Hochschullehrgang: "IMST-Bildung in der digital vernetzten Welt"

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Die Forderung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), Unterricht im Sinne einer digital-inkludierenden Fachdidaktik schülerinnen- und schülerzentriert sowie aktivierend zu gestalten, kann für Pädagoginnen und Pädagogen oftmals eine Herausforderung darstellen. In diesem Kontext sind auch Schulleitungen gefordert, gemeinsam mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren diesen Prozess des Change-Managements am Schulstandort zu initiieren und partizipativ umzusetzen. In der COVID-19-Krise hat die Digitalisierung einen besonderen Stellenwert in unserer Bildungslandschaft eingenommen. Das Bildungsministerium hat zur Unterstützung der Schulen den „8-Punkte-Plan“ (17.6.2020, BMBWF) erstellt sowie mit der Initiative „Digitale Schule.Digitales Lernen“ Vision und Ziele definiert. Diese Referenzpunkte kommen bei der Erstellung und Umsetzung eines standortspezifischen Schulkonzeptes im Rahmen des Hochschullehrganges „IMST-Bildung in der digital vernetzten Welt“ zum Tragen. Dieser Hochschullehrgang wurde in Kooperation zwischen der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz einerseits und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (Campus Krems-Mitterau) andererseits konzipiert. Er richtet sich an Bildungseinrichtungen von der Elementarpädagogik über die Primarstufe bis zur Sekundarstufe, deren Leitungen und deren Pädagoginnen und Pädagogen, die professionell begleitet ein maßgeschneidertes Konzept im Team ausarbeiten und umsetzen wollen. Das Ziel dieses Hochschullehrganges ist, dass sich Bildungseinrichtungen mit allen Akteurinnen und Akteuren der Schulpartnerschaft als lernende Organisationen begreifen. Damit verbunden ist die Begleitung einer kompetenz-, evidenzbasierten und praxisorientierten Implementierung digitaler Schule bzw. digitalen Lernens am Standort. Dabei wird auch auf das Qualitätsmanagementsystem für Schulen (2021, QMS) Bezug genommen, um der Bildungsverantwortung im individuellen, professionellen und gesellschaftlichen Diskurs im Sinne eines humanistischen Weltbildes gerecht zu werden.

 

Literatur:

BMBWF. (n.d.). Digitale Schule. Online abrufbar unter: digitaleschule.gv.at (26.2.2021).

BMBWF, QMS (2021). Qualitätsmanagementsystem für Schulen. Online abrufbar unter: www.qms.at (26.2.2021).

Kurzzusammenfassung des Projekts

In der COVID-19-Krise hat die Digitalisierung einen besonderen Stellenwert in unserer Bildungslandschaft eingenommen. Das Bildungsministerium hat zur Unterstützung der Schulen den „8-Punkte-Plan“ (17.6.2020, BMBWF) erstellt sowie mit der Initiative „Digitale Schule.Digitales Lernen“ Vision und Ziele definiert. Diese Referenzpunkte kommen im standortspezifischen Schulkonzept zum Tragen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Hochschulellehrganges entwickeln gemeinsam in einem partizipativen Prozess eine Vision und ein Zielbild für ihre Bildungseinrichtung sowie ein pädagogisches Konzept, das auf allen Ebenen der Schulentwicklung wirken soll und auf die Dimensionen des Qualitätsrahmens mit seinen Akteurinnen und Akteuren Bezug nimmt.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

In the COVID-19 crisis, digitalisation has taken on a special status in our educational landscape. The Federal Ministry of Education, Science and Research (BMBWF) both has created the "8-Point-Plan" to support schools and has defined visions and goals with the initiative "Digital School.Digital Learning". These points are used as a reference and come into play in school-specific concepts. In a participatory process, the participants of this higher education/university course jointly develop a vision and a target concept for their educational institution, as well as a pedagogical concept that is to have an effect on all levels of school development and refers to the dimensions of the quality framework with its actors.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das Hochschullehrgangskonzept verfolgt primär zwei Zielsetzungen, um Schulleitungen und Pädagoginnen und Pädagogen in ihrer Profession zu unterstützen. Einerseits soll das Ziel auf der Ebene der Schulentwicklung im Bereich von Bildung und Bildungsverantwortung mit dem Fokus Lernen und Lehren in der digital vernetzten Welt neu gedacht werden. Andererseits soll daraus, im Sinne eines partizipativen Prozesses, ein pädagogisch und didaktisch begründetes Umsetzungskonzept des Lernens und Lehrens für den Schulstandort entwickelt werden. Lernen und Lehren unter Bedingungen der Digitalität hat in der COVID-19-Krise einen besonderen Stellenwert in unserer Bildungslandschaft eingenommen. Das Bildungsministerium hat zur Unterstützung der Schulen den „8-Punkte-Plan“ erstellt sowie mit der Initiative „Digitale Schule.Digitales Lernen“ Vision und Ziele definiert (BMBWF). Dieser Referenzrahmen soll Bildungseinrichtungen unterstützen, ein maßgeschneidertes standortspezifisches Konzept zu entwickeln, um eine zukunftsfähige Schule bzw. elementarpädagogische Institutionen zu gestalten.

 

Angelehnt an das jeweilige Profil der Bildungseinrichtung und der dort gesetzten Schwerpunkte sollen maßgeschneiderte Bildungskonzepte im Rahmen des Lehrganges im Team entwickelt und Schritt für Schritt am jeweiligen Standort implementiert werden. Anhand konkreter Unterrichtsbeispiele lernen Pädagoginnen und Pädagogen Möglichkeiten kennen, digitale Medien und Endgeräte – neben anderen Werkzeugen – im Unterricht einzusetzen. Dazu erfolgt sowohl eine Auseinandersetzung mit medienpädagogischen Inhalten als auch mit didaktischen Vermittlungskonzepten und Kommunikations- und Kollaborationstools. Unter Berücksichtigung medienphilosophischer und mediensoziologischer Aspekte soll reflektiert und medienkritisch – im Sinne einer Bildungsverantwortung – konstruktiv mit der Thematik umgegangen werden. In der österreichischen Bildungslandschaft sind forschungsbasierte Fort- und Weiterbildungsangebote, die die standort- und unterrichtsspezifische Weiterentwicklung der einzelnen Schulstandorte und des eigenen Unterrichts betreffen, wenig verankert (vgl. Hesse et al. 2019). Die Initiative „Innovationen Machen Schulen Top“ (IMST) wird in dieser von der Bildungsinnovationsstiftung des FWF und dem österreichischen Wissenschaftsrats in Auftrag gegebenen Studie als eine der wenigen Initiativen erwähnt, die sich dieser Thematik annehmen. „Most of those interviewed believe even contract research is rarely systematically incorporated into policy making. IMST was named as a positive exception. Contract research is often far more a funding in character, so without an interest in using the results from the contractor (and without a competitive process in particular)“ (Hesse, Matt, Reckling, Völker, & Possaner 2019, Herv. i. Orig.).

 

IMST ist ein österreichweites flexibles Unterstützungssystem (vgl. u.a. Krainer 2019), das auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und der Alen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) entstand. IMST wird von einem Netzwerk von Pädagogischen Hochschulen und Universitäten mitgetragenen und blickt auf eine lange Tradition der evidenzbasierten Unterrichtsentwicklung zurück. Die Konzeption dieses Hochschullehrganges möchte die IMST-Intention auf allen Ebenen der Schulentwicklung im digitalen Zeitalter wirksam zu werden ausgehend von der Unterrichtsentwicklung unterstützen.

 

Am Ende des Hochschullehrganges (12 ETC) haben die Teams einer Bildungseinrichtung gemeinsam mit ihrer Leitung Bildungsverantwortung wahrzunehmen und am Standort zu gestalten. Der Hochschullehrgang „IMST-Bildung in der digital vernetzten Welt“ ist an der Privaten Pädagogische Hochschule der Diözese Linz am Institut Medienbildung angesiedelt und wurde in Kooperation mit der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems entwickelt (2021, Curriculum). Folgende Institutionen der beiden Hochschulen sind an diesem Lehrgang beteiligt:

 

Hochschullehrgang: IMST-Bildung in der digital vernetzten Welt“ (12 ETC)

PHDL: Institut Medienbildung, Institut Fort- und Weiterbildung, Zentrum Schulentwicklung

KPH Wien/Krems: Zentrum für Weiterbildung, Beratungszentrum Schulentwicklung&Leadership NÖ, Institut Fortbildung (NÖ)

 

 

Literatur:

 

BMBWF. (n.d.). Digitale Schule. Online abrufbar unter: digitaleschule.gv.at (26.2.2021).

BMBWF, QMS (2021). Qualitätsmanagementsystem für Schulen. Online abrufbar unter: www.qms.at (26.2.2021).[MO5]

Curriculum (2021). IMST-Bildung in der digital vernetzten Welt, unveröffentlicht

Hesse, F., Matt, I., Reckling, F., Völker, T., & Possaner, N. (2019, June 18). Standortbestimmung der Bildungsforschung in Österreich. Retrieved March 5, 2020, from innovationsstiftung-bildung.at/de/projekte/bildungsforschung/

Krainer, K. (2019). Qualitätsentwicklung als gemeinsame Aufgabe von Bildungspraxis, Bildungswissenschaft und Bildungspolitik. Zur Konzeption und Umsetzung der österreichweiten Initiative IMST. In U. Steffens & P. Posch (Hrsg.), Lehrerprofessionalität und Schulqualität (S. 169–188). Münster: Waxmann Verlag GmbH.

Nutzen und Mehrwert

Durch die evidenzbasierte Begleitung von Expertinnen und Experten soll eine kompetenz- und praxisorientierte Implementierung digital-inkludierender Fachdidaktik mit dem Fokus auf die Dimension "Lernen + Lehren" (2021, QMS) am Standort im Sinne eines Schulentwicklungsprozesses nachhaltig unterstützt werden.

Nachhaltigkeit

Dieser Hochschullehrgang zeichnet sich durch die Schnittmenge aus den Bereichen der Lehre und Schulentwicklungsbegleitung/-beratung sowie einer wissenschaftlichen Evaluierung sowohl auf curricularer Ebene als auch in der Praxis (an den Standorten der Bildungseinrichtungen) aus.

Aufwand

Diese wurden aus den Ressourcen der beiden beteiligten Pädagogischen Hochschulen (PHDL, KPH Wien/Krems) mit Unterstützung der IMST-Leitung der AAU Klagenfurt bereitgestellt.

Positionierung des Lehrangebots

Hochschullehrgang (12 ECTS)

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2021 nominiert.
Ars Docendi
2021
Kategorie: Digitale Transformation in der Lehre
Ansprechperson
Prof. Dr.in Barbara Zuliani, MEd
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Institut Medienbildung, IMST-TP
+43 732 77 26 66-4383
Nominierte Person(en)
IL Prof. Michael Atzwanger, MSc, BEd
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Institut Medienbildung, IMST-TP
Bettina Reindl, BEd
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Institut Medienbildung, IMST-TP
Mag.a Margit Pollek
IMST-TP
Mag. Stefan Hametner
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, IMST-TP
Mag. Peter Brozek
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Institut Medienbildung, IMST-TP
Birgit Zauner, MSc, BEd
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Institut Medienbildung
Thomas Wimmer, BEd
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Institut Medienbildung
Prof. Dr. Thomas Schöftner, MSc, BEd
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Institut Medienbildung
Mag.a Katrin Steinherr
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Zentrum für Weiterbildung
MMag.a Elisabeth Oberreiter, MAS
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Beratungszentrum für Schulentwicklung, Supervision und Teamentwicklung
Prof. Dr.in Barbara Zuliani, MEd
Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Institut Medienbildung, IMST-TP
Themenfelder
  • Rund ums Evaluieren der Lehre
  • Prozess der Curriculagestaltung
  • Digitalisierung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Kommunikation/Plattform für Lehrende
  • Weiterbildung Lehrende
  • Flexibel Studieren
  • Curriculagestaltung
  • Erfahrungslernen
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften