Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Innrain 52, 6020 Innsbruck
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SE Kooperative Religionsdidaktik I: Jesus, der Christus? Religionsdidaktische Zugänge zur (Heils-)Bedeutung Jesu

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Die Kompetenz, komplexe theologische Inhalte (z.B. christologische Fragestellungen) in Schule und Pastoral religionsdidaktisch adäquat bearbeiten zu können, zählt zu den zentralen Qualifikationen, die im Bachelor- und Masterstudium „Katholische Religionspädagogik“ sowie im Lehramtsstudium „Katholische Religion“ erworben werden sollen. Dass dies für Studierende eine große Herausforderung darstellt, zeigen Rückmeldungen der Begleitlehrpersonen in den diversen schulischen Praktika, die im Rahmen der Studien vorgesehen sind. Ziel des Lehrveranstaltungsformats „Kooperative Religionsdidaktik“ ist es daher, diese Kompetenz zu erwerben bzw. zu stärken. Dabei wirkt die interdisziplinäre Kooperation von Fachwissenschaft und Religions- bzw. Fachdidaktik, die ein wesentliches Kennzeichen diese Lehr- und Lernformats darstellt, einem Verständnis von Fachdidaktik als reiner „Anwendungswissenschaft“ fachwissenschaftlicher Inhalte entgegen. Vielmehr liegt der zentrale Fokus dieses innovativen Lehr- und Lernformats darauf, dass Studierende durch die aktive Beteiligung im Rahmen der Lehrveranstaltung lernen, religiöse Bildungsprozesse mehrperspektivisch, also aus einer vernetzten theologischen Aufmerksamkeit auf das lernende Subjekt (subjektiv-biographische Perspektive), die fachlichen und fachdidaktischen Wissensinhalte (sachlich-inhaltliche Perspektive), die Interaktions- und Kommunikationsprozesse in der Lerngruppe (intersubjektiv-kommunikative Perspektive) und die kontextuellen Bedingungen (Kontextperspektive) zu planen, zu leiten und zu evaluieren. Nicht die Frage, wie ein Lerngegenstand methodisch-didaktisch adäquat vermittelt werden kann, steht damit im Zentrum, sondern auf der Basis einer mehrperspektivischen theologischen Hermeneutik gilt es, die angezielten Lernergebnisse sowie die entsprechende Struktur der Lernprozesse zu entwickeln. Diese für künftige Religionslehrpersonen oder pastorale MitarbeiterInnen grundlegende Kompetenz konnte im Rahmen der Lehrveranstaltung am Beispiel von christologischen Fragestellungen eingeübt werden.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die Lehrveranstaltung „SE Kooperative Religionsdidaktik I: Jesus, der Christus? Religionsdidaktische Zugänge zur (Heils-)Bedeutung Jesu“ wurde im WS 2019/20 interdisziplinär, also in Kooperation von einem Dogmatiker (Assoz.-Prof. Mag. Dr. Nikolaus Wandinger) und einer Religionsdidaktikerin (SL Dr. Maria Juen) durchgeführt. Im Mittelpunkt stand das Anliegen, die Studierenden zu befähigen, christologische Fragestellungen in der schulischen und pastoralen Praxis religionsdidaktisch kompetent zu bearbeiten. Die Lehrveranstaltung wurde geblockt (sechs Termine zu je 3,5 Stunden) abgehalten. Dadurch war es möglich, die einzelnen Seminareinheiten prozessorientiert zu gestalten und den individuellen Lernprozess der Studierenden durch kooperative Lehr- und Lernformen zu fördern. Die einzelnen Seminareinheiten wurden gemeinsam von den Lehrenden und wechselnden Studierenden-Teams in zusätzlichen Planungssitzungen vorbesprochen. Die aktive Beteiligung der Studierenden kam auch in den am Ende der jeweiligen Seminareinheit eingeholten Feedbacks zum Ausdruck. Die geäußerten Rückmeldungen sowie die Beobachtungen der Lehrenden und der Studierenden-Teams flossen in die Planung der weiteren Seminareinheiten ein. Im Sinne des Konzepts einer partizipativen Leitung waren Lehrende und Studierende abwechselnd in unterschiedlichen Rollen (ExpertInnen, LeiterInnen) aktiv.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The seminar „SE Kooperative Religionsdidaktik I: Jesus, der Christus? Religionsdidaktische Zugänge zur (Heils-)Bedeutung Jesu“ was conducted during the winter semester 2019/20 in an interdisciplinary manner, i.e. in cooperation between a dogmatic theologian (Assoz.-Prof. Dr. Nikolaus Wandinger) and a specialist in the didactics of religion (SL Dr. Maria Juen). The main goal was to enable students deal with Christological questions in a didactically competent way in the contexts of school and pastoral care. The course consisted in six meetings of 3.5 hours each. This made it possible to organize each meeting in a process-oriented way and to foster the individual learning process of each student by cooperative forms of teaching and learning. The two teachers and various teams of students prepared each seminar meeting in additional planning conferences. Students’ active participation was also enhanced by feedback elements at the end of each meeting. The feedback given, as well as observations by the teachers and the student preparation teams were taken into account for planning subsequent meetings. Following the idea of participatory chairpersonship, teachers and students acted in various functions (experts, chairpersons) during the seminar meetings.

Nähere Beschreibung des Projekts

Theoretische Grundlagen – Konzeption – Durchführung

1. Theoretische Grundlagen

Die Lehrveranstaltung „SE Kooperative Religionsdidaktik I: Jesus, der Christus? Religionsdidaktische Zugänge zur (Heils-)Bedeutung Jesu“ wurde im WS 2019/20 interdisziplinär in Kooperation des Dogmatikers Assoz.-Prof. Dr. Nikolaus Wandinger und der Religionsdidaktikerin SL Dr. Maria Juen konzipiert und durchgeführt. Das innovative Lehr- und Lernformat einer „Kooperativen Religionsdidaktik“ beruht auf dem „Innsbrucker Modell“ der ReligionslehrerInnenausbildung (IMRA) , das von em. Univ.-Prof. Dr. Matthias Scharer entwickelt wurde und das sich durch eine strukturell verankerte, gleichwertige Kooperation von Fachwissenschaften und Religionsdidaktik bzw. Fachdidaktik auszeichnet. Dem liegt ein gewandeltes Verständnis der Religionsdidaktik bzw. der Fachdidaktik als wissenschaftlicher Disziplin zugrunde, das gerade im Kontext der Bildungsreform „PädagogInnenbildung NEU“ gestärkt wurde. Denn nicht selten wurde und wird die Religionsdidaktik bzw. Fachdidaktik „als ‚Anwendungswissenschaft‘ betrachtet, deren Aufgabe es primär sei, die Erkenntnisse des wissenschaftlichen Faches mit geeigneten methodischen und didaktischen Instrumentarien in die Schule zu ‚transferieren‘.“

Demgegenüber geht das „Innsbrucker Modell der ReligionslehrerInnenausbildung“ von einer untrennbaren Verschränkung von Theorie und Praxis, von Form und Inhalt aus. Die Aufgabe der Religionsdidaktik besteht daher nicht in der methodisch-didaktischen Gestaltung der „Vermittlung“ von fachwissenschaftlich definierten Lerninhalten, sondern ihr kommt selbst eine theologiegenerierende Funktion zu. Sie bringt „nicht die Theologie in die Praxis, sondern nimmt zunächst Praxis theologisch wahr, um aus dieser Perspektive religiöse Lern- und Bildungsprozesse anleiten und anstoßen zu können.“ Damit kommt der Religions- bzw. Fachdidaktik eine Brückenfunktion zu. Indem sie theologisch relevante Fragestellungen aus dem Theorie-Praxis-Entdeckungszusammenhang in den fachwissenschaftlichen Diskurs zurückspielt, „erhalten die anderen theologischen Disziplinen Impulse, wie sie ihre Disziplin an das Leben der Menschen anschlussfähig halten bzw. gestalten können.“

Für diesen wechselseitig-kritischen Erschließungsprozess bedarf es grundlegender theologischer und religionsdidaktischer Kompetenzen, die Studierende nur in innovativen Lehr- und Lernformaten erwerben können, in denen Fachwissenschaft und Fachdidaktik interdisziplinär zusammenarbeiten, wie dies in der Lehrveranstaltung „Kooperative Religionsdidaktik“ der Fall ist. Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit ist es, die theologisch-hermeneutische Kompetenz der Studierenden zu stärken. Denn die konkreten Herausforderungen in Schule und Pastoral erfordern es, Studierende darin zu befähigen, die Lebens- und Glaubenserfahrungen der lernenden Subjekte (subjektiv-biographische Perspektive), die Interaktions- und Kommunikationsprozesse in der Gruppe (intersubjektiv-kommunikative Perspektive), die gesellschaftlichen und kirchlichen Entwicklungen (Kontextperspektive) ebenso theologisch verstehen zu lernen wie biblisch-kirchliche Dokumente (sachlich-inhaltliche Perspektive).

 

2. Konzeption und Durchführung

Folgende Aspekte waren in Konzeption und Durchführung des Seminars „Kooperative Religionsdidaktik“ zentral:

• Kompetenzorientierung

• Studierendenzentrierung

• Prozessorientierte Planung

• Partizipative Leitung

 

2.1 Kompetenzorientierung

Die Fähigkeit, theologische Fragestellungen wahrnehmen und mit Blick auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unterschiedlichen Praxisfeldern (Religionsunterricht, Pfarrgemeinde, Erwachsenenbildung, …) bearbeiten zu können, zählt zu den Kernkompetenzen, die Studierende im Rahmen der religionspädagogischen Studiengänge erwerben sollen. Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, das erworbene „theologische Fachwissen in ihre eigene Persönlichkeit zu integrieren und für den gesellschaftlichen Dialog in Weltanschauungs- und Orientierungsfragen fruchtbar [zu] machen“ . Diese im Qualifikationsprofil des Curriculums für das Bachelorstudium Katholische Religionspädagogik formulierte Zielsetzung, erfordert vielfältige fachwissenschaftliche und fachdidaktische Kompetenzen.

 

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „SE Kooperative Religionsdidaktik I: Jesus, der Christus? Religionsdidaktische Zugänge zur (Heils-)Bedeutung Jesu“ sollten Studierende folgende Kompetenzen erwerben:

 

• Studierende sind in der Lage, sich auf dem Hintergrund ihrer eigenen Lebens- und Glaubensbiographie mit christologischen Fragestellungen auseinander zu setzen, ihren biographischen Zugang zu Person und Glaubensgestalt Jesu Christi zum Ausdruck zu bringen und in der Seminargruppe selektiv authentisch zu kommunizieren (Reflexionskompetenz, Selbstkompetenz, Kommunikationskompetenz).

 

• Studierende sind in der Lage, auf der Basis von dogmatischen und religionsdidaktischen Wissensinhalten christologische Fragestellungen sachlich richtig und adressatengerecht bearbeiten zu können (Fachliche und fachdidaktische Kompetenzen).

• Studierende sind in der Lage, biblische, dogmatische, literarische Texte oder Filme hinsichtlich ihrer christologischen Implikationen oder Konzepte zu analysieren und theologisch zu reflektieren (Theologisch-hermeneutische Kompetenz).

• Studierende sind in der Lage, Bildungsprozesse zu planen, die „lebendiges Lernen“ (Ruth C. Cohn), also eine aktive Beteiligung der lernenden Subjekte (mit ihrer biographischen Zugängen) in Auseinandersetzung mit fachlich-fachdidaktischen Wissensinhalten, in einem kommunikativen Prozess in der Gruppe und einem konkreten Kontext ermöglichen, und sie können diese partizipativ leiten (Planungs- und Leitungskompetenz).

• Studierende sind in der Lage, Bildungsprozesse im Team und prozessorientiert zu planen und so zu strukturieren, dass Klarheit im Hinblick auf angestrebte (kompetenzorientierte) Ziele herrscht und die eingesetzten Medien und Methoden der Zielerreichung dienlich sind (Planungs- und Methodenkompetenz).

• Studierende sind in der Lage einander in wertschätzender Haltung Feedback zu geben (Personale und soziale Kompetenzen).

 

2.2 Studierendenzentrierung, prozessorientierte Planung und partizipative Leitung

Zentrales Anliegen in der Konzeption der Lehrveranstaltung war es, Studierenden durch kooperative Lehr- und Lernformen die aktive Beteiligung zu ermöglichen und die individuellen Lernprozesse zu fördern. Nicht die Aneignung von „trägem Wissen“ , sondern die persönliche Auseinandersetzung mit christologischen Fragestellungen auf dem Hintergrund der eigenen Lebens- und Glaubensbiographie und des eigenen Vorwissens, mit den Kolleginnen und Kollegen in der Seminargruppe stand im Mittelpunkt. So begann der erste Seminarblock mit der Reflexion des eigenen biographischen Zugangs zu Jesus Christus. Das entsprechende Thema lautete: „Mein biographischer Zugang: Wer war/ist Jesus Christus für mich? Wir teilen unsere Vorstellungen.“ Interessanter Weise formulierten viele Studierende im Feedback am Ende des Semesters, dass gerade diese Einheit für ihren Lernprozess im Seminar sehr bedeutsam war. Es war für sie eine neue Erfahrung, im Kontext der universitären Ausbildung ihre eigenen biographischen Zugänge zu reflektieren und mit Kolleginnen und Kollegen zu teilen. Die Aktivierung des Vorwissens, der eigenen Glaubenserfahrungen, Fragen und Zweifel, erhöhte die Motivation der Studierenden, sich in die Thematik der Lehrveranstaltung auch theoretisch zu vertiefen.

Den unterschiedlichen inhaltlichen Interessenslagen der Studierenden wurde zum einen dadurch Rechnung getragen, dass die Gruppe den inhaltlichen Fokus eines Seminarblocks selbst bestimmen konnte. Darüber hinaus wurde am Ende der einzelnen Seminareinheiten ein Feedback eingeholt. Die in den Rückmeldungen thematisierten Erkenntnisse aus dem Lernprozess, die offen gebliebenen inhaltliche Fragen oder die kritischen Anmerkungen zur methodisch-didaktischen Gestaltung wurden in der Planung des weiteren Seminarprozesses berücksichtigt.

Um die einzelnen Seminareinheiten interaktiv und prozessorientiert gestalten zu können, wurde die Lehrveranstaltung teilgeblockt abgehalten. In einem Vorbesprechungstermin (90 Minuten) wurden die angezielten Kompetenzen, die Inhalte sowie die Grundstruktur der Lehrveranstaltung geklärt und die Prüfungsmodalitäten besprochen. Außerdem wurden Teams von je 2-3 Studierenden gebildet, die einen inhaltlichen Aspekt der Lehrveranstaltung gemeinsam mit den Lehrenden planen sollten. Die weiteren sechs Termine dauerten jeweils 3,5 Stunden (a 60 Minuten). Dies ermöglichte nicht nur die Gestaltung eines interaktiven Lernprozesses in der Gruppe, sondern erhöhte die zeitliche Flexibilität vor allem der berufstätigen Studierenden, die die Lehrveranstaltung in insgesamt sieben Terminen absolvieren konnten.

Besonders hervorzuheben ist die prozessorientierte Planung der einzelnen Einheiten in einer gemeinsamen Besprechung von Lehrenden und Studierenden-Teams, die spätestens eine Woche vor der jeweiligen Seminareinheit stattfand. Die Aufgabenstellung wurde den Studierenden-Teams am Beginn der Lehrveranstaltung schriftlich mitgeteilt. In Vorbereitung auf den Planungstermin sollten sie die Grundperspektive der theologischen und religionsdidaktischen Pflichtliteratur für die entsprechende Einheit erarbeiten und an einem konkreten Medium (Film, Kunstwerk, literarischer Text,…) methodisch-didaktisch für die Seminargruppe aufarbeiten. Die Pflichtliteratur sowie weiterführende Fachliteratur standen den Studierenden im Semesterapparat und auf der Lernplattform OLAT zur Verfügung. Das im Team erarbeitete Planungskonzept für die zu gestaltende Einheit wurde den Lehrenden 2-3 Tage vor dem Besprechungstermin zugesandt.

In der Planungssitzung wurde das Konzept der Studierenden auf dem Hintergrund des bis dato gelaufenen Seminarprozesses kritisch beleuchtet, was in der Folge im Hinblick auf die formulierten Zielsetzungen des Lernprozesses sowie dessen methodisch-didaktische Gestaltung zu Umplanungen der Seminareinheit führte. Dieser hoch sensible kommunikative Planungsprozess mit den Studierenden wurde jeweils von einer/einem Lehrenden geleitet und dauerte mitunter bis zu zweieinhalb Stunden. Das Ziel der Lehrenden war es, den Studierenden ein kritisch-konstruktives Feedback zu ihrem Planungskonzept zu geben und gemeinsam mit ihnen nach adäquateren Planungsentscheidungen zu suchen. Dabei brachtensich Lehrende und Studierende gleichermaßen mit ihren Überlegungen ein. Am Ende stand eine gemeinsame verantwortete Planung für die betreffende Seminareinheit, die im gemeinsamen Diskurs entwickelt wurde. Diese prozessorientierte Form der Planung erforderte von allen Beteiligten die Bereitschaft, sich in einer wertschätzenden Haltung aktiv in den Planungsprozess einzubringen, eigene Vorschläge zur Diskussion zu stellen und Flexibilität sowie Kompromissfähigkeit zu zeigen – Grundkompetenzen, die Studierende auch in künftigen Praxisfeldern benötigen. Grundlage dafür ist ein partizipatives Leitungsverständnis der Lehrenden. Diese verstehen sich nicht nur als wissenschaftliche ExpertInnen ihres jeweiligen Fachbereichs, sondern bringen sich selektiv authentisch mit ihrer je eigenen Person, mit ihren Überzeugungen und Erkenntnissen, mit ihrem eigenen Suchen und Zweifeln in den Interaktions- und Kommunikationsprozess mit den Studierenden ein. Studierende lernen damit am Modell der Lehrenden. Sie vertiefen und erweitern auf diese Weise ihre fachlichen und fachdidaktischen Kompetenzen ebenso wie ihre Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit. Im Sinne des Konzepts einer partizipativen Leitung waren Lehrende und Studierende abwechselnd in der Leitung der Lehrveranstaltung aktiv. Auch die Rolle der inputgebenden ExpertInnen wurde von Lehrenden und Studierenden wahrgenommen.

Nutzen und Mehrwert

Der Mehrwert des Projekts liegt vor allem in der höheren Qualität der Lernergebnisse. Basierend auf einem mehrperspektivischen Kompetenzmodell („Innsbrucker Modell der ReligionslehrerInnenausbildung) erwerben und vertiefen die Studierenden aufgrund der interdisziplinären und interaktiven Auseinandersetzung mit den Inhalten der Lehrveranstaltung sowie der aktiven Beteiligung an der prozessorientierten Planung und der partizipativen Leitung der Lehrveranstaltung grundlegende fachliche und fachdidaktische Kompetenzen für die Planung, Leitung und Evaluation von religiösen Bildungsprozessen in unterschiedlichen Handlungsfeldern.

Nachhaltigkeit

Das Lehrveranstaltungskonzept der „Kooperativen Religionsdidaktik“ stellt ein innovatives Lehr- und Lernformat dar, das insbesondere im Kontext der LehrerInnenbildung auch für andere Lehrveranstaltungen hervorragend geeignet ist, um die immer wieder bemängelte Kluft zwischen fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Ausbildung zu überwinden. Es profiliert die Fachdidaktik/Religionsdidaktik als wissenschaftliche Disziplin und fördert die interdisziplinäre Kooperation mit den Fachwissenschaften. Das Konzept ist in den Curricula „Bachelorstudium Katholische Religionspädagogik“ und „Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung)“ für das Unterrichtsfach Katholische Religion bereits strukturell verankert und wird permanent weiterentwickelt.

Akzeptanz

Sowohl bei Lehrenden als auch bei Studierenden genießt dieses Lehrveranstaltungsformat eine hohe Akzeptanz. Dies zeigen die Rückmeldungen seitens der Studierenden. Die Ergebnisse der LV-Evaluation sind und noch nicht zugänglich.

Aufwand

Zusätzliche Kosten entstehen durch die kooperative Leitung der Lehrveranstaltung durch zwei Lehrende, wenn dies als Team-Teaching mit reduzierter Teilungsziffer durchgeführt wird, was sachlich angemessen ist. Der Zeitaufwand ist aufgrund der prozessorientierten und gemeinsamen Planung mit den Studierenden erhöht, was jedoch durch die höhere Qualität der Lernergebnisse mehr als wettgemacht wird.

Positionierung des Lehrangebots

Bachelorstudium Katholische Religionspädagogik laut Curriculum 2009 i.d.g.F.

Masterstudium Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät laut Curriculum 2009

Unterrichtsfach Katholische Religion (Lehramt) laut Curriculum 2002 i.d.g.F.

Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) laut Curriculum 2015

Links zu der/den Projektmitarbeiter/innen
Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2020 nominiert.
Ars Docendi
2020
Kategorie: Kooperative Lehr- und Arbeitsformen
Ansprechperson
SL Dr. Maria Juen
Institut für Praktische Theologie der Katholisch-theologischen Fakultät
0512-507-8664
Nominierte Person(en)
SL Dr. Maria Juen
Institut für Praktische Theologie der Katholisch-theologischen Fakultät
Assoz. Prof. Mag. Dr. Nikolaus Wandinger
Institut für Systematische Theologie der Katholisch-theologischen Fakultät
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
Fachbereiche
  • Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften