Universität für Bodenkultur Wien
Gregor Mendel Straße 33, 1180 Wien
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Literaturrecherche und Informationskompetenz – Schlüsselqualifikationen für das wissenschaftliche Arbeiten, Vorlesung mit Übungscharakter (VU)

Ziele/Motive/Ausgangslage/Problemstellung

Ziel: Die Lehrveranstaltung „Literaturrecherche und Informationskompetenz – Schlüsselqualifikationen für das wissenschaftliche Arbeiten“ ist eine Lehrveranstaltung zur Förderung von Schlüsselqualifikationen für das wissenschaftliche Arbeiten mittels Blended Learning, E-Portfolios und interaktiver Online-Gruppenarbeiten und soll durch ein möglichst zeit- und ortsunabhängiges Lehr- bzw. Lernarrangement (Blended-Learning-Module) die Studierenden dabei unterstützen, zielführende Recherchestrategien zu entwickeln und sie in die Lage versetzen, die gefundenen Informationen und Quellen als Basis für ihre Arbeit nutzen und korrekt zitieren zu können. Damit einhergehend sollen die Studierenden lernen, entsprechend der guten wissenschaftlichen Praxis zu arbeiten und so eine qualitativ hochwertige Abschlussarbeit zu produzieren.

 

Ausgangslage: Die Studierenden haben häufig Probleme bei der Arbeit mit wissenschaftlichen Quellen (insbesondere im Bereich der Literaturrecherche und Literaturverwaltung sowie beim Zitieren).

Kurzzusammenfassung des Projekts

Die eingereichte Lehrveranstaltung hat das Ziel, Studierende aller Studienstufen in den Schlüsselqualifikationen für das wissenschaftliche Arbeiten zu trainieren und sie so auf die akademische Abschlussarbeit vorzubereiten.

Das didaktische Design stützt sich auf den integrierten Ansatz von Präsenz- und Online-Lehre (Blended Learning), wobei im Rahmen der E-Learning-Aktivitäten Online-Teamarbeiten stattfinden und ein E-Portfolio von den Studierenden dazu verwendet wird, um ihren Lernprozess zu dokumentieren, zu reflektieren und die erworbenen Kompetenzen so nachhaltig zu festigen.

Der inhaltliche Schwerpunkt ist auf den Erwerb von Grundkompetenzen für das wissenschaftliche Arbeiten gerichtet. Die Studierenden erarbeiten gemeinsam in Teams anhand von konkreten praktischen Beispielen aus ihrem Studienfeld (Problem Based Learning, PBL) Wissen und trainieren darauf aufbauend die grundlegenden Kompetenzen, welche sie zum wissenschaftlichen Arbeiten benötigen. Hierzu zählen unter anderem die Suche nach wissenschaftlicher Literatur und Information, die Evaluation von Informationsquellen, die Organisation der gefundenen Informationen/Quellen (Literaturverwaltung und Informationsmanagement), das korrekte Zitieren sowie grundlegende Fragen zum Urheberrecht in Bezug auf das Arbeiten mit Quellen. Durch den reflexiven Ansatz (E-Portfolio-Methode) und die problembasierte Arbeitsweise (PBL) kann eine nachhaltige Ausbildung und Festigung der Kompetenzen erreicht werden.

Nähere Beschreibung des Projekts

Die Universitätsbibliothek der Universität für Bodenkultur Wien hat als eine von drei Säulen ihres Serviceangebots die Vermittlung von Informationskompetenz in ihrer Strategie festgehalten.

Die eingereichte Lehrveranstaltung verfolgt diese Strategie und wurde bereits im Studienjahr 2006/2007 ins Leben gerufen bzw. zum ersten Mal im Lehrveranstaltungsangebot der Universität für Bodenkultur Wien angeboten. Durch die laufende technische Entwicklung sowie die Weiterentwicklung von neuen Lehr- und Lernformen wurde das Kursdesign sowohl methodisch-didaktisch wie auch inhaltlich laufend angepasst und erweitert. Das Ergebnis ist eine Lehrveranstaltung im Blended-Learning-Modus, welche durch den gezielten Einsatz von E-Learning-Werkzeugen eine nachhaltige Aus- und Weiterbildung der Studierenden in den Schlüsselqualifikationen für das wissenschaftliche Arbeiten ermöglicht.

Ziel war bzw. ist es, die Studierenden zu befähigen, selbständig die im Zuge des wissenschaftlichen Arbeitens zu bewältigenden Aufgaben (von der Literaturrecherche über die Verwaltung und Analyse/Auswahl von Quellen bis hin zum Zitieren und zu urheberrechtlichen Fragestellungen) lösen zu können.

Hierfür werden problembasierte Aufgabenstellungen (PBL) in Form von Online-Teamarbeiten gemeinsam bearbeitet und die Lösungswege sowie die Ergebnisse diskutiert. Durch den Einsatz von Online-Foren und einem Wiki wird den Studierenden eine Lernumgebung zur Verfügung gestellt, in welcher sie gemeinsam Wissen und Kompetenzen aufbauen und trainieren können.

Einen Schwerpunkt stellt das sogenannte „Rechercheportfolio“ dar, in welchem die Studierenden in einem begleitenden Reflexionsprozess die Ergebnisse zu den Aufgabenstellungen sowie ihren individuellen Lernertrag laufend reflektieren, hinterfragen und protokollieren sollen. Hierdurch werden die Learning Outcomes nachhaltig gefestigt.

Durch die problembasierte Herangehensweise an die Aufgabenstellungen werden die Studierenden (mit deren zumeist bereits vorhandenen Frage- und Problemstellungen) in ihrer individuellen Situation angesprochen und „dort abgeholt, wo sie aktuell stehen“, wodurch sie sehr schnell die Vorteile der Teilnahme an der Lehrveranstaltung erkennen und die erlernten Kompetenzen ad hoc zur praktischen Anwendung bringen können.

Der Blended-Learning-Ansatz gibt darüber hinaus den Lehrveranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmern die Freiheit, sich sowohl zeitlich als auch örtlich unabhängig mit den Lerninhalten und Aufgabenstellungen auseinanderzusetzen. In Form von insgesamt vier Präsenzeinheiten (zusätzlich zur Online-Betreuung) im Laufe des Semesters erfolgen Austauschtreffen zur Besprechung von offenen Fragen sowie zur Festigung des Erlernten. Das Angebot einer Online-Sprechstunde, welche über einen Chat abgehalten wird, wird von den Studierenden sehr gut angenommen und erlaubt es, auch zwischen den Präsenzterminen während der Online-Arbeitsphasen offene Fragen zu klären bzw. konkrete Inhalte zu diskutieren.

Für die Zukunft ist geplant, Teile des modular aufgebauten E-Learning-Kurses als Open Educational Resources (OER) unter einer Creative-Commons-Lizenz allen Interessierten über das Internet frei zugänglich zu machen. Anfragen von Universitäten bzw. Ausbildungseinrichtungen aus dem In- und Ausland bestätigen auch das große externe Interesse an den E-Learning-Modulen.

Positionierung des Lehrangebots

Studierende aller Studienstufen und -pläne sind für die Teilnahme an dieser freien Wahllehrveranstaltung (2.0 ECTS) zugelassen. Empfohlen wird der Besuch der Lehrveranstaltung allen Studierenden in der Studieneingangsphase (STEOP) bzw. spätestens parallel zur Abschlussarbeit (Masterarbeit bzw. Dissertation). Pro Semester können max. 100 Studierende die Lehrveranstaltung absolvieren. Die Lehrveranstaltung wird sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache abgehalten, wodurch auch internationale Studierende als Zielgruppe angesprochen werden.

 

Da geplant ist, die E-Learning-Module als Open Educational Resources (OER) allen Interessierten frei zugänglich über die E-Learning-Plattform der Universität im Internet zur Verfügung zu stellen, wird sich zukünftig der potenzielle Nutzer/innen-Kreis dadurch erheblich erweitern.

Das Beispiel wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2017 nominiert.
Ars Docendi
2017
Kategorie: Forschungsbezogene Lehre, insbesondere die Vermittlung wissenschaftlichen Arbeitens während des Studiums
Ansprechperson
Markus Heindl, M.A.
Universitätsbibliothek und -archiv, Universität für Bodenkultur Wien
+43 1 47654 38073
Nominierte Person(en)
Markus Heindl, M.A.
Universitätsbibliothek und -archiv, Universität für Bodenkultur Wien
Martina Hörl Mag.
Universitätsbibliothek und -archiv, Universität für Bodenkultur Wien
Elise Harder Mag.
Universitätsbibliothek und -archiv, Universität für Bodenkultur Wien
Themenfelder
  • Lehr- und Lernkonzepte
  • Digitalisierung
  • Wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten
Fachbereiche
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik/Ingenieurwissenschaften