vocabulary, and learn to devise coherent and cohesive texts on an academic level. After completing this course, students are also able to paraphrase and summarize texts, reference sources correctly, use appropriate strategies for reading academic texts, and understand the structure of a seminar papers.
TEACHING AND LEARNING METHODS
Due to the pandemic, which was still at its peak in the winter term of 2020/21, this course took place entirely online. As it is a learner-centred course, a combination of asynchronous and synchronous teaching methods was used. The necessary theory was conveyed using weekly PowerPoint presentations with voice-over. In the interactive synchronous lessons on Webex, which usually took place on a bi-weekly basis, there was time for questions, group work, and discussions. Furthermore, the learning process was supported with reading and writing tasks, quizzes, as well as activities aimed at raising awareness of reading and writing strategies.
ASSESSMENT
Students are required to participate regularly and actively. The final grade is based on the grades for the midterm and final exams, as well as regular, obligatory homework assignments.
Nähere Beschreibung des Projekts
LERNZIELE & KOMPETENZEN
Studierende sollen nach Absolvierung dieser LV in der Lage sein:
(1) kohärente und kohäsive Texte auf akademischem Niveau zu verfassen. Studierende lernen dazu die Theorie und wenden diese schrittweise an, indem sie zuerst mit Übungsblättern arbeiten, dann Textbausteine verfassen und letztlich Texte zur Korrektur abgeben. Englische und deutsche/anderssprachige akademische Texte werden hierbei kontrastiert.
(2) Textstellen zu paraphrasieren und Texte zusammenzufassen. Die Techniken zum Paraphrasieren werden besprochen, anschließend wird den Studierenden Schritt für Schritt vorgezeigt, wie Texte effizient zusammengefasst werden können. Studierende werden dazu angeregt, die einzelnen Schritte selbst auszuprobieren, bevor sie zum nächsten Schritt fortschreiten. Zum Abschluss schreiben Studierende selbst kurze und lange Zusammenfassungen, auf welche sie individuelles Feedback erhalten.
(3) Zitiertechniken korrekt anzuwenden. Die Kenntnis von Zitiertechniken wird mit Hilfe von Onlinequellen erworben und danach gemeinsam besprochen und angewandt.
(4) die Struktur einer Seminararbeit zu erfassen. Wir analysieren und diskutieren dies anhand einer bestehenden Proseminararbeit. Studierende können ihr Vorwissen einbringen, da englische Seminararbeiten mit vorwissenschaftlichen Arbeiten und HTL-Diplomarbeiten verglichen werden.
(5) Strategien zum Lesen und Zusammenfassen akademischer Texte anzuwenden. Diese werden im Laufe des Semesters erläutert und geübt.
STUDIERENDENZENTRIERUNG & HETEROGENITÄT – KURSSTRUKTUR
Die Kombination aus synchronen und asynchronen Methoden ermöglicht es, auf unterschiedliche Lern- und Studienbedingungen einzugehen. In den PowerPoint-Präsentationen mit Voice-Over gibt es zu jeder Folie Aufnahmen mit Erklärungen. Dadurch haben Studierende die Möglichkeit, die Theorie zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl, in eigens gewähltem Tempo und so oft sie es wünschten anzuhören. Dies kann vor allem für berufstätige oder alleinerziehende Studierende von Vorteil sein und bietet Studierenden mit erhöhtem Lernbedarf die Möglichkeit, den Stoff durch mehrmaliges Wiederholen zu festigen. Da ich die Präsentationen gemeinsam mit einem Kollegen erstellt habe, können die Studierenden außerdem von zwei etwas unterschiedlichen Herangehensweisen profitieren.
Der synchrone Unterricht finden alle 2-3 Wochen auf Webex statt. Hier können die Studierenden persönlich Fragen stellen. Diese Unterrichtseinheiten nutze ich außerdem, um die wichtigsten Punkte nochmals zusammenzufassen und gemeinsam zu üben, beispielsweise wenn mir bei Hausübungen häufige Fehler aufgefallen sind. Von Anfang an motiviere ich die Studierenden dazu, bei jeglichen Unklarheiten nachzufragen, da ich der Meinung bin, dass Sprachenlernen ohne Mut zu Fragen und Fehlern nicht möglich ist. Deshalb nehme ich mir immer Zeit für jede Frage und lege Wert darauf, Studierenden nie das Gefühl zu vermitteln, sie hätten einen dummen Fehler gemacht oder eine unnötige Frage gestellt. Zusätzlich zur Möglichkeit, sich während oder nach Ende der Webex-Einheiten persönlich an mich zu richten, haben Studierende auch die Option, mich in meiner Sprechstunde auf Webex, im Moodle-Forum der jeweiligen Kursgruppe oder per Email zu kontaktieren. Für den Fall, dass sich gewisse Studierende trotzdem wohler dabei fühlen, ihre Fragen anonym zu stellen, biete ich ihnen diese Möglichkeit in Form eines geteilten Google-Dokuments an.
STUDIERENDENZENTRIERUNG & HETEROGENITÄT – DIGITALISIERUNG
Um auf verschiedene Inhalte und Lerntypen einzugehen, arbeite ich in dieser LV außerdem mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und innovativen digitalen Tools. Zum Beispiel beantworten Studierende Quizfragen auf Moodle, verfassen Texte und laden diese zur Korrektur hoch, schreiben Blogeinträge in einem Forum oder arbeiten als Gruppe zusammen, um ein Google Spreadsheet zu erstellen (z.B. eine Liste mit nützlichen Verben zum Zitieren). Vor beiden Prüfungen mache ich auch zusätzliche Übungsmaterialen verfügbar, die sich auf die verschiedenen Prüfungsaufgaben beziehen. Beispiele dafür sind Quizzes, prüfungsähnliche Aufgaben mit Lösungsvorschlägen sowie Links zu Online-Videos und nützlichen Websites. Auch weitere Übungsparagraphen und Zusammenfassungen können freiwillig zur Korrektur abgegeben werden.
Um Gruppenarbeiten online flexibler zu gestalten, verwende ich im synchronen Unterricht zusätzlich zu Webex auch die innovative Videokonferenz-Plattform Wonder. Diese erlaubt es Studierenden, eine virtuelle Umgebung wie einen tatsächlichen Raum zu navigieren. Sie können frei im Raum auf Leute zugehen und so dynamisch Gruppen bilden. Dies ist zum Beispiel für Übungsstunden vor Prüfungen von Vorteil ist, da es den Studierenden ermöglicht, flexible Lerngruppen zu bilden. Durch den Einsatz von geteilten Dokumenten (z.B. Google Docs) werden Studierende außerdem auf die Möglichkeit der Online-Kooperation aufmerksam gemacht. Zur Förderung der digitalen Kompetenz von Studierenden kommen in der Lehrveranstaltung eine Vielzahl von weiteren Online-Plattformen zum Einsatz. Zum Beispiel werden Studierende angeleitet, im Internet Informationen zu finden, die ihnen beim Schreiben akademischer Texte behilflich sein können (z.B. Purdue OWL oder UEfAP.com). Dort finden Studierende auch Übungen und Quizzes vor, die sie bei Bedarf zum Üben nutzen können. In dem Kurs wird außerdem viel Wert auf den effektiven Einsatz von Online-Wörterbüchern gelegt, damit Studierende lernen, sich nicht ausschließlich auf gängige zweisprachige Wörterbücher wie dict.leo.org zu verlassen. Oftmals ist der Einsatz von einsprachigen Wörterbüchern für Sprachenlernende, Synonym-Wörterbüchern oder Kollokationswörterbüchern deutlich sinnvoller. Studierende werden im Zuge dieser LV mit diesen vertraut gemacht. Auch der Einsatz von erweiterten Suchfunktionen bei Suchmaschinen wird diskutiert (z.B. Googlen mit Anführungszeichen), nachdem sich hier bei vielen Studierenden Wissenslücken zeigen.
TRANSPARENZ
Studierende werden in der ersten Einheit detailliert über die zu erbringenden Leistungen und deren prozentuellen Anteil an der Endnote informiert. Sie können diese anschließend im Kurshandout sowie in digitaler Form auf Moodle jederzeit nachlesen. Außerdem werden den Studierenden im Kurshandout Beispielprüfungen zur Verfügung gestellt. Vor jeder Einzelleistung werden Studierende zusätzlich genau auf die jeweiligen Bewertungskriterien hingewiesen.
KOMPETENZORIENTIERUNG – PRÜFUNGSMODALITÄTEN & LEISTUNGSNACHWEISE
Zur Erbringung von Hausübungen sowie für Prüfungen wird Moodle eingesetzt. Je nach Fokus der einzelnen Leistungen verwende ich verschiedene Prüfungsmodalitäten. Für Aufgaben, bei denen der Fokus auf dem Detail liegt, bspw. korrekter Beistrichsetzung oder Zitierweise, habe ich ein Moodle Quiz mit verschiedenen kurzen Antwortformaten erstellt. Geht es hingegen um das Erfassen zusammenhängender Strukturen, bekommen die Studierenden individuelles Feedback. Zum Beispiel sollen die Studierenden in diesem Kurs lernen, wie in englischen akademischen Texten nach internationalen Standards einzelne Paragraphen strukturiert sind. Nachdem sie das nötige theoretische Wissen vermittelt bekommen haben, schreiben sie selbst einen Absatz. Ihnen ist dabei bekannt, dass das Schreiben solch eines Paragraphen auch Bestandteil beider schriftlichen Prüfungen ist und wie dieser dort bewertet wird. Die Hausübung selbst wird nicht benotet, damit die Studierenden ohne Druck üben können, aber sie bekommen detailliertes Feedback.
LEISTUNGSBEURTEILUNG
Mir ist wichtig, dass die Studierenden genau wissen, worauf in den einzelnen Aufgaben Wert gelegt wird, indem sich die Aufgaben immer auf bereits gelernte Theorie beziehen. Z.B. lernen die Studierenden genau, wie man beim Zusammenfassen und Paraphrasieren akademischer Texte vorgehen sollte, was beachtet werden muss, und wie diese Zusammenfassungen beurteilt werden. Die Studierenden erfahren außerdem bei jeder Übungsaufgabe genau, wie sie diese auf die Kursprüfungen vorbereitet. Auch deren Relevanz für das Verfassen von Seminararbeiten und akademischen Texten in internationalen Fachpublikationen wird diskutiert. Die Hausübungstexte werden nach denselben, transparenten Kriterien korrigiert wie die Prüfungsaufgaben. Im Gegensatz zu den Prüfungen werden jedoch Hausübungen nie benotet, da ich großen Wert darauf lege, dass Studierende beim Üben nie Angst vor schlechten Noten haben müssen. Die Bewertung bei Hausübungen lautet somit: „Points if this were an exam“.
FORMATIVE LEISTUNGSNACHWEISE & DIFFERENZIERTES FEEDBACK
Formative Leistungsnachweise werden das gesamte Semester hindurch eingesetzt. Im Folgenden ein Beispiel: Um möglichst genau auf die einzelnen Studierenden einzugehen und sie auf ihre Stärken sowie Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen, bekommen alle Studierenden auf ihren ersten Paragraphen, den sie als Hausübung abgeben, individuelles Feedback in Form eines Videos. Bei dem Video handelt es sich um eine Live-Aufnahme meines Bildschirms während der Korrektur. Ich erkläre den Studierenden dabei genau, welche sprachlichen, strukturellen oder inhaltlichen Fehler sie gemacht haben und nehme dabei auf die Theorie Bezug, die sie zuvor gelernt haben. Ich nenne ihnen mögliche Verbesserungen, alternative Formulierungen oder weise sie darauf hin, welche Art von Wörterbuch (z.B. Synonym-Wörterbuch, Kollokationswörterbuch) sie in den einzelnen Fällen sinnvoll konsultieren können. Ebenso gebe ich ihnen positives Feedback, um sie zu motivieren und hervorzuheben, welche Komponenten sie bereits gut beherrschen. Ich passe das Feedback dabei an das Niveau der Studierenden an und lege ihnen nahe, mich bei jeglichen Unklarheiten oder Fragen zu kontaktieren. Später im Semester, wenn Studierende ihre erste Zusammenfassung schreiben, dürfen sie selbst aussuchen, ob sie ihr Feedback wieder in Form eines Videos oder lieber in schriftlicher Form erhalten möchten. Erfahrungsgemäß wählen fast alle Studierenden wieder das Video.
Nutzen und Mehrwert
Es ist sehr zeitintensiv, die eingesetzten digitalen Methoden und Unterrichtsmaterialen so aufzubereiten, dass sie motivierend und strukturiert sowohl in der Distanzlehre als auch in der Präsenzlehre in Form von Blended Learning eingesetzt werden können. Der Vorteil ist allerdings, dass die Unterrichtsmaterialien, wenn sie einmal erstellt wurden, in mehreren Parallelgruppen gleichzeitig eingesetzt werden können (z.B. Quizzes, Präsentationen mit Voice-Over), sodass der gleiche Stoff nicht mehrmals hintereinander gleich unterrichtet werden muss. Ein Großteil der asynchronen Unterrichtsmaterialen können außerdem auch in darauffolgenden Semestern für die gleiche Lehrveranstaltung wiederverwendet werden, was einen geringeren Zeitaufwand für Lehrende zur Folge hat. Dies ermöglicht es, Materialen und Methoden laufend weiterzuentwickeln und zu verbessern, sowie fortwährend am neusten technologischen Stand zu bleiben – vor allem zu Zeiten der Pandemie, in der sich digitale Tools in rasantem Tempo weiterentwickeln.
Die Studierenden profitieren durch das Lehrkonzept – wie bereits erwähnt wurde und dem Feedback zu entnehmen ist – weil ihnen die Möglichkeit geboten wird, sich ihre Zeit selbst einzuteilen, sich Erklärungen mehrmals anzuhören, und ihr Wissen eigenständig zu überprüfen. Auf Grund der regelmäßig abzugebenden Hausübungen werden sie außerdem zu kontinuierlicher Mitarbeit angeregt. Das Video-Feedback scheinen Studierende besonders zu schätzen, da sie so persönliche Aufmerksamkeit der Lehrperson bekommen, welche detailliert auf individuelle Schwächen und Stärken eingehen kann.
Nachhaltigkeit
Viele der digitalen Tools, die in dieser Lehrveranstaltung verwendet werden, sind auf andere Lehrveranstaltungen und Lehrsituationen übertragbar. Dies ist nicht nur bei Distanzlehre der Fall, auch Präsenzlehre kann durch den Einsatz dieser didaktischen und methodischen Tools im Sinne von Blended Learning bereichert werden. Zum Beispiel können verschiedene Arten von Online-Quizzes sowohl während des (Online-)Unterrichts eingesetzt, als auch als Hausübung aufgetragen oder auf freiwilliger Basis bereitgestellt werden. Lernenden wird so die Möglichkeit geboten, zu überprüfen, wie gut sie das Gelernte bereits verstanden und verinnerlicht haben.
Video-Feedback kann überall eingesetzt werden, wo Lernende von detaillierterem Feedback zu verfassten Texten profitieren können. Einer der großen Vorteile dieser Art von Feedbacks ist es, dass Lernende einen besseren Einblick in den Verständnisprozess von Leserinnen und Lesern erhalten. Sie können so besser nachvollziehen, warum gewisse Fehler und strukturelle Mängel im Text zu Verständnisproblemen führen können, was ihnen ermöglicht, diese in Zukunft gezielter zu vermeiden. Daher kann Video-Feedback nicht nur in Sprachkursen, sondern auch in jeglichen Lehrveranstaltungen von Vorteil sein, in denen Studierende Fachtexte verfassen müssen. Des Weiteren ist Video-Feedback auch auf andere verständnisorientierte Lernprojekte anwendbar, zum Beispiel für Programmieraufgaben in technischen Studien.
Das Lehrkonzept wurde in Folgesemestern bereits angewandt. Zu Zeiten, in denen für diese Lehrveranstaltung Distanzunterricht notwendig war, wurde die LV wie beschrieben mit einer Kombination aus asynchronem und synchronem Unterricht abgehalten. Wenn Präsenzunterricht möglich war, wurden die vorhandenen PowerPoint-Präsentationen mit Voice-Over auf zwei verschiedene Arten ergänzend genutzt. (1) Nach der Unterrichtseinheit wurden die Präsentationen Studierenden auf Moodle zugänglich gemacht. So konnten sich Studierende, falls sie es wünschten, Teile des behandelten Stoffes zu beliebiger Zeit noch einmal in eigenem Tempo anhören oder ihn nachholen, falls sie nicht anwesend waren. (2) Andererseits ermöglichten die Unterrichtsmaterialen auch Flipped-Classroom-Elemente im Präsenzunterricht. Studierende sahen sich dabei als Hausübung die nötige Theorie zuhause an. Im Unterreicht war somit verstärkt Zeit, in Gruppen sowie individuell das Verfassen akademischer Text zu üben, was den Vorteil hat, dass die Lehrperson jederzeit für Fragen zur Verfügung steht und auch helfen kann, wenn einzelne Studierende mehr Unterstützung benötigen. Es ist vorgesehen, das Lehrkonzept auch zukünftig einzusetzen und weiterzuentwickeln.
Die didaktischen Methoden und Tools, die in dieser Lehrveranstaltung verwendet wurden (z.B. Video-Feedback, Flipped-Classroom-Elemente, und diverse Online-Tools), sind nicht ausschließlich auf den Einsatz an tertiären Bildungseinrichtungen limitiert. Sie sind an sekundären Bildungseinrichtungen ebenfalls einsetzbar.
Aufwand
Die Software-Pakete und Tools, welche für diese Lehrveranstaltung verwendet wurden, sind entweder frei verfügbar oder von der Karl-Franzens-Universität Graz lizensiert. Das Projekt verursachte demnach keine zusätzlichen Kosten.
Positionierung des Lehrangebots
Die Lehrveranstaltung ist eine Pflichtveranstaltung für Studierende des Bachelorstudiums Lehramt Sekundarstufe Unterrichtsfach Englisch sowie des Bachelorstudiums Anglistik und Amerikanistik. Sie ist für das erste oder zweite Semester vorgesehen und ist im neuen Curriculum des Lehramtstudiums dem Modul „Introduction to Academic Language“ zugeordnet, welches folgende Lernergebnisse/Kompetenzen zum Ziel hat: „Die AbsolventInnen des Moduls • können am gesprochenen, insbesondere akademischen, Diskurs teilnehmen; • sind in der Lage, kohärente Texte und gut strukturierte schriftliche Arbeiten selbstständig zu verfassen; • können ihre eigene Sprachkompetenz (Ausgangsniveau B2) kritisch bewerten und effektive Strategien für deren Verbesserung entwickeln.“
- Flexibel Studieren
- Lehr- und Lernkonzepte
- Digitalisierung
- Rund ums Prüfen
- Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften