Buddy 4 YOU - Lehramtsstudierende unterstützen Kinder beim „Home-Learning“

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Der erste Corona-Lockdown im März 2020 forderte vom Schulsystem einschneidende Veränderungen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Von einem Tag auf den anderen wurde in allen Schulen Österreichs „Home-Learning“ zur Realität, zumindest stellte man sich das so vor. In der praktischen Umsetzung zeigte sich vor allem eines: „Homeschooling“ war und ist für viele Betroffene eine große Herausforderung. Man konnte auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen. Lösungen mussten schnell und unbürokratisch gefunden werden, auch an der Hochschule.

 

Bereits die ersten Wochen „Homeschooling“ (im März 2020) machten deutlich, dass nicht alle Schüler*innen ausreichend am Lernen partizipieren konnten. Ob ein Lernen zu Hause überhaupt stattfinden konnte, war nämlich nicht nur von den Arbeitsaufträgen der Lehrkraft, den räumlichen Bedingungen oder der technischen Ausstattung zu Hause abhängig, sondern nicht geringer vom zwischenmenschlichen Zuspruch, der Vorbildwirkung bzw. dem Einsatz des sozialen Umfeldes im eigenen Haushalt. Bei vielen Schüler*innen waren diese Bedingungen für „Homeschooling“ nicht erfüllt. Dieser Umstand ließ uns (Christine Plaimauer und Stephan Stumpner) vermuten, dass die Verlagerung des schulischen Lernens in die eigenen vier Wände die soziale Ungleichheit in der Bildung weiter verschärfen würde. Die alleinige Forderung nach gratis Laptops für alle Schüler*innen griff demnach zu kurz, da damit lediglich suggeriert wurde, dass Kinder beim Lernen zuhause ausschließlich die geeignete technische Ausstattung brauchen.

 

Für nicht wenige Schüler*innen birgt also „Homeschooling“ ein großes Risiko, sie distanzieren sich von der Institution Schule. Sei es, weil es Eltern aus diversen Gründen nicht möglich ist, ihre Kinder bei der Bewältigung der neuen Situation zu unterstützen, oder auch einfach nur, weil viele Kinder keinen Zugang zu digitalen Medien haben. Dies kann dazu führen, dass sich diese Schüler*innen ausgeschlossen fühlen, frustriert und infolge demotiviert sind. Dieses Distanzverhalten wirkt nachhaltig negativ auf die Schulbiografie, die in der Primarstufe gerade erst begonnen wird.

 

Auch die Lehramtsstudierenden der PH-OÖ verloren mit Corona ihr gewohntes Praxisfeld vor Ort. Die Perspektive der Schüler*innen schien sich zu verlieren, da die Studierenden als schulfremde Personen nicht in die Praxisschulen durften und anfänglich auch keinen Betrag zur Bewältigung dieser Krise leisten konnten. Wie viele junge Menschen wollten sie sich wirksam fühlen und aktiv sein bzw. Kontakt zu Kindern haben und weiterhin wertvolle Praxiserfahrungen sammeln.

Die Suche nach einer umfassenden Unterstützung für betroffene Kinder und die Schaffung einer in dieser Pandemie möglichen und sinnvollen Gelegenheit für Studierende, Selbstwirksamkeit zu erfahren und dem Bedürfnis nach sozialen Engagement und Eingebundenheit gerecht zu werden, veranlasste uns dazu, die Initiative „Buddy 4 You“ mit nur zwei Wochen Vorbereitungszeit zu starten.

Kurzzusammenfassung des Projekts

In den ersten drei Lockdowns der Corona-Pandemie (2020-2021) zeigten mehr als 100 Lehramtsstudierende soziales Engagement über die Lehrveranstaltung „Buddy 4 You“, indem sie Kinder beim „Home-Learning“ vorwiegend online unterstützten. Dazu gehörte neben der Betreuung der schulischen Aufgaben auch eine lernförderliche Beziehung zum Kind aufzubauen und den sozialen Kontakt sowie die Verbindung zur Schule aufrecht zu erhalten.

 

Für die Studierenden stellte diese Lehrveranstaltung eine Möglichkeit dar, sich über soziales Engagement an der Bewältigung der Corona-Pandemie zu beteiligen und sich dadurch wirksam zu fühlen. Dabei wurden bedeutsame professionsbezogene Kompetenzen entwickelt, erprobt und reflektiert. Für die Schulen/Lehrer*innen stellte diese Initiative eine neue Verbindung zur Hochschule her, welche auch für die nachhaltige Entwicklung der Bildungssysteme beispielgebend sein kann, um rasch auf gesellschaftliche Anforderungen reagieren zu können.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

During the first three lockdowns of the corona pandemic (2020-2021), more than one hundred (100) student teachers demonstrated social engagement through the "Buddy 4 You" course by supporting children in "home learning" which was primarily done online. In addition to the assistance with school assignments, this also involved establishing a relationship with the child that was conducive to learning and maintaining social contact as well as a connection to the school.

 

For the students, this course represented an opportunity to participate and feel effective in addressing the Corona pandemic through social engagement. In the process, significant professional competencies were developed, tested, and reflected upon. For the schools/teachers, this initiative established a new connection to the university, which can also be exemplary for the sustainable development of educational systems in order to be able to react quickly to societal demands.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das Zentrum für innovative Lehr- und Lernkulturen der PH-OOE entwickelte gleich zu Beginn der Corona-Pandemie ein Programm mit dem Namen „Buddy 4 YOU – Wir für ihr Kind“, mit dem vorrangigen Ziel, Kinder beim „Homeschooling“ zu betreuen, welche aus unterschiedlichsten Gründen eine zusätzliche Unterstützung benötigten, um schulisch mithalten bzw. dabei bleiben zu können. Durch diese Betreuung sollte wiederum eine sinnvolle Möglichkeit geschaffen werden, wo sich Studierende auch während der Pandemie wirksam fühlen und soziales Engagement zeigen konnten.

 

Für welche Kinder wurde das Projekt „Buddy 4 YOU“ vordergründig konzipiert?

• Kinder, die zuhause wenig/keine Unterstützung bekommen.

• Kinder, die bereits in der Schule eine gewisse Schuldistanzierung zeigten und

• durch Lockdowns eine „Risikogruppe“ darstellen.

• Kinder mit Schwächen in der deutschen Sprache, die eventuell Verständnisprobleme bei den Aufgaben der Schule haben.

 

Im ersten Lockdown (2020) konnten sich zunächst betroffene Eltern bzw. Kinder mit ihrem Betreuungsbedarf direkt bei der PH-OÖ melden – Aufruf über Zeitungen. Teilnahmevoraussetzung war lediglich eine unterschriebene Einverständniserklärung der Eltern, dass die Studierenden mit den Kindern über das Privattelefon Kontakt aufnehmen dürfen. Im zweiten und dritten Lockdown (2020-2021) wurden die Klassenlehrer*innen in den Schulen angesprochen, denn sie sind die Expertinnen/Experten für die Klasse und konnten Kinder, die von diesem Projekt profitieren können, gut auswählen.

 

Für Studierende gab es zwei Varianten im Projekt „Buddy 4 YOU“ freiwillig mitzuarbeiten:

• Lehramtsstudierende konnten über ein Wahlfach mit mind. 1 EC am Projekt teilnehmen. Das Ausmaß der EC`s konnte erhöht werden, wenn mehr Kinder betreut wurden.

• Im zweiten und dritten Lockdown (2020-2021) konnten die Studierenden auch im Rahmen der Schulpraxis (1., 3. und 7. Semester Primarstufenlehramt) am Projekt teilnehmen. Die Praxispädagogin/Der Praxispädagoge wählte dabei die Kinder aus und teilte sie den Studierenden zu (Fallbesprechungen mit der Praxispädagogin/dem Praxispädagogen). Die Dokumentation der Beratungsprotokolle, die Supervision, etc. wurde dabei ebenfalls über das Wahlfach organisiert. Betreuungsstunden, welche das geforderte Maß der Schulpraxis deutlich überschritten, wurden im Wahlfach angerechnet – d.h. in Form von EC`s abgegolten.

 

Studierende als Buddies hatten laut Projektbeschreibung folgende Funktionen:

1. Durch Wertschätzung und Zuspruch soll eine lernförderliche Beziehung zum Kind aufgebaut werden.

2. Wohlwollender sozialer Kontakt soll die Motivation für die Aufgaben der Schule stärken.

3. Arbeitspläne werden gemeinsam mit den Kindern strukturiert, Arbeitsschritte zum Erledigen der schulischen Aufgaben festgelegt (Bis wann mache ich welche Aufgabe?), Vereinbarungen werden diskursiv getroffen.

4. Durch methodische und didaktische Aufbereitung werden Lerninhalte besser verständlich gemacht.

5. Die Lebenslust der Kinder soll auch in dieser Zeit erhalten bleiben. Dazu braucht es neben den schulischen Aufgaben ausreichend Zeit für Entspannung, Spiel und Spaß, hier geben Studierende Anregungen und versuchen auch als Rollenmodell zu wirken.

6. Die Abstimmung mit der jeweiligen Klassenlehrerin gilt als Notwendigkeit und Erfolgsgarant.

Aus diesen Erfordernissen ergaben sich folgende Ziele und Inhalte der projektbegleitenden Lehrveranstaltung:

 

Ziele:

1. Das „Homeschooling“ für Dropout gefährdete Kinder ermöglichen.

2. Bewältigungsstrategien aktivieren und fördern, welche Resilienz begünstigen.

3. Studierende bekommen Einblicke in die Unterschiedlichkeit von Alltagszusammenhängen und Lebenswelten von Kindern und können ihre Perspektive besser nachvollziehen.

4. Studierende üben sich im Aufbau lernförderlicher Beziehungen und nutzen Strategien zur Steigerung der Motivation.

5. Studierende nutzen online Tools zur didaktischen Aufbereitung möglicher Inhalte.

6. Studierende reflektieren ihre Betreuungs- und Beratungstätigkeit und erkennen das Spezifische jedes Falles. Somit entwickeln sie ein Bewusstsein für Heterogenität.

7. Studierende üben sich in der Kommunikation mit Kindern pluriformer Gesellschaften und entwickeln dadurch transkulturelle Kompetenzen.

8. Studierende kennen und wenden Methoden zur Emotionsregulation an.

9. Studierende üben sich im Perspektivenwechsel Schüler*in – Lehrer*in.

10. Studierende üben sich in Kontexten mit hoher Betroffenheit auch in professioneller Distanz als ein zentraler Resilienzfaktor.

 

Inhalte:

• fallspezifische Entwicklung von Bewältigungsstrategien in der Reflexion und Supervision

• Lebenswelten unterschiedlicher Milieus

• sprachsensibler Unterricht und Aufbau von DaF/DaZ Basiskompetenzen

• Motivationspsychologie

• Methoden des Feedbacks

• altersspezifische Gesprächstechniken und sozialpädagogische Basiskompetenzen

• Resilienz und Emotionsregulation

• didaktische Konzepte und Herausforderungen beim „Distance-Learning“ speziell in der Primarstufe

• aktivierende und kreativitätsfördernde Online-Formate

 

Lehr- und Lernmethoden

• kollegiale Beratung

• professionelle Lerngemeinschaften

• Supervision

• Fallanalyse

• kollaboratives Lernen durch die Foren des Erfahrungsaustausches

• Expert*innengespräche

• Rollenspiel

• Methoden zur Reflexion

 

Bereits in den ersten Tagen meldeten sich mehr als 100 freiwillige Lehramtsstudierende überwiegend aus der Primarstufe, um als Buddy teilnehmen zu können. Ebenso viele Kinder wurden infolge rasch und unbürokratisch von den Buddies betreut. Dabei wurden jedem Buddy ein bis zwei Schüler*innen (vorwiegend aus der Primarstufe) zugeteilt, welche online (z.B. Smartphone) beim „Homeschooling“ unterstützt wurden. Auch mit den jeweiligen Klassenlehrer*innen nahmen die Buddies Kontakt auf, um besser auf besondere Spezifika eingehen zu können. Darüber hinaus zeigten viele Studierende hohes soziales Engagement, was sich beispielsweise im Organisieren und Vermitteln von gratis Smartphones/Tablets widerspiegelte oder auch darin, dass sie die Kinder beim darauffolgenden Lockdown wieder betreuten, obwohl die Lehrveranstaltung schon längst vorbei war.

Während des gesamten Projektverlaufes wurden die teilnehmenden Studierenden von Lehrenden der Hochschule vor allem in beratender und moderierender Funktion betreut. Der formale Rahmen wurde über ein eigens dafür eingerichtetes Wahlfach geschaffen. Via Online-Konferenzen und eigens erstellten Videos gab es eine erste Einführung in zentrale Elemente des Programmes, wichtige Hinweise zur Umsetzung und zu Gesprächstechniken, die einen Beziehungsaufbau und somit eine erfolgreiche Betreuung begünstigen. Der zentrale Moment des Online-Erstkontakts wurde auch im Rollenspiel geübt, da eine der größten Herausforderungen als Buddy war, das Kind auf einem Motivationsniveau zu „halten“, das zumindest einen beständigen Kontakt realisierbar machte. Dies brauchte in manchen Fällen auch kreative Lösungen, damit man die Kinder regelmäßig „vor den Bildschirm bekommt“ (Zitat eines Buddy`s). Auch eine Fallberatung wurde in Kleingruppen für alle Buddies wöchentlich angeboten. Zudem gab es auch noch eine „Hotline“ für dringende und persönliche Anliegen (mit Unterstützung des NcOc`s – Psychosoziale Gesundheit). Die weitere inhaltliche Gestaltung und theoretische Anbindung orientierte sich an den Spezifika der eingebrachten Fälle. Die Entwicklungsergebnisse wurden infolge am „Fall“ angewandt und in professionellen Lerngemeinschaften reflektiert, somit kam auch das kollaborative Lernen nicht zu kurz. Zudem waren die Studierenden an bereits von anderen Buddies erprobten und wirksamen Methoden interessiert, weil sie diese direkt und sofort an ihrem „Fall“ (das zu betreuende Kind) anwenden konnten. Die Motivation der Studierenden wurde vor allem durch die direkte Betroffenheit genährt und war auf solch einem hohen Niveau in der „klassischen Lehre“ an der Hochschule kaum noch beobachtbar. Manche Studierende überschritten den vorgesehenen Betreuungsaufwand um ein Vielfaches, auch deshalb war ein Thema in den Fallbesprechungen die professionelle Distanz. Durch den Erfahrungsaustausch und möglichen entdeckten fallspezifischen Gemeinsamkeiten konnten die Studierenden in der Entwicklung der Betreuung enorm voneinander profitieren. Insofern kam es auch zum Austausch jenseits der Lehrveranstaltung.

Das Projekt „Buddy 4 YOU – Wir für ihr Kind“ mündete in Folge in das Projekt „Buddy 4 YOU -Students 4 Teacher“. Im Unterschied zum ersten Lockdown wurden bei „Students 4 Teacher“ (Lockdown zwei und drei von November 2020 - Februar 2021) direkt die Klassenlehrer*innen angesprochen. Sie sind die Expert*innen für ihre Klassen und konnten daher Kinder, die von diesem Projekt profitieren sollten, gut auswählen und den Kontakt zur PHOÖ herstellen. Zudem war bekannt, dass die Situation an den Schulen für viele Lehrer*innen äußerst belastend war, da „Homeschooling“ und Präsenzzeiten in den Schulen nebeneinander organisiert werden mussten. Dazu kam es im Schulwesen zu eklatanten Engpässen beim Lehrpersonal. Das Projekt wurde also dahingehend konzipiert, dass nun Lehrer*innen auch personell unterstützt wurden, vor allem dort, wo es Einzelbetreuung brauchte.

Im Unterschied zum ersten „Buddy 4 YOU“ Projekt konnten die Studierenden - neben dem Wahlfach - auch über die Schulpraxis (1., 3. und 7. Semester Primarstufenlehramt) am Projekt teilnehmen. Alle absolvierten Stunden wurden von den Studierenden dokumentiert und in Form von ECTS angerechnet.

 

Dieses Projekt veranschaulichte auf beeindruckende Art und Weise, dass sich Menschen gerade in schwierigen Zeiten selbstbestimmt und wirksam fühlen möchten. Nur so lässt sich erklären, warum sich so viele Studierende bereits in den ersten Stunden des Projektes freiwillig meldeten. Neben den Studierenden, welche sich mit großem sozialen Engagement auszeichneten, sei auch Karl Sibelius (NCoC - Psychosoziale Gesundheit), Margit Steiner (Institutsleitung Primarstufe) und Katharina Soukup-Altrichter (Vizerektorin) gedankt.

Nutzen und Mehrwert

• Die mitwirkenden Studierenden und angehenden Lehrer*innen bekamen einen Einblick in kindliche Lebenswelten, der ihnen in dieser Ausprägung sonst verwehrt geblieben wäre.

• Die Studierenden übten sich im zentralen Professionsanspruch, Wissen fallspezifisch anzuwenden.

• Die Studierenden bekamen Einblicke in die methodische Gestaltung des Online-Unterrichts aus zwei unterschiedlichen Perspektiven (Schüler*in und Lehrer*in) und auch welche Gelingensfaktoren dabei beachtet werden müssen.

• Die Normalitätsvorstellungen der Studierenden wurden irritiert und dadurch konnte so manches professionsfeindliche Belief überwunden werden.

• Die Studierenden fühlten sich selbstwirksam, da sie an der Bewältigung der Krise aktiv mitarbeiten konnten.

• Die betreuten Kinder machten die Erfahrung, dass sie nicht zurückgelassen werden und auf ihre Bedürfnisse reagiert wird.

• Die Lehrer*innen in den Schulen bekamen von der PH-OÖ konkrete Unterstützung, welche auch zukünftige Kooperationen möglich erscheinen lassen.

Nachhaltigkeit

Studierende, als „System erhaltende Menschen“, in Ausnahmesituationen rasch, unbürokratisch und wirksam in die Bewältigung der Krisenzeit einzubinden, kann in jedem Fall als eine Win-Win Situation hinsichtlich Stärkung des Selbstwerts durch Wirksamkeitserfahrungen verstanden werden. Gesellschaftliche Aufgaben und Herausforderungen brauchen oft ebenso kurzfristige, rasche und der aktuellen Situation angepasste Bewältigungsstrategien. Programme wie „Buddy 4 YOU“ fördern die Ambiguitätstoleranz, aber auch das divergente Denken bei Studierenden. Kompetenzen, die in einer sich rasch wandelnden und immer komplexer werdenden Gesellschaft vermehrt vonnöten sein werden, um kreative Lösungen zu finden.

Und nicht zuletzt: Was kann man sich als Lehrender denn mehr wünschen, als dass die Studierenden auch über die Lehrveranstaltung hinaus an den Inhalten weiterdenken und sich intrinsisch motiviert austauschen.

Das Projekt ist auch als "übertragbares" Konzept zu verstehen, wie man kurzfristig auf Veränderungen in der Hochschullehre reagieren kann - Service-Learning auf Hochschulebene.

Aufwand

• Viel Überzeugungsarbeit in persönlichen Gesprächen, damit dieses Projekt so schnell starten konnte.

• Äußerst geringe finanzielle Aufwände: lediglich die Abgeltung der in Präsenz abgehaltenen SWST beim zweiten Durchgang des Projektes.

• Persönliches Engagement des Verwaltungspersonals, welches die Organisation und Einteilung tatkräftig unterstützte.

• Umfangreiche Betreuungsarbeit, welche über den Aufwand einer regulären Lehrveranstaltung weit hinausgeht.

Positionierung des Lehrangebots

Das Projekt wurde sehr kurzfristig zuerst über ein Wahlfach organisiert, langfristig wurde es in die „Schulpraktischen Studien“ des Primarstufenlehramts integriert.

Für Studierende gab es somit zwei Varianten im Projekt „Buddy 4 YOU“ freiwillig mitzuarbeiten:

• Lehramtsstudierende konnten über ein Wahlfach am Projekt teilnehmen. Vorrangig meldeten sich Studierende im 6. und 8. Semesters des Bachelorstudiums - Lehramt Primarstufe der PHOÖ. Aufgrund des sehr hohen studentischen Interesses und der großen Anzahl gemeldeter Kinder wurden jedoch auch Studierende anderer Institutionen (z.B. Uni Graz, PHDL), Studierende im Masterstudium - Primarstufe und Studierende anderer Lehrämter (z.B. Sekundarstufe) zur Lehrveranstaltung zugelassen.

• Im zweiten und dritten Lockdown (2020-2021) konnten die Studierenden zusätzlich auch im Rahmen der Schulpraxis (1., 3. und 7. Semester Primarstufenlehramt) am Projekt teilnehmen.

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2022 nominiert.
Ars Docendi
2022
Kategorie: Kooperative Lehr- und Arbeitsformen
Ansprechperson
Stephan Stumpner, M.Ed.
Institut Elementar- und Primarstufenpädagogik (Aus- und Weiterbildung)
069912624517
Nominierte Person(en)
Stephan Stumpner, M.Ed.
Institut Elementar- und Primarstufenpädagogik (Aus- und Weiterbildung)
Christine Plaimauer, Dr.
Institut Elementar- und Primarstufenpädagogik (Aus- und Weiterbildung)
Themenfelder
  • Curriculagestaltung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Erfahrungslernen
  • Sonstiges
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften