Fachhochschule Kärnten gemeinnützige Gesellschaft mbH
Europastraße 4, 9524 Villach
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FH Kärnten extended

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Berufsbegleitende Studienangebote, die ein Studieren und Arbeiten in der Region ermöglichen, gibt es meist nur in Form von Fernstudiengängen. Für einen erfolgreichen Abschluss eines Fernstudiums ist eine überdurchschnittlich ausgeprägte Selbstmotivation erforderlich, aber die Entwicklung sozialer Kompetenzen und der Erwerb praktischer Fähigkeiten ist nur in geringem Ausmaß möglich.

Die Teilnahme an berufsbegleitend-organisierten Studiengängen einer Fachhochschule wird meist nicht erwogen, da lange Anfahrtszeiten zu den FH-Standorten einen erheblichen Mehraufwand bedeuten.

Im Rahmen des präsentierten Projektes wird die Studierbarkeit von berufsbegleitenden FH-Studiengängen in weiter entfernten Regionen Kärntens durch den Einsatz moderner Medientechnologien, erhöht.

Durch das Verfügbarmachen von hochschulischen Bildungsangeboten, soll einerseits Abwanderung aus ländlichen Regionen verringert und darüber hinaus dem Fachkräftemangel gegengesteuert werden.

Kurzzusammenfassung des Projekts

Das Projekt „FH Kärnten extended“ ermöglicht Studierenden aus weiter entfernten Regionen Kärntens (vorerst Region Lavanttal) die Teilnahme an berufsbegleitenden Studiengängen durch den Einsatz moderner Technologien, einer angepassten Zeitorganisation sowie dem Einsatz neuer Lehr- und Lernkonzepte.

Im Lavanttal werden von einem Kooperationspartner Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, in welchen die Studierenden unter der Woche per interaktiver Videokonferenz am Unterricht, der am FH Campus Villach stattfindet, teilnehmen. Die Lehrinhalte sowie der Live-Videostream der Vortragenden werden auf interaktiven Whiteboards präsentiert. Die Lehrenden unterrichten die anwesenden Studierenden und sehen das Video der „extended“-Studierendengruppe auf die Raumrückwand projiziert.

Die Studierenden im Lavanttal sehen die Lehrinhalte bzw. die Vortragenden auf den interaktiven Whiteboards. Über das Videokonferenz-Equipment können auch Fragen an den*die Vortragende gestellt und Arbeitsergebnisse präsentiert werden. Durch diese Anordnung ist es möglich, beide Studierendengruppen aktiv in das Geschehen der Lehrveranstaltung einzubinden.

Samstags finden Lehrveranstaltungen am FH Campus Villach statt, um auch den persönlichen Kontakt zu gewährleisten und praxisorientierten Unterricht in Speziallaboren durchführen zu können.

Zusätzlich soll durch den Einsatz von blended learning Lehrkonzepten Aktivitäten mit selbstgesteuertem Lernen ausgebaut werden, um die Studierbarkeit weiter zu erhöhen.

Kurzzusammenfassung des Projekts in englischer Sprache

The “FH Kärnten extended” project enables students from more distant regions of Carinthia (initially the Lavanttal region) to take part in study programs through the use of modern media technologies, an adapted time organization and the use of new teaching and learning concepts.

 

Relocated classrooms are set up in Lavanttal, in which the students attend during the week the lesson that is taking place at FH Campus Villach via an interactive video conference connection. The teaching content is presented on interactive whiteboards and a live-videostream of the lecturers is transmitted and projected. The lectures interact with the students present in the local lecture hall and with the remote students. The remote students videostrem is therefore projected onto the rear wall of the classroom.

The students in Lavanttal see the teaching content and the lecturers on the interactive whiteboards. Via the video conference equipment, questions can also be asked to the lecturer and work results can be presented. This arrangement makes it possible to actively involve both student groups in the learning activities of the course (hybrid classroom).

On saturdays courses take place at FH campus Villach in order to ensure personal contact and practice-oriented lectures in special laboratories.

In addition, blended learning teaching concepts will be developed further to support the learning process, e.g. by self-directed learning activities, in order to increase studyability.

Nähere Beschreibung des Projekts

Der ländliche Raum ist in mehreren Aspekten in der Entwicklung benachteiligt. Junge Menschen verlassen ländliche Regionen, um im städtischen Raum bessere Bedingungen hinsichtlich Bildungs- und Arbeitsplatzangebot zu finden. In den ländlichen Regionen sinken in Folge die Bevölkerungszahlen, wodurch Serviceangebote reduziert werden und die Attraktivität weiter sinkt. Wirtschafts- und Industriebetriebe stellen dringend benötigte Arbeitsplätze zur Verfügung, sind aber oft mit dem Problem konfrontiert, nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter*innen zu finden, mit welchen ein weiteres Wachstum und Entwicklung möglich wäre.

Daher ist es notwendig jungen Menschen in der ländlichen Region eine Zukunftsperspektive durch attraktive Arbeitsplätze und Bildungsangebote zu geben.

Berufsbegleitende Studienangebote, die ein Studieren und Arbeiten in der Region ermöglichen, gibt es meist nur in Form von Fernstudiengängen. Für einen erfolgreichen Abschluss eines Fernstudiums ist eine überdurchschnittlich ausgeprägte Selbstmotivation erforderlich, aber die Entwicklung sozialer Kompetenzen und der Erwerb praktischer Fähigkeiten ist nur in geringem Ausmaß möglich.

Die Teilnahme an berufsbegleitend-organisierten Studiengängen einer Fachhochschule wird meist nicht erwogen, da lange Anfahrtszeiten zu den FH-Standorten einen erheblichen Mehraufwand bedeuten.

Im Rahmen des präsentieren Projektes wird die Studierbarkeit von berufsbegleitenden FH-Studiengängen in weiter entfernten Regionen Kärntens durch den Einsatz moderner Medientechnologien erhöht.

 

Als Modellregion fungiert die Region Lavanttal, wo eine Reihe von erfolgreichen Industrieunternehmen im Bereich Maschinenbau, Automatisierungstechnik und Anlagenbau tätig sind, für deren weitere Entwicklung es wesentlich ist, den Bedarf an jungen Nachwuchskräften – insbesondere im technischen Bereich – zu decken. Technisches Personal wird in Berufsschulen, Fachschulen und zwei HTLs ausgebildet. Da aber keine hochschulischen Bildungsangebote vor Ort zur Verfügung stehen, ist die Abwanderungsrate junger Menschen besonders hoch.

Auf Basis dieser Analyse wurde ein innovatives Lösungskonzept gesucht, um jungen Talenten in der Region eine spannende Perspektive in der Verbindung von akademischer Weiterbildung und attraktiven Industriejobs anzubieten.

Auf Basis der Nachfrage der lokalen Industrie werden bestehende Studienangebote der FH Kärnten auch als berufsbegleitendes Studium für die Region Lavanttal angeboten. Die bestehende Lehr-Infrastruktur in Villach, von Kooperationspartnern bereitgestellte Räumlichkeiten in St.Stefan im Lavanttal und bestmögliche Integration von digitalen Lehr- und Lerntechnologien bilden das Basiskonzept.

 

Die FH Kärnten verfolgt mit dem Projekt das Ziel, bestehende Studienangebote auf für Studierende zugänglich zu machen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Arbeitsortes erschwerten Zugang zu qualitativen, hochschulischen Bildungsangeboten haben. Aufgrund langer Anfahrtswege und –zeiten zu den FH Standorten würden diese Personen ein Studium parallel zu einer beruflichen Tätigkeit nicht aufnehmen.

Die Weiterentwicklung des didaktischen Konzepts für ein berufsbegleitendes Studium soll es ermöglichen, durch vermehrte Integration von modernen, digital-unterstützten Lehr- und Lernmethoden, Bildungsangebote aus dem gut versorgten Zentralraum Kärntens auch in entfernteren Regionen zugänglich zu machen. Ausgewählte Lehrveranstaltungseinheiten, sowie die Ausbildung in speziell ausgestatteten Laboren werden geblockt am FH Campus durchgeführt.

 

Berufsbegleitendes Studienangebot SYSTEMS ENGINEERING extended

 

Als erster Studiengang wird seit dem Wintersemester 2019/20 der berufsbegleitende Studiengang Systems Engineering für die zusätzliche Studierendengruppe aus dem Lavanttal teilweise in der Region und am FH Kärnten Campus Villach angeboten.

Basis des extended-Konzeptes ist die zeitliche Organisation:

• Lehrveranstaltungen unter der Woche finden vorrangig in den im Lavanttal bereitgestellten Räumen statt, damit keine langen Anreisezeiten nach der Arbeit nötig sind. Für Systems Engineering sind das insbesondere Mittwoch (17:40 – 21:00 Uhr) und Freitag (ab 12:40 Uhr – 19:20 Uhr)

• Lehrveranstaltungen am FH Campus Villach werden im Stundenplan vorzugsweise am Samstag (8:30 – 16:00 Uhr) eingeplant.

• Zu Studienbeginn (1.Semester) findet eine Präsenzwoche am FH Campus Villach statt.

 

Die Unterrichtsorganisation ist in Verbindung mit der zeitlichen Organisation wie folgt festgelegt:

• Lehrveranstaltungen bzw. –einheiten mit Gruppenteilung, werden in den Räumlichkeiten im Lavanttal von Haupt- oder Nebenberuflich-Lehrenden der FH Kärnten für die „extended“-Studierendengruppe in der Region abgehalten.

• Ausgewählte Lehrveranstaltung bzw. Teile von Lehrveranstaltungen werden an Wochentagen per Videokonferenz live von Villach in die bereitgestellten Räumlichkeiten übertragen.

• Ausgewählte Lehrveranstaltungen finden am FH Campus Villach gemeinsam mit der „regulären“ berufsbegleitenden-Studierendengruppe statt. Dies ist beispielsweise erforderlich, wenn Laborausstattung, etc. benötigt wird, die nur am FH Campus Villach verfügbar ist.

• Durch den Einsatz moderner Lehr- und Lernmethoden (hybrid class room mit blended learning Aktivitäten, flipped/inverted class room) sollen auch Aktivitäten mit selbstgesteuertem Lernen auf- und ausgebaut werden, um Anwesenheitszeiten in Unterrichtsräumen zu reduzieren.

Mit dieser abgestimmten Zeit- und Unterrichtsorganisation wird die Studierbarkeit eines berufsbegleitenden Studiums in der Region Lavanttal erhöht.

 

Präsenzlehre in der Region mittels interaktiver Videokonferenzen:

 

Im Lavanttal nehmen die Studierenden unter der Woche per interaktiver Videokonferenz-Schaltung am Unterricht, der am FH Campus Villach stattfindet, teil. Dazu werden die Räumlichkeiten im Lavanttal und Hörsäle am FH Campus Villach mit Videokonferenzanlagen ausgestattet. Die Lehrinhalte sowie der Live-Videostream der Vortragenden werden auf interaktiven Whiteboards präsentiert. Die Lehrenden unterrichten die anwesenden Studierenden und sehen das Video der „extended“-Studierendengruppe auf die Raumrückwand projiziert.

Die Studierenden im Lavanttal sehen die Lehrinhalte bzw. die Vortragenden auf den interaktiven Whiteboards. Über das Videokonferenz-Equipment können auch Fragen gestellt und Arbeitsergebnisse präsentiert werden. Durch diese Anordnung ist es möglich, beide Studierendengruppen aktiv in das Geschehen der Lehrveranstaltung einzubinden.

 

Didaktisches Konzept

 

Die Weiterentwicklung und Anpassung des didaktischen Konzeptes ist wesentlich für den Erfolg des extended-Konzeptes.

Mit modernen Kommunikationstechnologien und Videokonferenzsystemen ist es möglich dem Unterricht an unterschiedlichen Orten zu folgen. Im Projekt FH Kärnten extended werden Videokonferenz-Verbindungen vorerst nur für die zeitsynchrone Teilnahme am Unterricht eingesetzt. In der ersten Stufe wird die Videokonferenz-Verbindung nur in einen speziell ausgestatteten Unterrichtsraum in der Region Lavanttal durchgeführt, in dem die „extended“-Studierendengruppe gemeinsam am Unterricht teilnimmt.

Dabei müssen Lehrende bei Live-Übertragungen zwei Studierenden-Gruppen ansprechen: einerseits die Studierenden vor Ort im Hörsaal, andererseits auch die extended Gruppe, die über Videokonferenz präsent ist. Erste Erfahrungen zeigen, dass eine andere Strukturierung von Unterrichtselementen nötig ist. Beispielsweise müssen Übungsbeispiele, Gruppenarbeiten oder andere aktivierende Aufgaben, die von Studierenden während des Unterrichts bearbeitet werden sollen, zu größeren Aufgabenblöcken mit Feedback-Runde zusammengefasst werden, anstatt kurzer Arbeitsaufträge zwischendurch.

Ergänzend zur „virtuellen Präsenzlehre“ wird die Lernplattform Moodle genutzt, um einen hybrid class room entstehen zu lassen. Im Moodle-Kurs werden Lehrveranstaltungsunterlagen bereitgestellt, die ständig weiterentwickelt und schrittweise mit Blended Learning-Angeboten ergänzt werden sollen. So können Zusatzmaterialen (Videos, Buchkapitel) bereitgestellt werden, um unterschiedliche Vorkenntnisse auszugleichen. Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen können für das Bereitstellen individueller Lernpfade eingesetzt werden und sollen ein zeitlich flexibleres, selbstgesteuertes Lernen ermöglichen.

Als weiteres Entwicklungsszenario ist vorgesehen, dass es berufsbegleitend Studierenden ermöglicht wird für einzelne LV-Einheiten oder im Einzelfall (zur Unterstützung besonderer Bedürfnisse (z.B: Dienstreise, Krankheitsfall, etc) an einem von Ihnen gewählten Ort an der synchronen Übertragung teilnehmen. Zeitsynchrone LV-Teilnahme hat den Vorteil, dass zumindest die Ortsabhängigkeit flexibler gestaltet werden kann. Dadurch ist es möglich besondere Bedürfnisse zu berücksichtigen und regionale oder auch gesellschaftliche Ungleichheiten auszugleichen. Vorerst wird das Konzept eingesetzt, um Studierenden in ländlichen Regionen mit zu langen Anfahrtswegen ein berufsbegleitendes Studium zu ermöglichen. Prinzipiell kann das Konzept aber auch eingesetzt werden, um die Teilnahme Personen zu ermöglichen, die nur eine eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit haben, sei es temporär aufgrund von Verletzungen/Krankheit/Auslandsaufenthalt oder dauerhaft.

Die Kompetenzorientierung ist in allen Lehrveranstaltungen wesentlich. Für berufsbegleitend Studierende ist es besonders wichtig, die Verbindung zur Praxis zu sehen. In den Curricula der technischen Studiengänge werden in Projektarbeiten Themen aus dem industriellen Umfeld bzw. dem Arbeitsumfeld der Studierenden bearbeitet. Dadurch wird ein Transfer von Theorie zur Praxis und umgekehrt unterstützt und sichtbar gemacht

 

Vorteile des Konzepts FH Kärnten extended

 

Verglichen mit einem reinen Online- bzw. Fernstudium hat das angebotene Modell folgende Vorteile:

• Die extended-Studierenden bilden eine Studierendengruppe, deren sozialer Zusammenhalt die Motivation für das Studium unterstützt.

• Die Präsenzwoche zu Studienbeginn und die regelmäßige Anwesenheit am FH Campus fördern das Angehörigkeitsgefühl zur Hochschule und ermöglichen einen persönlichen Kontakt zu den Lehrenden.

• Der Kompetenzerwerb von praktischen und sozialen Fähigkeiten kann insbesondere bei den Präsenzeinheiten am Campus Villach gut unterstützt werden, sowie in Kleingruppen, die auch in der Region unterrichtet werden können. Fachtheoretischer Wissenserwerb wird durch synchrone Videokonferenzschaltungen von Vorlesungen unterstützt, sowie die Bereitstellung aller Unterrichtsmaterialen auf der Lern-Plattform Moodle.

• Neue Lernmethoden (hybrid classroom mit blended learning Aktivitäten) fördern das selbstgesteuerte Lernen. Dadurch ist es auch möglich individuelle Lernpfade anzubieten, um auf die unterschiedlichen Wissensniveaus Rücksicht zu nehmen.

• Durch die gemeinsamen Unterrichtseinheiten am Samstag am FH Campus Villach ergibt sich der Vorteil, dass die Studierenden der „extended“-Gruppe auch mit Studierenden der „regulären“ Studierenden-Gruppe zusammenarbeiten und sich austauschen können. Dadurch wird „Begrenzung“ auf die Region durchbrochen und ein Austausch mit Studierenden, die in anderen (internationalen) Unternehmen tätig sind, sowie der Kontakt zu internationalen Studierenden wird gefördert.

 

Evaluierung & Weiterentwicklung

 

Am 23. September 2019 konnte der Studienbetrieb mit 13 extended-Studierenden des Studiengangs Systems Engineering mit einer Präsenzwoche in Villach gestartet werden. In allen Lehrveranstaltungen wird in einer der letzten LV-Einheiten eine fragebogenbasierte Evaluation durchgeführt, deren Ergebnisse in die Weiterentwicklung des didaktischen Konzeptes einfließen. Dabei wird auch die Passung der angegebene Arbeitsbelastung (in ECTS) für jede Lehrveranstaltungen abgefragt.

Im Laufe des Sommersemesters wird gemeinsam mit den Studierenden und Lehrenden die vorhandene Infrastruktur zur Umsetzung des Lehrkonzeptes evaluiert, um nötige Adaptierungen bzw. den weiteren Ausbau der Hörsaal-Infrastruktur durchzuführen.

 

Zusammenfassung & Ausblick

 

Mit dem Konzept FH Kärnten extended wird ein berufsbegleitendes, praxisnahes Studium auch in der Region ermöglicht, dass kein reines Fernstudium ist, sondern die Vorteile von Präsenzlehre, Lehre in Kleingruppen, zeitlich synchroner Fernlehre über interaktive Videokonferenz bündelt. Basierend auf Rückmeldungen von Studierenden und Lehrenden ist eine kontinuierlichen Weiterentwicklung dieses neuen Konzeptes vorgesehen, um auf die Bedürfnisse der Studierenden eingehen zu können und den Kompetenzerwerb optimal unterstützen zu können.

Als weiterer Entwicklungsschritt ist vorgesehen, berufsbegleitend Studierenden zu ermöglichen, für einzelne LV-Einheiten oder im Einzelfall (zur Unterstützung besonderer Bedürfnisse (z.B. Dienstreise, Krankheitsfall, etc.) an einem von Ihnen gewählten Ort an der synchronen Übertragung teilnehmen.

Nutzen und Mehrwert

Es können zusätzliche Studierende ein berufsbegleitendes Studium aufnehmen, deren Arbeitsplatz sich nicht in unmittelbarer Umgebung zur FH befindet. Die Studierbarkeit von berufsbegleitenden Studiengängen wird ebenfalls erhöht.
Der Abwanderung aus dem ländlichen Raum kann mit Angeboten Studieren & Arbeiten in der Region entgegengewirkt werden.
Absolventen bedienen die Nachfrage an Fachkräften (Stichwort Fachkräftemangel).

Nachhaltigkeit

Die Umsetzung des Projektes wurde im WS2019/20 mit dem Studiengang Systems Engineering (berufsbegleitet) gestartet.

Das vorliegende Konzept wird im nächsten Studienjahr (2020/21) auf andere berufsbegleitende Studiengänge (Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen) übertragen und in Details (Unterrichtstage /-zeiten) angepasst.

Bei entsprechender Nachfrage in der Region Lavanttal könnten auch weitere berufsbegleitende Studiengänge (z.b. Informationstechnologie) angeboten werden.

Prinzipiell ist es vorstellbar, das Unterrichtskonzept auch für andere Regionen in Kärnten oder Osttirol umzusetzen. Um erfolgreich zu sein, müssen folgende Rahmenbedingungen gegeben sein: ein industrielles Umfeld mit Bedarf an qualifizierten Mitarbeiter*innen der angebotenen Studiengangsrichtungen und die Bereitschaft der Betriebe die Weiterqualifikation der Mitarbeiter*innen zu unterstützen, sowie die Bereitstellung von räumlicher Infrastruktur in der Region.

Akzeptanz

Der Angebot eines Systems Engineering Studiums in der Region Lavanttal wurde von Betrieben und Studierenden positiv aufgenommen. Eine zusätzliche Studierendengruppe mit 13 Studierenden hat im Wintersemester 2019/20 das Studium begonnen.

Aufwand

Zeitaufwand für Gespräche und Vereinbarungen mit Kooperationspartnern in der Region, sowie für die Erstellung eines Förderantrages zur Kostendeckung der unmittelbaren Investitionskosten (Hörsaalausstattung, Videokonferenz-Equipment, Grundlagen-Labor und EDV-Ausstattung).
Kosten der Internetanbindung (Standleitung) zu Unterrichtsräumen in St.Stefan/Lavanttal.

Positionierung des Lehrangebots

Das Projekt ermöglicht Studierenden in der Region Lavanttal an berufsbegleitende Studiengängen, die regulär am 100 km entfernten Campus Villach der FH Kärnten angeboten werden, teilzunehmen, insbesondere an folgenden Studiengängen, deren Absolvent*innen von den lokalen Industriebetrieben besonders nachgefragt sind:

* Bachelorstudiengang Systems Engineering (berufsbegleitend)

* Bachelorstudiengang Maschinenbau (berufsbegleitend)

* Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen (berufsbegleitend)

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2020 nominiert.
Ars Docendi
2020
Kategorie: Qualitätsverbesserung von Lehre und Studierbarkeit
Ansprechperson
FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ulla Birnbacher
FH Kärnten
+43 (0)5 90500-2111
Nominierte Person(en)
FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ulla Birnbacher
FH Kärnten
FH-Prof. DI Dr. Wolfgang Werth
FH Kärnten
FH-Prof. Dr. Christoph Ungermanns
FH Kärnten
FH-Prof. DI Dr. Thomas Klinger, MLBT
FH Kärnten
Themenfelder
  • Flexibel Studieren
  • Prozess der Curriculagestaltung
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Infrastruktur/Lehrmaterialien
  • Digitalisierung
  • Organisatorische Studierendenunterstützung
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften