Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Innrain 52, 6020 Innsbruck
Weitere Beispiele der Hochschule

PS: Poetry Rules

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Das Ziel des Projektes ist die praxisbezogene Lehre, die die Reflexion des Erlebten und Erlernten in der Theorie in die Praxis umsetzt. Die Lehre fördert dabei fachübergreifende Kompetenzen der Literaturwissenschaft, in diesem Fall im Genre der Dichtung. Den Studierenden wird in ihren unterschiedlichen Lebensresalitäten die Chance geboten, das bereits Erlernte in der Theorie mit ihren Erfahrungen im realen Leben in Verbindung zu bringen und dadurch den Kompetenzerwerb besonders zu fördern.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Ziel des Kurses bestand darin, die Anfänge von Poesie zu erkunden, zu zeigen wie strukturelle und formale Elemente die Entwicklung von Gedichten beeinflußt haben und wie verschiedene Formen von Gedichten dieses Genre bis zum heutigen Tag bereichert haben. Es wurden nicht nur 'klassische' Gedichte untersucht in Bezug auf Reim, Rhythmus, Versmaß und Klang, etc., sondern auch andere Formen von Gedichten wie Haiku, Limerick, Mini-Saga und Songtexte diskutiert. Der Vergleich dieser verschiedenen Varianten stützte sich nicht nur auf formale sondern auch thematische Aspekte. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Umsetzung des Erlenten und Erlebten in Form von creative writing, wobei den Studierenden die Möglichkeit geboten wurde, ihre eigenen kreativen Gedichte zu verfassen, zu analysieren und in der Gruppe zu besprechen. Das Endprodukt wurde dann bei einer Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert: in Form einer Veranstaltung, bei der die Studierenden ihre Gedichte in ausgedruckter Form und mit Hilfe von digitalen Medien einem breiteren Publikum zugänglich machten.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The aim of this course was to go back to the earliest beginnings of poetry, to show how structural and formal elements influenced the development of writing poetry, and how different forms of poetry have enriched the genre to this day. We did not only analyse 'classical' English poetry by looking at rhyme, rhythm, metre, sounds etc. but also other forms of poetry including haiku, limerick, mini-saga and song lyrics. The comparison of these different variations did not only include formal aspects but also in terms of themes. In addition, the students were also encouraged to do creative writing: students were offered the possibility to write and analyse their own poems and discuss them in groups. The actual poems were then presented to the public at a final event where students printed their poems on A1 posters and also used other media (songs/spoken performance/etc.) to present their product to the audience.

Nähere Beschreibung des Projekts

Das Hauptaugenmerk dieses Projektes galt der Erschließung der Künste in der Lehre, indem die Theorie des Kurses, in dem Fall im Genre der Dichtung, die Grundlage für das weitere Vorgehen darstellte. Die Studierenden haben sich im Laufe des Semesters mit den verschiedenen Epochen der englischen Dichtung befasst, in Form von Vorgetragenem von meiner Seite, den Präsentationen und Reflexionen der Studierenden selbst, den Diskussiongruppen, die im Anschluss die Gedichte gemeinsam analysiert und historisch eingeordnet haben. Die Feedback-Kultur von meiner Seite, aber noch wichtiger aus der Sicht der Studierenden, hat die Kompetenzvermittlung im Lernsetting besonders gefördert. Die Reflexion der verschiedenen Epochen der Dichtung inkludierte die Sensibilisierung für die verschiedenen Epochen und deren Merkmale auf der einen Seite und das Verständnis wie gesellschaftliche Ungleichheiten und deren Konsequenzen sich in der Poesie niederschlagen auf der anderen Seite. Besonderes Augenmerk galt den verschiedenen Formen der Dichtkunst, indem zu den klassischen Gedichtformen wie Sonett, Ballade, Ode, usw. auch andere Gedichtformen untersucht wurden: Haiku, Limerick, Mini-Saga und Songtexte. In einem zweiten Schritte wurde das creative writing verwendet, um das bereits Erlernte in dem Bereich Poesie und Theorie in die Praxis umzusetzen, indem die Studierenden ihr Erlebtes praktisch angewandt haben und somit über den Tellerand blicken konnten. Auch die Gastvorlesung eines Schriftstellers und Autors half ihnen dabei, ihre eigenen Gefühle und Geschichten in Form von Gedichten umzusetzen. Hier spielte auch das Feedback in der Gruppe eine wichtige Rolle, da sich die Studierenden gegenseitig motiviert und gleichzeitig kritisiert haben, was wiederum zu einer Weiterentwicklung und einem Lernen geführt hat. Der innovative Ansatz der Lehrveranstaltung bestand darin, das Endprodukt, also die selbst geschriebenen Gedichte, einer breiten Öffentlichkeit in Form eines Events zu präsentieren und ihnen die Möglichkeit zu bieten, aus ihrer Comfort zone herauszutreten und ihre sehr persönlichen Erlebnisse und Gedanken Aussenstehenden zu präsentieren. Im Zuge dieses Events wurden verschiedene Präsentationsformen gewählt: die Gedichte wurden auf A1 Postern gedruckt und ausgestellt, die Versanstaltung wurde mit einer Performance von Songtexten/Liedern eröffnet, aufgenommene Gedichte wurden mit Hilfe eines Plattenspielers abgespielt und es wurden auch gesammelte Gedichte in Form eines Buches zur Einsicht aufgelegt. Ein rundum gelungenes Projekt, bei dem die Studierenden sich aktiv beteiligt haben, Theorie mit Praxis verbunden haben, Talente gefördert wurden, Talente entdeckt wurden, fachübergreifende Kompetenzen geschult wurden, innovative Lernmethoden zum Ausdruck kamen, der individuelle Kompetenzerwerb gefördert wurde, digitale Medien zur Gestaltung herangezogen wurden, die eigenständige Gestaltung von Lernprozessen gefördert wurde, die Feedbackkultur intensiviert wurde und ein Lernsetting geschafft wurde, bei dem die Studierenden sich kreativ entfalten und gleichzeitig ihr Endprodukt aussenstehenden präsentieren konnten.

Nutzen und Mehrwert

Der Mehrwert dieses Projektes besteht in der Förderung der Talente der Studierenden, in der Umsetzung von Theorie in die Praxis, in der Selbstreflexion des Erlenten und ihrer eigenen Lebensrealitäten. Die Lernerleichterung besteht vor allem in der Umsetzung der Theorie in die Praxis, denn so können die Studierenden ihr Erarbeitetes wirklich anwenden und aus dem Klassenzimmer in die Realität mitnehmen.

Nachhaltigkeit

Ja, es ist übertragbar und vielseitig einsetzbar, denn der praktische Bezug kann in vielen Situationen und Settings umgesetzt werden. Ja, es wird längerfristig und in Zukunft immer mehr zum Tragen kommen.

Akzeptanz

Ja, denn das mündliche Feedback zeigt, dass das die richtige Methode ist, Studierende zu motivieren und ihnen den praktischen Bezug der Literatur- und Kulturwissenschaft näher zu bringen. Auch die Evaluierungsergebnisse meiner Kurse zeigen das.

Aufwand

Nicht nur ich sondern auch die Studierenden haben sehr viel Zeit ausserhalb der Kurse investiert, um die Projekte umzusetzen. Die Projekte haben auch immer wieder Kosten verursacht, die mit Hilfe der Events beglichen wurden.

Positionierung des Lehrangebots

Bachelor, Bachelor Lehramt

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2020 nominiert.
Ars Docendi
2020
Kategorie: Forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre
Ansprechperson
Mag. Dr. Gerhard Pisek
Institut für Anglistik
0512/507 4157
Nominierte Person(en)
Mag. Dr. Ulrich Pallua
Institut für Anglistik
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Infrastruktur/Lehrmaterialien
  • Sonstiges
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften