- Präsenz in der Hebammenarbeit
- Prolegomena zu einer jeden künftigen Betriebswirtschaftslehre, die als Wissenschaft in der Lehre wird auftreten können (LV: Einführung in die BWL, Mikroökonomie, Wissenschaftliches Arbeiten, Klassiker des Wirtschaftsdenkens, BWL für KMU)
- Aufbruch ins Unbekannte
- Social Hackathon - Digital Projects in Social Space
- Konzepterstellung ILV 2 SWS (Vorlesungs - Übungsteil )
- TOPIA – Design Fiction Lab
- „design your shop“ - Einführungsveranstaltung Produkt- und Dienstleistungsmanagement
- Management von Non-Profit Unternehmen
- Deconstructed Audio
- Tore der Freiheit
- Integrierte Kommunikation
- Learning by Doing - Angewandtes Design und Produktmanagement
- FH Salzburg – University Innovation Fellows
- Live Action Role Play: Experience Design Lehre durch ko-kreatives Designen, Erleben und Erfahren
- Design Wild Week
- ZWISCHEN THEORIE UND PRAXIS – mit Selbststeuerungskompetenz zum gelungenen Transfer.
- Idiosynkrasia
- eTourism Research
- Teddy - SQL Trainer
- International & Interdisciplinary Design Week
- Exkursion hybrid: Digital vermitteltes Erfahrungslernen mit Kopf, Herz und Hand
- Blueprint AHA
- Interactive Multi-modal Multimedia Lecture Demonstrations (Interaktive, multimodale Multimedia-Vorlesungsdemonstrationen)
- Inverted Classroom in Software-Grundlagen-Lehrveranstaltungen
- Gynäkologische Zytologie goes digital
- Interdisziplinäres Lehrprojekt zu KI-/Chatbot-Technologien: „Schnatterbüchse“
International & Interdisciplinary Design Week
Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung
Für Design und Produktentwicklung sind andere Kulturräume ein unverzichtbarer Inspirationsraum und das Verständnis anderer Märkte und Kulturen ist nicht nur für die Gestaltung von meist weltweit vertriebenen Produkten oder Services wichtig. Schon seit 20 Jahren sind Pflicht-Exkursionen und Pflicht-Design-Workshops bei internationalen Partner-Hochschulen fixer Bestandteil des Curriculums des Studiengangs "Design & Produktmanagement". Dabei sind Destinationen außerhalb unserer Komfortzone besonders interessant und ergiebig.
Die Mobilitäten (zum Teil durch Erasmus-Mobilität gefördert) mit unseren Partnerinstitutionen sind immer in beide Richtungen, so sind beispielsweise seit 2010 jährlich um den 6. Dezember (Perchtenläufe eignen sich als echter Kulturschock) circa 40 Studierende und 2 Professoren unserer Partnerhochschule aus Istanbul (Bahecesir University) in Kuchl, und jährlich im April sind 25 Studierende aus Kuchl in Tel Aviv (K107 Erasmus Mobility Projekt mit Holon Institute of Technology) und/oder Istanbul. In der Zukunft sind auch Workshops mit Georgien geplant, hier dürfen wir uns über ein weiteres Erasmus-K107-Projekt freuen. Mit den weniger exotischen Destinationen wie Barcelona (Elisava), Schweden (Jonköping), Italien (Politecnico di Milano, Politecnico di Torino, University of Fine Arts Rome) oder Tschechien (TU Brno) haben wir ständigen Lektoren- und Studierendenaustausch und unternehmen immer wieder Exkursion dorthin bzw. organisieren Exkursionen in Österreich für unsere Partner.
Heuer wollten wir unser 10-jähriges Jubiläum des internationalen Workshops in Kuchl mit unseren Freunden aus Istanbul nicht ausfallen lassen - was uns zusätzliche Motivation für die doch mühsame und aufwändige Vorbereitung gab, denn ohne diesem "runden Geburtstag" im Kopf, hätten wir wahrscheinlich die Konzeption von Methodik und Didaktik einer Online-Version nicht auf uns genommen und durchgehalten.
Ebenfalls ist im Design die Interdisziplinarität essentiell (vgl. Design Thinking) und daher werden regelmäßig Interdisziplinäre Projekte mit Studiengängen aus anderen Disziplinen aktiv betrieben. Vorrangig steht in Kuchl die Zusammenarbeit mit den Holztechnologen in Kuchl, denn neue Entwicklungen im Design haben zu einem hohen Anteil neue Entwicklungen in der Material- oder Fertigungstechnologie als Ursprung. Aber auch mit scheinbar "fremden" Disziplinen ist eine Zusammenarbeit ein wichtiger Treiber von Kreativität und Effektivität. Beispielhaft sind hier das Projekt "React" gemeinsam mit Gesundheitswissenschaftlichen Studiengängen, der "Social Hackathon" mit der Sozialen Arbeit und MultiMediaTechnology oder die "Innovation Days" mit Psychologen und Juristen der Universität Salzburg. Sie alle bieten praxisnahes Erfahrungspotential für Produkt- und Service-Entwicklung und die Designer lernen im Team sowohl Problem und deren Lösungs-Ideen zu visualisieren und die Projekte in Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen weiter zu entwickeln.
Als großen Mehrwert der Ausbildung am Campus Kuchl gilt die konsequente nachhaltig biogene Ausrichtung. So sind seit 20 Jahren die Produktentwickler und die Materialwissenschafter am Standort in regem Austausch und in reger Zusammenarbeit. Dieser große Erfahrungsschatz im Umgang mit biogenen Ressourcen wird von unseren Partneruniversitäten aktiv nachgefragt und die Tatsache, dass in Kuchl "Circular Design" (vgl. Walcher/Leube: Kreislaufwirtschaft in Design & Produktmanagement - Link im Anhang), also unser Beitrag zu - nicht nur einer "Circular Economy" - sondern einer "Circular Society" - selbstverständlicher Teil eines jeden Projektes ist, ist in den Partnerländern noch nicht auf unserem Niveau gegeben. Durch die langjährige Zusammenarbeit verbreiten wir unsere Sichtweise aber konsequent.
Wobei die Zusammenarbeit in beide Richtungen Vorteile bringt und wir auch viel von unseren Partnern lernen. Ein schönes Beispiel dafür ist der preisgekrönte Hocker "Merhaba" (vgl. angefügten Link) dessen Kernidee auf einen gemeinsamen Workshop an der Bahecesir University in Istanbul zurückgeht. Auch unser preisgekrönter Beitrag zur Weltausstellung in Wittenberg zu "500 Jahre Reformation" war wesentlich von internationaler Zusammenarbeit geprägt. In fünf Workshops an unseren Partneruniversitäten wurden die insgesamt 40 Boote geflochten, welche den Kern der Inszenierung der Ausstellung bildeten. (vgl. angehängter Link)
Nun, 2020 war durch Corona alles anders. Hofften wir in der ersten Phase noch auf eine Reisetätigkeit im Herbst 2020 so war schnell klar, dass wir uns eine Alternative einfallen lassen müssen um die Pflicht-Lehrveranstaltungen so gut als möglich anzubieten. Während trotz Corona die Incoming- und Outgoing-Zahlen nur in geringem Maße zurückgingen und auch in Tel Aviv und Istanbul Outgoings aus Kuchl studierten, so ist die Zahl der Incomings nur kurz um 30% eingebrochen. Heute sind wir wieder bei unserer Kapazitätsgrenze von 25 Studierenden angelangt.
Da all die beschriebene, für einen gelungenen Designprozess (vgl. Design Thinking, aber auch Design Doing) wichtige internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit durch Corona gestoppt wurde - waren wir auf der Suche nach einem neuen Format: der International Interdisciplinary Design Week. Wir wollten keinesfalls die Abschottung hinnehmen und suchten aktiv nach Möglichkeiten die geforderten Kompetenzerwerbe so gut es geht mit anderen Tools zu gewährleisten.
Unser 10-jähriges Jubiläum der gemeinsamen Arbeit mit den KollegInnen aus Istanbul war der große Ansporn dafür.
Kurzzusammenfassung des Projekts
Die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbei von Studierenden und Lehrenden ist im Zentrum des Projekts „International Interdisciplinary Design Week“, welches gemeinsam mit den Partneruniversitäten in Istanbul und Barcelona entwickelt wurde und künftig regelmäßig auch mit anderen Partnern umgesetzt werden wird. Dadurch gewinnt die Projekt- und Praxisorientierte Lehre deutlich an kulturellem Austausch und interdisziplinärem Zusammenwirken.
Die Workshop-Wochen beginnen jeweils mit inspirierenden und den Blick öffnenden Keynote-Referaten aus allen teilnehmenden Ländern. Nach Ausgabe der Aufgabenstellung – die so angelegt wird, dass die Expertise aller teilnehmenden Disziplinen nötig ist, um diese zu lösen – wird in den vorher sorgfältig zusammengestellten Gruppen in einer „Icebraker-Session“ die Gruppenarbeit moderiert und methodisch bereichert gestartet. Dafür wurden mehrere Plattformen für digitalen Austausch vorbereitet und diese konnten bereits in der Kennenlern-Phase von den Gruppenmitgliedern gemeinsam gefüllt und bearbeitet werden. (vgl. Screenshots von miro-Boards).
Am Ende der gemeinsamen Workshopwoche werden Präsentations-Videos von einer - auch mit Gästen besetzten - Jury bewertet und Preise für die besten Lösungen vergeben. Der Mehrwert für die Studierenden ist groß, ist es doch auch ohne großen Aufwand möglich internationale Erfahrung in einer intensiven Arbeitswoche zu sammeln und durch das Training in einem sehr praxisnahen Projekt zu wachsen.
Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache
An online international interdisciplinary workshop concept was co-organized by partner universities for students from various design disciplines. The aim was to promote interdisciplinary collaboration and a cultural exchange between the students and the professors. Pre-formed teams consisting of students from each discipline and institution facilitated this exchange.
Over the course of one week, the teams worked and were coached on their exploration of the theme. The week began with keynote presentations, a briefing on the assignment, and an ice breaker exercise to familiarize the students with the theme and each other. The workshop ended with a video presentation of their concept and feedback from an international jury.
Despite the physical distance, using MS Teams and Miro enabled the students to work as a team, learn from the other disciplines and cultures, and create new connections. A virtual space was created with all the resources needed to support them during the week. The online format allowed the professors to be more responsive to their needs. Lastly, this setup permitted the inclusion of additional experts who would not have been able to participate. This led to a greater exchange of knowledge between the students and the professors. Future editions of international and interdisciplinary workshops can benefit from this virtual format either by replacing the on-site workshops or by supplementing them to provide a hybrid learning experience.
Nähere Beschreibung des Projekts
Die International Interdisciplinary Design Week vernetzt Lehrveranstaltungen und stellt die Bearbeitung eines Designprojektes in Teams bestehend aus Studierenden mehrerer Hochschulen (International) und mehrerer Studiengänge (Interdisziplinär) sicher. Die jeweiligen Credits sind in den jeweiligen Curricula vorgesehen und jede beteiligte Hochschule administriert ihre eigenen Studierenden. Ein übergeordnetes "Zertifikat" listet den besonderen Rahmen und die internationale Vernetzung zusätzlich auf.
Dem Niveau der beteiligten Lehrveranstaltungen (und Studiensemester) entsprechend wird ein Thema von den betreuenden Professoren gemeinsam didaktisch erarbeitet und an den beteiligten Hochschulen ausgeschrieben, da die Lehrveranstaltung nicht an jeder Partnerhochschule verpflichtend besucht werden muss. Das Budget für den Workshop ist so vereinbart, dass jeder Hochschule für ihre anfallenden Aufwände aufkommt.
Dieses Online-Setting ist im Wintersemester 2020 didaktisch und methodisch konzipiert sowie das erste Mal abgehalten worden (mit dem langjährigen Workshop- und Exkursion-Partnern Bahecesir University Istanbul und ELISAVA Barcelona) und wird im WS 21/22 wiederholt. Zusätzlich wird das Format in inhaltlich adaptierter Form in den Folgesemestern auch mit anderen Partnern (Holon Institute of Technology, Tel Aviv im SS21 und TU Brünn im WS 21/22) durchgeführt.
Die erste Durchführung:
Im Dezember 2020 wurde zum (für die Studierenden) einwöchigen Workshop "Design for Happiness and Desire" geladen. 66 Studierende aus den fünf Bereichen Architektur, Innenarchitektur, Produktdesign, Möbeldesign und Grafik haben sich dafür eingeschrieben und wurden dabei von einem Team aus insgesamt 6 Professoren aller drei beteiligten Hochschulen betreut. Unter den Studierenden waren auch Incoming-Studierende, sodass insgesamt 7 Nationen vertreten waren. Die Aufgabenstellung wurde so angelegt, dass jede der beteiligten Disziplinen für die erfolgreiche Bewältigung der Entwurfs-Aufgabe nötig ist.
Bereits vor Beginn des tatsächlichen Workshops wurden die interdisziplinären Studierenden-Gruppen mit jeweils 5 Mitglieder zugeteilt und dabei auf größtmögliche interdisziplinäre und internationale Durchmischung geachtet. Die didaktisch-methodische Vorbereitung wurde vom Professoren-Team schon mit denselben Tools betreiben die später auch den Studierenden zur Verfügung standen. In regelmäßigen MS Teams-Meetings wurde am interaktiven Online-miro-Board das genaue Workshop-Programm über drei Zeitzonen, die Keynotes sowie die Präsentation und Beurteilung geklärt und organisiert.
Die eigentliche Workshop-Woche wurde hauptsächlich (den Studierenden war aber freigestellt alternative Tools zu verwenden) mittels derselben Online-Plattformen abgehalten. Zum einen diente Microsoft Teams als primärer Kommunikationskanal zu den betreuenden Professoren und als Kommunikationsmittel an die Gesamtgruppe. Zusätzlich hatte jede Studierenden-Gruppe einen eigenen Kanal, der auch von den Professoren besucht werden konnte. Zum anderen wurde "miro", eine Art virtuelle Pinnwand von den einzelnen Gruppen zur Dokumentation und zum Austausch von Ideen und Entwürfen genutzt. Die Professoren konnten anhand der vielen - mit jeweiligen Namen versehen Maus-Cursor - sehen wo Aktivität und Betriebsamkeit herrschte und konnte die Entwicklung der Projekte live verfolgen. Darüber hinaus verwendeten die Studierenden die gemeinsamen Konstruktion- und Renderprogramme ihrer Wahl, um gemeinsam das individuelle Projekt zu erarbeiten.
Der erste Tag wurde von Günther Grall (Studiengangsleiter Design & Produktmanagement am Campus Kuchl) moderiert und war vor allem von inspirierendem Input geprägt. So begann nach einer kurzen Eröffnungsrunde der gemeinsame Workshop mit Keynote-Referaten zum Thema die auch aufgezeichnet wurden und den ganzen Workshop lang den Studierenden zur Verfügung standen.
Begonnen wurden die drei Keynotes von Elcin Tezel, Professorin für Design an der Bahecesir University Istanbul zum Thema: "An Object of Desire and Hedonism: A story of vehicle modification in Turkey".
Danach lieferte Michelle Johnson, Researcherin und Doktorandin in der Forschungsabteilung DE RE SA (Design Research Salzburg) des Kuchler Studiengangs die wissenschaftlichen Grundlagen in ihrem Vortrag "How can we become happy?".
In der dritten Keynote stellten Nicole Vindel und Gaston Lisak von der ELISAVA in Barcelona ihr Manifesto und Projekte zum Thema "Random Happiness: An art collective" vor.
Nach einer kurzen Pause wurden die Rahmenbedingungen vom Betreuer-Team (Elcin Tezel, Michelle Johnson, Nicole Vindel, Günther Grall, Sinan Polvan, Prof. für Design aus Istanbul und Michael Ebner, Fachbereichsleiter Interior Design in Kuchl) erklärt, die Team-Zuteilung sowie der erwartete Output zu Workshopende und je Zwischenpräsentation (Deliverables) beschrieben und veröffentlicht:
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Workshop Brief
This morning you have heard about three different perspectives on happiness and desire. Based on these talks we would like you to be reflect about what it means to be happy and how we might design for this.
You will design and build an experience in a space (50m2 and 3m high) that promotes happiness.
• Design context: Identify the context for which you will design. Is it a space used by one individual or is it a social space? How do people enter the space? Where will people interact with your design? Who will interact with it? In what scenario will it be used?
• Exploration: How can happiness arise in this context? Reflect on this by using your personal experience and doing research. Feel free to use the input from Monday morning & the Design for Happiness Deck as inspiration. What role could an object of desire play in this context? Does the design play the role of a source, an enabler, a supporter, etc. of happiness? What emotions could be triggered? Which human goals are relevant or could be introduced? Which virtues can be put to use?
• Happiness Vision: Based on your exploration, develop a statement that describes your group’s perspective on happiness in this context.
• Ideation & Concept Development: Generate ideas for your happiness vision. Refine the concept and create a prototype.
Deliverables
1. 3min. Video presentation of your concept explaining the context, the design, and how it relates to happiness and desire.
2. Photos of the design and the prototype
Deadlines
• 04 December 12h00 UTC+1 (14h00 UTC+3)
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Begonnen wurde in den Gruppen mit einer interaktiven Vorstellrunde, einer "Icebreaker-Session" unter Verwendung der Programme Teams und miro. In miro waren von den Professoren in der Vorbereitung bereits Boards erstellt worden welche den Start erleichterten, weil die ersten Fragestallungen durch klar gestellt und räumlich sichtbar waren. (vgl. Link zu Screenshots der miro-Boards) Der Beginn (Icebreaker) wurde teilweise moderiert, um einen möglichst produktiven Einstieg in den Workshop sicherzustellen. Dabei fand das "Design for Happiness Deck", welches Michelle Johnson (sie macht ihr Doktorat an unserer Partneruniversität TU Delft) am Delft Institute of Positive Design kennen gelernt hatte, Anwendung. (Delft Institute of Positive Design (2017). Design for Happiness Deck):
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"Design for Happiness Icebreaker Exercise (30min)
Each person picks an emotion, a virtue, and a goal card. Share with your group why you picked these cards and how it relates to you. (e.g. Does it represent you now or a “future you”? When do you experience this emotion the most? What actions do you take to reach this goal? When do you display this virtue the most/the least?) "
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Den restlichen Nachmittag standen alle Betreuer für Fragen zur Verfügung, hauptsächlich waren administrative Probleme zu beheben. Zu Präsentation am Freitag sollte jede Gruppe ein kurzes (max. 3 min) Video von seinem Projekt online stellen, so dass alle Jury-Mitglieder, Gäste und Workshop-Teilnehmer individuell die Präsentationen verfolgen können. Zusätzlich war - wie bei Designprojekten üblich - ein Workbook in den MS-Teams-Order hochzuladen.
Der zweite Tag begann mit einem kurzen Zwischenbericht über die Vorhaben und Ideen jeder einzelnen Gruppe und den Rest des Tages war für die Arbeit in den Gruppen frei und parallel waren die Betreuer für Feedbacksessions im eigens eingerichteten Kanal stets erreichbar. Bei erhöhter Nachfrage wurde auch parallel betreut, so oft wie möglich aber wurde darauf Acht gegeben, dass eine möglichst große Vielfalt auch der Betreuer zugegen war.
Der dritte und vierte Tag begannen mit jeweils einer Zwischenpräsentation jeder Gruppe und der Rest des Tages war die Arbeit in den Teams vorgesehen, wobei für auftauchende Fragen oder Probleme das Betreuerteam ständig erreichbar war - und auch häufig konsultiert wurde.
Der fünfte und letzte Tag war morgens noch für finale Arbeiten am Präsentationsvideo reserviert bevor ab 13h MEZ die Präsentationen starteten. Dafür waren von jeder Institution weitere Professoren als Gast-Kritiker geladen um ebenso ein möglichst unbefangenes Feedback zu bekommen. Danach gab es eine kurze Abstimmungspause, in der die Bewertungen fixiert und die drei ersten Preise ermittelt wurden.
Den Abschluss (Wrap Up) des Workshops bildete die Preisverleihung mit anschließendem Feedback von Studierenden, Gästen und Betreuern.
Die weiteren Pläne:
Wir freuen uns schon auf den nächsten Workshop mit unseren Freunden aus Israel, diesmal mit Master-Studierenden aus Kuchl, da die Studierenden in Israel durch die längere Militärzeit älter sind und wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Zusammenarbeit unter halbwegs gleichaltrigen mehr Potential für längerfristige Freundschaften birgt.
Am Sonntag (das ist in Israel der Wochenbeginn) den 18. April 2021 beginnt der Workshop um 8h früh MEZ. Im Wesentlichen wird das Setting gleich bleiben und auf das neue Thema und die beteiligten Disziplinen und höheren Niveaus adaptiert. Die Vorbereitung ist schon beinah abgeschlossen und in einem Punkt ergänzt: Um die Studierenden noch mehr praktisch zu engagieren wird allen ein Paket mit Holz-Latten im Maßstab 1:20 nach Hause geschickt, 17 Pakete sind am Weg nach Israel. Damit wird die Icebreaker-Session weiter angereichert und eine Zwischenpräsentation am Dienstag wird die damit erzielten Ergebnisse zeigen.
Sollte im Dezember 2021 keine Reise einer Studierendengruppe aus Istanbul nach Kuchl möglich sein, so wird der Workshop online wiederholt. Im Falle der Abhaltung in Präsenz ist eine online Vorbereitung sowie das Zuschalten weiterer Partner in einem Hybrid-Modus geplant.
Ebenso ist im Wintersemester geplant, den im Curriculum des Bachelorstudiengang verankerten Workshop "Circular Design" als internationales Event gemeinsam mit unserer Partnerhochschule TU Brno online zu organisieren und somit einen echten Mehrwert verglichen mit der Zeit davor zu erhalten.
Nutzen und Mehrwert
Für die STUDIERENDEN liegt der große Mehrwert im internationalen und interdisziplinären Kompetenzerwerb und in der Abwechslung der derzeit gebotenen Online-Lehre. Sie können in einer internationalen Gruppe ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen, anwenden und in der Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen ein doch großes Projekt stemmen und daran wachsen. Darüber hinaus werden Freundschaften geschlossen und Verständnis für andere Kulturräume generiert und die englische Fachsprache vertiefend trainiert. Der Wunsch sich - wenn wieder möglich - persönlich zu treffen, wurde mehrmals artikuliert. Aus der Nachbetrachtung wissen wir, dass auch in späteren Projekten einmal geknüpfte internationale Bande durchaus die Chance haben, weiter zu halten.
Genauso wichtig ist für die Studierenden die Tatsache, dass fix im Curriculum enthaltene internationale und interdisziplinäre Lehrveranstaltungen ohne diesem Setting so leicht nicht abzuhalten wären und im schlechtesten Fall sich der Studienabschluss verzögert. Auch sind in den beteiligten Studiengänge Lehrveranstaltungen reflexiven Charakters vorgesehen, welche die Erfahrungen dieser Reisen und Workshops thematisieren und behandeln, durch die Durchführung des Workshops mit dem dafür benötigten Erfahrungsschatz inhaltlich gestärkt.
Die Erfahrung auch über weite Distanzen ein Design-Projekt zusammen zu entwickeln, die internationalen Gruppenmitglieder und deren andere Sichtweisen, die neuen Kommunikationsformen und Plattformen, die Kommunikation in englisch, und vieles mehr ermöglicht in Zeiten der Isolation einen Blick in andere Kulturen. Alleine die Tatsache drei Zeitzonen zu koordinieren verschiebt den Tages-Rhythmus. (Der Workshop im April beginnt für die Kuchler Studierenden am Sonntag sehr früh, weil in Israel der Wochenstart an unserem Sonntag liegt und der Workshop dafür am Donnerstag finalisiert wird)
Durch die positiven Erfahrungen mit gemeinsamer Arbeit über Kontinente hinweg wird die nächste Generation weniger reisen und dennoch intensiven kulturellen Austausch pflegen.
Der größte Mehrwert aber lag sicher in der gestiegenen Motivation und am Reiz der kulturellen Stimulation durch die gemischten Teams - und dadurch den durchaus, für eine Woche Arbeit wirklich überzeugenden Ergebnisse, die Selbstvertrauen geben und die Portfolios bereichern. Die durch derartige "Kurzprojekte" entwickelten - oft sehr visionären Ideen - reifen in den folgenden Projekten oft weiter. Beispiele dafür gibt es viele, hervorheben könnte man den Hocker "Merhaba", inspiriert von einem Workshop in Istanbul welcher die Wiederbelebung vom Aussterben bedrohter Handwerkstechniken zu Inhalt hatte. (vgl. Link zu Merhaba)
Letztlich ist der entscheidende Mehrwert der, dass die lange Jahre gemachten guten Erfahrungen von interdisziplinärem und unterkulturellen Austausch auch in Zeiten widriger Rahmenbedingungen von den Studierenden weiter gemacht werden können. Dafür musste das Lehrkonzept völlig neu arrangiert werden und neue Wege gegangen werden.
Für die LEHRENDEN war der Mehrwert in der breiteren didaktischen Vorbereitung der Lehre. Die Projektorientierung war nahe an der Praxis und die Durchmischung der Disziplinen und kulturellen Backgrounds eine ideale. Auch wenn der Vorbereitungsaufwand - etwa für die methodischen Rahmen in Miro oder dem Setting der ersten Sessions - ein hoher war, so lässt sich der erarbeitete Rahmen auf neue Workshops übersetzen. Die Vorbereitungszeit des zweiten Workshops etwa beträgt nur mehr 25% der Zeit des ersten Workshops, und dies auch nur deshalb, weil neue Partner in die Methode eingeführt werden müssen. Die erneute Durchführung des Workshops mit Istanbul und ELISAVA im Dezember 2021 wird noch einfacher in der Vorbereitung.
Das besondere an einer Workshopwoche wie dieser ist, dass man auch online den ganzen Tag als Professoren zusammen im virtuellen Besprechungsraum verweilt und in den Pausen, in denen keine der Workshopgruppen Feedback braucht, sich über viele informellen Themen unterhält und austauscht. Das ist nicht nur in Zeiten einer Pandemie wichtig, das war auch bisher immer schon einer der wichtigsten Aspekte von internationalem Austausch. Der Workshop hat gezeigt, dass gerade diese "leere Zeit" besonders fruchtbar für alle Beteiligten war.
Nachhaltigkeit
Der Rahmen und die Vorbereitung für die Abhaltung derartiger großer Workshops ist geschaffen worden. Selbstverständlich nutzen wir diese Vorarbeit künftig für mehrere Lehrveranstaltungen: Auch wenn die verpflichtend nur einmal im Studium vorgesehen Workshop-Exkursionen wieder normal durchgeführt werden können, so werden also künftig weitere Lehrveranstaltungen in dieser virtuellen Form abgehalten werden, um den interkulturellen Austausch zu intensivieren. Es ist dadurch möglich nicht nur einmal im Studium eine Workshop-Reise in einen anderen Kulturraum zu unternehmen, sondern öfter von den Vorteilen zu profitieren, ohne das studentische Budget zu sehr zu belasten.
Auch werden wir das Online-Format evaluieren und weiterentwickeln und haben vor zu erproben, wie eine Abfolge der Workshops - zuerst in der Online-Form und danach vor Ort, oder umgekehrt sich besser eignen. Basis dafür ist die synchrone Ausgestaltung der Curricula an den Partnerhochschulen und die gute Zusammenarbeit zwischen den betreuenden Professoren. Bei all den Partnern mit denen schon lange zusammengearbeitet wurde (TU Brünn seit 15 Jahren, Istanbul seit 10 Jahren, Tel Aviv seit 4 Jahren) funktioniert die Abstimmung gut. Die langfristige Verlässlichkeit ist die Voraussetzung für diese gemeinsame Entwicklung. Besonders wichtig ist es dabei auch, dass besonders in Zeiten, in denen die Rahmenbedingungen schlechter sind, dennoch der Mehrwert der interkulturellen Zusammenarbeit nicht vergessen wird. Letztlich hat die Tatsache, dass etwa in den Zeiten als die Lage in Istanbul durch Attentate etwas angespannt war wir dennoch unsere Kollegen dort besucht haben, die Bande erheblich verstärkt. Gerade in den schwierigen Zeiten muss sich Zusammenarbeit bewähren, Kooperation "bei schönem Wetter" ist einfach.
Das Konzept wird sicher längerfristig Anwendung finden - zur Erweiterung der internationalen Kurse und als kompletter Ersatz für Reisen und ebenso zur Unterstützung, also Vor- und Nachbereitung.
Im Sinne der Ressourcenschonung wird damit der tatsächliche Reiseaufwand minimiert, die Anzahl von Flügen etc. reduziert und gleichzeitig der interkulturelle Austausch erhöht.
Dass wie am Campus Kuchl üblich die Themen "Circular Design", Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und die Konzeption von Services und Produkten unter Verwendung von biogenen Materialressourcen unsere Konzeptionen bestimmen wird hier nicht extra erwähnt. Zu lange und zu intensiv bestimmt dieses Bemühen unser Handeln. Als weiteren Nachweis für unser langjähriges Engagement dafür sei hier exemplarisch unser L.I.S.I.-Haus erwähnt, welches 2013 den "Solar Decathlon" gewonnen hat und in Zusammenarbeit mit der TU Wien, dem AIT und der FH St. Pölten entstanden ist. Unser Beitrag zu diesem internationalen und interdisziplinären Vorzeigeprojekt war das komplette Produkt- und Interiordesign, von der Küche bis zu Stühlen, Leuchten oder dem Kühlschrank.
Diese kompromisslos auf Kreislaufwirtschaft getrimmte Haltung tragen unsere Studierenden in den internationalen Projekten in besonderem Maße bei.
Aufwand
Der Zeitaufwand für die erstmalige Durchführung war ein hoher. Durch die Möglichkeit die erarbeiteten Methoden und Tools weiter zu nützen aber war die Investition eine gute. Auch war der Vorbereitungsaufwand auf drei Universitäten verteilt und die erworbenen Kompetenzen können in jeder Institution auch in anderen Kursen genutzt werden.
Verglichen mit den bisher abgehaltenen Workshops vor Ort kann man davon ausgehen, dass netto der Aufwand in etwa derselbe wie bisher war, wenn man die substituierten Reisezeiten einberechnet. Die Kosten sind ebenfalls im Rahmen des Budgets zu decken gewesen, waren anstatt Flug- und Hotelkosten zusätzliche Lizenzen für Software anzuschaffen.
Positionierung des Lehrangebots
Die Teilnahme an der "International & Interdisciplinary Design Week" ist für Bachelorstudierende ab den zweiten Studienjahr sowie für Master ideal.
- Ergebnis Gruppe 12 "Urban Basis": Begüm ERENOĞLU, Merve KARNAS, Moritz ANDREATTA, Tanja WÖLL, Florian RISCH
- Ergebnis Gruppe 9 "Wishdome": Cansın Ece ERTAN, Nihal CAN, Sybille SALBRECHTER, Julian STAINER, Daniel RUPRECHT
- Screenshots von der virtuellen Pinnwand, "Design Thinking" live
- Beispiel für Workshop-Ergebnis Weltausstellung Reformation Wittenberg
- Merhaba: Beispiel für Inspiration durch internationalen Workshop mit Handwerkern in Istanbul
- Beispiel für langjährige Konzentration auf Kreislaufwirtschaft und Circular Design, Solar Decathlon 2013
- Erwähnte Publikation des Studiengangs zu Kreislaufwirtschaft in Design & Produktmanagement
- Kommunikation/Plattform für Lehrende
- Erfahrungslernen
- Internationalisation@home
- Kunst, Musik und Gestaltung