Karl-Franzens-Universität Graz
Universitätsplatz 3, 8010 Graz
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GEKo – Grazer Evaluationsmodell des Kompetenzerwerbs

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

GEKo ist als lehrveranstaltungsbezogenes Diagnose- und Evaluierungsinstrument konzipiert und richtet sich an Lehrende, die aufgrund von studentischen Rückmeldungen ihre Lehrveranstaltungen sowohl in den Bereichen des studentischen Kompetenzerwerbs als auch bei gewissen beeinflussbaren Rahmenbedingungen des Lernens und Lehrens verbessern wollen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Im Sinne des Bologna-Prozesses, Lernziele, Lernergebnisse und Kompetenzen der Studierenden stärker zu fokussieren, wurde an der Universität Graz mit GEKo ein Evaluationsinstrument entwickelt und im Studienjahr 2008/09 eingeführt, das den Kompetenzerwerb der Studierenden abfragt wie auch den Kontext und die Lernumgebung berücksichtigt. Da je nach Lehrveranstaltungstyp unterschiedliche studentische Kompetenzen angestrebt werden, können Lehrende zwischen verschiedenen Online-GEKo-Fragebögen wählen und zudem die für ihre Lehrveranstaltung relevanten Kompetenzen über die Lehrzielangabe (Lehrendenfragebogen) definieren. Durch die Gegenübergestellung von Lehrzielen und studentischen Einschätzungen wird eine Überprüfung der Lehrzielrealisierung ermöglicht. Im Studienjahr 2021/22 wird der GEKo aller Voraussicht nach von einem neuen Fragenbogen zur LV-Evaluierung abgelöst, der im Kern nicht mehr den Kompetenzerwerb fokussiert.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

In order to focus more on learning objectives, learning outcomes and student competencies (Bologna Process), the evaluation instrument GEKo was developed at the University of Graz and introduced in the academic year 2008/09. In contrast to previous instruments, GEKo asks students about their competence acquisition and also takes the learning environment into account. Since different student competencies are targeted in different types of courses, teachers can choose among different online GEKo questionnaires. In addition, they have the option to state their teaching objectives and define the competencies relevant for their course (instructor questionnaire). By comparing teaching objectives and student assessments, it is possible to check whether the teaching objectives have been achieved. In the academic year 2021/22, in all likelihood the GEKo will be replaced by a new questionnaire for course evaluation which will no longer focus on the acquisition of competencies.

Nähere Beschreibung des Projekts

Die Bologna-Bildungsreform wird als studierendenzentrierte Reform gesehen, die nicht nur strukturelle Änderungen im Studienangebot mit sich bringt, sondern einen Paradigmenwechsel bedeutet: Nicht allein die „Input“-Faktoren der einzelnen Fächer stehen im Mittelpunkt, sondern gleichberechtigt die „Output“-Faktoren, d.h. die durch das Studium vermittelten Lernergebnisse (Learning Outcomes), die Studierende zu Studienabschluss jedenfalls erreicht haben sollen. GEKo nimmt auf den Paradigmenwechsel in der Lehre Bezug, indem die von den Studierenden in einer Lehrveranstaltung erworbenen Lernergebnisse und Kompetenzen als Qualitätskriterien betrachtet und zur Sicherung der Qualität in der Lehre herangezogen werden.

GEKo bedeutet eine Abkehr von den herkömmlichen, lehrendenzentrierten Evaluationsmodellen hin zur studierendenzentrierten Perspektive: Der Erwerb von Handlungskompetenz steht dabei im Mittelpunkt. Den Studierenden sollen je nach Lehrveranstaltungstyp Fach-, Methoden-, Sozial-, Personal-, Sprach- und/oder Medienkompetenz vermittelt werden.

Folgende Fragebogenarten stehen für die Evaluierung der unterschiedlichen Lehrveranstaltungstypen zur Verfügung:

• lehrendenorientiert (z. B. Vorlesungen): Fach- und Methodenkompetenzen

• interaktiv (z. B. Seminare, Übungen): zusätzlich Sozial- und Personalkompetenz

• sprachenorientiert (z. B. LVs mit Fremdsprachenbezug): Sprach-, Fach- und Methodenkompetenz

• anwendungsorientiert (z. B. Laborpraktika): spezifische, anwendungsbezogene Fach- und Methodenkompetenz

• mediengestützt: zusätzlich Medienkompetenz

Es ist den Lehrenden möglich, die für ihren Lehrveranstaltungstyp entsprechende Fragebogenversion in CampusOnline auszuwählen, bei Bedarf das Modul zur Medienkompetenz und/oder lehrveranstaltungsspezifische Zusatzfragen hinzuzufügen und den gewünschten Zeitraum der Evaluierung anzugeben. Durch die Definition von Lehrzielen (Lehrendenfragebogen) können Lehrende kommunizieren, welchen Fokus sie in der LV gelegt haben. Da das Ausfüllen der Evaluierungsbögen am Computer erfolgt, sind die erhobenen Daten bereits elektronisch vorhanden und werden sofort nach Ende des Erhebungszeitraumes automatisch ausgewertet. Durch die zeitnahe Ergebnisdarstellung wird den Lehrenden die Möglichkeit gegeben, die Evaluierungsergebnisse mit den Studierenden zu besprechen und Verbesserungspotentiale der Lehrveranstaltung zu realisieren.

Nutzen und Mehrwert

Der Mehrwert von GEKo liegt u.a. darin, dass die Gegenübergestellung von Lehrzielen (Lehrendenangabe) und studentischen Einschätzungen eine Überprüfung der Lehrzielrealisierung ermöglicht. Außerdem stellt GEKo ein studierendenzentriertes Evaluationsmodell dar, das auf die studentische Reflexion des Erwerbs von Handlungskompetenz fokussiert.

Nachhaltigkeit

Mehrfach hat die Universität Graz in der Vergangenheit GEKo für die Lehrveranstaltungsevaluierung an anderen Hochschulen zur (adaptierten) Nutzung freigegeben. Im angepassten Einsatz an anderen Universitäten und Hochschulen spiegelt sich seine Übertragbarkeit auf andere Institutionen wieder.

Links zum Projekt
Ansprechperson
Dr. Alexandra Dorfer / Verena Köck, MA / Dr. Lisa Scheer
Lehr- und Studienservices, Bereich Qualitätssicherung/Qualitätsentwicklung in der Lehre
+43 316 380 - 1063
Projektverantwortliche/r
Dr. Alexandra Dorfer / Verena Köck, MA / Dr. Lisa Scheer
Lehr- und Studienservices, Bereich Qualitätssicherung/Qualitätsentwicklung in der Lehre
Themenfelder
  • Rund ums Evaluieren der Lehre
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften
  • Medizin und Gesundheitswissenschaften
  • Wirtschaft und Recht
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften
  • Kunst, Musik und Gestaltung