Love letter to research

Würdigung der Jury

Dieses von der Jury ausgezeichnete Projekt ist mehr als der damit verbundene Kurs „Scientific research projects I und II“. Es geht ein überfachliches und in allen Hochschulen aktuelles Problem an: Der Kurs situiert sich nicht in einem bestimmten Wissensfeld, sondern betrifft das Schreiben von Abschlussarbeiten generell. Er richtet sich an eine größere Gruppe (60 Teiln.) aus verschiedenen Stufen bis hin zum Doktorat insbesondere aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Nach der Methode eines fünfstufigen „Design-Thinking“ lernen und üben die Teilnehmenden, den Schreibprozess von Abschlussarbeiten zu planen und zu bewältigen – von der Problemdefinition und Ideenphase bis hin zur Erstellung von Prototypen und diskursiven Präsentation für die Peers. Dieser Vorgang soll Hindernisse identifizieren, Projektziele klären und nachhaltiger machen und die kommunikativen Aspekte fördern. Er geht aus vom persönlichen Verhältnis der Studierenden zu ihrem Projekt und erfolgt ‚bottom up‘ als selbstverantwortlicher, aber begleiteter und moderierter Prozess. Die Studierenden nähern sich auf verschiedenen, zuerst einmal psychologisch begründeten Wegen und mit Selbsterfahrungsanteilen ihren Themen an, arbeiten mit symbolischen Zugängen zu ihren Aufgaben und Projekten und suchen positive Lösungswege, die sie dann in Präsentationen nach verschiedenen, teilweise digitalen Modellen vorführen. Es finden schließlich individualisierte Tests statt, die im Austausch stattfinden und zu weiteren Inputs führen.
Die besondere Stärke dieses Lehrprojekts, das stark in der Wissens- und Lernkultur der Sigmund Freud Privatuniversität verankert zu sein scheint, ist seine inspirierende Übertragbarkeit auf verschiedenste Bereiche in einem Problemfeld, das alle Hochschulen und nicht nur die Geistes- und Sozialwissenschaften kennen.

Univ.-Prof. Dr. Thomas Grob
Universität Basel

 

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Warum schieben so viele Studierende das Schreiben ihrer Abschlussarbeit solange auf? Wie können wir Sie dazu befähigen nicht nur ihr Ziel zu erreichen, sondern auch ihre Ergebnisse langfristig zu nutzen? Hierzu gibt es spezielle Möglichkeiten im Rahmen des Unterrichts, der Methode “Design-thinking”. Diese Methode umfasst folgende Bestandteile: Selbsterfahrungstechniken in den Kursen zu Forschungsmethoden und denen zu wissenschaftlichen Arbeiten; Identifizierung von Hindernissen, Zielsetzung, Aktivierung von sozialer Unterstützung; und parallel hierzu die Kommunikationsfähigkeit Forschungsergebnisse unterschiedlichen Zuhörerschaften durch digitale Kommunikation zu vermitteln. Diese Förderungsstrategien unterstützen die Studierenden darin ihre ersten Ideen zu ganz besonderen Abschlussarbeiten zu machen, die Schwelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft überwinden.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Hochwertige Abschlussarbeit zeitgerecht eingereicht – das ist der Traum vieler Lehrenden an den Universitäten, ganz ungeachtet der Disziplin; und doch ist die Realität oft eine ganz andere: langwierige Schreibprozesse, schlampige Kapitel, unmotivierte Studierende und frustrierte Betreuer*innen. Der zum Preis eingereichte Kurs “Scientific research projects I and II” bietet Lösungsstrategien für dieses Problem und beinhaltet die Methode des “Design-Thinking”, Selbsterfahrungs- und Digitalisierungstechniken. Die Innovation des präsentierten Kurses liegt gerade darin, das eben erwähnte Wissen durch eine bottom-up Perspektive zu vermitteln, die einen Raum zu Introspektion öffnet. In diesem Raum ist der*die Lehrveranstaltungsleiter*in ein Moderator und die Studierenden leiten die Diskussion. Die Teilnehmer*innen sollen so ihre untergründigen Emotionen und Annahmen reflektieren, die möglicherweise die Hemmschwellen im Schreibprozess sind. Ausgewählte Design-Thinking Techniken ermöglichen eine Übertragung, durch die Studierende sich selbst in ihrem Forschungs- und Schreibprozess neu entdecken. Hinzukommen Anleitung zu einem persönlichen Navigationsplan und Transformationsstrategien von wissenschaftlichen Ergebnissen zu neuen Zuhörerschaften. Die Präsentation eben dieses Ansatzes im Kursraum “Out of the Box” zu denken ermöglicht vertiefende Gespräche über wissenschaftliche Grundlagen, notwendige Forschungsskills und den akademischen Standard von heute und von morgen.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

High-quality final thesis submitted in time – this is the dream of most lecturers at universities irrespective of their scientific discipline. Yet, the lived reality is often quite the opposite: lengthy writing process, sloppy chapters, unmotivated students and frustrated faculty members. This course offers solutions for a problem by introducing self-awareness, design thinking, and digitalisation into a specific course, „Scientific research projects I and II”.

Conventional courses on academic writing and research projects tend to have a top-down approach. They usually focus on introducing basic knowledge, and by that, they hope to enable students to produce their first longer academic texts. The novelty of this course is that besides the above-mentioned crucial skills and knowledge, it utilises a bottom-up perspective when encouraging introspection. In this space, where students lead the discussion and participants are free to explore underlying emotions and assumptions, which might act as barriers in the process of thesis-writing.

By selected design thinking techniques students create transference and discover self in the research and writing process. Besides, the preparation of a personal navigation plan, translation of their research progress and results to various audiences and contexts, presentation of „out-of-the-box” narratives in the classroom sets the scene for in-depth conversations about scientific foundations, skills and academic standards of today and tomorrow

Nähere Beschreibung des Projekts

Einen ersten ausfrührlichen wissenschaftlichen Teext zu verfassen ist für die meisten Bachelor Studierenden eine besonders herausfordernde Erfahrung. Bachelor und Master Arbeiten sind eine ganz neue Aufgabe, ganz anders als kurze schriftliche Arbeiten, die Studierende in manchen Lehrveranstaltungen schreiben: Sie müssen nun ihr eigenes Forschungsprojekt planen, Daten sammeln und analysieren, eine Literaturrecherche anstellen und einen hochstrukturierten Text verfassen, der nicht nur hohe formale sondern auch hohe inhaltliche Kriterien erfüllen muss. Neben dieser rein akademischen Herausforderung wissen wir, dass die Abschlussarbeit in einer herausfordernden und komplexen Lebensphase geschrieben wird. Es ist eine Übergangszeit, in der die Studierende eine lange Phase des Learn-fokussierten Lebens beenden, die bereits in ihrer Kindheit begann. Sie starten in eine neue Lebensphase, in denen neue Aufgaben auf sie warten: Das Ausziehen aus Student*innenwohnungen, Bewerbungsgespräche, Rückzahlungen von Studierendenkrediten, um nur einige zu nesnnen. Diese Umstände spielen eine große Rolle in der (fehlenden) Motivation beim Abschließen der Bachelor oder Magister Arbeit. Allzuoft führt dies zu einem Teufelskreis, in dem Deadlines nicht eingehalten warden und alles immer weiter Hinausgeschoben wird. Nachdem der Abschluss dann endlich schriftlich und auch mündlich bestritten wurde, werden die Ergebnisse seltenst zu wissenschaftlichen Publikationen verarbeitet, und nur in Ausnahmefällen für weitere Forschung genutzt.

Dieser Kurs, in dem also die Annäherung an ein Forschungsprojekt und die Abschlussabreit im Mittelpunkt steht, ist aus einer gesamtheitlichen Perspektive verfasst.

Durch die Anwendung ausgewählter Übungen des Design-Thinking werden die Kursteilnehmer*innen ermutigt, (1) ihre bisherige Perspektive auf akademische Forschung und Schreiben in Frage zu stellen und (2) den Forschungs- und Schreibprozess in der momentanen Lebensphase aktiv zu gestalten. (3) Die Out-of-the-Box-Präsentationen im Klassenzimmer ebnen den Weg zur Nachhaltigkeit ihrer Projekte und befördern ihre professionelle Präsenz im Online- und Offline-Bereich.

 

Struktur und Inhalt des Kurses

 

Am Beginn jeder Einheit wird eine spezifische Übung angewendet, um den Raum für eine lebendige Diskussion zu bereiten. Die interaktiven Übungen jeder Einheit finden immer vor einer kurzen rezeptiveren Vortragssequenz durch den*die Lehrende statt. Der Vortrag fokussiert dann kurz auf die in der Übung relevanten Aspekte von akademischer Forschung und des Schreibens. Hiernach ist wieder die Aktuvität der Kursteilnehmer*innen gefragt, die im Anschluss in innovativen Präsentationen ihre studentischen Projekte vorstellen.

 

Identifikation der aktuellen persönlichen und beruflichen Landschaft. Eine Kurseinheit wird durch eine metaphorische Übung eingeleitet, bei der die Studierenden aufgefordert werden, sich auf ihrer eigenen Landkarte zu positionieren: Ziel ist die Bewusstwerdung der eigenen Position an der Fakultät sowie in sozialen und beruflichen Netzwerken. Sie kartieren weiters ihre Ressourcen, beschreiben die Landschaft deskriptiv, geben ihre Zeitziele an und untersuchen mögliche Hindernisse. Diese Vorgehensweise spiegelt eine reale Navigation beim Fahren von Ort A nach B, indem das Netz benachbarter Straßen visualisiert wird, bevor mit dem Bau neuer Straßen beginnen werden kann. Die Übung visulisiert somit eine erste grundlegende Eigenschaft des Kurses, nämlich das Erfahren der Möglichkeit einer zügigen und komfortablen Reise.

 

Auseinandersetzung mit persönlichen Zielen: Bei der Festlegung eines Forschungsziels werden Studierende mit dieser Übung ermuntert ihren Forschungsprozess durch Schreiben eines speziellen Briefes anzusprechen. Der Brief kann in Form eines Liebesbriefs gestaltet sein, oder eines Trennungsbrief, oder er kann geschrieben werden um Schwierigkeiten aufzeigen und eine vorübergehende Trennung vorschlagen („Es war eine schwierige Beziehung, lass uns einander Zeit zum Nachdenken geben“). Indem die Kursteilnehmer*innen ihre These auf diese besondere Weise ansprechen, reflektieren sie ihre Beziehung, und benennen in diesem kreativen Schreibmodus ganz automatisch Emotionen, Ängste und Frustrationen. Am Ende des Briefes erklären sie ihre persönliche Entschlossenheit. Dieser automatische Prozess der Übertragung ist in der psychoanalytischen Theorie bekannt. Sobald unterschwellige Übertragungsphänomene erkannt werden, wie hier durch eine Schreibübung, können Sie reflektiert und nun aktiv und produktiv gestaltet werden. Dies findet im Kurs durch die Diskussion statt, in der die Erfahrung beim Schreiben von Forschungs- und Abschlussarbeiten benannt und verbessert werden. Sobald sich die Studierenden darüber bewusst werden, wovor sie Angst hatten, was sie z.B. hinderte eine lebendige und erfolgreiche Literaturrecherche oder Datenanalyse zu starten, können sie Selbstvorwürfe, Schuld- und Schamgefühle beseitigen und effektiver darauf reagieren.

 

Den Lernprozess verstehen: Eine weitere hilfreiche, kreative Schreibübung aus dem Toolkit der Design-Thinking Methode, die zum Verständnis des eigenen Lernprozesses anwendbar ist, ist die Tier- bzw. Fahrzeugbeschreibungsübung. Die Studierenden werden angeleitet, ihren Forschungs- und Schreibprozess so zu beschreiben, als wäre es entweder ein Tier oder ein Auto, wobei sie auch die physischen Merkmale, die Geschwindigkeit, die Stimme, den natürlichen Lebensraum, das Verhalten zu verschiedenen Tages- oder Jahreszeiten usw. erläutern. Durch das Abschließen dieser Übung erhalten sowohl die Studierenden, als auch weiterführend die Fakultät, detailliertere Informationen über das Phänomen, mit dem die Studenten konfrontiert sind. Anstatt Studierende der Faulheit oder es bloßen Aufschubs halber zu beschuldigen, können sie gemeinsam navigieren. Metaphorisch wird in dieser Übung daran gearbeitet ein „Familienauto“ zu mieten, das unter Einbezug aller Faktoren vor allem dem Zweck dienen muss um „am Ziel anzukommen“. Im Falle einer Tierkonzeption geht es in der übertragenen Übung darum, dass „der faulen Katze geholfen wird, die alle Bücher der Biobliothek aufgefressen hat, und nun den anderen dabei zusieht, wie sie vorüberziehen“.

 

Barrieren anerkennen und weitermachen: „Wie könnten wir ...”: Während der Recherche und des Schreibens können die Studierenden durch viele Faktoren entmutigt oder aufgehalten werden. Betreuer*innen und wissenschaftliche Berater*innen sind sich der intrinsischen Hindernisse oft nicht bewusst. Wenn sie mehr Druck auf die Studierenden ausüben, laufen sie Gefahr, kontraproduktiv einzuwirken. Die Segelbootübung im Klassenzimmer übersetzt den Recherche- und Schreibprozess in eine symbolische Reise, eine Teamarbeit, bei der die KursteilnehmerInnen in Kleigruppen an der Kartierung der Winde, des Meeresbodens und der Position des Ankers arbeiten. Gemeinsam müssen Sie durch die Formulierung „Wie könnten wir …“ versuchen eine Lösung zu finden.

 

Bewertung des Forschungs- und Schreibprozesses: Da der Kurs darauf abzielt, die Studierenden zu befähigen, ihre Forschung fortzusetzen und Abschlussarbeiten abzuschließen, wird der Kurs mit einer Evaluation ihres eigenen Lernprozesses abgeschlossen. Es wird die „Rose-Bud-Thorn-Übung” angewendet, bei der die Rose für all das steht, was in ihrem Forschungs- und Schreibprozess gut funktioniert hat. Die Dornen reprräsentieren ihre negativen Erfahrungen und Misserfolge, die Knospe repräsentiert das Potenzial, das sich noch entwickeln kann. Durch die Visualisierung ihrer Erfahrungen und das Reflektieren über die zu Beginn des Kurses gemeinsam geplante Arbeit, können die Studierenden die Konsequenzen ihres Handelns und ihres Nicht-Handelns besser verstehen.

 

Präsentationen von Forschungsprojekten:

Neben der Anwendung ausgewählter Design-Thinking Übungen stellen die Studierenden in Präsentationen ihre Projekte vor. Hier sollen sie vor eine „Out-of-the-box“ Perspektive anwenden. Die Studierenden werden dazu ermutigt, ihre Arbeit für verschiedene Interessengruppen und Zielgruppen zu übersetzen und Teile ihres Forschungsprojekts in den Unterrichtseinheiten entsprechend zu präsentieren. Sie können zwischen drei Haupttypen von Präsentationen von Forschungsprojekten wählen:(1) Sie wählen ein akademisches Publikum und fassen den Stand der Forschung ihren hochtechnischen Schreibprozess entsprechend den formalen Anforderungen des Fachgebiets, in dem sie arbeiten, zusammen. (2) Sie addressen ihre Ergebnisse an eine bestimmte nicht-akademische Berufsgruppe. Wenn sich ihre Forschung beispielsweise mit einem Thema „Transgenerationelles Trauma nach Kriegserfahrung“ befasst, können sie ihre Ergebnisse einer Gruppe von Grundschullehrern in einem Nachkriegsland präsentieren. Ihr Wortschatz, ihr Stil, die verwendeten visuellen Elemente usw. werden dann an das Bildungsniveau, das Interesse und den Zweck des ausgewählten Kontexts und Publikums angepasst. Neben den beiden Ansätzen können sich die Teilnehmer*innen dieses Kurses für die Online-Kommunikation entscheiden und einen (3) beliebten digitalen Weg einschlagen: Ihre kurze Forschungspräsentation sollte dann in Form eines Vlogs, eines Podcasts, einer Reihe von Infografiken usw. erfolgen. Die Konzeptualiserung von Online-Medien unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Qualitätsstandards ist ein ganz aktueller Kompetenzerwerb.

 

Die Kurzpräsentationen sind ein wesentlicher Bestandteil des Kurses. Studierenden wird hier sowohl inhaltliche als auch konzeptionelle Freiheit eingeräumt. Dies ermöglicht es eine maximale Motivation aufrechtzuerhalten, um mit verschiedenen Kommunikationsinstrumenten zu experimentieren und ihre Forschung fortzusetzen. Sie erwerben dabei neue Kompetenzen, wie die Videobearbeitung, und erreichen ein viel breiteres Publikum als durch „einfaches“ Schreiben ihrer Abschlussarbeit. Das online präsentierte Material kann auf längere Sicht auch zur Grundlage ihrer beruflichen Online-Präsenz werden. Dies ermöglicht es den Kursteilnehmer*innen ganz aktiv ein erstes professionelles Netzwerk aufzubauen.

Nutzen und Mehrwert

Die Übungen, die in den Kurseinheiten abgehalten werden, wirken sich kurz- mittel- und längerfristig aus. Durch die Design-Thinking Methode der Übertragung, in der kreative Übungen dazu befähigen intrinsische Blockaden zu lösen, erlernen Studierende hier sich in allen wissenschaftlichen Forschungs- und Schreibprozessen effizienter und produktiver zu entfalten. Reduziert wird (1) kurzfristig der

Betreuungsaufwand der Abschlussarbeit außerhalb des regulären Unterrichtsrahmen. Dieser nimmt bei der Unterstützung von schreibgehemmten Studierenden, oft über mehrere Semester hinweg, viel

Zeit in Anspruch. (2) Mittelfristig führt es zu einem Kompetenzerwerb, der sich direkt auf die Qualität und die Abschlussgeschwindigkeit von wissenscahftlichen Texten, auswirkt. Erwähnt sei hier die Erstellung von Forschungsanträgen, die für eine wissenschaftliche Laufbahn essentiell

geworden sind. (3) Steigt die Motivation der Teilnahme an Forschung, dies spart der Fakultät Ressourcen in der Bewerbung von Projekten und der Einschulung hinsichtlich Ergebnispräsentation,

Publikationstätigkeit. Hervorgehoben seien hier die Online-Kompetenzen zum Transfer von Wissenschaft in die Gesellschaft. Die Design-Thinking Methode als auch die Selbsterfahrungsübungen können wiederholt und ohne weiteren Kostenaufwand angewendet werden und über einen langen Zeitraum hinweg nützliche Ressourcen darstellen.

Nachhaltigkeit

Das Konzept ist leicht auf andere Unterrichtssituationen und -kontexte übertragbar. Das vorgeschlagene Modul kann auch in einem digitalen Klassenzimmer angewendet werden und ist in kurzfristigen Intensivstudienprogrammen (z. B. bei Schreibretreats, summer- oder winter-schools) einfach anzuwenden. Die Techniken können auch speziell in Unterrichtseinheiten zu qualitativen Forschungsmethoden angewandt werden. In der qualitativen Forschungs ist der Einbezug und das Reflektieren der Interpretationsleistung zentral, hier können die Design-Thinking Techniken zu einer Qualitätssicherung von Forschungsergebnissen beitragen.

Akzeptanz

Das Konzept wurde in zwei Kursen des Magister Studiengangs und einem Kurs des Doktoratsstudiengangs angewendet. Die Bewertungen der Kurse waren hervorragend.

 

Einige Beispiele der ausformulierten Bewertungen auf den Evaluationsbögen waren:

„Dieser Kurs ist sehr hilfreich, um Forschungen anzugehen und Dinge tatsächlich zu erledigen.“

„Sehr hilfreich, um sich selbst mit der Abschlussarbeit auf Bahn zu halten”

„Ich dachte, es wäre Netflix, das mich zurückhält. Ich dachte, ich wäre faul und zögere. Jetzt sehe ich, dass es das gesamte System des wissenschaftlichen Schreibens ist, das mir Angst gemacht hat.“

Aufwand

Der größte formale Vorteil des Konzepts ist seine einfache Anwendung. Die ausgewählten Design-Thinking Übungen erfordern keine zusätzliche Ausrüstung, nur Papier und Stift. Sie sind leicht zu erlernen und anzuwenden. Akademische Mitarbeiter aller Disziplinen könnten die Methode an einem Tag lernen und sie in ihren Kursen einsetzen. Für die sofort einsatzbereiten Präsentationen ist ebenfalls keine spezielle Ausrüstung erforderlich: Die Studierenden können mit ihrem Mobiltelefon Audiodateien und Videos aufnehmen. Kostenlose Bearbeitungssoftware könnte verwendet werden, hier gibt es eine Vielzahl von Online-Kanälen, in denen das Material hochgeladen und weit verbreitet werden kann. Eine digitale Anwendung des gesamten Kurskonzepts ist ebenfalls möglich.

Positionierung des Lehrangebots

Master und PhD

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2020 nominiert.
Ars Docendi
Nominiert 2020
Kategorie: Lernergebnisorientierte Prüfungskultur und deren Verankerung in der Lehrveranstaltung
Ansprechperson
Dr. Erzsébet Fanni Tóth
International PhD Programme
06508625108
Nominierte Person(en)
Dr. Erzsébet Fanni Tóth
International PhD Programme
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Erfahrungslernen
  • Wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften