Fachhochschule St. Pölten GmbH
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Ideenmanagement und Business Planning – Interdisziplinäre, übergreifende Lehrveranstaltung der Departments „Medien und digitale Technologien“ & „Digital Business und Innovation“

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Die Konzeption und Akkreditierung der LV „Ideenmanagement und Businessplanning“ in den technischen Masterstudiengängen Digital Media Production, Digital Design, Interactive Technologies gemeinsam mit dem Masterstudiengang Digital Media Management im Department Digital Business und Innovation wurde 2018 durchgeführt. Die Studiengänge starteten mit der ersten Kohorte im Wintersemester 2018/19. Eine der wesentlichen Grundgedanken für die Schaffung einer interdisziplinären, übergreifenden Lehrveranstaltung zwischen Wirtschaft und Technik waren der durch die immer weiter voranschreitende Digitalisierung erkennbare stetige Innovationsbedarf, Gründungsneigungen der Studierenden sowie der für Absolventinnen und Absolventen notwendige Unternehmergeist. Entrepreneurship-Kompetenz zu entwickeln, das meint im weiteren Sinn alle Bildungsmaßnahmen zur Weckung unternehmerischer Einstellungen und Fertigkeiten, konkret die Handlungsfähigkeit, innovative Produkte und Services in kürzerer Zeit zu entwickeln. Sowohl für die Gründung eines eigenen Unternehmens als auch um beruflich nachhaltig erfolgreich zu sein und für die Entwicklung der richtigen Einstellung sowohl zu Innovation und Ökonomie ist unser interdisziplinärer Ansatz zwischen Technik- und Wirtschaftsstudierenden essentiell.

 

Ziel:

Es handelt sich hierbei um eine interdisziplinäre über zwei Semester laufende Lehrveranstaltung für Studierende des dritten Semesters aus dem Department „Digital Business und Innovation“ und dem Department „Medien und digitale Technologien“.

 

Die Lehrveranstaltung hat das Ziel den gesamten Prozess von der Identifikation einer Geschäftsidee bis hin zu einer möglichen Gründung zu erleben und zu durchlaufen. Konkret müssen sich die Teams mit allen gründungsrelevanten Themen intensiv auseinandersetzen und gemeinsam an der Umsetzung der Idee arbeiten bzw. attraktive Lösungen modellieren. Neben der fachlichen und der interdisziplinären Auseinandersetzung wird das Ziel der Eigenständigkeit und des Selbstmanagements im Team aber auch individuell verfolgt. Persönliche und professionelle Entwicklung stehen im Vordergrund. Studierende sollen durch den interdisziplinären Ansatz in gemischten Teams zwischen Techniker/innen und Wirtschaftsstudierenden die Selbstverständlichkeit einer Zusammenarbeit lernen, was wiederum die Realität der Berufswelt widerspiegelt. Konkret wird die Lösung einer praxisrelevanten Problemstellung mit Fachkompetenz aus vier Studiengängen „Digital Media Production“, „Digital Design“, „Digital Media Management“ und „Interactive Technologies“ möglich.

Motivation:

Die Motivation diese interdisziplinäre LV zu entwickeln war möglichst ein möglichst günstiges Umfeld für die Förderung jener Kompetenzen zu schaffen, die für die konkrete Realisierung und Umsetzung einer Geschäftsidee relevant sind. Jedes Department für sich konnte einen wesentlichen Teil der Geschäftsidee erfüllen, aber nicht - aufgrund jeweils fehlender Kompetenzen - die gesamte Aufgabenstellung befriedigend komplettieren. Erst durch die Zusammenführung von Wirtschaft und Technik wurde es möglich die oben genannten Ziele zu erreichen.

 

Ausgangslage:

Die Fachhochschule St. Pölten hat es sich als Ziel gesetzt bzw. sich strategisch festgelegt, das Thema Interdisziplinarität in den Vordergrund zu stellen bzw. dessen Entwicklung zu fördern. Da es an der FH St. Pölten schon früher auch immer Bestrebungen nach mehr Zusammenarbeit zwischen einzelnen Departments und Studienrichtungen gab, waren die Rahmenbedingungen für dieses Projekt vielversprechend. Diese Grundlage förderte die Implementierung des Vorhabens. Die verantwortlichen Stellen haben durch die intensive Planung 2017 bereits erstmalig dieses Vorhaben im Wintersemester 2018 realisieren können.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Department „Digital Business und Innovation“ und das Department „Medien und Technologien“ haben dieses Format 2017 gemeinsam entwickelt und 2018 erstmalig in der Lehre eingesetzt. Studierende aus den vier Studiengängen „Digital Media Production“, „Digital Design“, „Digital Media Management“ und „Interactive Technologies“ arbeiten über zwei Semester interdisziplinär in gemischten Gruppen von Technik-, Design- und Wirtschaftsstudierenden an der Ausarbeitung und der Umsetzung, einer von ihnen gewählten, Geschäftsidee.

Insgesamt sind 6 ECTS für die LV vorgesehen, an der jährlich ca. 140 Studierende teilnehmen.

Die Teams werden durch Lehrende aber auch durch eine Vielzahl an externen Gründungsexpert*innen aus Steuer, Recht und der internationalen Startup-Szene beraten und gecoacht. Flankierende Maßnahmen zum Thema Finanzplan und Finanzierung sind ein Tutorium und Veranstaltungen, an welchen sich die nationale Förderlandschaft einfindet. Das generierte Wissen gekoppelt mit der interdisziplinären Fachkompetenz der Studierenden schafft ein stabiles Fundament, um die Herausforderungen und Probleme gemeinsam zu lösen. Der Weg unterstützt jede/n einzelnen Studierend/e sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.

Das Setup bietet Studierenden die Option, interdisziplinär und größtenteils sich selbst organisierend, sich intensiv mit einem Projekt unter realen Bedingungen zu beschäftigen und das Konzept „von der Geschäftsidee zum perfekten Pitch bzw. der Umsetzung“ zu (er)leben.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The Department "Media and Digital Technologies" and the Department "Digital Business and Innovation" have finished developing this format in 2017 and used it for the first time in 2018 in a way in teaching, bringing together students from different fields of technology, design and economy. This means that groups of students from the four study programs "Digital Media Production", "Digital Design", "Digital Media Management" and "Interactive Technologies" work interdisciplinary and in mixed groups on the elaboration and implementation, of a business idea chosen by them, over two semesters.

 

A total of 6 ECTS are foreseen for this lecture, which is visited from approx.. 140 students yearly.

 

The teams are advised and coached by lecturers but also by a large number of external start-up experts from tax, law and the international start-up scene. Accompanying measures on the subject of financial planning and financing are a tutorial and events at which the national funding landscape is presented. The generated knowledge coupled with the interdisciplinary expertise of the students creates a stable foundation to solve the challenges and problems together. The path supports each student to develop personally and professionally.

 

This setup offers students the option - interdisciplinary and largely self-organizing - to work intensively on a project under real conditions and to (experience) the concept "from the business idea to the perfect pitch or implementation".

Nähere Beschreibung des Projekts

Die interdisziplinäre LV umfasst je 3 ECTS pro Semester, also insgesamt 6 ECTS. Der Arbeitsaufwand ist durch pre-reading, Präsenzunterricht, Gruppen- und Projektarbeit, Coachingeinheiten, Entwicklung eines Prototyps, Events und der Präsentation der Arbeit abgedeckt.

 

Die Lehrveranstaltung umfasst sieben wesentliche Phasen:

 

Phase 1: individuelle Phase - Vorbereitung, Selbststudium, Ideenfindung

Phase 2: Teamfindung und Ideendiskussion bzw. Ideenauswahl, Gruppenarbeit und Coaching

Phase 3: Praxisforum

- Kennenlernen der Förder- und Finanzierungslandschaft

- Besprechung von Finanzierungsthemen

- erfolgreiche Start Ups kennenlernen

Phase 4: Zwischenpitch

Phase 5: Gruppenarbeit - Entwicklung eines Businessplans und eines Finanzplans

Phase 6: Praxisforum (Siehe Phase 3)

Phase 7: finaler Pitch

 

Das erste Treffen dient auf der einen Seite zur Vermittlung aller wichtigen Informationen zum Ablauf der LV, vor allem aber zur Abstimmung der Erwartungshaltungen. Auf der anderen Seite werden die Studierenden mit dem Auftrag ausgestattet bis kurz vor dem ersten Treffen im neuen Semester eine Geschäftsidee zu wählen. Diese soll innovativ und interessant sein, unabhängig davon ob sie inkrementell/radikal ist oder sich mit Produkt- oder Prozessinnovation etc. beschäftigt. Besagte Idee wird in Form eines zweiminütigen, selbstaufgenommenen Pitches allen Studierenden der vier Spezialisierungen und Lehrbeauftragten vorgestellt.

 

Zur Vorbereitung auf die LV gibt es zahlreiche Literaturempfehlungen, Videos und Lehrvideos. Die Durchsicht der „Zwei-Minuten-Präsentationen“ der Kolleg*innen wird ebenfalls in der Vorbereitungsphase durch die anderen Studierenden erwartet. Hier können sich eventuell schon Präferenzen für eine interessante Idee bilden bzw. den Wunsch die eigene Idee zu forcieren, festigen.

 

Seitens der Organisatoren muss in der Vorbereitung die Festlegung der Betreuungsgruppen (max. 20 - 25 Student*innen pro Gruppe) erfolgen. Dabei ist auf die Ausgeglichenheit der Spezialisierungen zu achten, um die Interdisziplinarität zu wahren.

 

Die erste Phase schließt mit der Einführung der LV bzw. Klärung aller offenen Fragen und mit dem individuellen Part der Vorbereitung, des Selbststudiums und der Ideenfindung.

 

Die erste Einheit im Wintersemester bzw. der Beginn der zweiten Phase ist ein sehr wichtiger Meilenstein, da sich hier die Ideengruppen formieren. Innerhalb der Betreuungsgruppe wählen die Studierenden selbstständig ihr Team bzw. die Ideengruppe aus.

 

Die Bedingungen für eine Ideengruppe lauten: Sie muss interdisziplinär sein (Technik, Design, Wirtschaft) und darf sich max. aus fünf Studierenden der beiden Departments zusammensetzen. Innerhalb dieser Gruppe werden, die von den einzelnen Teammitgliedern eingebrachten Ideen diskutiert und letztendlich eine Geschäftsidee selektiert, an der man die nächsten zwölf Monate arbeiten wird.

 

Das Ergebnis dieser Phase ist: jede bzw. jeder Studierende ist in einem interdisziplinären Team und jedes Teammitglied kennt die Geschäftsidee der Ideengruppe.

 

Damit beginnen bereits in dieser Phase die ersten Coaching-Einheiten durch die Dozenten und die Arbeiten im Team.

 

Phase 3: Das hier angeführte und pro Semester einmal stattfindende ganztägige Event „Praxisforum-Erfolgreiche Unternehmensgründung“ hat unter anderem das Ziel die Studierenden in Fragen der Finanzierung und Förderung zu unterstützen. Vertreter*innen aus dem nationalen Ökosystem der Förderungen und Finanzierung finden sich bei diesem Event ein und stehen den Studierenden bei der Frage der möglichen Finanzierung bzw. Förderung der Geschäftsidee zur Seite. Das sind Institutionen wie z.B. FFG, aws, tecnet, accent, wko, primecrowd u.v.m. Eine F&A Session innerhalb der Veranstaltung mit einem Steuerberater soll mögliche steuerliche Fehler bei einer Gründung vermeiden.

 

Diese Events werden aber auch genutzt um erfolgreiche Start Ups - in den unterschiedlichen Phasen ihres Bestehens - einzuladen. Studierende können im Gespräch vieles über deren Highlights, Lowlights sowie Herausforderungen lernen und deren Erfahrungen in ihren eigenen Plänen berücksichtigen.

 

Der in Phase 4 präsentierte Zwischenpitch durch das interdisziplinäre Team behandelt detailliert die Gründungsidee und beleuchtet die folgenden Aspekte im Detail:

• Das Problem

• Das Bedürfnis

• Das Produkt

• USP

• Markt, Kundensegment

• Konkurrenz

• Geschäftsmodell

 

Der nächste Meilenstein bzw. Phase 5 widmet sich der Erstellung eines Businessplans und der Entwicklung eines Finanzplans. Die gesamte Gruppe beginnt sich vertieft mit der Finanzplanung auseinanderzusetzen. Dabei werden schon die Feedbacks der Expert*innen und der Dozenten des Forums und das Ergebnis des Zwischenpitches in die Entwicklung des Finanzplans eingebaut. Eine weitere flankierende Maßnahme ist das kürzlich ins Leben gerufene Tutorium: Es unterstützt die Ideengruppen bei allen Fragen der Finanzplanung.

 

Ein weiterer Mosaikstein ist das zweite Praxisforum in Phase 6. Neben den in der Phase 3 angeführten Punkten wird damit die Möglichkeit geschaffen auch Fragen zur Abdeckung des Kapitalbedarfes zu stellen und zu klären.

 

Das Ergebnis für die über zwei Semester laufende LV wird in der siebten Phase im finalen Pitch präsentiert. Dies beinhaltet:

 

• den Proof of Concept;

• den Finanzplan mit einem berücksichtigten Zeithorizont von mindestens drei Jahren. Wie für einen Finanzplan vorgesehen enthält dieser:

o Liquiditätsplan

o G&V

o Bilanz;

• einen aussagekräftigen Businessplan.

 

 

Ein ganz ein wesentlicher Baustein für den Erfolg dieser LV (in beiden Semestern) ist neben all den genannten Punkten auch der externe Input bzw. der große Pool an externen Mentor*innen und Coaches. Das Wissensspektrum der Experten und Expertinnen ist enorm breit gefächert und deckt alle Bereiche zum Thema „Gründung eines Unternehmens“ ab:

 

• IP - Strategie und Recherche

• Business Modelling

• Finanzierung und Beteiligung

• Vertrieb

• Marktrecherche

• Recht u.v.m.

 

 

Begleitend holen sich die Teams externen Rat in Form eines Mentorings bzw. eines Coachings. Aus dem Pool der Mentor*innen/Coaches dürfen die Teams zwei Einheiten (à 1 Stunde) pro Semester in Anspruch nehmen. Diese Einheiten können bei einem bzw. zwei unterschiedlichen Coaches angefragt werden. Die Initiative obliegt dabei den Gründungsteams. Wurden die, von den Mentor*innen zur Verfügung gestellten zwei Einheiten während eines Semesters bereits von Teams konsumiert, stehen diese Expert*innen für weitere Anfragen der restlichen Teams nicht mehr zur Verfügung (erst wieder im darauffolgenden Sommersemester). Daraus resultierend darf ausschließlich aus dem Pool der noch verfügbaren Experten und Expertinnen gewählt werden.

 

Interessierten Gründern und Gründerinnen werden weitere Möglichkeiten zur Realisierung ihrer Geschäftsidee geboten. Dies sind eigene Formate bzw. Formate, die mit externen Partnern gebildet wurden. Das sind z.B.: das „Startup Camp“ oder der „Creative Pre-Incubator“.

 

Im „Creative Pre-Incubator“ (CPI) erarbeiten Studierende, wie sie ihre Idee in ein erfolgreiches Unternehmen umwandeln: Sie haben weitere Gelegenheit zum Teambuilding und finden Leute, die ihr Team mit Know-how ergänzen. Sie werden in die Gründerszene eingeführt, lernen potenzielle Investor*innen und Business Angels kennen und finden Aufnahme in die Förderlandschaft.

 

Bereits seit mehreren Jahren haben Studierende aus dem Department „Digital Business und Innovation“ die Möglichkeit in einem Freifach bei FH-Prof. Wolfgang Römer und Hon.-Prof. Max Schlereth im Rahmen der Summer University in München ein intensives „Startup-Camp“ zu absolvieren. Dort arbeiten sie eine Woche lang, unterstützt von Expert*innen, an der Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Start Up-Ideen.

 

 

In dieser LV gilt aber auch: sollte ein Team bereits mit seiner Geschäftsidee in einem reiferen bzw. in einem fortgeschrittenen Stadium sein, erhält es die Möglichkeit sich sofort bei Beginn des Wintersemesters beim CPI zu bewerben.

 

Ein zentraler Punkt in diesem Konzept wird dem Aufbau einer Feedbackkultur gewidmet. In den einzelnen Phasen erhalten die Student*innen von unterschiedlichsten Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen ein Feedback.

In der Phase der Ideenpräsentation erfolgt ein Feedback zur die teilnehmenden Studierenden und Lehrbeauftragten. Der Fokus des Feedbacks der Lehrbeauftragten wird daraufgelegt, dass Ideen machbar gemacht werden, Möglichkeiten aufgezeigt werden und ein „Nein“ (o.ä.) wird vermieden.

In der Coaching-Phase im Wintersemester läuft internes und externes Coaching parallel. Extern können die Studierenden auf ein Netzwerk von Expert*innen aus der StartUp & Förderszene zurückgreifen. Intern liegt der Fokus des Coachings auf die Entwicklung des Geschäftsmodells und die Anwendung der Strategie-Toolbox (die Verbindung von externen Analysen zum Status des Projekts; Konkurrenzanalyse; Herausarbeitung von relevanten Merkmalen; …). Aufgrund der heterogenen Zusammensetzung der einzelnen Projekt-Teams kann im Coaching neben dem Feedback auch ein teamrelevanter Lehrinput gegeben werden. Zu den internen Coaching-Terminen werden einzelne Expertinnen und Experten hinzugezogen (Vertreter*in aus einem Investorennetzwerk; Mitglieder*innen aus StartUp-Förderprogrammen; Gründer*innen, …).

Beide Praxisforen stehen im Zeichen von externem Coaching. Gründer*innen geben Ihre Erfahrungen an die Studierenden-Teams weiter, beantworten Fragen und wirken auch als Motivatoren*innen. Spezialist*innen aus der Finanzierungs- und Förderszene geben Feedback zum aktuellen Status der einzelnen Projekte.

Der Zwischenpitch bietet die Möglichkeit zu Meilensteinergebnissen Feedback zu geben und die Projekte für die letzten Arbeitsphasen, der abschließenden Businessplan- und Finanzplanerstellung, zielführend zu steuern. Durch externe Expert*innen können auch hier weitere Perspektiven steuernd einfließen.

Vor dem Zwischenpitch und parallel zur Finanzplanerstellung wird ein zielgerichtetes, unterstützendes Tutorium angeboten.

Der abschließende finale Pitch erfolgt vor einer Jury, die mit internen und externen Expert*innen besetzt ist, dadurch können wir die einzelnen Gruppen ein umfassendes Feedback, sowie weitere Möglichkeiten zur Realisierung der Geschäftsidee aufgezeigt werden.

Auch die Lehrbeauftragten profitieren von dieser aufgebauten Feedbackkultur. Feedback erfolgt nicht nur von Expert*innen zu Student*innen, sondern in einem hohen und detaillierten Ausmaß zu den Vortragenden. Ablauftechnische Hinweise/Fragen, soziale Herausforderungen, … werden auch abseits des LV-Plans angesprochen und diskutiert und können auch, wie in der Praxis üblich, bis zu Krisenmeetings führen.

Die Lehrveranstaltung ist eingebettet in ein internationales StartUp-Netzwerk. Neben der direkten internen Verbindung zur Fachhochschuleinheit „Creative Pre-Incubator“, besteht die Möglichkeit am „StartUp-Camp“ im Rahmen der Summer University in München teilzunehmen oder die Geschäftsidee in StartUp-Investoren-Netzwerke in Berlin, Hamburg zu präsentieren.

Nutzen und Mehrwert

Ein umfassendes und klareres Verständnis der Zusammenhänge in der Entwicklung von einer Geschäftsidee zu einem realen Plan für die Gründung eines Unternehmens für die Student*innen. Darüber hinaus die Herausforderung, mit unterschiedlichen Kulturen und gelebten Strukturen umzugehen sowie 600 Arbeitsstunden zu organisieren und in einem Team gemeinsam sinnvoll zu nutzen.

 

Die unternehmerische Praxis erleben, den Mut und die praxisnahe Herausforderung zu kennen, den gewohnten interdisziplinären Blick, mit den Prozessen und Denkweisen aus anderen Disziplinen zu kombinieren, führt Student*innen an manche Grenzen, die sie auf den beruflichen Alltag vorbereiten.

 

Die Student*innen können nach dem ersten Realitätscheck durch die Absolvierung der Lehrveranstaltung, ihren Businessplan ohne Adaptierung bei StartUp-Wettbewerben einreichen. In Verbindung von BP mit dem erstellten Prototyp oder MVP, besteht die Voraussetzung in Förderprogramme bzw. Inkubatoren direkt aufgenommen zu werden. Projekte können aus der Lehrveranstaltung heraus direkt in die Gründungsphase des Unternehmens gehen.

Nachhaltigkeit

Das Konzept wird seit dem WS 2010 im Bachelorstudiengang Medienmanagement angewendet, zuerst im Vertiefungsstudium Strategisches Management, seit dem SS2016 im Modul Unternehmensführung. Teilkonzepte daraus wurden auch seit WS 2013 im Masterstudiengang Digitale Medientechnologien eingesetzt. International wurde das Basiskonzept an der RWTH-Aachen (SS 2012 & WS 2012/13) und an der Hochschule Magdeburg-Stendal (WS 2011/12 & WS 2012/13) erfolgreich angewendet.

 

Das Konzept wird jedes Semester in Praxis gelebt, durch formelles (z.B. Evaluierungsdialog) und informelles Feedback von Studierenden und weiteren Stakeholdern (Coaches, beteiligte Unternehmen am Praxisforum, Coaches und Investoren vom StartUp-Camp München) erfolgt eine stetige Weiterentwicklung des Konzepts.

Aufwand

Für die Adaptierung des Konzepts für vier Studiengänge (zwei Departments) wurde ein Zeitrahmen von einem Jahr vorgesehen. Die Herausforderung bestand darin, unterschiedliche Studiengangsformen, mit unterschiedlichen Präsenztagen, unterschiedlichen studentischen Mindsets und divergierenden SWS & ECTS-Credits ineinander zu verweben.

Positionierung des Lehrangebots

Zweites Studienjahr in den Masterstudiengängen Digital Media Production, Digital Design, Interactive Technologies und Digital Media Management.

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2021 nominiert.
Ars Docendi
2021
Kategorie: Kooperative Lehr- und Arbeitsformen
Ansprechperson
FH-Prof. Mag. Wolfgang Römer
Department Medien & Digitale Technologien
+43/676/847 228 412
Nominierte Person(en)
FH-Hon.Prof. Ing. Peiman Zamani
Department Medien & Digitale Technologien / Technologietransfer und Verwertung / Forschung und Wissenstransfer
FH-Prof. Mag. Wolfgang Römer
Department Medien und Digitale Technologien
FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Franz Fidler
Department Medien und Digitale Technologien
FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Michael Litschka
Department Medien und Digitale Technologien
Dipl.Wirtsch.-Ing. Martin Possekel
Department Medien und Digitale Technologien
FH-Hon.Prof. Max Schlereth
nebenberuflicher Lektor, BMM – DMDT
Themenfelder
  • Rund ums Evaluieren der Lehre
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Schnittstelle zum Arbeitsmarkt
  • Sonstiges
  • Erfahrungslernen
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften
  • Wirtschaft und Recht