FHWien der Wirtschaftskammer Wien
Währinger Gürtel 97, 1180 Wien
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Nachhaltiger Wissenstransfer mit Hilfe von flipped classrooms und spaced repetition der inhaltlich komplexen, studiengangsübergreifenden Materie „Privates Wirtschaftsrecht“.

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Mit der Errichtung des Departments of Management (DoM) an der FHWien der WKW wurde der DoM-Fachbereich Recht studiengangsübergreifend verankert. Ziel war der Wunsch nach Optimierung und Standardisierung der Lehre in den Common Body of Competence-Rechtsfächern (CBC-Rechtsfächern) auf höchstem Niveau. Das Fach „Privates Wirtschaftsrecht“ (Zivil-, Unternehmens- und Gesellschaftsrecht) zählt dabei zu den umfangmäßig größten Fächern (6 ECTS und 4 SWS).

 

Primärer Sinn und Zweck des eingereichten Lehrkonzepts besteht darin, Nichtjuristen bzw. Angehörige von / Einsteiger in nichtjuristische(n) Berufen langfristiges Praxiswissen im Bereich des Privaten Wirtschaftsrechts durch den nachhaltigen Einsatz einer maßgeschneiderten Mischung von synchronen und asynchronen Elementen zu vermitteln, sodass die Studierenden im beruflichen, aber auch privaten Alltag Antworten auf juristische Fragestellungen geben können. Anders als klassische Formen der rechtswissenschaftlichen Lehre baut das vorliegende Konzept als Ausdruck einer fachhochschulspezifischen Ausbildung und aufbauend auf der eLearning Strategie 2020 der FHWien der WKW auf einer starken Verknüpfung mit der juristischen Praxis („Wie wird das Recht tatsächlich gelebt?“) und einem breiten, nachhaltigen Einsatz an unterschiedlichen, weiter unten näher definierten digitalen Elementen auf.

 

Der digitale Anteil der Lehre startete im vorliegenden Fall als Pilotprojekt im Wintersemester 2018/2019 mit ca. 20% der Lehreinheiten. Coronabedingt wurde die Lehrveranstaltung im Sommersemester 2020 auf etwa 80% digitale Lehre umgestellt und im Wintersemester 2020/2021 in ihrer Endausführung zu 100% digital. Auch die Prüfung fand in digitaler Form statt. Wie in der näheren Projektbeschreibung ausgeführt, liegen die Prioritäten dabei auf einem Ausbau langfristiger bzw. nachhaltiger Wissensvermittlung unter Berücksichtigung der Übertragbarkeit der verwendeten Elemente auf andere Lehrveranstaltungen. Auch die grundlegenden Ars Docendi 2021-Eckpfeiler der innovativen Hochschuldidaktik, der Studierendenzentrierung und Heterogenität, der Kompetenzorientierung sowie der europäischen und internationalen Ausrichtung fanden – wie an späterer Stelle näher beschrieben –Einfluss in das eingereichte Lehrkonzept.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das eingereichte Lehrkonzept beruht auf der nachhaltigen Verknüpfung digitaler synchroner und asynchroner didaktischer Elemente, um Studierende beim Erwerb langfristigen Wissens im Bereich des Privaten Wirtschaftsrechts in mehreren Studiengängen des Departments of Management an der FHWien der WKW zu unterstützen. Es baut im Wesentlichen auf folgenden Eckpunkten auf, welche an späterer Stelle näher beschrieben werden:

•Einsatz der spaced-repetition- und der flipped-classroom-Methode, um einen nachhaltigen Lernerfolg zu erzielen

•Auch inhaltliche Betonung nachhaltiger Themen

•Ausbau der digitalen Lehre von 20% (Pilotprojekt im WiSe 2018/2019) auf 100% (WiSe 2020/2021)

•Synchrone Elemente umfassen insbesondere Videokonferenzen (Zoom unter Berücksichtigung der flipped-classroom-Methode) und Online-Live-Quiz (Kahoot unter Berücksichtigung der spaced-repetition-Methode)

•Asynchrone Elemente umfassen insbesondere eigens erstellte Lehrvideos und Selbstüberprüfungselemente, welche allesamt zeitlich unbeschränkt und flexibel zur Verfügung stehen, sowie Online-Abgaben mit Feedbackfunktionen und Musterlösungen

•Hoher Grad an Wiederverwendbarkeit und Aktualisierbarkeit asynchroner Elemente

•Mehrspurige Feedback- bzw. Interaktionsmöglichkeiten (synchron via Zoom, asynchron via Fallbearbeitung, Q&As, E-Mail)

•Förderung von eigenverantwortlichem und selbstgesteuertem Lernen

•Hoher Anteil an Praxisbeispielen

•Hohes Motivationsniveau durch Verwendung unterschiedlichster didaktischer Elemente

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The submitted teaching concept is based on the combination of digital synchronous and asynchronous didactic elements in order to support students in acquiring sustainable knowledge in the field of private business law in several study programs of the Department of Management at the FHWien der WKW. The project is mainly based on the following key points, which will be described in more detail later:

•Use of the spaced-repetition- as well as the flipped-classroom-method to achieve sustainable learning success

•Further emphasis on sustainable topics in terms of content

•Expansion of digital teaching from 20% (pilot project in the winter semester 2018/2019) to 100% (winter semester 2020/2021)

•Synchronous elements include, in particular, video conferencing (Zoom with an emphasis on the flipped-classroom-method) and online live quizzes (Kahoot with an emphasis on the spaced-repetition-method)

•Asynchronous elements include, in particular, specially created instructional videos and self-assessment tools, all of which are available for an unlimited period of time, as well as with feedback functions and sample solutions

•High degree of reusability and updatability of asynchronous elements

•Multi-track feedback and interaction options (synchronous via Zoom, asynchronous via online assignments, Q&As, e-mail)

•Encouragement of independent and self-directed learning

•High proportion of practical examples

•High level of motivation through the use of a wide variety of didactic elements

Nähere Beschreibung des Projekts

1) Didaktische Projektbeschreibung:

 

Das Lehrkonzept startete mit einer Pilotphase im WiSe 2018/19 mit einem Anteil von 20% (asynchronem) Distance-Learning. Im Endausbau (vollständig implementiert im WiSe 2020/21) wurde die gesamte Lehrveranstaltung (6 ECTS, 4 SWS) im Distance-Learning Modus durchgeführt. 58 Lehreinheiten (LE) zu je 45 Min wurden dabei in 14 4-LE-Blöcke mit je 2 LE synchroner und 2 LE asynchroner Lehre sowie zu einem 2-LE-Block mit 1 LE synchroner und 1 LE asynchroner zusammengefasst. Auch die Prüfung fand online statt. Das Thema der Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Lehrveranstaltung und betrifft sowohl die Einbeziehung von nachhaltigen Lehrinhalten (zB Gewährleistung und nachhaltige Qualität, Produkthaftung und nachhaltige Produktion) als auch die Wahl der eingesetzten didaktischen Mittel (Ziel auf nachhaltigen Wissenstransfer durch Einsatz der spaced-repetition-Methode und der flipped-classroom-Methode) sowie die Wiederverwendbarkeit und erleichterte Adaptierbarkeit einzelner Elemente (zB Lehrvideos, Selbstüberprüfungstools), dh den nachhaltigen Einsatz der verwendeten Elemente.

 

Synchrone Elemente umfassen folgende Instrumente:

 

• Videokonferenzen (Zoom) und flipped classroom:

 

o Gemeinsame Besprechung vorab im Moodle-Kurs hochgeladener Mini-Fälle, blockweise jeweils nach Themen zu einem Paket zusammengefasst. Die meisten Fälle basieren auf realen Sachverhalten, um Studierenden gezielt Praxiswissen zu vermitteln.

o Bei der Falllösungsbesprechung wird gezielt auf mögliche stoffliche Verständnisschwierigkeiten eingegangen. Statt Theoriewissen vorzutragen wird auf eine Verknüpfung mit der juristischen Praxis großen Wert gelegt. Fälle sind von den Studierenden in den Videokonferenzen nach einem Zufallsprinzip und im Sinne der flipped-classroom-Methode zu lösen.

o Studierendenfragen zu inhaltlichen Punkten des jeweiligen Themenpakets werden umgehend und mit ergänzenden Praxisbeispielen anschaulich und kurzweilig beantwortet.

o Die Videokonferenzen ersetzen zum Großteil Lehrformate, welche vor Beginn der Corona-Epidemie in Präsenzphasen vor Ort durchgeführt wurden.

 

• Kahoot und spaced repetition:

 

o Am Ende jeder synchronen Einheit wird den Studierenden mit Kahoot-Quiz die Möglichkeit geboten, ihren Wissensstand zu ausgewählten Themenpaketen live und unter Verwendung der spaced-repetition-Methode zu überprüfen.

o Durch den Quiz-Einsatz erhält die Lehrperson sofortiges Feedback und können punktuell mögliche Missverständnisse klären.

o Gemeinsam mit den Falllösungen zielen die Kahoot-Quiz auf die Festigung des Erlernten ab.

o Im Anschluss findet eine kurze Q&A-Runde statt, bei der Studierende nochmals die Möglichkeit haben, stoffliche Fragen mit der Lehrperson zu besprechen.

 

Asynchrone Elemente umfassen folgende Instrumente:

 

• Maßgeschneiderte Lehrvideos der Lehrperson (mit Untertiteln):

 

o Mit eigens erstellten Lehrvideos wird der Stoff des jeweiligen Themenpakets in mehreren, kürzeren Videos (unterlegt mit Untertiteln) anschaulich aufbereitet.

o Studierende erhalten dadurch die Möglichkeit, zeitlich und räumlich flexibel den Stoff in einfacher Sprache erklärt zu bekommen.

 

• Selbstüberprüfungstools mit unmittelbarem Feedback und spaced repetition:

 

o Mit Hilfe von digitalen Auswahlfragen erhalten die Studierenden die Möglichkeit, ihren Wissensstand zeitlich und räumlich ungebunden zu überprüfen.

o Die im Moodle-Kurs bereitgestellten Auswahlfrage-Quiz können beliebig oft wiederholt werden, wobei die Fragen und Antworten jedes Mal neu gemischt werden. Auch dies erfolgt basierend auf der spaced-repetition-Methode. Der Ablauf dieses Tools wird zu Semestersbeginn mit den Studierenden näher besprochen, insb auch um sie zu selbstgesteuertem und eigenverantwortlichem Lernen zu motivieren.

 

• Online Q&A / Austausch mit der Lehrperson:

 

o Studierende und die Lehrperson haben digital mehrfach die Chance, miteinander in Interaktion zu treten – sei es synchron in den Videokonferenzen oder asynchron im Rahmen von Fragerunden, Moodle-Nachrichten sowie via E-Mail.

 

• Case Studies, gegliedert in zwei Gruppen:

o Als breitere Überprüfungsinstrumente dient die Ausarbeitung von Kurzfällen, welche in zwei Gruppen geteilt ist.

o Die erste Gruppe umfasst die wöchentliche Abgabe von Falllösungen (zu im Schnitt 3-5 Kurzfällen) über Moodle. Dafür wird jeweils eine genaue Deadline vorgegeben, bis zu der die Studierenden ihre Lösung hochzuladen haben. Mit Abgabe der Falllösung und nach Ablauf der Deadline können Studierende von der Lehrperson bereitgestellte Lösungsskizzen über Moodle abrufen und mit ihrer eigenen Ausarbeitung vergleichen. In den synchronen Phasen werden häufiger auftretende Verständnisschwierigkeiten von der Lehrperson angesprochen und geklärt. Das Erlernen fristgerechter Abgaben dient darüber hinaus auch der Eigenverantwortung und der Prüfungsvorbereitung, weil auch bei den Online-Prüfungen exakte Abgabezeiten einzuhalten sind.

o Vorbereitung von Kurzfällen für die synchronen Einheiten: Studierende erhalten über Moodle Zugang zu Kurzfällen, welche später in synchronen Einheiten mit der Lehrperson besprochen werden. Durch frühzeitige Zurverfügungstellung der Fälle haben Studierende die Möglichkeit, sich bereits im Vorfeld Lösungswege zu überlegen. Im Zuge der synchronen Besprechung in den Videokonferenzen erhält die Studierenden durch ein Zufallsprinzip die Chance, ihren Ansatz zu präsentieren, wobei jede / jeder Studierende gleich viele Fälle bespricht. Durch die Einbindung sämtlicher Studierender wird gewährleistet, dass das Ausmaß an unvorbereiteter Teilnahme am synchronen Unterricht möglichst geringgehalten wird.

 

2) Zur Erfüllung der allgemeinen Kriterien:

 

Innovative Hochschuldidaktik:

 

Das Lehrkonzept betrifft ein rechtswissenschaftliches Fach, welches an den meisten Institutionen traditionell auf einem starken Theoriefokus und Vor-Ort-Präsenzlehre aufbaut. Die Innovation beruht auf einer Verknüpfung verschiedener Aspekte:

• Starker Praxisbezug: Die dem Lehrkonzept zugrundeliegende Lehrveranstaltung Privates Wirtschaftsrecht ist als Teil der Common Body of Competence-Fächer der FHWien der WKW strukturell so konzipiert, dass sie in mehreren Studiengängen als grundlegende Basislehrveranstaltung dienen kann. Den unterschiedlichen Ausrichtungen der Studiengänge wird dabei insofern Rechnung getragen, dass die Lehrveranstaltung punktuell auf Besonderheiten des jeweiligen Studiengangs fächerübergreifend Bezug nimmt. Dies geschieht dadurch, dass mit Hilfe von Praxisbeispielen berufsbranchenspezifische Thematiken aufgegriffen und näher diskutiert werden. Gemäß dem Ziel die Praxis studieren erhalten Studierende somit einen äußerst praxisnahen Einblick unter Berücksichtigung ausgewählter Fächer, welche dem Lehrveranstaltungsmodul folgen oder vorangehen.

• Fokus auf nachhaltigen Wissenstransfer durch Einsatz ausgewählter, maßgeschneiderter synchroner und asynchroner Anteile: Wie weiter oben näher beschrieben, verknüpft das Lehrkonzept synchrone und asynchrone Elemente auf eine Art und Weise, dass Studierende nicht bloß kurz- oder mittelfristiges, sondern insb auch langfristiges Wissen erwerben. Dabei wird ua auf die spaced-repetition-Methode und die flipped-classroom-Methode gesetzt und Lehrinhalte mit Hilfe von synchronen und asynchronen Instrumenten wiederholt sowie in praxisnahen Fällen und Fragestellungen angewendet.

• Hoher Digitalisierungsgrad: Ausgehend vom Pilotprojekt im WiSe 2018/19 mit 20% digitalem Anteil wurden die über 2 Jahre erprobten didaktischen Elemente im WiSe 2020/21 zu 100% digital umgesetzt. Dabei zeigte sich, dass die verwendete Mischung aus synchronen und asynchronen digitalen Elementen nicht nur eine hohe Akzeptanz bei den Studierenden, sondern auch eine erhöhte Interaktion zwischen der Lehrperson und den Studierenden verwirklicht.

• Erleichtertes Qualitätsmanagement: Durch den Einsatz des Lehrkonzepts (jedenfalls von Teilen davon) in mehreren unterschiedlichen Studiengängen und Fächern sowie die zentrale Betreuung der Elemente kann sichergestellt werden, dass es studiengangsübergreifend ein hohes Maß an didaktischer Qualität gibt. Die gezielte Steuerung ausgesuchter Methoden und engmaschige Verknüpfung mit den jeweiligen branchenspezifischen Fragestellungen erleichtert merkbar das Qualitätsmanagement insb auch, weil die zugrundeliegenden Elemente über einen Zeitraum von 2 Jahren entwickelt und optimiert wurden.

 

Studierendenzentrierung und Heterogenität:

 

• Berücksichtigung unterschiedlichen Vorwissens: In der Lehrveranstaltung sitzen Studierende mit unterschiedlichem Vorwissen insb, weil manche bereits in der Schule einen ersten Einblick in Materie erhalten haben oder einschlägiges berufliches Vorwissen besitzen. Der Aufbau der Lehrveranstaltung wurde so gewählt, dass durch die Bereitstellung von jederzeit verfügbaren Lehrvideos und Selbstüberprüfungstools Studierende ohne Vorwissen möglichst rasch Grundwissen erwerben und Studierende mit Vorwissen dieses festigen können. Die Prüfungsergebnisse bestätigen die erfolgreiche Umsetzung – es gibt keine spürbaren Notenunterschiede zwischen Studierenden mit und ohne Vorwissen.

• Berücksichtigung einer zunehmend heterogenen Studierendenschaft: Studierende, welche an der dem Lehrkonzept zugrundeliegenden Lehrveranstaltung teilnehmen, spiegeln die heterogene Studierendenschaft wider (zB Vollzeitstudierende und berufsbegleitend Studierende; jüngere Studierende und ältere Studierende, welche teilweise bereits Familienvater oder –mutter sind). Die Lehrveranstaltung trägt diesem Umstand durch den Einsatz verschiedener synchroner und asynchroner Elemente Rechnung. Dadurch wird allen Studierenden – unabhängig von der konkreten Lebensrealität – die Möglichkeit geboten, mit Hilfe von jeweils passenden Instrumenten Wissen zu erwerben und zu vertiefen. Auch hier leistete das im WiSe 2018/19 gestartete Pilotprojekt perfekte Vorarbeit bei der Entwicklung des finalen Lehrveranstaltungsdesigns.

• Einbeziehen der Studierenden in die Konzeption und Durchführung: Studierende haben jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Entsprechende Fragen werden nicht nur umgehend beantwortet, sondern finden auch Einfluss auf die Erstellung und Gestaltung von in der Lehrveranstaltung behandelten Fällen und Sachverhalten. Des Weiteren werden Studierende aktiv zur Falllösung in den synchronen Einheiten dadurch ermutigt, dass sie vorab Zugang zu Fällen erhalten, welche sie in den Videokonferenzen nach einem Zufallsprinzip im Sinne der flipped-classroom-Methode zu lösen haben.

• Förderung von individuellem Kompetenzerwerb: Individuelle Kompetenzen werden zum einen dadurch gefördert, dass unterstützende asynchrone Elemente wie weiter oben näher beschrieben zur Anwendung kommen, welche von Studierenden selbstgesteuert verwendet und bei Bedarf mehrmals wiederholt werden können. Zum anderen trägt auch das Beantworten individueller Fragen dazu bei, dass die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden durch Vermitteln von punktuellem Detailwissen gezielt gefördert wird.

• Inklusion und Sensibilisierung für gesellschaftliche Ungleichheiten: In der Lehrveranstaltung werden rechtliche Sachverhalte aus unterschiedlicher gesellschaftlicher Sicht behandelt, etwa durch die Diskussion verschiedener Rechtsfolgen für Verbraucher und Unternehmer in relevanten Zusammenhängen.

 

Kompetenzorientierung:

 

• Vorab-Definition von Kompetenzprofilen und Lernzielen: Basierend auf den berufsbranchenspezifische Anforderungen und der grundlegenden thematischen Ausrichtung der Lehrveranstaltung werden gezielt Kompetenzprofile und Lernziele vorab festgelegt, welche mit den Studierenden zu Beginn der Lehreveranstaltung und deren Erfüllung über das Semester hindurch regelmäßig evaluiert werden. Insbesondere auch die Verwendung mehrmals durchführbarer Selbstüberprüfungstools sowohl in der synchronen als auch asynchronen Lehre unterstützen die Transparenz und die Erreichung der Zielsetzung der Lehrveranstaltung.

• Besonders starke Fokussierung auf Verbindung von Theorie und praktischer Anwendung des Gelernten: Ein weiteres großes Merkmal ist der Einsatz von Praxisbeispielen. Insbesondere auch in einem Rechtsfach ist es für den nachhaltigen Wissenserwerb unerlässlich, dass nicht nur wissenschaftliche Theorie gelehrt, sondern ihre Bedeutung auch anhand von anschaulichen Praxisbeispielen aufgezeigt wird.

 

Internationale Ausrichtung:

 

• Das vorgelegte Konzept vereint Aspekte unterschiedlicher Rechtssysteme durch Vergleiche verschiedener Jurisdiktionen und die Darlegung (insb) von europäischen Entwicklungen. Dadurch wird die internationale Ausrichtung der Studierenden gefördert, insb, weil ihnen regional unterschiedliche Herangehensweisen an juristische Sachverhalte erklärt werden. Durch das Verständnis internationaler Trends entwickeln Studierende eine internationale Blickrichtung, um in ihrem beruflichen Alltag breiter (dh internationaler) agieren zu können.

Nutzen und Mehrwert

Mehrwerte ergeben sich in vielfacher Hinsicht:

 

• Lernerleichterung für Studierende: Studierende können zeitunabhängig auf die digitale Lernstruktur zugreifen (insb. maßgeschneiderte Lehrvideos mit Untertiteln und Selbstüberprüfungstools). Durch die umgehende, automatisierte Auswertung der Selbstüberprüfungstools, Online-Feedback (Abrufbarkeit von Falllösungsskizzen nach Ablauf der wöchentlichen Abgabefrist) und Nachbesprechung in Videokonferenzen erhalten Studierende gezielt Feedback, welches ihren Lernfortschritt stetig unterstützt und auf die Prüfung sowie das Lösen von juristischen Fragen im beruflichen und privaten Alltag vorbereitet.

• Zeitersparnis für die Lehrperson: Nach einer intensiven Vorbereitungszeit (insb. Erstellung der Lehrvideos, der Selbstüberprüfungstools sowie der zu bearbeitenden Fälle) können Teile des erstellten Materials in parallelen und nachfolgenden Kursen (auch als punktuelle Teile davon) wiederverwendet und ohne größeren Aufwand adaptiert bzw. auf dem neuesten gehalten werden.

• Reduktion des Verwaltungsaufwands: Parallele, inhaltsgleiche bzw. –ähnliche Kurse profitieren von einer problemlos durchführbaren Implementierung über eine digitale Plattform (Moodle), wodurch die Verwaltung und Betreuung einzelner Kurse erleichtert werden.

• Qualitätssicherung bei Onlineprüfungen: Durch die zentrale Erstellung und Betreuung des den Onlineprüfungen zugrundeliegenden Designs kann ein hohes Maß an Qualität des Prüfungssettings garantiert werden.

• Optimierte Prüfungsvorbereitung: Durch die Verknüpfung verschiedener Tools (Selbstüberprüfungsfragen / Auswahlfragen, Abgaben von schriftlich auszuarbeitenden Fällen, Vorbereitung von Fällen zur Besprechung in den synchronen Teilen der Lehrveranstaltung) in Verbindung mit Feedback können sich Studierende optimal auf die Prüfung vorbereiten und mehrere „Testläufe“ absolvieren. Durch den wöchentlichen Einsatz von Moodle-Abgaben in Verbindung mit einer übersichtlichen Zusammenfassung der Eckpunkte der Prüfung im Moodle-Kurs wird auch sichergestellt, dass die Studierenden mit dem Prüfungssetting vertraut sind und es keine „logistischen“ Probleme bei der Absolvierung der Prüfung gibt.

• Regelmäßiges Fortschrittsfeedback der Studierenden: Die Lehrperson erhält durch die wöchentliche digitale Abgabe von Fallausarbeitungen und Teilnahme an Online-Quiz regelmäßig Übersicht über die Lernfortschritte der Studierenden und kann dadurch im Unterricht punktueller auf offene Fragen eingehen.

Nachhaltigkeit

Beide Fragen sind mit einem klaren „Ja“ zu beantworten.

 

@ Übertragbarkeit:

 

Das Konzept wird bereits in mehreren LVs (teilweise zur Gänze, teilweise als punktueller Bestandteil) in mehreren Studiengängen eingesetzt. Derzeit profitieren jährlich im Schnitt ca. 240 Studierende in 6 Kohorten vom eingereichten Konzept. Das Konzept diente auch als Vorlage für ähnliche Bestandteile in anderen Lehrveranstaltungen (derzeit im Schnitt für weitere ca. 80 Studierende in 2 Kohorten in der Lehre bzw. für weitere ca. 500 Studierende in 14 Kohorten als Grundlage des Prüfungssettings).

 

@ Längerfristige / nachhaltige Einsetzung und Weiterentwicklung des Projekts:

 

Das Projekt ist stark auf einen nachhaltigen Einsatz in der Lehre ausgerichtet. Es startete bereits im Wintersemester 2018/2019 und wurde bis zur vollständigen Implementierung im Wintersemester 2020/2021 regelmäßig und gezielt weiterentwickelt. Auch in Zukunft wird es Weiterentwicklungen bzw. Anpassungen der Inhalte geben, um auf dem neuesten Stand der Materie zu bleiben. Die digitalen Elemente sowohl in der Lehre als auch in den Prüfungen werden (jedenfalls zu einem signifikanten Teil) auch in Zukunft eingesetzt werden, zumal das Feedback der Studierenden äußerst positiv ist.

Aufwand

Kosten: Keine Zusatzkosten

Zeit: Vorbereitungszeit (Erstellung der Lehrvideos - je nach Länge des Videos 2-4 Stunden, Unterlagen - je nach Unterlage 30 Minuten bis 5 Stunden) - durch Wiederverwendbarkeit mit der Zeit stark sinkend.

Positionierung des Lehrangebots

Bachelor 1. und 2. Semester

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2021 nominiert.
Ars Docendi
2021
Kategorie: Methoden des Distance Learning und deren nachhaltiger Einsatz
Ansprechperson
Dr. Stefan Wrbka, LL.M.
Department of Management
+43 (690) 40 476 028
Nominierte Person(en)
Dr. Stefan Wrbka, LL.M.
Department of Management
Themenfelder
  • Digitalisierung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Organisatorische Studierendenunterstützung
  • Sonstiges
  • Flexibel Studieren
  • Vor dem Studium/Beginn des Studiums
  • Erfahrungslernen
  • Internationalisation@home
  • Rund ums Prüfen
Fachbereiche
  • Wirtschaft und Recht