- Übung Sozialpsychologie „Holocaust Consciousness — An Intercultural and Interdisciplinary Approach through Media Studies and Psychology”
- Juristische Methodenlehre und Fallbearbeitung
- Geteilte Lebenswelten (Proseminare Qualitative Methoden & Übungen Sozialpsychologie)
- „Was ist Recht? - Einführung in das Rechtsdenken“, Proseminar
- Psychologische Handlungskompetenzen - Lernen im echten Leben
- Seminar e-CODEX Grenzüberschreitende justizielle Zusammenarbeit und Informationstechnologie
- METHODENWERKSTATT I Psychotherapeutische Schulen im Gespräch
- Love letter to research
- Auf dem Weg zur Berufsidentität – Fehler, Lehre und Forschung
- SIM-Night - Mein erster Nachtdienst
- »Care-Arbeit in der Covid-Pandemie aus intersektionaler Perspektive« – Eine Seminarkooperation der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Subjektive Theorien menschlicher Entwicklung: Veränderung erforschen – Zukunft generieren [Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie I]
- Octopuses in the classroom - Introducing tentacular thinking in higher education
- "Werkstatt zur Psychotherapieforschung" - Angewandte Forschung in der Psychosomatik
SIM-Night - Mein erster Nachtdienst
Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung
Das Ziel des Wahlfaches ist es, den Studierenden in einem sicheren Setting mit hochwertigen Simulationen die Möglichkeit zu geben, essentielle praxisrelevante Inhalte des Studiums zu wiederholen, sie im Team anzuwenden und sich in einem sicheren Rahmen an die eigenen Grenzen anzunähern. Hierbei liegt der Fokus sowohl auf praktischen Skills als auch auf Teamleading, Kommunikation und Organisation. Nach dem Wahlfach sollen die Studierenden mit einem erweiterten Erfahrungsschatz und einem besseren Bewusstsein der eigenen Fertigkeiten ihr Klinisch-Praktisches Jahr antreten können.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Das Wahlfach "SIM-Night" simuliert für die Studierenden der Medizin die verschiedenen Herausforderungen eines Nachtdienstes im Spital. Es findet tatsächlich über Nacht im SIM-Center der SFU Med statt und verwendet hochqualitative Simulationstechnologie, Schauspieler*innen, einen chaotischen Zeitplan und ein Team erfahrener Lehrkräfte, um mit den Studierenden technisches Können und zwischenmenschliche Skills zu trainieren. Der Realismus der Veranstaltung wird durch eingerichtete Spitalszimmer, Diensthandys mit plötzlichen Notfallanrufen und organisatorischen Problemstellungen dazwischen verstärkt.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
The elective „SIM-Night“ presents the participating medical students with a variety of challenges of a hospital night shift. It actually takes place overnight in the SIM-Center of the SFU Med and utilizes high fidelity simulation technology, actors, a chaotic timetable and experienced teaching staff to train important procedures and non-technical skills with the students. The courses realism is enhanced by set up hospital rooms, hospital pagers with emergency calls and logistical challenges throughout.
Nähere Beschreibung des Projekts
In diesem Wahlfach erhalten Studierende die Möglichkeit, sich vor dem Beginn Ihres Klinisch-Praktische Jahres in dieser Nachtdienst-Simulation einer Reihe von Herausforderungen zu stellen. In Teams mit Diensttelefonen und Notfallrucksäcken ausgerüstet werden sowohl Ausnahmesituationen wie Geburt, Reanimation, Schockraum und aggressive Patient*innen als auch Routinearbeiten wie EKG, Blutabnahmen und spätnächtliche Aufnahmen trainiert. Dazwischen kommt das typische Chaos der Klinik: unfreundliche Oberärzt*innen, aufgeregte Angehörige, kurzfristige Personalausfälle und verspätete Essensbestellungen.
Das Kursformat findet an zwei Tagen statt. Am ersten Termin wird an einem Halbtag im Rahmen von Impulsvorträgen das Wichtigste an fachlichen und zwischenmenschlichen Themen aus dem Studium wiederholt. Diese Aufteilung entspricht dem „Precourse“ Konzept des Europäischen Wiederbelebungsrates und gibt den Studierenden die Möglichkeit, ihr Vorwissen zu vertiefen und sich dann im Praxisteil auf die Umsetzung zu konzentrieren.
Am zweiten Termin beginnt der Nachtdienst am späten Nachmittag mit einer „Dienstübergabe“. Wie auch in einem echten Nachtdienst wissen die Studierenden nicht, welche Herausforderungen wann und wo auf sie warten und mit wem sie zusammenarbeiten werden. In Gruppen von vier bis sechs Personen erhalten die Teilnehmenden ihre Aufgaben mittels Anrufen auf den Diensttelefonen. Neben einer regulären Rotation, bei der die Studierenden alle dieselben Stationen absolvieren können, erhalten die Teams per Anruf akute Notfälle oder müssen medizinische Fragestellungen zu fiktiven Patienten mit Kolleg*innen oder Pflegepersonal beantworten.
Zu den zu bewältigenden Herausforderungen gehören unter anderem eine Reanimation, ein Fall von Kontrastmittelallergie, eine Geburt mit Versorgung des Neugeborenen, die Schockraumversorgung einer polytraumatisierten Person und der Umgang mit einer akuten psychiatrischen Krise mit Fremdgefährdung. Die Szenariensimulation wird von einer gemeinsamen Essensbestellung (unter Einhaltung der COVID-Vorgaben) und von Ruhephasen zur gemeinsamen Reflexion unterbrochen: ein humorvolles „Dr. House“-Quiz zur Auflockerung, eine Teambuildingaufgabe und gemeinsame Diskussionen mit den Lehrenden über den Umgang mit herausfordernden Situationen. In der Früh endet der „Dienst“ natürlich mit einer Übergabe und einem gemeinsamen Debriefing.
Das Wahlfach findet am Universitätscampus im SIM-Center unter der Leitung von Ass. Prof. Dr. Franz Josef Nierscher und Dr. Stephan Katzenschlager statt. Mit Hilfe von modernster High-Fidelity Simulationstechnologie, Schauspielpatient*innen und klinisch erfahrenem Lehrpersonal verschiedener Berufsgruppen entsteht eine intensive Trainingserfahrung, während derer die Studierenden mit einem Sicherheitsnetz an ihre Belastungsgrenzen gehen können. Nach dem hervorragenden Feedback der Teilnehmenden im Sommer 2021 und aufgrund der großen Nachfrage wurden für das Sommersemester 2022 zwei weitere Termine eingeplant.
Nutzen und Mehrwert
Die Anwendung und Vertiefung technischer und nicht-technischer Praxisfertigkeiten ist von großer Bedeutung für die Studierenden, um sie auf das bevorstehende Praktische Jahr vorzubereiten. Neben dem tatsächlichen Wissenserwerb werden das Selbstbewusstsein und die Teamfähigkeit bestärkt. Für die Lehrenden, die in anderen Übungs- und Kursformaten an vergleichsweise rigide didaktische Vorgaben gebunden sind, ist das Wahlfach eine Gelegenheit, freier und kreativer zu Lehren, wodurch nicht nur ein Wissenszuwachs sondern auch eine deutlich gesteigerte Motivation zu beobachten ist.
Nachhaltigkeit
Das Konzept des Wahlfaches lässt sich schwer auf andere Formate übertragen, da diese vielfach die Voraussetzung für den Umgang mit den vielfältigen Lehrinhalten des Wahlfaches Darstellen. Das Wahlfach soll in Zukunft weiter angeboten und weiterentwickelt werden, insbesondere die Anzahl an Plätzen soll durch zusätzliche Termine ausgebaut werden. Derzeit sind keine konkreten Nachfolgeprojekte geplant, eine Umsetzung des Konzeptes für Kliniker*innen in weiter fortgeschrittenen Ausbildungsstadien ist aber durchaus denkbar.
Aufwand
Das Projekt nutzt primär die Vorhanden materiellen und personellen Ressourcen des SIM-Centers. Zusätzlich werden neben professionellen Schauspielern eine Reihe von Attrappen und improvisierten Devices genutzt, die größtenteils von den Lehrenden konzipiert und improvisiert sind. Die Personalkosten entsprechen den jeweiligen Gehaltsstufen der Lehrenden. Die Räumlichkeiten werden regulär in der Nacht nicht genutzt, daher kommt es nicht zu zeitlichen Kollisionen mit anderen Lehrveranstaltungen.
Positionierung des Lehrangebots
Das Wahlfach richtet sich an studierende des 4. Mastersemesters. Zu diesem Zeitpunkt haben die Studierenden den Theorieteil ihrer Ausbildung absolviert uns stehen vor ihrem Klinisch-Praktischen Jahr, auf welches das Wahlfach sie vorbereiten soll.
- Lehr- und Lernkonzepte
- Erfahrungslernen
- Medizin und Gesundheitswissenschaften