Paris-Lodron-Universität Salzburg
Kapitelgasse 4-6, 5020 Salzburg
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Übung mit Vorlesung Arbeitsrecht

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Interaktive Übung mit Vorlesung mit je 40 Studierenden.

Ziel: Verbesserung der Fähigkeit zur Anwendung theoretischen Wissens auf konkrete Fälle und Lösung komplexer arbeitsrechtlicher Fragen anhand von (teilweise der aktuellen höchstgerichtlichen Judikatur entnommenen) Fällen. Entwicklung eines vertieften Problembewusstseins insb. auch zur Vorbereitung auf fallbezogene Prüfungsfragen.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das eingereichte Projekt stellt ein besonders gelungenes Beispiel erfolgreicher und innovativer Umstellung auf Distanzlehre dar.

Die besondere Schwierigkeit in Bezug auf die vorliegende Lehrveranstaltung lag dabei in der Beibehaltung und Ermöglichung der der Lehrveranstaltung innewohnenden Interaktivität.

Den Herausforderungen der Distanzlehre wurde schließlich auf mehreren Ebenen begegnet, vor allem durch Kombination verschiedener Beurteilungselemente, klarer Kommunikation, klarer Stoffabgrenzung, sehr viel Feedback für Studierende, Transparenz und der Herstellung einer angemessenen Beziehung zu den Studierenden.

Diese grundsätzlich arbeitsintensive Methode wurde (erst) durch eine Standardisierung der Rückmeldungen mit Hilfe eines Textbausteinesystems ermöglicht. Dabei wurden im Vorhinein typische formale und inhaltliche Anmerkungen des Lehrveranstaltungsleiters erstellt, welche mit Hilfe eines Textbausteinsystems mittels Mausklick unkompliziert und rasch zu einer Nachricht zusammengestellt und versendet werden konnten. Auf diese Weise wurde der Arbeitsaufwand pro Rückmeldung auf wenige Minuten (ca. 2–3 Min.) reduziert. Die Kommunikation und Abwicklung erfolgte zudem sehr erfolgreich über eine Lernplattform der Universität Salzburg.

Die Rückmeldungen der Studierenden waren hervorragend, weshalb an einer nachhaltigen Integration der entwickelten Methoden (auch über die Dauer der Pandemie hinaus) gearbeitet wird.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The proposed project is an example of how to transform successfully to Distance-learning.

The particular difficulty of the very course was in maintaining and enabling the interactive relationship between the students and the teacher.

The challenges of distance teaching were finally met on several levels, especially through combination of different assessment elements, clear communication, clear determination of the work load, a lot of feedback for students, transparency and the creation of an appropriate relationship between students and the teacher.

 

This basically labor-intensive method was (only) made possible by standardizing the feedback elements with the help of a text-module-system. Therefore typical formal and content-related comments were created in advance, which then could be easily and quickly put together by mouse click and sent to the students. As a result, the workload per feedback was reduced to a few minutes (approx. 2-3 minutes). Communication and processing took place very successfully via a teaching platform of the University of Salzburg.

 

The feedback from the students was so excellent, that the methods developed will be used even beyond the duration of the pandemic.

Nähere Beschreibung des Projekts

Die Umstellung auf Distanzlehre bedingt Veränderungen. Gleichzeitig ermöglicht sie aber auch Veränderungen. Dies betrifft die Lehrmethoden einerseits, andererseits aber auch die Rahmenbedingungen. Weil sich die interaktive und gemeinsame Erarbeitung einer Falllösung in Präsenzeinheiten nur bedingt auf Methoden der Fernlehre ummünzen lässt, mussten (wir) Lehrveranstaltungsleiter im Zusammenhang mit den bestehenden Zielsetzungen neu darüber nachdenken, was Studierende selbst lernen können,

wobei sie Unterstützung brauchen und in welcher Form man ihnen diese Unterstützung zuteilwerden lässt.

 

Durch diesen Nachdenkprozess und die Konstellation an sich wurde es nun vereinfacht sich von bestehenden Konzepten zu lösen und den Studierenden und seine Bedürfnisse wieder in das Zentrum der Lehrveranstaltung zu rücken.

 

Die besondere Schwierigkeit in Bezug auf die vorliegende Lehrveranstaltung lag dabei in der Beibehaltung und Ermöglichung der der Lehrveranstaltung innewohnenden Interaktivität. Darüber hinaus war es eine besondere Herausforderung Werkzeuge zu etablieren, um trotz physischer Abwesenheit eine für den Wissenstransfer so wichtige Beziehung zwischen den Lehrenden und den Studierenden aufzubauen. Erfahrungsgemäß ermöglicht (nur) diese einen überdurchschnittlichen Wissenstransfer sowie die – aus meiner Sicht noch wichtigere – Möglichkeit Begeisterung für das Fach zu wecken.

 

Diesen Herausforderungen wurde auf verschiedensten Ebenen zu begegnen versucht, insbesondere durch Kombination verschiedener Beurteilungselemente, klarer Kommunikation, klarer Stoffabgrenzung, viel Feedback, Transparenz und der Herstellung einer angemessenen Beziehung zu den Studierenden.

 

Um bestmögliche Lernerfolge sicherzustellen wurde eine Kombination von verschiedenen Lehrelementen etabliert. So wurde seitens der Studierenden folgender Input erwartet:

 

- Schriftliche Ausarbeitung einer Falllösung pro Fall;

- Absolvierung des Online-Tests zum Themengebiet des jeweiligen Falles;

- Mitarbeit samt Erhalt von Mitarbeitspunkten:

o im Diskussionsforum,

o bei gelungenen schriftlichen Falllösungen und

o bei Onlinetests mit über 120 Punkten;

- Abschlussklausur bestehend aus einer Hausarbeit und einem Onlinetest.

 

Die Rückmeldungen der Studierenden zeigen, dass diese zwar zu Beginn vom work-load überrascht waren, im Laufe der Lehrveranstaltung fanden sie die erwarteten Leistungen aber als angemessen, da sich vor allem die Online-Tests und die Mitarbeit als sehr kleiner zusätzlicher Mehraufwand herausgestellt haben und zudem der inhaltliche Stoff derselbe war, wie jener der schriftlichen Falllösungen.

 

Diese auf den ersten Blick umfangreichen Anforderungen wurden mit möglichst vielen Rückmeldungen seitens der Lehrveranstaltungsleitung kompensiert. Regelmäßiges Feedback der Lehrveranstaltungsleitung auf Input der Studierenden fördert nicht nur den Wissenstransfer, sondern hält auch die Motivation der Studierenden hoch. Erfahrungsgemäß fällt es Studierenden leichter mitzulernen, wenn sie regelmäßiges Feedback zu ihrer Arbeit bekommen. Entsprechend dem Mix an Lehrelementen wurde auch eine Vielzahl an Rückmeldungsmethoden vorgesehen:

 

- Individuelles Feedback zur schriftlichen Ausarbeitung per E-Mail;

- Lösungsskizze pro Fall;

- Musterlösung eines Studierenden;

- Feedback im Rahmen der Onlinetests und

- Moderation und Beantwortung von Fragen im Diskussionsforum.

 

Zentrales – und von den Studierenden extrem gut angenommenes – Feedbackinstrument war die individuelle Rückmeldung zu den schriftlichen Falllösungen per E-Mail. Diese grundsätzlich sehr arbeitsintensive Methode wurde (erst) durch eine Standardisierung der Rückmeldungen mit Hilfe eines Textbausteinesystems ermöglicht. Dabei wurden im Vorhinein typische formale und inhaltliche Anmerkungen erstellt, welche mit Hilfe eines Textbausteinesystems mittels Mausklick unkompliziert und rasch zu einer E-Mailnachricht zusammengestellt und versendet werden konnten, sodass der Arbeitsaufwand pro Rückmeldung auf wenige Minuten (ca. 2–3 Min.) reduziert werden konnte.

 

Durch die fehlenden Präsenzformate ist Kommunikation besonders wichtig. Diese wurde im Rahmen der Lehrveranstaltung durch klare Mitteilung der Erwartungen (auch Ansprache von Selbstverständlichem) erreicht. Dies bedeutet neben detaillierten organisatorischen Anweisungen (wie exakte Angaben zum Ablauf der UV Arbeitsrecht, von Abgabeterminen, dem Zustandekommen der Noten etc) auch detaillierte Beschreibungen der Arbeitsaufträge und die damit verbundenen Erwartungen.

 

Ergänzt wurde dies durch eine möglichst transparente Gestaltung der von den Studierenden gesammelten Mitarbeitspunkten durch eine wöchentlich aktualisierte pseudonymisierte Exceltabelle auf Blackboard (die Lernplattform der Universität Salzburg).

 

Über die klare Kommunikation hinaus wurde versucht mit Hilfe von Willkommens- und Erklärvideos eine angemessene Beziehung zu den Studierenden aufzubauen. Der Kommunikation und Beziehung besonders zuträglich waren freilich auch die zahlreichen Feedbackmechanismen, allen voran die persönliche Rückmeldung zu den schriftlichen Falllösungen.

 

Die Lehrveranstaltung wurde über Blackboard als zentrale Plattform abgewickelt. Neben Onlinetests, Assignments zum Hochladen der schriftlichen Falllösungen und Diskussionsforen wurden die Informationswerkzeuge der Plattform verwendet um Informationen, Abgabefristen, Benachrichtigungen und Videos zu platzieren.

Nutzen und Mehrwert

Hervorragende Betreuungsmöglichkeit durch Zeitersparnis für Lehrende. Bessere Lernerfolge der Studierenden.

Nachhaltigkeit

Das Konzept der eingereichten Lehrveranstaltung ist auf zahlreiche Lehrveranstaltung insb. der Rechtswissenschaften aber auch anderer Studienrichtungen übertragbar. Aufgrund der hervorragenden Rückmeldungen der Studierenden wird an einer nachhaltigen Integration der entwickelten Methoden auch über die Pandemie hinaus gearbeitet.

Aufwand

Distanzlehre ist generell mit einem erhöhten Arbeitsaufwand für Lehrende verbunden. Das eingereichte Projekt zeigt einen innovativen Weg die zeitlichen Aufwände zu reduzieren und gleichzeitig die Studienerfolge signifikant zu erhöhen.

Positionierung des Lehrangebots

Pflichtveranstaltung im Diplomstudium Rechtswissenschaften und im Bachelorstudium Recht und Wirtschaft

Links zu der/den Projektmitarbeiter/innen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2021 nominiert.
Ars Docendi
2021
Kategorie: Methoden des Distance Learning und deren nachhaltiger Einsatz
Ansprechperson
Rita Schrattenecker-Travnitzky, Dr.
Qualitätsmanagement
+43 (0)662 8044 2331
Nominierte Person(en)
Univ.-Ass. Mag. Dr. Johannes Warter
Fachbereich Arbeits- und Wirtschaftsrecht
Themenfelder
  • Digitalisierung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Kommunikation/Plattform für Lehrende
  • Rund ums Prüfen
Fachbereiche
  • Wirtschaft und Recht